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Portrait der Mme Madame Durant auch als Die Dame mit dem Handschuh bezeichnet ist ein von Emile Auguste Carolus Duran gemaltes Portrat Das im Jahr 1869 entstandene Bildnis ist 228 Zentimeter hoch und 164 Zentimeter breit und wurde mit Ol auf Leinwand gemalt Die Dargestellte ist die Ehefrau des Malers Pauline Carolus Duran Das Portrat wurde zum Salon de Paris des Jahres 1869 eingereicht und brachte dem Kunstler gute Kritiken Publikumszuspruch und eine Medaille ein Das Portrait der Mme befindet sich heute im Musee d Orsay in Paris Portrait der Mme Madame Durant Emile Auguste Carolus Duran 1869Ol auf Leinwand228 164 cmMusee d OrsayVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Bildbeschreibung 2 Vorbilder 3 Einordnung in das Werk Carolus Duran und Kritik 4 Provenienz 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBildbeschreibung BearbeitenDas Bild Portrait der Mme wird von Schwarz und Grautonen dominiert Pauline Carolus Duran tragt ein schwarzes Seidenkleid vor einer grauen Wand die auf halber Hohe waagerecht durch eine Leiste unterteilt ist so dass der untere Teil der Wand dunkler ist als der obere Im Raum fehlen jegliche Objekte die von der Figur ablenken konnten Bei dem Kleid handelt es sich um ein zum Ausgehen oder Empfang von Besuch geeignetes Model das mit Spitze verziert ist Die Dargestellte tragt ein Korsett und daruber ein figurbetontes Oberteil das mit Band und Spitzenbesatz an der Armeleinsatznaht versehen ist Der Rock ist nachschleppend und hat eine Gesassschleife Akzente bilden die rote Rose als Brustschmuck die weissen Manschetten der Ohrschmuck und die einer Haube ahnelnde Kopfbedeckung mit Spitze und einer gelben Rose Der Spitzenbesatz lockert die harten Konturen des Bildes aus und setzt sich in der Bordure die in der Wandmitte rechts der Portratierten besonders deutlich zu erkennen ist und der goldenen Zierleiste fort Die Portratierte tragt Handschuhe aus Glace oder Veloursleder die sie im festgehaltenen Moment abstreift Einer davon ist bereits zu Boden gefallen Damit ist in dem Bild eine kleine Handlung gegeben Ausserdem steht diese kokette Geste im Kontrast zur seriosen Kleidung der Frau Das Portrat ist in der linken unteren Bildecke mit Carolus Duran 1869 signiert Vorbilder BearbeitenIm Portrait der Mme verarbeitete Emile Auguste Carolus Duran Eindrucke einer Spanienreise in den Jahren 1866 und 1867 Dabei sah er Werke von Diego Rodriguez de Silva y Velazquez die er sehr schatzte In Anlehnung daran wahlte Carolus Duran die Komposition mit der schwarz gekleideten Figur vor grauem Hintergrund Diese ist zum Beispiel auch im Gemalde Junger Mann im Kostum eines Majo vom ebenfalls von Spanien begeisterten Edouard Manet mit dem Carolus Duran befreundet war gegeben Ein weiteres Vorbild war das Portrat Camille im grunen Kleid von Claude Monet Beim Salon de Paris des Jahres 1866 sah Carolus Duran dieses Bild als er selbst das Gemalde Der Ermordete Erinnerung an die romische Campagna prasentierte und lernte auch Monet personlich kennen In der Camille sind einige Elemente des Portrait der Mme vorgegeben So konzentrierte sich Claude Monet auf die Darstellung einer Frau im edlen Kleid dessen Schleppe vom Bildrand abgeschnitten wird vor einem ruhigen Hintergrund und ohne ablenkende Objekte In Monets Bild ist ebenfalls Bewegung angedeutet indem sie kurz innehalt und sich dann nach rechts wendet Im Bild von Carolus Duran ist mit dem Ausziehen der Handschuhe eine ruhigere Bewegung gegeben und das Gesicht der Portratierten direkt dem Betrachter zugewandt Im Vergleich zu Monets Camille bei der eindeutig das Kleid im Zentrum des Bildes steht ist das Portrait der Mme wie der Name bereits angibt eindeutig ein Portrat nbsp Junger Mann im Kostum eines Majo von Edouard Manet 1863 nbsp Camille im grunen Kleid von Claude Monet 1866Einordnung in das Werk Carolus Duran und Kritik BearbeitenCarolus Duran gehorte nicht zu den Vertretern der akademischen Malerei die den Salon dominierte sondern orientierte sich nach seiner Umsiedlung nach Paris im Jahr 1855 zuerst an Gustave Courbet Zudem lernte er 1857 den Kreis von Kunstlern kennen der sich um Edouard Manet Alphonse Legros und Henri Fantin Latour gebildet hatte Mit Manet verband ihn auch spater eine freundschaftliche Verbindung So malte dieser 1876 ein ganzfiguriges Portrat von Carolus Duran und Carolus Duran im Gegenzug ein Brustbild von Manet Im Gegensatz zu Manet und anderen avantgardistischen Kunstlern die zum Teil grosse skizzenhafte Partien in ihren Bildern beliessen und damit Kritik hervorriefen wahlte Carolus Duran einen Mittelweg zwischen Avantgarde und Konvention Das Portrait der Mme ist das erste ganzfigurige Portrat im Gesamtwerk von Carolus Duran Mit der Ausarbeitung des Gesichts und der Hande und dem Kleid das in der Malweise dem von Monets Camille im grunen Kleid ahnelt befand er sich naher am Geschmack des Publikums Die Kritik fiel dementsprechend uberwiegend positiv aus Es gab jedoch auch kritische Stimmen wie die des Kritikers Jules Antoine Castagnary der in dem Bild Tiefe vermisste und es als ausserliches Portrait oberflachlich sozusagen empfand 1 Berthe Morisot bezeichnete das Bild als ziemlich vulgar Es ist nicht absolut schlecht aber ich finde es manieriert und flach 1 Der Erfolg den Carolus Duran mit dem Portrait der Mme bei Salon Publikum der Kunstkritik und dem Salon selbst mit dem Gewinn der Medaille hatte markierte einen Wendepunkt in seinem Schaffen Zuvor malte er uberwiegend Historienbilder und Genreszenen nun folgten viele Gesellschaftsportrats Provenienz BearbeitenDas Gemalde Portrait der Mme wurde 1875 vom franzosischen Staat direkt vom Kunstler erworben Dieser Kauf wurde fur das Musee du Luxembourg getatigt 1929 wurde das Bild an den Louvre ubergeben 1982 gelangte das Portrait der Mme schliesslich in die Sammlung des Musee d Orsay in Paris wo es sich noch heute befindet 2 Literatur BearbeitenDorothee Hansen und Wulf Herzogenrath Hrsg Monet und Camille Frauenportraits im Impressionismus Hirmer Verlag Munchen 2005 ISBN 3 7774 2705 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dorothee Hansen und Wulf Herzogenrath Hrsg Monet und Camille Frauenportraits im Impressionismus Seite 111 Dorothee Hansen und Wulf Herzogenrath Hrsg Monet und Camille Frauenportraits im Impressionismus Seite 191 Weblinks BearbeitenDas Portrait der Mme musee orsay fr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portrait der Mme amp oldid 215799129