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Pierre Hadot 21 Februar 1922 in Paris 25 April 2010 in Orsay Departement Essonne Frankreich war ein franzosischer Philosoph und Historiker Pierre Hadot 1997 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHadot Sohn einer streng katholischen Familie wuchs in Reims auf und besuchte ab 1932 eine katholische Sekundarschule Petit Seminaire Im Anschluss studierte er Katholische Theologie und Philosophie Nach dem Abschluss des Studiums empfing er 1944 die Priesterweihe 1949 wurde er Mitarbeiter des Centre national de la recherche scientifique CNRS 1952 trat er aus der katholischen Kirche aus 1964 wurde er als Direktor fur Studien an die Ecole pratique des hautes etudes EPHE in Paris berufen wo er zunachst den Lehrstuhl fur lateinische Patristik innehatte der dann 1971 den Titel Theologies et mystiques de la Grece hellenistique et de la fin de l Antiquite Theologie und Mystik des hellenistischen Griechenlands und des Endes der Antike erhielt Dort unterrichtete er bis 1986 Wahrend dieser Zeit kam er unter anderem in Beruhrung mit Jean Pierre Vernant und Louis Dumont 1966 heiratete er in Berlin West die deutsche klassische Philologin Ilsetraut Hadot geb Ludolff damals wissenschaftliche Mitarbeiterin am Aristoteles Archiv der Freien Universitat Berlin Von Michel Foucault ermuntert bewarb er sich am College de France der hochsten wissenschaftlichen Lehr und Forschungsinstitution Frankreichs und erhielt dort 1982 einen Ruf fur den Lehrstuhl Histoire de la pensee hellenistique et romaine Geschichte des hellenistischen und romischen Denkens und war dort bis 1991 tatig Als Philosoph beschaftigte er sich zunachst mit dem spatantiken Rhetor und christlichen Gelehrten Marius Victorinus der im 4 Jahrhundert u a Werke der griechischen Neuplatoniker Plotin und Porphyrios ubersetzte Daneben befasste sich Pierre Hadot direkt mit Plotin und Porphyrios und war seit 1987 der Herausgeber einer Reihe franzosischer kommentierter Ubersetzungen der Werke Plotins Editions du Cerf Eines seiner Hauptanliegen war es dem modernen Menschen ein wichtiges Ziel der antiken Philosophie wieder ins Bewusstsein zu bringen das darin besteht nicht nur ein beliebiges philosophisches System zu bieten sondern eine Lebensform mit Hilfe geistiger Ubungen zu vermitteln Seine einschlagigen Bucher sind bis heute in 17 Sprachen ubersetzt worden u a ins Chinesische und Japanische Zu den Selbstbetrachtungen des romischen Kaisers und letzten bedeutenden Vertreters der Stoa Mark Aurel verfasste er ein wichtiges Standardwerk das von Makoto Ozaki auch ins Japanische ubersetzt wurde Anders als Bertrand Russell sah er die menschliche Freiheit von den Stoikern nicht aller Raume beraubt Durch sein Sprachvermogen gelange der Mensch in ein anderes Universum welches nicht von derselben Art ist wie das Universum der Kausalitat namlich das Universum des Sinns und des Wertes Darin habe der Mensch nach stoischer Auffassung die Moglichkeit die vom Schicksal verursachten Ereignisse selbst als gut oder schlecht zu bewerten und einzuordnen Der Wert der Dinge hangt demnach von der moralischen Haltung ab die wir ihnen gegenuber einnehmen Philosophie besteht also genau darin zu wahlen sich die Dinge in einer bestimmten Art und Weise vorzustellen 1 In den 1950er Jahren wurde er zu einem der ersten Ubersetzer und Kommentatoren der Werke von Ludwig Wittgenstein in franzosischer Sprache Zu seinen weiteren Tatigkeitsschwerpunkten gehorten Fragen der Lebenskunst Schriften BearbeitenZu seinen wichtigsten Veroffentlichungen gehoren Plotin ou la simplicite du regard Editions