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Pinus rzedowskii ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern Pinus innerhalb der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Dieser Endemit kommt nur im Distrikt Coalcoman im westlichen Teil des mexikanischen Bundesstaates Michoacan Sie wird in der Roten Liste der IUCN als gefahrdet eingestuft und die Bestande beschranken sich auf etwa 6000 Exemplare davon sind etwa 1000 voll ausgewachsen 1 Pinus rzedowskiiSystematikOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Untergattung StrobusArt Pinus rzedowskiiWissenschaftlicher NamePinus rzedowskiiMadrigal amp M Caball Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Knospen und Nadeln 1 3 Zapfen und Samen 2 Verbreitung und Okologie 3 Gefahrdung und Schutz 4 Systematik 5 Verwendung 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild Bearbeiten Pinus rzedowskii wachst als immergruner mittelgrosser Baum und erreicht je nach Standort Wuchshohen von 15 bis 30 Metern Der aufrechte und haufig gebogene oder verdrehte Stamm erreicht Brusthohendurchmesser von 30 bis 60 Zentimetern Die Stammborke ist dunkelbraun und unter Witterungseinfluss grau nahe der Basis grosser Baume 5 bis 6 Zentimeter dick rau schuppig und bildet abblatternde Platten die durch tiefe Risse getrennt sind Die Aste sind ausgebreitet oder aufsteigend und ebenfalls haufig verdreht Die Baumkrone junger Baume ist pyramidenformig bei alteren Baumen offen und unregelmassig Junge Triebe sind grau glatt dunn und kahl 2 Knospen und Nadeln Bearbeiten Die Schuppenblatter sind etwa 5 Millimeter lang und fallen bald ab Die vegetativen Knospen sind eiformig langlich und nicht harzig Endstandige Knospen sind 8 bis 10 Millimeter lang mit Durchmessern von 4 bis 5 Millimetern seitstandige Knospen sind beinahe gleich lang 2 Die Nadeln wachsen manchmal zu dritt meist zu viert oder zu funft in anfangs 7 bis 9 Millimeter langen Nadelscheiden die sich bald einrollen und an der Basis des Nadelbundels eine Rosette bilden und noch vor den Nadeln abfallen Die Nadeln sind gerade oder leicht gebogen weich aber nicht hangend 6 bis 10 Zentimeter lang und 0 6 bis 0 8 Millimeter breit mit unregelmassig gesagtem Rand und spitzem bis zugespitztem Ende Die Nadeln sind gelblich grun bis graugrun und auf den adaxialen Seiten leicht glauk Nur auf den beiden adaxialen Seiten gibt es Spaltoffnungen Je Nadel werden vier bis funf Harzkanale gebildet 3 Die Nadeln bleiben zwei bis drei Jahre am Baum 2 Zapfen und Samen Bearbeiten Die Pollenzapfen bilden sich an verlangerten jungen Trieben und wachsen ahrenartig uber eine Lange von 5 bis 7 Zentimetern wobei sie Basis und Spitze des Triebes freilassen Die Zapfen sind klein etwa 5 Millimeter lang und 3 Millimeter breit anfangs purpurfarben und spater braun 2 Die Samenzapfen wachsen einzeln oder in Wirteln von zwei bis vier an 15 bis 30 Millimeter langen Stielen die mit dem Zapfen abfallen Ausgewachsene Zapfen sind geschlossen eiformig bis eiformig konisch geoffnet eiformig meist symmetrisch und an der Basis abgeflacht 10 bis 15 Zentimeter lang bei Durchmessern von 6 bis 8 5 Zentimetern Die 50 bis 70 oder mehr Samenschuppen sind dunn holzig steif und langlich Die Apophyse ist ausgereift ockerfarben bis hellbraun hervorstehend quer gekielt im Umriss rhombisch bis funfeckig und weniger breit als die Samenschuppen Der Umbo liegt dorsal Er ist rhombisch pyramidenformig quer gekielt stumpf oder mit einem kleinen Stachel bewehrt Die Zapfen reifen innerhalb zweier Jahre 2 3 Die braunen Samen sind meist etwa 8 6 bis 10 Millimeter lang und selten ab 4 meist 5 bis 6 Millimeter breit Die Samenflugel sind braun mit dunkleren Streifen 20 bis 30 manchmal bis 35 Millimeter lang und 8 bis 13 Millimeter breit 2 Verbreitung und Okologie BearbeitenPinus rzedowskii ist ein Endemit im Distrikt Coalcoman im westlichen Teil des mexikanischen Bundesstaates Michoacan Pinus rzedowskii gedeiht nur in der Sierra Madre del Sur Eine grossere Population befindet sich nahe dem Dorf Dos Aguas 4 in einer Ebene die lokal als Puerto del Pinabete von spanisch pinabete Fichte bezeichnet wird Dort besteht der Untergrund teilweise aus Kalkfelsen und teilweise aus anderen Materialien Die Baume erreichen eine Wuchshohe von bis zu 30 Metern Zwei kleinere Populationen bestehend aus wenigen Baumxemplaren unterschiedlichen Alters gibt es etwa 40 Kilometer ostlich am Cerro de Chiqueritas und am Cerro Ocotoso Dort wachsen sie auf steilen Schuttkegeln aus Kalkfelsen nahe den Gipfeln kleinerer Berge Diese Exemplare bleiben klein und erreichen nur Wuchshohen unter 15 Metern 5 3 In den 1990er Jahren wurden noch etwa 10 weitere Standorte mit ebenfalls nur wenigen