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Der Potocki Palast polnisch Palac Potockich ist ein bedeutender Barockpalast in herausgehobener Lage an der Krakowskie Przedmiescie Nr 15 fruher Nr 56 in Warschau Er liegt gegenuber dem Prasidentenpalast und im direkten Umfeld vieler historischer Baudenkmaler wie der Hotels Bristol und Europejski der Kirche und des Klosters des Karmeliterordens sowie des Adam Mickiewicz Denkmals Hinter dem Objekt befinden sich das Teatr Wielki der von Norman Foster entworfene Metropolitan Burokomplex und der Pilsudski Platz an dem bis zum Zweiten Weltkrieg der Sachsische Palast und das Bruhlsche Palais lagen Heute befindet sich in dem am Ende des 17 Jahrhunderts errichteten Palast der Sitz des polnischen Kultusministeriums Potocki PalastVon der Krakauer VorstadtVon der Krakauer VorstadtStaat PolenOrt WarschauEntstehungszeit vor 1643Burgentyp PalastErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 52 15 N 21 1 O 52 2425 21 01375 Koordinaten 52 14 33 N 21 0 49 5 OPotocki Palast Masowien p3 Das 1949 wieder aufgebaute und in den 2000er Jahren restaurierte Kerngebaude der PalastanlageDas nordliche von zwei Zufahrtstoren an der Krakowskie PrzedmiescieDie nordwestliche Ecke des Palastes Hier entlang der Ruckseite des nordlichen Palastflugels befindet sich der Hinterhof des fruheren Mietshauses Krakowskie Przedmiescie 17Das Kerngebaude des Palastes noch ohne Verbreiterung auf dem Stadtplan Ricaud de Tirregailles aus dem Jahr 1762Der Palast auf einem Vorkriegsfoto Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Unter den Czartoryskis 1 2 Unter den Potockis 1 3 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 2 Architektur 3 Einzelnachweise und Anmerkungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenUrsprunglich stand hier ein landliches Herrenhaus des Sieradzer Woiwoden Kaspar Donhoff 1 das vor dem Jahr 1643 errichtet worden war 1645 erbte es sein Sohn Aleksander ein koniglicher Sekretar und Abt Wahrscheinlich wurde das Gebaude wahrend des Schwedeneinfalls im Zweiten Nordischen Krieg zerstort Unter Ernst Denhoff wurde ab 1693 ein einstockiges barockes Gebaude von Jozef Piola 2 errichtet Unter den Czartoryskis Bearbeiten Erbe von Denhoff war dessen Frau Konstancja geb Sluszka Von ihr erhielten die Tochter Joanna Denhoff und deren Ehemann der litauische Feldhetman Stanislaw Denhoff das Gebaude In zweiter Ehe war Denhoff mit Maria Zofia Sieniawska verheiratet Sie erbte das Landhaus in der Krakowskie Przedmiescie und nach dem Tode ihrer Eltern auch das betrachtliche Vermogen der Sieniawskis womit sie eine der reichsten Frauen im Europa ihrer Zeit wurde 1731 heiratete sie den Magnaten August Aleksander Czartoryski Zu Beginn der 1760er Jahre begann die Familie Czartoryski mit Umbauarbeiten am Palast Eine erhebliche Erweiterung und Gestaltung im Stile des spaten Barocks und des Rokokos begann vermutlich nach Planen von Jakub Fontana Das Aussehen des Palastes nach Abschluss der Arbeiten wurde von Pierre Ricaud de Tirregaille auf der Bordure seines Warschauer Stadtplans von 1762 festgehalten 1765 entstand die wahrscheinlich von Ephraim Schroger projektierte Wache polnisch kordegarda vom franzosischen corps de garde zur Strassenseite Wahrend des Umbaus waren Bildhauer wie Samuele Contessa Jan Chryzostom Redler 3 und Sebastian Zeisel 4 beteiligt Nach Abschluss der Bauarbeiten gehorte der Czartoryski Palast zu den prachtigsten Residenzen Warschaus Unter den Potockis Bearbeiten Im Jahr 1782 ging nach dem Tode Czartoryskis das Anwesen an