www.wikidata.de-de.nina.az
Die Polesier Operation russisch Polesskaya operaciya auch Operation in den Polesier Sumpfen oder Schlacht um Kowel war eine Angriffsoperation der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg die von der 2 Weissrussischen Front als ein Teil der Dnepr Karpaten Operation durchgefuhrt wurde Sie dauerte vom 15 Marz bis zum 5 April 1944 Die sowjetischen Truppen konnten erhebliche Gelandegewinne erzielen ein Durchbruch durch die deutsche Front gelang ihnen hingegen noch nicht Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Beteiligte Truppenteile 3 Verlauf 4 Deutscher Gegenangriff 5 Folgen 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksVorgeschichte BearbeitenDer erfolgreiche Verlauf der Rowno Luzker Operation schuf nicht nur gunstige Bedingungen fur die Truppen der 1 Ukrainischen Front gegen die Flanke der Heeresgruppe Sud in Richtung Tschernowitz vorzugehen sondern auch fur die Entwicklung einer Offensive gegen Kowel und weiter nach Brest in den Rucken der Heeresgruppe Mitte Um diese Offensive durchzufuhren beschloss die Stawka eine neue Front zu bilden Diese wurde als 2 Weissrussische Front bezeichnet die bisherige Weissrussische Front geteilt und in 1 Weissrussische Front Armeegeneral Konstantin Rokossowski umbenannt Die 2 Weissrussische Front lag damit zwischen der 1 Weissrussischen und der 1 Ukrainischen Front Beteiligte Truppenteile BearbeitenAm Anfang der Operation war nicht die gesamte 2 Weissrussische Front bei der Offensive involviert Von den 25 Divisionen waren nur 13 am Angriff beteiligt Weitere Krafte traten erst im Zuge der Operation ein 3 Divisionen und 3 Panzerregimenter waren aber bis zum Ende der Operation nicht rechtzeitig verfugbar An der Polesier Operation waren insgesamt folgende Grossverbande beteiligt 2 Weissrussische Front Generaloberst P A Kurotschkin 6 Luftarmee Generalleutnant Poljinin 61 Armee General P A Below insgesamt 8 Schutzendivisionen 9 Garde Schutzenkorps und 89 Schutzenkorps 55 und 356 Schutzendivision 2 und 7 Garde Kavalleriekorps 68 Panzerbrigade 70 Armee Generalleutnant I F Nikolajew mit dem 96 Schutzenkorps 38 Garde Division und 1 Schutzendivision sowie 114 Schutzenkorps 76 Garde und 160 Schutzendivision 47 Armee Generalleutnant V S Polenow insgesamt 11 Schutzendivisionen 77 Schutzenkorps 60 und 143 Schutzendivision und 125 Schutzenkorps 76 175 und 260 Schutzendivision spater auch 129 Schutzenkorps 185 und 328 Schutzendivision Nordflugel der 13 Armee 1 Ukrainische Front weitere 2 Schutzendivisionen Dnepr Flottille 65 Luftabwehr Division und mehrere BrigadenDie deutschen Truppen die am Anfang der Operation der 2 Weissrussischen Front gegenuberstanden waren folgende Zwischen Pinsk und Kobryn am linken Flugel der 2 Armee Heeresgruppe Mitte 7 Infanterie Division und Gruppe Hahnle und Gruppe Agricola 1 Kavallerie Regiment und 6 Infanterie Bataillone Teile der 4 Panzerarmee Heeresgruppe Sud 213 Sicherungs Division SS Panzer Abteilung 5 Muhlenkamp und andere Einheiten Ausserdem waren auch Reste der 5 SS Division Wiking unter SS General Gille im Einsatz die dem Korsun Schewtschenkower Kessel entkommen waren Nach der Kesselschlacht von Tscherkassy wurde die Division wieder verstarkt und gehorte zunachst zur Heeresgruppe Sud Ein Teil der Division befand sich in Kowel die Masse nordlich davon Unmittelbar im Rucken der deutschen Verteidigung befanden sich auch funf ungarische Divisionen 1 9 12 19 und 23 Division Am 28 Marz wurde das XXXXII Armeekorps von der Heeresgruppe Sud zur Heeresgruppe Mitte uberstellt 5 SS Panzer Division Wiking ungarische 19 Division sowie die 131 Infanterie Division aus der OKW Reserve Ende Marz bis Anfang April wurden gegen die 2 Weissrussische Front zusatzlich folgende Krafte herangezogen 4 und 5 Panzer Division 131 211 253 Infanterie und 5 Jager Division Korpsabteilung E Kampfgruppen 251 137 und 86 Infanterie Division und Teile der 1 Ski Brigade dazu die 190 270 904 1005 und 1007 Sturmgeschutz Brigade Verlauf BearbeitenDie Operation begann am 15 Marz 1944 die sowjetische 47 Armee fuhrte den Hauptstoss auf Kowel die 70 Armee ging nordlich davon in Richtung auf Kamin Kaschyrskyj vor Am 16 Marz folgten unterstutzende Angriffe der 61 Armee die das sudliche Ufer des Pripjats besetzen sollte Am 18 Marz hatte der sowjetische Vormarsch nach 30 bis 40 km Kowel erreicht Dort wurden Teile der Kampfgruppe von dem Bach seit 25 Marz SS Gruppe Gille 177 Regiment der 213 Division 17 Polizei Regiment 12 Eisenbahn Bataillon Teile 19 und 9 ungarische Divisionen und SS Wiking insgesamt etwa 6 500 bis 8 500 Mann eingeschlossen Die Befestigung von