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Philipp Scheitenberger der Altere 20 April 1811 in Schelklingen 3 Marz 1882 in Schelklingen war Backer Stadtschultheiss von Schelklingen Landwirt und Vorstand des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins Blaubeuren 1 Philipp Scheitenberger der AltereInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Familie 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPhilipp Scheitenberger der Altere war der einzig uberlebende Sohn des Backers Gemeinderats Stadtpflegers Stiftungspflegers Wegemeister im Bezirk Blaubeuren Stellvertreters und Amtsverwesers der Schultheissen Johann Baptist Bauer und Georg Martin Betz von Schelklingen Franz Xaver Scheitenberger 3 Februar 1783 30 Januar 1864 und seiner Ehefrau Maria Anna Baumann 24 Juni 1782 24 April 1863 2 Franz Xaver Scheitenberger war ein bemerkenswerter Mann der in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts eine bedeutende Rolle in der Schelklinger Stadtpolitik und Stadtverwaltung spielte Ohne dass er das Gymnasium und die Universitat besucht hatte hatte er eine grosse Bibliothek erworben wo auch Homer nicht fehlte Von 1847 bis 1874 bekleidete Philipp Scheitenberger der Altere in Schelklingen das Amt des Stadtschultheissen in Nachfolge von Georg Martin Betz Der Pfarrer Josef Bartle beschrieb den Schelklinger Stadtschultheissen Philipp Scheitenberger als eine Person die kein studierter Fachmann war sondern ein praktischer Bauer aber ein heller Kopf den seine Mitburger deswegen vom Pflug weg aufs Rathaus geholt hatten 3 Bekannt wurde Stadtschultheiss Scheitenberger auch unter dem Namen Malchus da er als Knabe ein Ohr verlor und die hieraus entstehende Narbe aufgrund dessen mit seinem langen Kopfhaar verdeckte 4 Wirken BearbeitenAls Stadtschultheiss von Schelklingen engagierte sich Philipp Scheitenberger von 1847 bis 1874 vor allem im kommunalen Bauwesen der Forderung der Land und Forstwirtschaft im Bildungswesen und in der Fursorge fur Arme Kranke und Arbeitslose 5 Bedeutend war vor allem sein Engagement in der Landwirtschaft So setzte er sich hierbei beispielsweise fur die Etablierung der Stallfutterung sowie die Einfuhrung der Simmenthaler Rindviehrasse den Steigebau nach Sotzenhausen die Feldwegregulierung die Steigerung des Weideertrags durch Kulturen und die Anlegung von Pflanzschulen ein 5 Philipp Scheitenberger schaffte es als Stadtschultheiss trotz der Teuerungsnotstande im Konigreich Wurttemberg in den 1850er Jahren die betrachtliche Schuldenlast der Stadtkasse Schelklingen von 6800 Gulden fl im Verlauf seiner Amtszeit in ein Guthaben von 3587 Gulden fl im Jahr 1868 zu entwickeln 5 Neben seinem Amt als Stadtschultheiss engagierte sich Philipp Scheitenberger auch lange Jahre als Vorstand des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Blaubeuren und setzte sich hier vor allem fur die Einfuhrung landwirtschaftlicher Neuerungen ein 3 Auch privat blieb Philipp Scheitenberger der Altere zeitlebens der Landwirtschaft verbunden und so begleitete er mit Rat und Tat die Kolonialisation Urbarmachung und Bewirtschaftung des bei Allmendingen gelegenen Siegentales durch seinen Sohn Philipp Scheitenberger der von seinem Vater bereits im jungen Alter von 16 Jahren diese Aufgabe gezwungenermassen ubertragen bekommen hatte 3 Familie BearbeitenPhilipp Scheitenberger heiratete erstmals am 10 Mai 1852 Antonia Keller 25 Januar 1815 12 Juli 1849 In der Ehe wurden insgesamt funf Kinder geboren von denen jedoch zwei bereits als Sauglinge starben 6 Dass Philipp Scheitenberger zwei seiner Kinder griechische Vornamen gab Philipp und Helena ist kein Zufall sondern spiegelt die Tatsache wider dass bereits sein eigener Vater Franz Xaver eine grosse Bibliothek hatte wo sicherlich auch die griechischen Klassiker standen Sein Sohn Philipp Scheitenberger der Jungere konnte sogar die Ilias und die Odyssee in deutscher Ubersetzung fast vollstandig hersagen Die alteste Tochter Emilie Scheitenberger 18 Oktober 1842 27 Januar 1938 heiratete den Schelklinger Schullehrer Heinrich Kaim Ihr gemeinsamer Sohn Heinrich Emil Kaim 23 Januar 1871 9 Mai 1949 wurde spater katholischer Priester Domkapitular Zentrumspolitiker und wurttembergischer Landtagsabgeordneter 7 Die jungere Tochter Helena Scheitenberger 16 August 1845 4 