seine Tochter Izabella die mit Stanislaw Lubomirski 1722 1782 einem Grossmarschall der Polnischen Krone verheiratet war Sie beauftragte Simon Gottlieb Zug mit der klassizistischen Umgestaltung einiger Raume des Palastes 1790 war Zug auch federfuhrend bei dem klassizistischen Umbau der Frontfassade des Palastes bei dem auch ein Portikus angefugt wurde Ebenfalls an den Umbauarbeiten beteiligt waren Johann Christian Kamsetzer und der Maler Antonio Tombari 1799 erhielt die Tochter Aleksandra den Palast Sie war mit Stanislaw Kostka Potocki verheiratet Bis 1944 sollte der Palast nun in den Handen der Familie Potocki verbleiben 1806 und 1807 wohnte der Marschall von Frankreich Joachim Murat im Gebaude 1807 wurde hier ein Ball fur den anwesenden Napoleon Bonaparte gegeben Im Jahre 1812 befand sich im Palast der Sitz des franzosischen Botschafters des Erzbischofs Dominique Dufour de Pradt 1824 ubernahm Aleksander Potocki der Sohn Aleksandras und Stanislaw Kostkas die Verwaltung der Anlage Ab 1836 bewohnte er das Corps de Logis die Seitenflugel vermietete er 1845 erbte sein Sohn Stanislaw den Palast Im weiteren Verlauf wurde das Anwesen zunehmend als Mietshaus genutzt Im Sudflugel entstanden zur Strassenseite heute Ulica Ossolinkich elegante Ladengeschafte Unter anderen hatte hier die bekannte Buchhandlung Gebethner und Wolff ihren Sitz Den Ehrenhof des Anwesens pachtete Gracjan Unger 5 er liess hier 1881 von Leandro Marconi ein Galeriegebaude fur Kunstausstellungen errichten Jan Matejko stellte in dieser Galerie seine historischen Monumentalgemalde Die Schlacht von Grunwald 1878 und Preussischer Lehnseid aus In den ersten Jahren Kongresspolens nahm auch Nikolai Nikolajewitsch Nowossilzew 6 der Chef der russischen Geheimpolizei in Polen im Palast seinen Sitz Im Jahr 1886 erwarb Jozef Potocki vermutlich aus Antoniny den Palast und liess ihn grundlegend sanieren Die Ungersche Galerie wurde 1896 abgerissen und die Tore beidseitig des Wachgebaudes erhielten 1909 neubarocke Gittertore Die Bruder Leandro und Wladyslaw Marconi waren leitend an den Umbau und Restaurierungsmassnahmen beteiligt 7 8 Von 1915 bis 1918 befand sich hier die Residenz des Politikers Bogdan von Hutten Czapski 1922 fiel der Palast per Erbteilung an den Sohn Jozef Potocki Im Jahr 1924 mietete sich hier die schwedische Gesandtschaft ein bis sie ein eigenes Objekt in der Ulica Bagatela 3 beziehen konnte Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Beim Angriff auf Warschau 1939 wurde der Palast teilweise durch Bombentreffer zerstort Am 7 August 1944 wurden Reste des Anwesens wahrend der Kampfe des Warschauer Aufstandes von deutschen Einheiten mittels Benzins abgebrannt Nach dem Kriege wurde beschlossen das Ensemble wieder zu errichten Den Entwurf dazu fertigte Zygmunt Stepinski unter Leitung von Jan Zachwatowicz an 1948 waren die Flugel und ein Jahr spater der Kernbau errichtet Das wiederaufgebaute Gebaude wurde zum Sitz des Ministeriums fur Kultur und Kunst polnisch Ministerstwo Kultury i Sztuki bestimmt 7 Heute wird die Institution als Ministerium fur Kultur und nationales Erbe polnisch Ministerstwo Kultury i Dziedzictwa Narodowego bezeichnet Im Wachhaus Kordegarda befindet sich eine Galerie fur moderne Kunst Architektur BearbeitenDer eigentliche Palast steht auf einem rechteckigen Grundriss und wird von den Strassen Krakowskie Przedmiescie im Osten Ulica Ossolinkich im Suden und der Ulica Marszalka Ferdinanda Focha im Westen umgeben Das im Norden angrenzende ehemalige Mietshaus Krakowskie Przedmiescie 17 gehorte