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Die Zitrusschmierlaus Planococcus citri ist eine Schildlaus aus der Familie der Schmierlause Pseudococcidae ZitrusschmierlausPlanococcus citri IllustrationSystematikOrdnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Pflanzenlause Sternorrhyncha Uberfamilie Schildlause Coccoidea Familie Schmierlause Pseudococcidae Gattung PlanococcusArt ZitrusschmierlausWissenschaftlicher NamePlanococcus citri Risso 1813 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Entwicklung 5 Symbionten 6 Schaden 7 Naturliche Feinde und Bekampfung 8 Belege 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie weiblichen Lause erreichen eine Korperlange von 3 bis 5 Millimetern Sie haben einen ovalen rosa gefarbten Korper der mit weissen Wachsausscheidungen bedeckt ist Diese bilden an den Seiten des Korpers einen Ring aus kleinen Fadchen Die Mannchen sind deutlich kleiner als die Weibchen und sind geflugelt Vorkommen BearbeitenDie Art ist eine der haufigsten Schmierlause und kommt in allen tropischen Regionen der Erde vor pantropische Verbreitung Man findet sie aber auch in den Subtropen insbesondere in nahezu allen Landern mit Kaffeeplantagen In vielen anderen Teilen der Erde kommen sie an Zierpflanzen in Hausern und Wohnungen vor Lebensweise BearbeitenSowohl die Nymphen als auch die Imagines der Zitrusschmierlaus konnen sich fortbewegen Es gibt zwei Formen der Art Die eine lebt an den Wurzeln der Pflanzen die andere an deren Blattern Zweigen und Fruchten Zu den Nahrungspflanzen an denen die Art ein Schadling mit lediglich geringer wirtschaftlicher Relevanz ist zahlen Annona Kaffee und Baumwolle Weitere Nahrungspflanzen sind Bananen Sternfrucht Kakaobaum Macadamia Mango und Zitruspflanzen Kolonien der Zitrusschmierlause bestehen zu gleichen Teilen aus Mannchen und Weibchen Die Art erzeugt wenig Honigtau ist aber trotzdem fur einige Ameisenarten wie etwa Anoplolepis longipes interessant Durch den Schutz der Ameisen werden die Schaden an den Wirtspflanzen in der Regel verstarkt Entwicklung Bearbeiten nbsp Weibliche Schmierlaus Planococcus sp Die Mannchen durchleben vier Larvenstadien An Kaffeepflanzen finden die vier Hautungen nach durchschnittlich 9 9 Tagen zum zweiten Stadium nach 8 7 Tagen zum dritten nach 2 5 zum vierten und nach 3 Tagen zum adulten Insekt statt Im zweiten Stadium bildet sich ein dunkler Farbton um den Korper aus und etwa zwei Tage spater beginnen die Tiere einen Kokon um sich zu spinnen der mit ihrer Entwicklung dichter wird bis sich schliesslich die voll entwickelte Nymphe darin zur Imago hautet Nach dem Schlupf leben die Mannchen nur etwa 2 bis vier Tage die gesamte Lebensspanne ab dem Schlupf aus dem Ei gerechnet betragt durchschnittlich 27 Tage Die Weibchen durchleben nur drei Larvenstadien An Kaffeepflanzen finden die Hautungen nach durchschnittlich 11 5 Tagen zum zweiten Stadium nach 8 2 Tagen zum dritten und nach 8 4 Tagen zum adulten Insekt statt Weibchen leben mit einem Durchschnitt von 87 6 Tagen inklusive Entwicklung 115 Tage deutlich langer als die Mannchen Nach 15 bis 26 Tagen beginnen sie ihre gelborangen Eier abzulegen Insgesamt werden etwa 200 bis 400 Stuck in Gruppen gelegt und mit Wachs uberzogen Nach 2 bis 10 Tagen schlupfen daraus die Nymphen Sie sind wahrend des ersten Stadiums nicht mit weissen Wachsausscheidungen bedeckt diese tragen sie ab dem zweiten Stadium Symbionten Bearbeiten2011 veroffentlichten John McCutcheon und Carol von Dohlen die Entdeckung symbiontischer Proteobakterien in der Zitrusschmierlaus fur die sie die Namen Tremblaya princeps und Moranella endobia vorschlugen 1 2 Es handelt sich dabei um eine zweistufige Symbiose Wahrend T princeps ein Betaproteobakterium unmittelbar in der Zitrusschmierlaus lebt lebt M endobia ein Gammaproteobakterium im Zytosol von T princeps Alle drei Organismen sind uber die Synthese lebenswichtiger Aminosauren miteinander verbunden Die Zitrusschmierlaus kann diese nicht selbst produzieren Sie werden von T princeps hergestellt das hierfur jedoch der Hilfe von M endobia bedarf da die Reaktionsketten in T princeps selbst unvollstandig sind Bestimmte Aminosauren Arginin Isoleucin und Phenylalanin benotigen wahrscheinlich sogar die Mithilfe von Genen der Zitrusschmierlaus selbst Noch ungeklart ist bisher auf welchem Weg die notigen Zwischenprodukte und Enzyme zwischen den Organismen ausgetauscht werden T princeps besitzt ein Genom mit lediglich 139 Kilobasen Es ist das kleinste Genom das je in einer Zelle gefunden wurde 2 Schaden BearbeitenZitrusschmierlause verursachen gelbe und anschliessend verwelkende Blatter und das Absterben der Wurzeln was insbesondere in Verbindung mit dem Befall von Pilzen der Gattung der Porlinge Polyporus zum Absterben der gesamten Pflanze fuhren kann An Kakaopflanzen wird uberdies das Cacao swollen shoot Virus CSSV ubertragen Naturliche Feinde und Bekampfung Bearbeiten nbsp Zitrusschmierlaus die von der Erzwespe Leptomastix dactylopii parasitiert istZu den naturlichen Feinden zahlen eine Reihe von parasitisch lebenden Hautfluglern und rauberischen Kafern Auch Pilzbefall kann Kolonien dezimieren Bei einem Befall kann man Pflanzen mit noch grunen oder gelben Blattern behandeln bei bereits verwelkten Blattern mussen die Pflanzen ausgegraben und vernichtet werden Zur Anwendung kommen Malathion Diazinon Dimethoat und Parathion insbesondere in Verbindung mit einer Pflanzenol Seifenlosung Belege BearbeitenUniversity of Hawaii College of Tropical Agriculture and Human Resources and Hawaii Department of Agriculture Knowledge MasterWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zitrusschmierlaus Planococcus citri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Scientific American Blogs The Artful Amoeba Jennifer Frazer Cow like Mealybug Home to Sexy Symbiotic MachineEinzelnachweise Bearbeiten Verschachtelte Symbionten teilen sich Aminosauresynthese In Spektrum der Wissenschaft Oktober 2011 Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH Heidelberg ISSN 0170 2971 a b John P McCutcheon Carol D von Dohlen An Interdependent Metabolic Patchwork in the Nested Symbiosis of Mealybugs In Current Biology Volume 21 Issue 16 1366 1372 11 August 2011 ISSN 0960 9822 Englisch doi 10 1016 j cub 2011 06 051 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zitrusschmierlaus amp oldid 199915001