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Vom 29 August bis zum 3 Oktober fand die Prasidentschaftswahl in Estland 2016 statt Zum vierten Staatsprasidenten der Republik Estland nach Wiedererlangung der staatlichen Unabhangigkeit 1991 wurde die 46 Jahrige Kersti Kaljulaid gewahlt Die Amtszeit betragt funf Jahre Kersti Kaljulaid konnte sich 2016 als Kompromisskandidatin im sechsten Wahlgang durchsetzen Inhaltsverzeichnis 1 Wahl 2016 2 Wahlverfahren 2 1 Parlament 2 2 Wahlversammlung 3 Kandidaten 3 1 Erster Wahlgang im Parlament 29 August 2016 3 2 Zweiter Wahlgang im Parlament 30 August 2016 3 3 Dritter Wahlgang im Parlament 30 August 2016 3 4 Erster Wahlgang in der Wahlversammlung 24 September 2016 3 5 Zweiter Wahlgang in der Wahlversammlung 24 September 2016 3 6 Vierter Wahlgang im Parlament 3 Oktober 2016 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWahl 2016 BearbeitenDer bisherige Amtsinhaber Toomas Hendrik Ilves konnte nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren Seine Amtszeit endete mit Ablauf des 9 Oktobers 2016 Das passive Wahlrecht besitzt jeder Burger der die estnische Staatsangehorigkeit durch Geburt erworben und das 40 Lebensjahr vollendet hat Die Wahl findet in geheimer Abstimmung statt Wahlverfahren BearbeitenDas Wahlverfahren ist in 79 der estnischen Verfassung 1 sowie im Gesetz uber die Wahl des Prasidenten Vabariigi Presidendi valimise seadus 2 geregelt Parlament Bearbeiten Das Wahlrecht liegt zunachst bei den 101 Abgeordneten des estnischen Parlaments Riigikogu Der erste Wahlgang fand am 29 August 2016 statt Zur Kandidatur zugelassen ist jeder estnische Staatsangehorige dessen Kandidatur von mindestens 21 Abgeordneten unterstutzt wird ein Funftel der gesetzlichen Mitgliederzahl Jeder Abgeordnete kann nur einen Kandidaten unterstutzen Gewahlt ist derjenige Kandidat der mindestens 68 Stimmen auf sich vereinigen kann Zwei Drittel Mehrheit Jeder Abgeordnete hat eine Stimme Findet kein Kandidat im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit findet am folgenden Tag ein erneuter Wahlgang im Parlament statt Im zweiten Wahlgang konnen neue Kandidaten aufgestellt werden Eine Kandidatur muss von 21 Abgeordneten unterstutzt werden Gewahlt ist wer im zweiten Wahlgang 68 Stimmen auf sich vereinigen kann Erhalt im zweiten Wahlgang kein Kandidat die erforderliche Mehrheit findet am selben Tag im Parlament ein weiterer Wahlgang statt Kandidaten sind die beiden Personen die im zweiten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnten Gewahlt ist im dritten Wahlgang derjenige Kandidat der 68 Ja Stimmen erhalt Erhalt auch im dritten Wahlgang kein Kandidat die erforderliche Mehrheit geht das Wahlrecht auf eine besondere Wahlversammlung valimiskogu uber die nur fur die Wahl des Staatsprasidenten gebildet wird Wahlversammlung Bearbeiten Die Wahlversammlung trat am 24 September 2016 zusammen Sie wird vom Parlamentsprasidenten einberufen Die Wahlversammlung hat 335 Mitglieder Ihr gehoren die 101 Abgeordneten des Parlaments sowie 234 weitere Mitglieder an die von den kommunalen Gebietskorperschaften Stadte und Gemeinden gewahlt werden Im ersten Wahlgang der Wahlversammlung stehen die beiden Kandidaten des dritten Parlaments Wahlgangs zur Wahl Es konnen zusatzlich weitere Kandidaten aufgestellt werden deren Kandidatur von mindestens 21 Mitgliedern der Wahlversammlung unterstutzt wird Gewahlt ist derjenige Kandidat der mehr als 50 der in der Wahlversammlung abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen kann Wird im ersten Wahlgang kein Kandidat gewahlt findet am selben Tag ein zweiter Wahlgang statt Dort stehen die beiden Kandidaten zur Wahl die im ersten Wahlgang der Wahlversammlung die meisten Stimmen erreicht haben Von beiden ist derjenige gewahlt der im zweiten Wahlgang mehr als 50 der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen kann Erhalt keiner der beiden Kandidaten die fur die Wahl erforderliche Stimmenzahl geht das Wahlrecht erneut auf das Parlament uber Es wurde am 3 Oktober zur Wahl zusammenkommen Kandidaten BearbeitenAufgrund des komplizierten Wahlverfahrens und schwieriger Mehrheitsverhaltnisse im Parlament war der Ausgang der Prasidentschaftswahl ungewiss Im Parlament konnte zunachst in drei Wahlgangen kein Kandidat eine Zwei Drittel Mehrheit das heisst 68 Ja Stimmen auf sich vereinigen Erster Wahlgang im Parlament 29 August 2016 Bearbeiten Fur die erste Runde im Parlament hatten