www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit dem Unternehmer und Politiker Philip Rosenthal 1916 2001 Zu seinem Vater siehe Philipp Rosenthal zum Produzenten siehe Philip Rosenthal Filmproduzent Philip Rosenthal geboren am 23 Oktober 1916 in Berlin gestorben am 27 September 2001 in Selb war ein deutscher Industrieller und Politiker SPD Der Bundestagsabgeordnete war 1970 1971 Parlamentarischer Staatssekretar Philip Rosenthal 1982 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Unternehmer und Designer 3 Politiker 4 Privates 5 Ausstellungen 6 Portratiert von Andy Warhol 7 Auszeichnungen Auswahl 8 Werke 9 Literatur 10 Filme 11 Einzelnachweise 12 WeblinksFruhe Jahre BearbeitenDer einzige Sohn des Porzellanfabrikanten Philipp Rosenthal aus dessen zweiter Ehe mit Maria Rosenthal geb Frank gesch Franck 1 besuchte das Lyceum Alpinum Zuoz und das Wittelsbacher Gymnasium in Munchen 2 Wegen seiner judischen Herkunft musste er mit seiner Familie 1934 nach England emigrieren Er besuchte das St Laurence College in Ramsgate und promovierte spater in Oxford zum Master of Arts in Philosophie Politik und Wirtschaftswissenschaften Mit Kriegsausbruch meldete er sich am 8 September 1939 in Marseille als Freiwilliger zur franzosischen Fremdenlegion und diente in Algier Seine Erlebnisse in der Legion schrieb er in seinem Buch Einmal Legionar nieder Als infolge des Westfeldzuges das Vichy Regime entstand wollte er diesem nicht dienen und gelangte nach mehreren erfolglosen Fluchtversuchen 1942 uber Gibraltar wieder nach England Dort arbeitete er als Backerlehrling Sprachlehrer und Journalist Schliesslich war er in der Propagandaabteilung des Foreign Office unter anderem beim Soldatensender Calais tatig Unternehmer und Designer Bearbeiten1947 ging er auf Wunsch der Familie zur Wahrnehmung der Wiedergutmachungsanspruche nach Selb 3 1950 trat Philip Rosenthal in die vaterliche Porzellanfirma die Rosenthal AG ein und wurde 1952 Leiter der Designabteilung 1958 bis 1970 und 1972 bis 1981 war er Vorstandsvorsitzender In dieser Zeit hatte das Unternehmen uber 10 000 Mitarbeiter 4 Von 1981 bis 1989 amtierte er als Vorsitzender des Aufsichtsrats Als einer der ersten deutschen Unternehmer fuhrte er 1963 ein Beteiligungssystem fur Arbeitnehmer ein Sagen und Haben durch Mitbestimmung und Vermogensbildung am Produktivkapital 1968 machte Rosenthal Schlagzeilen als er seinen Privatanteil am Firmeneigentum testamentarisch einer Stiftung zur Fortbildung von Arbeitern zu Fuhrungskraften vermachte 5 Ausserdem war Philip Rosenthal Prasident des Rates fur Formgebung 1977 1986 Vorsitzender des Bauhaus Archivs in Berlin sowie Vorsitzender des Verbandes der Keramischen Industrie Sein zentrales Anliegen als Mensch und Unternehmer war die gestaltete Umwelt mit originaler Kunst und zeitgemassem Design zur Erhohung der Lebensqualitat des Einzelnen In Zusammenarbeit mit herausragenden Kunstlern und Designern aus aller Welt gelang es Philip Rosenthal in den spaten 1950er und den 1960er Jahren die Rosenthal Studio Linie zu einem anerkannten Leitbild fur modernes Design zu machen Aus der Porzellanfabrik seines Vaters wurde ein Unternehmen fur zeitgemasse Tisch und Wohnkultur 1988 wurde Philip Rosenthal als Professor fur Design an die Hochschule fur Kunste Bremen berufen Einer seiner Leitspruche lautete Wer zu spat an die Kosten denkt ruiniert sein Unternehmen Wer zu fruh an die Kosten denkt totet die Kreativitat Politiker Bearbeiten1969 trat er der SPD bei und wurde im selben Jahr und 1972 als Direktkandidat im Wahlkreis Goslar Wolfenbuttel in den Bundestag gewahlt danach uber die bayerische Landesliste seiner Partei 6 Im September 1970 wurde der Unternehmer Parlamentarischer