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Philip Oeser eigentlich Helmut Muller 1 Juni 1929 in Nordhausen 3 Januar 2013 in Weimar Taubach war ein deutscher Maler Grafiker und Restaurator Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Rezeption 3 Werke Auswahl 4 Ausstellungen unvollstandig 4 1 Einzelausstellungen 4 2 Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der DDR 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenOesers Vater war Buchhandler in Nordhausen Nach dem Besuch der Grundschule machte Oeser eine kaufmannische Lehre und arbeitete bis 1945 als Handelsgehilfe 1945 erlebte er die Zerstorung Nordhausens durch britische Bomben Die Familie verlor ihre Wohnung und kam vorubergehend in einem Stollen des vormaligen KZ Mittelbau Dora unter Oeser wurde bei der Beraumung von Trummern und fur Demontagearbeiten im Aussenbereich von Mittelbau Dora eingesetzt 1946 schrieb er in sein Tagebuch Ich will Maler werden Ab 1947 war Oeser in Nordhausen Mitglied im Kunstzirkel von Martin Domke und besuchte er die private Kunstschule von Renate Niethammer Nach der Teilnahme an einem Laienkunstwettbewerb des Kulturbunds zur demokratischen Erneuerung Deutschlands wurde ihm die Hochschulreife bestatigt 1949 ging er mit Domke an die Weimarer Hochschule fur Baukunst und bildende Kunste und studierte dort bis 1951 bei Domke und Otto Herbig An der Schule lernt er Marlies Pape kennen die er 1954 heiratete Nach der Schliessung der Hochschule fuhrt er sein Studium ab 1951 an der Hochschule fur bildende Kunste in Berlin Charlottenburg bei Hans Uhlmann und Max Kaus fort 1956 war er Meisterschuler bei Kaus Ab 1957 arbeitet 0eser freischaffend in Westberlin und war er Mitglied im Berufsverband Bildender Kunstler Berlins Als Gast nahm er an Ausstellungen der Kunstlervereinigung Berliner Neue Gruppe teil Nach dem Tod seiner Frau im Kindbett ging er 1959 zuruck nach Nordhausen Dort arbeitete er bis 1961 in einem unbeheizbaren Dachbodenraum im Haus seiner Schwiegereltern 1961 wurde Oeser Gemalderestaurator und 1964 Hauptrestaurator am Angermuseum Erfurt 1964 heiratete er in zweiter Ehe die Kunsthistorikerin Renate Krumbach 1964 bis 1977 war er Chefrestaurator an den Staatlichen Kunstsammlungen Weimar Von 1967 bis 1990 gehorte er der neu gegrundeten Sektion Restaurierung im Verband Bildender Kunstler der DDR an 1972 erhielt er fur Restaurierungsarbeiten an Cranach Gemalden den Kunstpreis der Stadt Weimar 1963 wirkte Oeser bei der Grundung der Erfurter Ateliergemeinschaft mit bei der er 1964 seine erste Einzelausstellung mit Materialdrucken Monotypien und Collagen hatte 1965 nahm er sein Pseudonym an 1971 richtete er in Weimar im Haus Am Horn 34 sein eigenes Atelier ein Etwa ab 1972 entstanden erste Objekte und Assemblagen Ab 1977 arbeitete er freiberuflich als Maler und Grafiker ab 1989 auch als Restaurator 1990 war Oeser Mitbegrunder der Kunstlergruppe D 206 Die Thuringer Sezession 1998 begann er mit der Planung eines eigenen Wohnhauses mit einem geraumigen Atelier in Weimar Taubach das er 2000 mit seiner zweiten Frau bezog 1 Seit Ende der 1990er Jahre war er phasenweise immer wieder so krank dass er nicht arbeiten und keine Atelierbesuche empfangen konnte 2 Dennoch arbeitete er bis zu seinem Ableben weiter an hochsensibler Druckgrafik Rezeption BearbeitenDie Themen und Inhalte Oesers lassen sich durch Stichworte wie Eros und Tod Vergeblichkeit und Verganglichkeit Fluchtigkeit und Verlust umreissen Ein Grundthema ist vielleicht das Leiden an der Zeit fur das die Alten das Wort Melancholie fanden 3 Das Werk Oesers ist reich in seiner eigenen Bildsprache die ihre Ausdrucksformen in unterschiedlichen fur sich entwickelten Drucktechniken findet wie Materialdruck Monotypie Frottage