Kowel war von der Wehrmacht zuvor stark ausgebaut worden Die Stadt wurde vom 77 Schutzenkorps der 47 Armee eingeschlossen dieser Verband bestand aus drei Divisionen 60 260 und 143 Schutzendivision Diese Divisionen die von der 1 Weissrussischen Front stammten waren am Anfang der Operation nur mit 40 bis 60 Prozent vertreten zusammen etwa 15 000 Mann die Divisionen der 70 Armee aus der Stawka Reserve zahlten rund 7 200 Mann Die deutsche Verteidigung Kowels war gut organisiert deswegen waren vom 19 bis 26 Marz und in der folgenden Kesselschlacht nur begrenzte Erfolge der Roten Armee moglich allerdings um den Preis hoher deutscher Verluste Ausserdem wurden vom Kommandeur der 47 Armee schwere Fehler gemacht der Sturm auf Kowel war schlecht organisiert und verlustreich fur die Angreifer General Polenow wurde deswegen nach der Operation abberufen Deutscher Gegenangriff BearbeitenDas Kommando der deutschen 2 Armee Generaloberst Weiss erkannte schnell dass die Kowel Gruppe ohne Verstarkung dennoch nicht in der Lage war auf Dauer standzuhalten Ein starker deutscher Gegenangriff wurde organisiert Mit der aus dem Raum Brest am 21 Marz beginnenden Gegenoffensive wurde das Generalkommando des LVI Panzerkorps General der Infanterie Hossbach beauftragt Aus dem Bereich der Heeresgruppe Mitte waren dazu im Marz und April 1944 zugefuhrt vier Infanterie zwei Jager und zwei Panzer Divisionen Die 4 Panzer Division unter General von Saucken nahm beim Entsatz die fuhrende Rolle ein Ausserhalb des Kessels verfugte die sowjetische 47 Armee am 23 Marz uber drei Schutzendivisionen am 1 April bereits uber sechs Schutzendivisionen Am 23 Marz begann der Aufmarsch der deutschen Entsatzgruppe diese wurde Anfang April verstarkt und war mit acht Divisionen darunter drei Panzerdivisionen entlang der Chaussee Ljuboml Kowel aufmarschiert Ausserdem eroberte die Wehrmacht in der Region kurzfristig die Luftherrschaft Am 4 April gelang es Kowel zu entsetzen damit war die Operation abgeschlossen 1 Folgen BearbeitenDie Polesier Operation hatte den sowjetischen Truppen mit relativ begrenzten Verlusten grossen territorialen Gewinn gebracht Die Rote Armee stiess auf einer etwa 100 km breiten Front bis zu 50 km Tiefe vor Das geplante Ziel der Operation wurde von der 2 Weissrussischen Front aber nicht erreicht Auf Seiten der Deutschen galten die Kampfe um Kowel als strategischer Erfolg Aber die Kesselschlacht sowie der Gegenangriff und die Entsatzoperation brachten der Wehrmacht schwere Verluste Nach sowjetischen Angaben verloren die deutschen Truppen in der Polesier Operation mehr als 10 000 Mann Tote und Vermisste Die Garnison von Kowel verlor nach deutschen Angaben 3 220 Mann darunter 738 Tote 348 Vermisste und 2 134 Verwundete Die 2 Weissrussische Front beklagte 2 761 Tote und 8 371 Verwundete Aus Propagandagrunden wurde die Befreiung der Garnison von Kowel vom OKW zu einem grossen Sieg aufgeblaht obwohl dies im Vergleich zu den Gelandeverlusten der Heeresgruppe Sud im Marz 1944 nur ein kleiner Erfolg war Die Durchfuhrung der Operation trug zum Erfolg der Offensive der 1 Ukrainischen Front auf Czernowitz bei Die Polesier Operation war dabei die kleinste der 10 Operationen der Dnepr Karpaten Operation Nach der Operation beschloss die Stawka in der Ukraine eine Kampfpause einzulegen um die Operation Bagration gegen die Heeresgruppe Mitte vorzubereiten Dadurch wurde die 2 Weissrussische Front wieder aufgelost und ihre Truppen wurden wieder an die 1 Weissrussische Front ubertragen Die Stadt Kowel konnte erst am 6 Juli 1944 vom 129 Schutzenkorps Generalmajor Michail Borissowitsch Anaschkin und vom 125 Schutzenkorps Generalmajor Iwan Kusmitsch Kuzmin der 47 Armee befreit werden 2 Literatur BearbeitenDas Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg herausgegeben vom Militargeschichtlichen Forschungsamt Bd 8 Die Ostfront 1943 44 Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten Stuttgart 2007 Ilya Borisovich Moshanskij Osvobozhdenie Pravoberezhnoj Ukrainy Veche Moskau 2010 Roman Ponomarenko Bitva za Kovel Schlacht um Kowel Moskau 2014 A H Grylev Anatoli Nikolajewitsch Grylew Abschnitt 6 Pod Kovelem aus Dnepr Karpaty Krym Nauka Verlag Moskau 1970Einzelnachweise Bearbeiten Allgemeine schweizerische Militarzeitschrift Band 117 1951 Heft 4 S 265 f M L Dudarenko Ju G Perechnjew Befreiung der Stadte wahrend des Grossen Vaterlandischen Krieges 1941 1945 Verzeichnis Moskau 1985Weblinks BearbeitenPlan der Operation Plan fur Schlacht um Kowel Polesskaya operaciya 2 go Belorusskogo fronta Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polesier Operation amp oldid 228684229