Staatssekretar im Wirtschaftsministerium unter Karl Schiller trat wegen Differenzen mit diesem uber das Tempo der Umsetzung der Arbeitnehmerbeteiligung am Produktivvermogen jedoch im November 1971 von diesem Amt zuruck Bundestagsabgeordneter blieb Rosenthal aber bis 1983 Von 1974 bis 1976 und seit 1980 war er Vorstandsmitglied der SPD Fraktion Privates BearbeitenPhilip Rosenthal war insgesamt funfmal verheiratet 7 Seine dritte Ehefrau war die Schauspielerin Bettina Moissi 8 Ausstellungen Bearbeiten2016 Rosenthal ein Mythos Zwei Manner schreiben Geschichte Porzellanikon Hohenberg an der Eger und Selb 9 Portratiert von Andy Warhol BearbeitenPhilip Rosenthal mit Zigarre 1980 Andy Warhol Siebdruck 100 100 cm Leihgabe der Rosenthal AG an das Museum Ulm Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1968 Bayerischer Verdienstorden 1973 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1981 Grosses Bundesverdienstkreuz 1982 Ehrenburgerschaft von Atlanta 1989 Ehrenburgerschaft der Stadt Selb 1993 Niedersachsischer VerdienstordenWerke BearbeitenEinmal Legionar Albrecht Knaus Hamburg 1980 ISBN 3 8135 1085 9 Literatur BearbeitenJoachim Hauschild Philip Rosenthal Ullstein Berlin 1999 ISBN 3 548 35873 X Wilhelm Siemen Rosenthal Philip In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 80 f Digitalisat Alexandra Siemen Butz Philip Rosenthal Ein innovativer Unternehmer und politischer Mensch Berlin 2016 ISBN 978 3 7418700 6 4 Rosenthal Philipp in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 617f Filme Bearbeiten1974 Philip Rosenthal Reihe Mazene Eine Produktion des Saarlandischen Rundfunks 15 Minuten Buch und Regie Klaus Peter Dencker 2017 Philip Rosenthal Der Unternehmer der nicht an den Kapitalismus glaubte Dokumentarfilm Buch und Regie Dominik GrafEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Stroessenreuther Porzellan Ankauf Selb Geheimrat Philipp Rosenthal Abgerufen am 14 November 2019 Ernst Goyke Die 100 von Bonn Zwischen Barzel und Wehner Lubbe Bergisch Gladbach 1970 S 208 212 208 Jurgen Lillteicher Die Ruckerstattung judischen Eigentums in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg Eine Studie uber Verfolgungserfahrung Rechtsstaatlichkeit und Vergangenheitspolitik 1945 1971 Inaugural Dissertation Albert Ludwigs Universitat zu Freiburg 2002 2003 Ernst Goyke Die 100 von Bonn S 210 Vermogen kann ein Nachteil sein In Der Spiegel Nr 20 1968 S 61 online 13 Mai 1968 Archiv des Deutschen Bundestages Die Mitglieder des Deutschen Bundestages 1 13 Wahlperiode Alphabetisches Gesamtverzeichnis Abgerufen am 19 November 2019 Laut deutsche biographie de Siehe Johann Caspar Glenzdorf Glenzdorfs internationales Film Lexikon Biographisches Handbuch fur das gesamte Filmwesen Band 2 Hed Peis Prominent Filmverlag Bad Munder 1961 Seite 1150 Kunst gehort auf den Tisch In Frankfurter Allgemeine Zeitung 26 September 2016 S 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philip Rosenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Philip Rosenthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Interview mit Doris Schatz Bayerischer Rundfunk Sendung vom 20 April 1999 PDF 43 kB Memento vom 30 Januar 2012 im Internet Archive Irene Geuer 23 Oktober 1916 Philip Rosenthal wird geboren WDR ZeitZeichen vom 23 Oktober 2021 Podcast Normdaten Person GND 118602780 lobid OGND AKS LCCN n81069115 VIAF 5723544 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosenthal PhilipKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und Politiker SPD MdBGEBURTSDATUM 23 Oktober 1916GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 27 September 2001STERBEORT Selb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philip Rosenthal amp oldid 236855255