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Philip Henry Gosse 6 April 1810 in Worcester England 23 August 1888 in St Marychurch bei Torquay England war ein englischer Naturforscher und religioser Schriftsteller Philip Henry Gosse zusammen mit seinem Sohn Edmund Gosse im Jahr 1857Leben und Wirken BearbeitenGosse war das zweite von vier Kindern des Portratmalers und Mezzotintokunstlers Thomas Gosse 1765 1844 und seiner Frau Hannah geb Best 1780 1860 Seine Kindheit verbrachte er in Poole Dorset Schon fruh zeigte er grosses naturkundliches Interesse Er schlug jedoch zunachst eine kaufmannische Laufbahn ein und arbeitete ab 1827 bei einer Firma in Carbonear Neufundland wo er in seiner Freizeit intensive naturkundliche Forschungen betrieb Wahrend einer Uberfahrt nach England 1832 hatte Gosse ein Bekehrungserlebnis das den Rest seines Lebens bestimmen sollte Zuruck in Carbonear trat er den Methodisten bei und freundete sich mit dem aus England eingewanderten Ehepaar Jaques an das auf seine religiosen Ansichten grossen Einfluss ausubte Um seine Naturforschungen starker zu professionalisieren begann er nun mit einer sorgfaltigen Dokumentation der Insekten Neufundlands Das Ergebnis betitelt Entomologia Terrae Novae blieb zwar unveroffentlicht gilt aber bis heute als wichtige historische Quelle 1835 zogen Gosse und das Ehepaar Jaques nach Waterville bei Compton Niederkanada um einen landwirtschaftlichen Betrieb aufzubauen Wegen des schlechten Bodens und ihrer geringen Erfahrung hatten sie damit jedoch nur wenig Erfolg Zur Verbesserung seines Lebensunterhalts gab Gosse an der ortlichen Schule Unterricht ausserdem setzte er seine naturkundlichen Studien fort und trug sie der Literary and Historical Society of Quebec vor 1838 verkaufte er seinen Anteil an der Farm und ubersiedelte nach Mount Pleasant Alabama wo er ebenfalls als Dorfschullehrer tatig wurde Die verbreitete Misshandlung der Sklaven und die Bejahung der Sklaverei durch die Methodisten veranlassten ihn aber bereits 1839 zur Ruckkehr nach England Gosses Versuch von den Methodisten als Evangelist angestellt zu werden misslang sodass er sich zunachst ein knappes Jahr als Maler durchschlug Ende 1839 bekam er dann eine Lehrerstelle in Hackney und ein Manuskript uber seine Erfahrungen in Kanada wurde vom Verleger Van Voorst angenommen Es erschien 1840 unter dem Titel The Canadian Naturalist a Series of Conversations on the Natural History of Lower Canada und fand allgemein positive Resonanz 1844 reiste Gosse als Sammler fur den Naturforscher Hugh Cuming nach Jamaika Die 18 Monate die er dort verbrachte zahlten zu den produktivsten und glucklichsten seines Lebens 1846 kehrte er nach England zuruck um seine Erkenntnisse schriftlich niederzulegen Das Ergebnis war die Trilogie The Birds of Jamaica 1847 Illustrations to the Birds of Jamaica 1847 und A Naturalist s Sojourn in Jamaica 1851 Das letztere Werk wird allgemein als sein bestes angesehen noch heute gilt Gosse in Jamaika als Vater der jamaikanischen Ornithologie und ein Vogelverein ist nach ihm benannt Bereits 1843 war Gosse in Hackney mit der Bruderbewegung in Kontakt gekommen So hatte er auch Emily Bowes 1806 1857 eine Autorin evangelistischer Traktate kennengelernt die er 1848 heiratete und die seine weitere religiose Entwicklung massgeblich pragte Ihr einziges Kind Edmund William Gosse wurde 1849 geboren In den folgenden Jahren verfasste Gosse eine Reihe weiterer erfolgreicher naturkundlicher Schriften Ein gesundheitlicher Zusammenbruch infolge von Uberarbeitung zwang ihn jedoch 1852 sich zur Erholung nach Torquay spater nach Ilfracombe zuruckzuziehen Hier schrieb er das Buch A Naturalist s Rambles on the Devonshire Coast 1853 das die Aufmerksamkeit grosserer Kreise auf die Meerestierwelt lenkte 1853 war er an der Errichtung des ersten offentlichen Aquariums im Regent s Park beteiligt und konstruierte eines der ersten Heimaquarien Seine Schrift The Aquarium 1854 trug wesentlich zur viktorianischen Aquarium Mode bei 1856 wurde Gosse in die Royal Society aufgenommen Beunruhigt durch die Tatsache dass viele Wissenschaftler evolutionare Vorstellungen anzunehmen begannen schrieb Gosse 1857 das Buch Omphalos an Attempt to Untie the Geological Knot mit dem er moderne Geologie und biblischen Schopfungsbericht miteinander