ursprunglich auch zu dem Palastensemble es wurde 1847 nach einem Entwurf von Francesco Maria Lanci gebaut im Zweiten Weltkrieg zerstort und ebenfalls 1949 unter Zygmunt Stepinski wieder errichtet Der dreiflugelige Bau der einen Ehrenhof bildet ist zweigeschossig im Barockstil mit spatbarocken Elementen ausgefuhrt Das Kerngebaude verfugt uber einen Mittelrisaliten der uber einen die Terrasse im ersten Stock stutzenden vierteiligen Saulenportikus verfugt An die beiden Seitenrisalite des Gebaudes wurden kurze Flugel angesetzt deren Dacher niedriger als das des Hauptgebaudes ausgefuhrt sind Auf der westwartigen Gebaudeseite befindet sich ein kleiner Garten Neben dem hier ebenfalls mit einem Dreiecksgiebel gekronten Mittelrisaliten verfugt diese Seite zusatzlich zu den alteren integrierten Seitenrisaliten uber unterschiedliche breite Seitenrisalite an den jungeren Flugelanbauten Die Seitenflugel setzten an den Flugelverbreiterungen des Hauptgebaudes an und erstrecken sich bis zur Krakowskie Przedmiescie wo sie je von einem ebenfalls zweigeschossigen Pavillon abgeschlossen werden Diese Pavillons verfugen uber Mansarddacher Das Dach des nordlichen Pavillons geht in das angesprochene unregelmassige Gebaude Nr 17 uber Das eingeschossige Wachhaus Kordegarda ist spatbarock ausgefuhrt Die Skulpturen auf der Attika stammen von Sebastian Zeisel das Gitterwerk der beiden Torflugel wurde in der Fabrik von Z Zielinksi gefertigt Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Die Donhoffs poln Denhoff waren eine aus Preussen stammende Familie Jozef Piola auch Giovanni Pioli war ein italienischer Architekt der in Polen wirkte Jan Chryzostom Redler 18 Jahrhundert war ein polnischer Bildhauer und Vertreter des Rokoko gem Pawel Freus Sebastian Zeisel bei Culture pl in Polnisch Gracjan Unger eigentlich Gracjan Jezynski 1853 1911 war ein Warschauer Drucker und Verleger der ab 1879 einen Salon der Schonen Kunste betrieb Nikolai Nikolajewitsch Nowosilzew 1761 1836 war ein russischer Politiker und enger Berater von Zar Alexander I a b Reinhold Vetter Warszawa Warschau in Polen Geschichte Kunst und Landschaft einer alten europaischen Kulturnation DuMont Kunst Reisefuhrer 3 Auflage DuMont Buchverlag ISBN 3 7701 2023 X Koln 1991 S 159 gem Peter H Baumgarten Leitung Polen Baedeker Allianz Reisefuhrer Verlag Karl Baedeker ISBN 3 87504 542 4 Ostfildern 1993 S 414 stammt das Gittertor von Wladyslaw Marconi gem Tadeusz S Jaroszewski s LitVerz von Leandro MarconiSiehe auch BearbeitenListe der Palaste in WarschauLiteratur BearbeitenJulius A Chroscicki Andrzej Rottermund Architekturatlas von Warschau 1 Auflage Arkady Warschau 1978 S 80 f Malgorzata Danecka Thorsten Hoppe Warschau entdecken Rundgange durch die polnische Hauptstadt Trescher Verlag ISBN 978 3 89794 116 8 Berlin 2008 S 144 f Tadeusz S Jaroszewski Palaste und Residenzen in Warschau Verlag Interpress Warschau 1985 ISBN 83 223 2049 3 S 107 ff Janina Rukowska Reisefuhrer Warschau und Umgebung 3 Auflage Sport i Turystyka Warschau 1982 ISBN 83 217 2380 2 S 73Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Potocki Palast Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Ansichten und Information zum Palast bei Warszawa1939 pl in Polnisch Historische Fotos der Ladengeschafte an der Ulica Ossolinskich Warszawa1939 pl Historische Fotos des Unger Pavillons auf dem Ehrenhof Warszawa1939 pl Normdaten Geografikum GND 1052972063 lobid OGND AKS VIAF 309611460 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Potocki Palast Warschau amp oldid 232454083