Exemplaren entdeckt wodurch das Verbreitungsgebiet jedoch nicht deutlich ausgeweitet wurde Status 1999 1 Pinus rzedowskii wachst in Hohenlagen von 2100 bis 2400 Metern Die jahrliche Niederschlagsmenge liegt bei etwa 1500 Millimetern die zu einem grossen Teil zwischen Juni und Oktober fallt Das Klima ist warm gemassigt mit Minimaltemperaturen von etwa 5 Celsius im Dezember und Maximaltemperaturen von bis zu 30 Celsius im April 6 Das Verbreitungsgebiet wird damit der Winterhartezone 9 zugerechnet mit mittleren jahrlichen Minimaltemperaturen von 6 6 bis 1 2 Celsius 20 bis 30 Fahrenheit 3 Brande sind in dieser Umgebung haufig 6 Die Schuttkegel werden von Waldern umgeben in denen andere Kiefernarten vorkommen beispielsweise Pinus pseudostrobus Pinus herrerae und Pinus oocarpa Diese Arten dringen jedoch nicht bis auf die Schuttkegel vor dort wachsen neben Pinus rzedowskii verschiedene Eichenarten Quercus und Straucher wie Clusia salvinii Agaven Agave und krautige Pflanzen bilden das Unterholz 6 Gefahrdung und Schutz BearbeitenIn der Roten Liste der IUCN wird Pinus rzedowskii als gefahrdet Vulnerable eingestuft Sowohl das Verbreitungsgebiet extent of occurrence als auch die Flachen mit Bestanden area of occupancy sind sehr klein die Gesamtzahl der Baumexemplare wird auf 6000 bis 6500 geschatzt die Zahl ausgewachsener Exemplare auf etwa 1000 Doch gibt es kein Anzeichen eines Ruckgangs der Bestande und auch ausreichend junge Exemplare Die Bestande sind auch nicht vom Abholzen bedroht einerseits aufgrund des abgelegenen Verbreitungsgebiets andererseits auch aufgrund der fur die Verwertung ungunstigen Wuchsform Doch konnten einzelne Populationen sehr leicht durch Brande zerstort werden Um diese Gefahr zu verringern wurde ein Beobachtungsposten eingerichtet der auch die Vermehrung der Bestande uberwacht 1 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung von Pinus rzedowskii erfolgte 1969 durch Xavier Madrigal Sanchez und Miguel Caballero Deloya in Boletin Tecnico Instituto Nacional de Investigaciones Forestales Volume 26 Seite 1 f 1 8 7 Das Artepitheton rzedowskii erinnert an den in Polen geborenen mexikanischen Botaniker Jerzy Rzedowsky der die mexikanische Flora studierte und Pinus maximartinezii erstbeschrieb 2 3 Die Art Pinus rzedowskii gehort zur Untersektion Cembroides aus der Sektion Parrya in der Untergattung Strobus innerhalb der Gattung Pinus 8 Pinus rzedowskii unterscheidet sich durch mehrere Merkmale von den anderen Kiefer Arten der Untersektion Cembroides So sind die Samenflugel voll ausgebildet der Umbo der Samenzapfen ist manchmal mit einem Stachel bewehrt und die Nadeln sind haufig zu funft in Nadelbundel zusammengefasst Es wurde daher uberlegt die Art in die Subsektion Balfouriane zu stellen oder einer eigenen Subsektion zuzuordnen Alternativ dazu wurde auch vorgeschlagen die langzapfigen Arten der Subsektion Cembroides in die Subsektion Gerardianae zu stellen der sonst ausschliesslich asiatischen Arten zugeordnet sind Genetische Untersuchungen bestatigen jedoch die Einordnung in die Untersektion Cembroides in der Pinus rzedowskii jedoch vergleichsweise ursprungliche Merkmale zeigt Die nachsten Verwandten dieser Untersektion befinden sich in der Untersektion Balfouriane die Ahnlichkeit mit Vertretern der Subsektion Gerardianae lassen sich daher auf konvergente Entwicklung zuruckfuhren 3 Verwendung BearbeitenUber eine Nutzung von Pinus rzedowskii ist nichts bekannt Pinus rzedowskii wird nur in wenigen botanischen Garten und Privatsammlungen kultiviert 6 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 Brill Leiden Boston 2010 ISBN 978 90 04 17718 5 S 609 755 756 James E Eckenwalder Conifers of the World The Complete Reference Timber Press Portland OR London 2009 ISBN 978 0 88192 974 4 S 475 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Pinus rzedowskii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von A Farjon 2011 Abgerufen am 24 April 2019 a b c d e f g Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 755 a b c d e f James E Eckenwalder Conifers of the World S 475 Christopher J Earle Pinus rzedowskii In The Gymnosperm Database www conifers org 23 November 2012 abgerufen am 24 April 2019 englisch Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 755 756 a b c d Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 756 Pinus rzedowskii bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 24 April 2019 Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 609Weblinks BearbeitenVascular Plants of the Americas Pinus rzedowskii bei Tropicos org In Vascular Plants of the Americas Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pinus rzedowskii amp oldid 206865998