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Philipp Rappaport 10 Dezember 1879 in Berlin 18 November 1955 in Essen vollstandiger Name Philipp August Rappaport war ein deutscher Architekt Stadtplaner Baubeamter Hochschullehrer und Autor sowie Direktor des Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk SVR in Essen Das Grab von Philipp Rappaport und seiner Ehefrau Gertrud geborene Moser auf dem Friedhof Bredeney in Essen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wiederaufbau nach 1945 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRappaport wurde als Sohn des in Konigsberg ansassigen Kaufmanns Adolf Rappaport und seiner Frau Alma Rappaport geb Naumann geboren und hatte funf Geschwister Ein Bruder war der Althistoriker Bruno Rappaport Nach dem Tod seines Vaters zog die Familie 1881 nach Kosen 1 1888 heiratete seine Mutter in zweiter Ehe den Lehrer Karl Rothe und die Familie lebte ab 1894 in Nordhausen am Harz 1 Rappaport besuchte die Landesschule Pforta und begann ein Studium der Volkswirtschaft an der Berliner Universitat sowie an der Universitat Giessen wechselte dann aber rasch zu einem Studium im Baufach an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg das er am 22 Oktober 1904 mit dem Diplom abschloss Die Schul und Semesterferien verbrachte er in Nordhausen bei seiner Familie Dort entstanden zahlreiche Federzeichnungen mit Motiven aus der Altstadt und 1907 die kleine Monographie Eine alte Reichsstadt wie sie war und wird 1 Anschliessend absolvierte er ein Referendariat als Regierungsbaufuhrer Dabei war er von 1906 bis 1907 am Bau der Reichsbank Stelle Charlottenburg unter Leitung des Reichsbank Architekten Julius Habicht beteiligt 2 1907 gewann er den Schinkelpreis und nach dem bestandenen 2 Staatsexamen wurde er 1908 zum Regierungsbaumeister Assessor im offentlichen Bauwesen ernannt Er war zunachst im Bauwesen der Kaiserlichen Marine und bei der Bezirksregierung Koblenz tatig Ab 1912 war Rappaport im preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten in Berlin beschaftigt wo er in der Bauabteilung Bauvorhaben bearbeitete und mit Bauausfuhrungen beauftragt war z B der des 1913 fertiggestellten Koniglichen Amtsgerichts Eisleben Ebenfalls 1912 promovierte er an der Technischen Hochschule Charlottenburg zum Doktor Ingenieur Dr Ing und arbeitete danach nebenberuflich als standiger Assistent am stadtebaulichen Seminar der Hochschule Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil zuletzt als Adjutant eines Generals der Pioniere Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2 und 1 Klasse ausgezeichnet 1918 kehrte er zunachst in die Bauabteilung des Ministeriums zuruck wurde aber schon bald Mitarbeiter beim Staatskommissar fur das Wohnungswesen 1920 folgte die Ernennung zum Staatskommissar fur Bergmannswohnungen fur den rheinisch westfalischen Industriebezirk daneben hielt er Vorlesungen an der Kunstakademie Dusseldorf Am 20 Oktober 1920 nahm Rappaport den Dienst als Erster Beigeordneter und stellvertretender Verbandsdirektor beim neu gegrundeten Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk SVR in Essen auf Schliesslich wurde er 1932 kommissarischer Verbandsdirektor des SVR aber schon 1933 nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten in den Ruhestand versetzt Rappaport war danach als Sachverstandiger fur private Auftraggeber vor allem in der westdeutschen Industrie tatig 1944 wurde er verhaftet und in ein Zwangsarbeitslager eingewiesen aus dem er kurz vor Kriegsende 1945 fliehen konnte Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Rappaport zum Verbandsdirektor des SVR und zum Kommissar fur den Bergarbeiterwohnungsbau berufen Nebenamtlich war er vorubergehend auch mit der Bildung einer Zentralstelle fur Stadtebau und Wohnungswesen in der britischen Besatzungszone mit Sitz in Lemgo beauftragt Das Amt als Verbandsdirektor ubte er bis 1951 aus und ging dann in den Ruhestand Rappaport hatte damit einen wichtigen Anteil bei der Entwicklung der Landesplanung als Planungsinstrument Daneben war er erneut als Dozent fur Stadtebau in Dusseldorf tatig 3 4 Rappaport war seit 1921 mit Gertrud