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Polykarp Leyser IV 4 September 1690 in Wunstorf 7 April 1728 in Helmstedt war ein deutscher evangelischer Theologe Philosoph Mediziner Jurist und Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenLeyser war der Sohn von Polykarp Leyser III und der Margaretha Magdalena Barckhausen 1666 1699 Tochter des Theologen Hermann Barckhausen 1629 1695 und der Magdalena Gesenius 1677 Nach seiner Schulzeit die er gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich Wilhelm Leyser 1766 in Ilfeld Gottingen und Magdeburg verbracht hatte begann er seine Studienjahre im Jahre 1709 zunachst an der Universitat Rinteln und ein Jahr spater an der Universitat Rostock wo er gemass der Familientradition zunachst Theologie studierte Bereits 1712 zog es ihn an die Universitat Helmstedt wo er unter anderem Vorlesungen von Johann Andreas Schmidt horte sich aber auch zunehmend der Philosophie widmete Nur ein Jahr spater kehrte er aber auf Wunsch seines Vaters zunachst nach Hause zuruck um sich dort durch Privatstudien weiterzubilden Im Jahr 1714 besuchte er die Universitat Wittenberg um bei dem Theologen und Historiker Gottlieb Wernsdorf den Alteren zu disputieren Hier grundete Leyser die societas colligentium und wurde 1716 nach dem Erwerb des Magisters in Philosophie zum Assessor des philosophischen Instituts berufen Zeitgleich mit dieser Tatigkeit nahm er als Student der Arzneiwissenschaften an medizinischen Vorlesungen und medizinischen Privatschulungen teil Im Jahre 1718 folgte Leyser einem Ruf nach Helmstedt wo er zunachst zum ausserordentlichen Professor der Philosophie und ein Jahr spater zum ordentlichen Professor der Philosophie der Poesie und Geschichte ernannt wurde Sein besonderes Interesse galt dabei dem Mittelalter welches er gegen den seit dem Zeitalter des Humanismus und der Reformation verbreiteten Vorwurf der Barbarei verteidigte Als Polykarp Leyser im Rahmen einer Festveranstaltung an der Universitat Rinteln zu der er entsendet wurde einen Baron von Danckelmann traf vereinbarte er mit diesem eine gemeinsame wissenschaftliche Reise Diese fuhrte die Beiden zunachst nach Kassel Frankfurt Giessen Mainz und Heidelberg bevor sie schliesslich 1722 nach Strassburg kamen An der dortigen Universitat erwarb Leyser am 6 August 1722 den Doktor der Medizin sowie am 5 November des gleichen Jahres den Doktor beider Rechte Hier hielt es ihn einige Jahre und in dieser Zeit veroffentlichte er eine stattliche Reihe an geschichtlichen und rechtshistorischen Abhandlungen so unter anderem den Bericht de flore academiarum promovendo uber seine Studienreisen Nach einer weiteren Studienreise nach Danemark kehrte er 1726 wieder in seine Heimat nach Wunstorf zuruck wo ihm an der Universitat Helmstedt die Professur fur Geschichte ubertragen wurde Noch im gleichen Jahr heiratete er doch ein langes Ehegluck und weitere berufliche Aufstiege blieben ihm verwehrt da er bereits im Jahre 1728 mit nur 38 Jahren nach einer kurzen heftigen Erkrankung verstarb Polykarp Leyser war ein umtriebiger hochintelligenter Mensch der vier Fachbereiche studiert sowie drei Doktortitel erworben hatte und den sein Wissensdurst nie lange an einen Ort aushalten liess Trotz seines kurzen Lebens gibt es eine Fulle von Abhandlungen aus seiner Feder die teilweise als Sammlungen erst posthum erschienen sind Polykarp Leyser war verheiratet mit der Witwe Louise Schroter geborene Schmid mit der er die gemeinsame Tochter Philippina Sibylla hatte Werke Auswahl BearbeitenPolycarpi Lyseri Dissertatio de ficta medii aevi barbarie inprimis circa poesin Latinam 1719 De origine eruditionis non ad Iudaeos sed ad Indos referenda Kusche Michael 1716 Avspiciis Rectoris Magnificentissimi Sereniss Principis Regii Friderici Avgvsti Vindicias Generales Scriptorvm Qvi Vulgo Svpposititii Habentvr Svbmittent Praeses Polycarpvs Lyservs Et Respondens Timothevs Thiele Thiele Timotheus 1715 Dissertatio qua historiam conciliorum Moguntinensium et imprimis concilii a 1310 habiti Schmidt Johann Andreas 1713 Apparatus literarius singularia nova anecdota rariora ex omnis generis eruditione depromens studio societatis colligentium Wittenberg 1717 Conspectus scriptorum editorum et edentorum a Polycarpus Lysero Helmstedt 1719 Polycarpi Lyseri Dissertatio de ficta medii aevi barbarie inprimis circa poesin Latinam 1719 Polycarpi Leyseri Historia poetarvm et poematvm medii aevi decem post annvm a nato Christo CCCC secvlorvm 1721 Dissertatio juridica de frustranea cadaveris inspectione in homicidio Leyser Polycarp Telgmann Rudolph Friedrich 1723 Historia Comitum Wunstorpiensium ex diplomatibus aliisque monumentis fide dignis maximam partem ineditus contexta Helmstedt Hess 1724 2 Aufl 1726 ein wertvolles Zeugnis der Wissenschaftsgeschichte und die erste fundierte Genealogie der Grafen von Roden Amoenitatum litterarium reliquae posthum Leipzig 1729 Opuscula quibus iurisprudentia historia et ars diplomatica illustratur Sammlung Hrsg Posthum Nurnberg 1800Literatur BearbeitenJohann August Ritter von Eisenhart Polykarp Leyser IV In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 527 f ze170384 In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 17 Leipzig 1738 Sp 384 Polykarp Leyser Geschichte der Grafen von Wunstorf ubers und bearb v Eberhard Kaus mit erlauternden Anm v Reimer Krause Bielefeld Gutersloh 2000 Biographie lat Elogium Polycarpi Leyseri polyhistoris Helmstadiensis vgl Polycarpi Leyseri opuscula Nurnberg 1800 S 3 20 hrsg von Eberhard Kaus Wunstorf 2002 html lat Eberhard Kaus Leyser Lyser Polykarp IV In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 30 Bautz Nordhausen 2009 ISBN 978 3 88309 478 6 Sp 899 902 Dieter Lent Leyser auch Lyser Polykarp IV In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Braunschweig 2006 S 442f Eberhard Kaus Judaeus Detmoldiae si non conversus baptizatus saltem Konvertitenbild und antijudisches Ressentiment bei Polykarp Leyser IV in Das Achtzehnte Jahrhundert 35 1 2011 S 58 72Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Polykarp Leyser IV im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 116991836 lobid OGND AKS LCCN n93060017 VIAF 74617772 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leyser Polykarp IV KURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe Philosoph Mediziner Jurist und HistorikerGEBURTSDATUM 4 September 1690GEBURTSORT WunstorfSTERBEDATUM 7 April 1728STERBEORT Helmstedt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polykarp Leyser IV amp oldid 239392406