Gallimard 1963 Englische ubers The University of Chicago Press 1993 Porphyre et Victorinus Bd I u II Paris 1968 Etudes Augustiniennes Marius Victorinus Paris 1971 Etudes Augustiniennes Marius Victorinus Christlicher Platonismus Artemis Verlag Zurich Stuttgart 1967 Ambroise de Milan Apologie de David Sources Chretiennes n 239 Paris 1977 Eine das Einheit In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Band 2 Schwabe Basel 1972 Sp 361 ff Beitrage von Pierre Hadot Kurt Flasch und Erich Heintel Plotin ou la simplicite du regard Etudes Augustiniennes Paris 1973 Neuauflage Plotin Traite 50 Les Editions du Cerf 1990 Plotin Traite 9 Les Editions du Cerf 1994 Leben In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 5 1980 S 52 103 Beitrage von Pierre Hadot H Hubner J Vennebusch R Piepmeier U Dierse K Rothe Richard Toellner Louis Robert 15 fevrier 1904 31 mai 1985 PDF 22 kB Nachruf auf den Epigraphiker Louis Robert Philosophie als Lebensform Geistige Ubungen in der Antike Gatza Berlin 1991 ISBN 3 928262 02 5 Qu est ce que la philosophie antique Editions Gallimard 1995 La philosophie comme maniere de vivre Entretiens avec J Carlier et A I Davidson Livre de Poche Paris 2001 Foucault and His Interlocutors University of Chicago Press Chicago 1997 Arnold Davidson Hrsg mit Beitragen von Noam Chomsky Georges Canguilhem Gilles Deleuze Jacques Derrida Pierre Hadot Michel Serres Paul Veyne La Citadelle interieure Introduction aux Pensees de Marc Aurele Fayard Paris 1992 ISBN 2 213 02984 9 Standardwerk deutsch Die innere Burg Anleitung zu einer Lekture Marc Aurels ubersetzt von Makoto Ozaki und Beate von der Osten Eichborn Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 8218 0642 7 Plotin Porphyre etudes neoplatoniciennes Belles Lettres Paris 1999 ISBN 2 251 42010 X Etudes de philosophie ancienne Les Belles Lettres Paris 2010 Etudes de patristique et d histoire des concepts Les Belles Lettres Paris 2011 Wege zur Weisheit oder was lehrt uns die antike Philosophie Eichborn Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 8218 0655 9 La philosophie comme maniere de vivre Editions Albin Michel 2001 La Voile d Isis Editions Gallimard 2004 Wittgenstein et les limites du langage Suivi d une lettre de GEM Anscombe et de Logique et litterature Reflexions sur la signification de la forme litteraire chez Wittgenstein mit einem Text von Gottfried Gabriel Paris 2004 ISBN 2 7116 1704 1 N oublie pas de vivre Goethe et la tradition des exercices spirituels Editions Michel 2008 Literatur BearbeitenMichael Chase Stephen R L Clark Michael McGhee Hrsg Philosophy as a Way of Life Ancient and Moderns Essays in Honor of Pierre Hadot Wiley Blackwell Chichester 2013 Weblinks BearbeitenMatthew Sharpe Pierre Hadot 1922 2010 In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Roger Pol Droit Pierre Hadot In Le Monde 28 April 2010 Werner Beierwaltes Pierre Hadot 21 2 1922 25 4 2010 Memento vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive PDF 48 kB In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2010 S 173 mit Photographie Einzelnachweise Bearbeiten Pierre Hadot Mark Aurel In Friedo Ricken Hrsg Philosophen der Antike Band II Stuttgart 1996 S 203 Normdaten Person GND 115663517 lobid OGND AKS LCCN n82052944 NDL 001342379 VIAF 59083663 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hadot PierreKURZBESCHREIBUNG franzosischer Philosoph und HistorikerGEBURTSDATUM 21 Februar 1922GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 25 April 2010STERBEORT Orsay Departement Essonne Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Hadot amp oldid 232786488