geb Moser 1896 1990 verheiratet beide hatten vier Kinder Wiederaufbau nach 1945 BearbeitenNach der erzwungenen Schaffenspause in der Zeit des Nationalsozialismus beteiligte sich Rappaport gleich bei Kriegsende an der Entwicklung von Leitlinien fur den Wiederaufbau mit zahlreichen Veroffentlichungen So schuf er das Motto Deutschland ist viel zu arm um zweimal aufgebaut zu werden Damit votierte er gegen alles Einstweilige Provisorische Halbfertige das fur ihn vom Ubel und viel zu teuer war 5 Also sollte keine notdurftige Behelfsarchitektur entstehen keine Provisorien sondern eine zeitgemasse Architektur die den Umstanden entsprach und sich als solche auch darstellen sollte Deshalb galt nicht nur fur Rappaport die grundsatzliche Forderung dass der Wiederaufbau trotz der gebotenen Eile und trotz der erforderlichen Einfachheit einen endgultigen Charakter habe 6 In seiner Eigenschaft als Direktor des Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk SVR hatte Rappaport einen bedeutenden Anteil an den Stadtplanungen und der Architektur des Wiederaufbaus Als deren Ziele formulierte er die Beseitigung historischer Planungsfehler die Trennung von Wohn und Arbeitsplatzen sowie die Ordnung des Verkehrs 7 Ehrungen BearbeitenAnlasslich seines 70 Geburtstages wurde Rappaport zum Titularprofessor des Landes Nordrhein Westfalen ernannt und erhielt die Ehrendoktorwurde der Technischen Hochschule Aachen Dr Ing E h 1952 wurde ihm das Grosse Bundesverdienstkreuz verliehen Er war Trager der Ehrenplakette der Studiengesellschaft fur Automobilstrassenbau Die Rappaportstrasse in Marl nordlicher Teil der Nord Sud Achse wurde nach ihm benannt Schriften BearbeitenEine alte Reichsstadt wie sie war und wird Briefe an e Freund In Wie wir unsere Heimat sehen Band 7 Nordhausen 1907 Die Entwicklung des deutschen Marktplatzes In Stadtebauliche Vortrage Bd 7 Berlin 1914 Fursorge und Eigensorge im Wohnungsbau 1920 Wohnungen fur viele In Katalog der Bau Ausstellung Essen 1925 Essen o J 1925 Stadtebau und Landesplanung in ihrem Zusammenhang mit Wirtschaft und Kultur Berlin 1929 Der Wiederaufbau der deutschen Stadte Essen 1946 Wiederaufbau und Neubau von Wohnungen Ludenscheid 1949 Wunsche und Wirklichkeit des deutschen Wiederaufbaus Frankfurt am Main 1949 Verkehrsfragen in US Amerika Eine Reisebetrachtung Vortrag Essen 1952 Leben und Landschaft im Wandel der Zeiten Tubingen 1954 Die bauliche Entwicklung Nordrhein Westfalens in den letzten Jahrzehnten In Funfzig Jahre rheinisch westfalisches Baugewerbe o O 1954 Literatur BearbeitenRobert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 2 L Z Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1931 DNB 453960294 S 1473 f Fritz Pudor Lebensbilder aus dem rheinisch westfalischen Industriegebiet Dusseldorf 1960 S 40 ff Erwin Dickhoff Essener Kopfe Wer war was Verlag Richard Bracht Essen 1985 ISBN 3 87034 037 1 S 188 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Stadtarchiv Nordhausen Nordhauser Personlichkeiten aus elf Jahrhunderten Geiger Horb am Neckar 2009 S 224 Hainer Weisspflug Bismarckstrasse Charlottenburg In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Internationales Biographisches Archiv 13 1969 17 Marz 1969 Rudolf Vierhaus Deutsche biographische Enzyklopadie DBE Verlag Walter de Gruyter 2007 ISBN 3 598 25030 4 Philipp Rappaport Der Wiederaufbau der deutschen Stadte Essen 1946 Ulrich Pantle Leitbild Reduktion Beitrage zum Kirchenbau in Deutschland von 1945 bis 1950 Institut fur Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen der Universitat Stuttgart 2003 Stadtentwicklung seit der NS Zeit und Wiederaufbau der Stadte nach 1945 in Nordrhein Westfalen Bonn 2005 Normdaten Person GND 128574372 lobid OGND AKS LCCN no00003656 VIAF 49461347 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rappaport PhilippALTERNATIVNAMEN Rappaport Philipp August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Stadtplaner Baubeamter Hochschullehrer und AutorGEBURTSDATUM 10 Dezember 1879GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 18 November 1955STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Rappaport amp oldid 224088225