die liberale Reformpartei Reformierakond und die Sozialdemokraten den sozialdemokratischen Parlamentsprasidenten Eiki Nestor benannt Sollte Nestor nicht gewahlt werden wollten die Parteien in den beiden kommenden Runden den fruheren Vorsitzenden der Reformpartei und ehemaligen EU Kommissar Siim Kallas unterstutzen Die grosste Oppositionspartei die Zentrumspartei Keskerakond hat die ehemalige Bildungsministerin Mailis Reps nominiert Reps hatte sich im Juni 2016 in einer parteiinternen Kampfabstimmungen gegen ihren Parteichef den Tallinner Oberburgermeister Edgar Savisaar durchsetzen konnen Fur die konservativen Parteien IRL und Eesti Vabaerakond trat der ehemalige Rechtskanzler der Republik Estland Allar Joks an Im ersten Wahlgang erhielt keiner der drei Kandidaten die notwendige Stimmenmehrheit 3 Daher fand am folgenden Tag ein zweiter Wahlgang statt Fur diesen konnten neue Kandidaten benannt werden Kandidat Ja StimmenAllar Joks 25 Eiki Nestor 40Mailis Reps 26Ungultig 8Zweiter Wahlgang im Parlament 30 August 2016 Bearbeiten Auch im zweiten Wahlgang im Parlament erhielt kein Kandidat die erforderliche Mehrheit von 68 Ja Stimmen Damit fand am selben Tag ein dritter Wahlgang im Parlament statt Zur Wahl standen die beiden Bestplatzierten des zweiten Wahlgangs Kandidat Ja StimmenAllar Joks 21 Siim Kallas 45Mailis Reps 32Ungultig 1Dritter Wahlgang im Parlament 30 August 2016 Bearbeiten Auch im dritten Wahlgang konnten weder Siim Kallas noch Mailis Reps die erforderliche Zahl der Abgeordneten hinter sich bringen Daher ging das Recht zur Wahl des Staatsprasidenten nunmehr auf die Wahlversammlung uber Kandidat Ja StimmenSiim Kallas 42 Mailis Reps 26Ungultig 30Erster Wahlgang in der Wahlversammlung 24 September 2016 Bearbeiten Fur den ersten Wahlgang waren automatisch Siim Kallas und Mailis Reps gesetzt Jede weitere Nominierung bedurfte der Unterstutzung von mindestens 21 Wahlmannern und frauen Am 9 September kundigte die parteilose Aussenministerin Marina Kaljurand an von ihrem derzeitigen Amt zuruckzutreten und sich ebenfalls zur Wahl zu stellen Daneben kandidierten im ersten Wahlgang der Konservative Allar Joks und der Rechtspopulist Mart Helme Im ersten Wahlgang erhielt keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit Es kam daher am selben Tag zu einem zweiten Wahlgang Darin traten die beiden Bestplatzierten Allar Joks 83 Stimmen und Siim Kallas 81 Stimmen gegeneinander an Mailis Reps erhielt 79 Stimmen Marina Kaljurand 75 Stimmen und Mart Helme 16 Stimmen Kandidat Ja StimmenAllar Joks 83 Mailis Reps 79 Marina Kaljurand 75Mart Helme 16Siim Kallas 81Ungultig 0Zweiter Wahlgang in der Wahlversammlung 24 September 2016 Bearbeiten Auch im zweiten Wahlgang konnte keiner der beiden Kandidaten die erforderliche Mehrheit von mehr als der Halfte der abstimmenden Wahlmanner und frauen auf sich vereinigen Siim Kallas erhielt 138 Ja Stimmen Allar Joks 134 Stimmen 60 Stimmen waren ungultig Kandidat Ja StimmenAllar Joks 134 Siim Kallas 138Ungultig 60Damit ging das Wahlrecht erneut auf das Parlament uber Sowohl Siim Kallas als auch Allar Joks erklarten sich nicht erneut zu Wahl zu stellen Vierter Wahlgang im Parlament 3 Oktober 2016 Bearbeiten Am 3 Oktober kam erneut das Parlament zur Prasidentschaftswahl zusammen Als einzige Kandidatin wurde auf Vorschlag des Altestenrats des Riigikogu die estnische Vertreterin beim Europaischen Rechnungshof Kersti Kaljulaid benannt In der geheimen Abstimmung erhielt Kersti Kaljuraid 81 Stimmen Sie wurde damit zum vierten Staatsprasidenten seit Wiedererlangung der estnischen Unabhangigkeit gewahlt Sie tritt ihr Amt mit der Vereidigung vor dem Parlament am 10 Oktober an Kandidatin Ja StimmenKersti Kaljulaid 81Ungultig 17Weblinks BearbeitenWebseite der estnischen Wahlkommission englisch Einzelnachweise Bearbeiten Deutsche Ubersetzung des Verfassungstexts Textfassung in Englisch Staatliche WahlkommissionWahlen und Volksabstimmungen in der Republik EstlandParlamentswahlen 1919 1920 1923 1926 1929 1932 1938 1940 1992 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023 nbsp Prasidentschaftswahlen 1938 1992 1996 2001 2006 2011 2016 2021Europawahlen 2004 2009 2014 2019 2024Kommunalwahlen 1919 1921 1923 1927 1930 1934 1993 1996 1999 2002 2005 2009 2013 2017 2021Volksabstimmungen 1923 1932 1933 Juni 1933 Okt 1936 1991 1992 2003 indirekte Wahl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl in Estland 2016 amp oldid 224432448