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Phenothiazin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thiazine und Namensgeber der Phenothiazine Sie wurde 1883 von August Bernthsen erstmals synthetisiert 5 StrukturformelAllgemeinesName PhenothiazinAndere Namen 10H Phenothiazin Thiodiphenylamin Dibenzothiazin Dibenzoparathiazin 10H Dibenzo b e 1 4 thiazin Dibenzo 1 4 thiazinSummenformel C12H9NSKurzbeschreibung gelber Feststoff mit charakteristischem Geruch 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 92 84 2EG Nummer 202 196 5ECHA InfoCard 100 001 997PubChem 7108DrugBank DB11447Wikidata Q410846EigenschaftenMolare Masse 199 28 g mol 1Aggregatzustand fest 1 Dichte 1 34 g cm 3 1 Schmelzpunkt 182 185 C 1 Siedepunkt 381 C Zersetzung 1 Dampfdruck lt 0 01 hPa 40 C 2 Loslichkeit praktisch unloslich in Wasser 0 127 mg l 1 bei 23 C 1 loslich in Ethanol Aceton und Ether 3 praktisch unloslich in Chloroform 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 AchtungH und P Satze H 302 317 373 410P 260 273 280 301 312 302 352 314 1 MAK Schweiz 5 mg m 3 gemessen als einatembarer Staub 4 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 Sicherheitshinweise 5 EinzelnachweiseGewinnung und Darstellung BearbeitenPhenothiazin wird technisch durch katalysierte Umsetzung von Diphenylamin mit 2 Aquivalenten Schwefel als Oxidationsmittel in der Schmelze hergestellt Dabei entsteht Phenothiazin und als Reduktionsprodukt Schwefelwasserstoff welches gasformig abgefuhrt wird Das verbleibende Phenothiazin wird durch Vakuumdestillation gereinigt 5 C 6 H 5 2 N H 2 S C 12 H 9 N S H 2 S displaystyle mathrm C 6 H 5 2 NH 2 S longrightarrow C 12 H 9 NS H 2 S nbsp Eigenschaften BearbeitenPhenothiazin ist ein brennbarer schwer entzundbarer licht und luftempfindlicher als Schuppen vorliegender gelber Feststoff mit charakteristischem Geruch der praktisch unloslich in Wasser ist Er zersetzt sich bei Erhitzung 1 Er oxidiert sehr leicht unter Bildung von 3H Phenothiazin 3 on 7 Hydroxy 3H phenothiazin 3 on und Phenothiazin 5 oxid 2 Verwendung BearbeitenPhenothiazin wird in metallfreien organischen Farbstoffsensibilisatoren Farbstoffen und Antioxidantien verwendet 6 Es dient als Antioxidans in Schmiermitteln und Olen in Konzentrationen bis 1 Insektizid Fungizid Bakterizid Ausgangsstoff fur die Synthese von Tranquilizern und Antihistaminika Grundkorper der Thiazinfarbstoffe als Polymerisationsinhibitor Medikament Anthelminthikum in der Veterinarmedizin fruher auch in der Humanmedizin 2 Es war das erste synthetische Larvizid das vor allem in den USA in grossem Umfang eingesetzt wurde Seine Wirksamkeit gegen Moskitolarven wurde 1934 von Campbell und seinen Mitarbeitern entdeckt Es kann damit als Vorlaufer der modernen Insektizide angesehen werden 7 8 Sicherheitshinweise BearbeitenPhenothiazin wirkt beim Menschen und bei Tieren phototoxisch Die orale und dermale Toxizitat von reinem Phenothiazin bei Ratte und Kaninchen ist mit LD50 Werten grosser 10 000 mg Phenothiazin kg Korpergewicht gering Fur die 1 h LC50 wird ein Wert von mehr als 200 000 mg m3 angegeben 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Eintrag zu Phenothiazin in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 3 Januar 2023 JavaScript erforderlich a b c d The MAK Collection for Occupational Health and Safety Phenothiazin MAK Value Documentation in German language 2009 doi 10 1002 3527600418 mb9284kskd0046 freier Volltext a b Datenblatt Phenothiazine 98 bei Alfa Aesar abgerufen am 18 April 2017 PDF JavaScript erforderlich Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva Grenzwerte Aktuelle MAK und BAT Werte abgerufen am 2 November 2015 a b Robert Lee Metcalf The Mode of Action of Organic Insecticides National Academies 1948 S 44 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Datenblatt Phenothiazine purum 98 0 GC bei Sigma Aldrich abgerufen am 18 April 2017 PDF Richard Wegler Chemie der Pflanzenschutz und Schadlingsbekampfungsmittel Springer Science amp Business Media 2012 ISBN 978 3 642 46210 8 S 454 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gerhard H Schmidt Pestizide und Umweltschutz Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 322 83604 5 S 110 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phenothiazin amp oldid 230008833