Marz 1887 heiratete den Schelklinger Backer Adolf Gunter Ihr gemeinsamer Sohn Heinrich Gunter 15 Februar 1870 13 Juni 1951 wurde zunachst Professor fur Geschichte an der Universitat Tubingen und spater an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 8 Der einzige Sohn Philipp Scheitenberger der Jungere Schelklingen 1 April 1847 Siegental 30 Juli 1931 ist als der Alte Siegentaler eine bis heute unvergessene Bauernpersonlichkeit in der weiteren Gegend von Allmendingen Schelklingen und dem Siegental das er auf Zwang seines Vaters urbar machte und bewirtschaftete 4 Die erste Ehefrau Antonia verstarb bereits am 12 Juli 1849 an den Spatfolgen der Geburt des funften Kindes im Alter von 34 Jahren Philipp Scheitenberger heiratete daraufhin ein zweites Mal am 27 November 1849 Monika geb Binder getauft Schelklingen 18 Dezember 1807 Schelklingen 7 Oktober 1874 die Witwe des Mohrenwirts in Hutten Franz Xaver Muller Diese Ehe blieb kinderlos Die zweite Ehefrau brachte aus ihrer ersten Ehe mit Franz Xaver Muller die Tochter Maria Muller Hutten 13 Mai 1843 Schelklingen 24 Dezember 1880 mit in die Ehe Diese heiratete in Justingen am 10 Mai 1864 Anton Fischer 1840 1906 womit Letzterer der Schwiegersohn Philipp Scheitenbergers und gleichzeitig sein Nachfolger als Stadtschultheiss von Schelklingen wurde Ehrungen BearbeitenPhilipp Scheitenberger wurde 1869 von Konig Karl von Wurttemberg die goldene Verdienstmedaille und anlasslich der Silberhochzeit des Konigspaares 1871 eine silberne Medaille fur seine Verdienste um die Stadt Schelklingen und die Landwirtschaft verliehen 9 Literatur BearbeitenImmo Eberl unter Mitarbeit von Irmgard Simon und Franz Rothenbacher Bearb Die Familien und Personenstandsfalle in den Pfarreien Stadt Schelklingen und Kloster Urspring 1602 1621 1657 1692 1875 2 Auflage Mannheim Rothenbacher 2012 Volltext PDF 7 0 MB Wilhelm Lederer Philipp Scheitenberger Stadtschultheiss 1811 1882 Schelklinger Hefte hrsg vom Stadtarchiv Schelklingen Nr 1 Schelklingen Stadtarchiv 1980 Alois Scheible Tragik und Grosse eines Bauernlebens Der alte Siegentaler In Schwabische Donau Zeitung Ulm a D Nr 291 1954 vom 14 Dezember 1954 Weblinks BearbeitenLiteratur zu Stadtschultheiss Scheitenberger auf der Seite des Stadtarchivs von Schelklingen Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Lederer Philipp Scheitenberger Stadtschultheiss 1811 1882 In Stadt Schelklingen Stadtarchiv Hrsg Schelklinger Hefte Band 1 Schelklingen 1980 S 1 14 Immo Eberl Irmgard Simon Franz Rothenbacher Die Familien und Personenstandsfalle in den Pfarreien Stadt Schelklingen 1602 1621 1692 1875 und Kloster Urspring 1657 1832 Hrsg Stadt Schelklingen 2 Auflage Schelklingen 2012 S 339 f a b c Wilhelm Lederer Philipp Scheitenberger Stadtschultheiss 1811 1882 In Stadt Schelklingen Stadtarchiv Hrsg Schelklinger Hefte Band 1 Schelklingen 1980 S 5 ff a b Alois Scheible Tragik und Grosse eines Bauernlebens Der alte Siegentaler Hrsg Schwabische Donau Zeitung Nr 291 1954 Ulm 14 Dezember 1954 a b c Wilhelm Lederer Philipp Scheitenberger Stadtschultheiss 1811 1882 In Stadt Schelklingen Stadtarchiv Hrsg Schelklinger Hefte Band 1 Schelklingen 1980 S 1 ff Immo Eberl Irmgard Simon Franz Rothenbacher Die Familien und Personenstandsfalle in den Pfarreien Stadt Schelklingen 1602 1621 1692 1875 und Kloster Urspring 1657 1832 Hrsg Stadt Schelklingen 2 Auflage Schelklingen 2012 S 341 f Immo Eberl Irmgard Simon Franz Rothenbacher Die Familien und Personenstandsfalle in den Pfarreien Stadt Schelklingen 1602 1621 1692 1875 und Kloster Urspring 1657 1832 Hrsg Stadt Schelklingen 2 Auflage Schelklingen 2012 S 221 Immo Eberl Irmgard Simon Franz Rothenbacher Die Familien und Personenstandsfalle in den Pfarreien Stadt Schelklingen 1602 1621 1692 1875 und Kloster Urspring 1657 1832 Hrsg Stadt Schelklingen 2 Auflage Schelklingen 2012 S 169 Alois Scheible Tragik und Grosse eines Bauernlebens Der alte Siegentaler Hrsg Schwabische Donau Zeitung Nr 291 1954 Ulm 14 Dezember 1954 PersonendatenNAME Scheitenberger PhilippALTERNATIVNAMEN Scheitenberger Philipp der AltereKURZBESCHREIBUNG Landwirt und KommunalpolitikerGEBURTSDATUM 20 April 1811GEBURTSORT SchelklingenSTERBEDATUM 3 Marz 1882STERBEORT Schelklingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Scheitenberger amp oldid 233948666