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Die Poincare Kugel ist ein Werkzeug zur Darstellung der Polarisationszustande elektromagnetischer Wellen wie zum Beispiel Licht Jeder Polarisationszustand entspricht einem Punkt auf der Kugel wobei sich vollstandig polarisierte Zustande auf der Oberflache teilpolarisierte Zustande innerhalb der Kugel und der unpolarisierte Zustand im Zentrum befinden Lineare Polarisationen befinden sich am Aquator der Kugel zirkulare Polarisationen an den Polen und elliptische Polarisationen dazwischen Orthogonale Polarisationen befinden sich auf der Kugeloberflache einander gegenuber Die Poincare Kugel ist benannt nach dem Physiker Henri Poincare Die Poincare Kugel mit Darstellung der Basis Polarisationen und Koordinatensystem der Stokes Parameter Si Inhaltsverzeichnis 1 Mathematische Beschreibung 2 Anwendung 3 Beziehung zu anderen Darstellungen 4 EinzelnachweiseMathematische Beschreibung BearbeitenPolarisationszustande elektromagnetischer Wellen lassen sich unter anderem mit Hilfe normierter Stokes Parameter beschreiben wo zur vollstandigen Festlegung die drei Parameter S1 S2 und S3 benotigt werden Diese Parameter spannen einen dreidimensionalen Vektorraum auf in dem sich die Polarisationszustande als Punkte befinden Die Stokes Vektoren aller physikalisch moglichen Polarisationen befinden sich dann innerhalb einer Einheitskugel der Poincare Kugel 1 Auf den Schnittpunkten der Koordinatenachsen mit der Kugeloberflachen befinden sich folgende Polarisationen H linear horizontal polarisiert V linear vertikal polarisiert D linear diagonal polarisiert manchmal auch oder P fur plus A linear antidiagonal polarisiert manchmal auch oder M fur minus R rechtshandig zirkular polarisiert manchmal auch RHCP L linkshandig zirkular polarisiert manchmal auch LHCP Den Punkten der Kugeloberflache entsprechen die reinen Polarisationszustande dem Innern die gemischten Polarisationen Nach innen nimmt die Reinheit kontinuierlich ab bis zum unpolarisierten Zustand im Mittelpunkt Anwendung BearbeitenDie Poincare Kugel eignet sich zur intuitiven Veranschaulichung von Polarisationszustanden und insbesondere von Transformationen zwischen verschiedenen Polarisationen Ahnliche Polarisationszustande sind stets benachbart und kontinuierliche Transformationen wie zum Beispiel beim Durchgang einer Welle durch ein doppelbrechendes Medium entsprechen kontinuierlichen Verschiebungen auf der Kugel Lineare Transformationen der Polarisation entsprechen einer Drehung auf der Poincare Kugel um eine feste Drehachse 2 Beispiele Eine Lambda 2 Platte dreht die Poincare Kugel um 180 Die Drehachse liegt auf dem Aquator und ist entsprechend der Orientierung der Wellenplatte ausgerichtet Eine Lambda 4 Platte dreht die Poincare Kugel um 90 Die Drehachse liegt auf dem Aquator und ist entsprechend der Orientierung der Wellenplatte ausgerichtet Ein elektrooptischer Modulator dreht die Poincare Kugel um einen variierbaren Winkel Die Drehachse liegt auf dem Aquator und ist entsprechend der Orientierung des elektrooptischen Modulators ausgerichtet Beziehung zu anderen Darstellungen BearbeitenDie Poincare Kugel ist mathematisch aquivalent zur Bloch Kugel die den Hilbert Raum der moglichen Zustande eines quantenmechanischen Zweizustandssystems Qubit veranschaulicht Die Orientierung mit der die beiden Kugeln aufeinander abgebildet werden konnen hangt hierbei davon ab welche beiden orthogonalen gegenuberliegenden Polarisationen als Basiszustande ausgewahlt werden Diese Abbildung entspricht der Verwendung der Polarisation eines Photons als Qubit Wird die Polarisation anstelle von Stokes Parametern mathematisch aquivalent mit Jones Vektoren beschrieben so entspricht der Jones Vektor gerade dem Bloch Vektor sofern als Basiszustande auf der Poincare Kugel die Polarisationen H und V ausgewahlt werden Ubertragt man Punkte der Poincare Kugel auf die Riemannschen Zahlenkugel dann erhalt man eine komplexe Zahl die die Amplituden und Phasenbeziehung von horizontaler und vertikaler Schwingung beschreibt Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Meschede Optik Licht und Laser Wiesbaden 2005 ISBN 978 3 8351 0143 2 S 62 Georg A Reider Photonik Eine Einfuhrung in die Grundlagen Wien 2012 ISBN 978 3 7091 1520 6 S 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Poincare Kugel amp oldid 166034420