Collage Copygrafie Mit den technischen Moglichkeiten der Copygrafie die er experimentell handhabte und durch spezielle Umbauten an der Apparatur seiner Arbeitsweise anpasste entwickelte Philip Oeser seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts eine hochst komplexe Bildmetaphorik in der er Privates und Gesellschaftliches Naturliches und Kulturelles Alltag und Kunst Zufalliges und bewusst Gesetztes im Zustand des Fragmentarischen uberlagert und aufeinander bezieht Er lasst die Dingwelt im Licht der Gedanken aufscheinen und der geistigen Reflexion erschliessen Die in den letzten Jahren entstandenen Arbeiten im Bereich der konkreten Kunst sind durch ganz ausserordentliche Pragedrucke auch kombiniert mit Collage bemerkenswert 2 Werke Auswahl BearbeitenTraumfigurine Radierung 1969 Die Tochter des Silhouettenschneiders Farbradierung 1971 Ikarus im Schussfeld Grafik 1982 3 Landschaft nach dem Ikarussturz Blatt 1 Materialmonotypie 29 5 42 cm 1982 4 Startversuch Radierung 1984 Lilienthal kommt spat zuruck Druckgrafik Multipe Radierung 1987 Karglicher Bestand Copygrafie 1994 im Bestand des Stadtmuseums Weimar 5 Ausstellungen unvollstandig BearbeitenEinzelausstellungen Bearbeiten 1978 Gotha Schlossmuseum Malerei Grafik Zeichnungen Objekte 1988 Weimar Galerie im Cranachhaus mit Ullrich Holland 1989 Weimar Kunsthalle am Theaterplatz 1994 Weimar Kunstkabinett am Goetheplatz Collagen und Copygrafien 1994 Korbach Kreishaus Korbach Collagen und Copygrafien 2003 Limlingerode Dichterstatte Sarah Kirsch Lucas Cranach d A zum 450 Todestag Grafiken 2005 Sondershausen Schlossmuseum 2009 Weimar Galerie Profil Neue Arbeiten 2014 Nordhausen Flohburg 2017 Nordhausen Kunsthaus Meyenburg Von Nordhausen nach Weimar Malerei Zeichnung Grafik Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der DDR Bearbeiten 1978 Leipzig Galerie am Sachsenplatz Collagen Montagen Frottagen von Kunstlern der DDR 1979 Erfurt spektrum 1979 und 1984 Erfurt Bezirkskunstausstellungen 1979 Schwerin Staatliche Museen Farbgrafik in der DDR 1982 1983 und 1987 1988 Dresden IX und X Kunstausstellung der DDR 1986 Gotha Schlossmuseum Das Urteil des Paris in der bildenden Kunst der DDR 1986 1987 Suhl Das sicher sei was uns lieb ist Ausstellung zum 40 Jahrestag der Grundung der Grenztruppen der DDR Literatur BearbeitenPhilip Oeser Assemblagen Collagen Monotypien Materialausdrucke Copygraphien Tagebuchauszuge 1954 1964 Teilwerkverzeichnis 1991 2002 Mit Beitragen von Kai Uwe Schierz und Cornelie Becker Lamers Kunstler in Thuringen Band 8 Thuringer Landesmuseum Heidecksburg Heidecksburg 2003 ISBN 3 910013 50 3 ISBN 978 3 910013 50 6 Das Prinzip Collage bei Philipp Oeser In Marginalien Bd 173 2004 Nr 1 S 48 53 Oeser Philip In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 679Weblinks Bearbeitenhttps www bildatlas ddr kunst de person 2240 https www nordhausen de daten mm objekte 2017 06 13620 0620 10065680 pdf https www nnz online de news news lang php ArtNr 121536Einzelnachweise Bearbeiten 1 2 3 a b https www portalkunstgeschichte de kalender termin Philip Oeser Neue Arbeiten 3633 html a b Anke Kuhrmann Die Berliner Mauer in der Kunst Stiftung Berliner Mauer 2011 S 145 Oeser Philip Landschaft nach dem Ikarussturz Blatt 1 1982 abgerufen am 12 August 2022 Bildindex der Kunst amp ArchitekturNormdaten Person GND 119220482 lobid OGND AKS LCCN no2004032906 VIAF 3096160310483358300008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oeser PhilipALTERNATIVNAMEN Muller Helmut wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker und RestauratorGEBURTSDATUM 1 Juni 1929GEBURTSORT NordhausenSTERBEDATUM 3 Januar 2013STERBEORT Weimar Taubach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philip Oeser amp oldid 238947404