versohnen wollte Seine These war dass Gott die Erde mitsamt den Fossilien erschaffen habe sodass sie alter erscheine als sie tatsachlich sei Ebenso habe Adam einen Nabel griech omphalos besessen obwohl damit nie eine Nabelschnur verbunden gewesen sei Diese Auffassung die Gosse in mehreren weiteren Publikationen verteidigte stiess sowohl bei Evolutionisten als auch bei Christen auf heftigen Widerspruch und fugte seinem Ruf einigen Schaden zu 1857 zog Gosse nach St Marychurch bei Torquay und grundete hier eine unabhangige Kapelle in der er in den folgenden knapp drei Jahrzehnten einer etwa 100 kopfigen Gemeinde predigte Nach dem Tod seiner ersten Frau Emily heiratete er 1860 die Quakerin Eliza Brightwen 1813 1900 die ebenfalls naturkundlich interessiert und eine geschickte Aquarellmalerin war 1864 erbte sie ein betrachtliches Vermogen das Gosse fur den Rest seines Lebens finanziell absicherte Neben seinen naturkundlichen Werken publizierte Gosse auch religiose Schriften darunter evangelistische Traktate und eine Geschichte des judischen Volkes Sein besonderes Interesse galt der biblischen Prophetie so schrieb er 1866 ein Buch uber die Offenbarung des Johannes Ausserdem widmete er sich der Orchideenzucht und in spateren Jahren der Astronomie und der Landschaftsmalerei Funf Monate nach einem Herzanfall starb er im Alter von 78 Jahren in seinem Haus in St Marychurch Sein Sohn Edmund Gosse wurde Literatur und Kunstkritiker und schrieb 1907 ein Buch uber sein Verhaltnis zu seinem Vater Father and Son Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenThe Canadian Naturalist a Series of Conversations on the Natural History of Lower Canada 1840 An Introduction to Zoology 1844 The Ocean 1844 Neuausgabe 1874 unter dem Titel The Wonders of the Great Deep or the Physical Animal Geological and Vegetable Curiosities of the Ocean The Birds of Jamaica 1847 The Monuments of Ancient Egypt and their Relation to the Word of God 1847 Natural History Mammalia 1848 Popular British Ornithology Containing a Familiar and Technical Description of the Birds of the British Isles 1849 Illustrations to the Birds of Jamaica 1849 Natural History Birds 1849 The Ancient and Modern History of the Rivers of the Bible 1850 Natural History Reptiles 1850 A Naturalist s Sojourn in Jamaica 1851 Natural History Fishes 1851 The History of the Jews from the Christian Era to the Dawn of the Reformation 1851 A Text Book of Zoology for Schools 1851 Assyria her Manners and Customs Arts and Aims Restored from the Monuments 1852 A Naturalist s Rambles on the Devonshire Coast 1853 The Aquarium an Unveiling of the Wonders of the Deep Sea 1854 Natural History Mollusca 1854 A Handbook to the Marine Aquarium Containing Instructions for Constructing Stocking and Maintaining a Tank and for Collecting Plants and Animals 1855 Manual of Marine Zoology for the British Isles 1855 56 Tenby a Seaside Holiday 1856 A Memorial of the Last Days on Earth of Emily Gosse 1857 Omphalos an Attempt to Untie the Geological Knot 1857 Life in its Lower Intermediate and Higher Forms or Manifestations of the Divine Wisdom in the Natural History of Animals 1857 Actinologia Britannica a History of the British Sea Anemones and Corals 1858 60 Evenings at the Microscope or Researches among the Minute Organs and Forms of Animal Life 1859 Letters from Alabama chiefly relating to Natural History 1859 The Romance of Natural History 1860 61 A Year at the Shore 1865 Land and Sea 1865 The Revelation How Is It to Be Interpreted 1866 The Mysteries of God a Series of Expositions of Holy Scripture 1884 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philip Henry Gosse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Philip Henry Gosse In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais L R Croft Gosse Philip Henry 1810 1888 In Oxford Dictionary of National Biography Oxford University Press Oxford 2004 abgerufen am 13 Juli 2012 Normdaten Person GND 117550167 lobid OGND AKS LCCN n50034724 VIAF 61855332 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gosse Philip HenryKURZBESCHREIBUNG englischer NaturforscherGEBURTSDATUM 6 April 1810GEBURTSORT WorcesterSTERBEDATUM 23 August 1888STERBEORT St Marychurch bei Torquay Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philip Henry Gosse amp oldid 175327566