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Die Phoenix AG fur Bergbau und Huttenbetrieb war ein vertikal integrierter deutscher Montankonzern Phoenix AG fur Bergbau und HuttenbetriebRechtsform AGGrundung 1852Auflosung 1966Sitz HordeBranche Montanindustrie Aktie uber 1200 Mark der Phoenix AG fur Bergbau und Huttenbetrieb vom 6 Marz 1907Phoenix Hochofenwerk in Horde um 1910Schienenverladung in Ruhrort um 1910Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Konsolidierung 1 2 Niedergang und Auflosung 2 Personen 2 1 Generaldirektoren 2 2 Vorsitzende des Administrationsrates 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung und Konsolidierung Bearbeiten Die Phoenix wurde 1852 u a von Anton Wilhelm Huffer und Telemaque Fortune Michiels sowie franzosischen Kapitalgebern als Anonyme Gesellschaft Aktiengesellschaft mit Sitz in Eschweiler Aue gegrundet Man hatte von vornherein das Ziel alle Stufen des Eisengewerbes abzudecken vom Erz und Kohlebergbau uber die Verhuttung und Herstellung von Roheisen bis zur Weiterverarbeitung der Metalle Als Grundstock ubernahm man 1853 das Unternehmen T Michiels amp Cie mit Puddel und Walzwerken in Eschweiler Aue und einem jahrlichen Ausstoss von rund 20 000 t Eisenwaren seinerzeit eine der bedeutendsten Anlagen im rheinischen Revier In den Jahren von 1854 bis 1856 errichtete die Phoenix zusatzlich neue Hochofen und Stahlwerke in Laar und Kupferdreh 1855 wurde das franzosische Unternehmen Societe des Mines et Fonderies du Rhin Ch Detillieux amp Co in die Phoenix AG aufgenommen Charles Detillieux wurde Generaldirektor der Sitz des Unternehmens wurde von Eschweiler nach Koln verlegt Durch den Zusammenschluss kamen u a ein Hochofenwerk in Bergeborbeck sowie weitere Gruben zu dem Unternehmen Zur Phoenix gehorten damit zahlreiche Erzgruben in Nassau Lahn an der Sieg sowie an Rhein und Mosel Fur die Kohleversorgung hatte man die Gruben Graf Beust und Carolus Magnus langfristig gepachtet Nach einer finanziell kritischen Phase ab ca 1858 und der Sanierung des Unternehmens durch David Hansemann erfolgte eine positive Entwicklung die bis 1872 anhielt Vor allem das Werk in Laar profitierte von seiner gunstigen Lage am Rhein und konnte seine Produktion auf etwa 35 000 t jahrlich steigern Man hatte sich dort auf Eisenbahnschienen spezialisiert wahrend das Stammwerk in Eschweiler vornehmlich Handels und Formeisen produzierte sowie Rader und Radsatze fur die Eisenbahn 1873 erfolgte mit dem Ausbruch der Grunderkrise ein neuerlicher Einbruch Der Eisenbahnbau war zum Stillstand gekommen und die gesamte Stahlwirtschaft erlebte eine lang anhaltende Rezession bis ca 1879 Danach ging es bei der Phoenix AG wirtschaftlich aber auch technisch wieder aufwarts Im Jahr 1880 gelang es dem Ingenieur Franz Freudenberg beim Phoenix Werk in Laar erstmals einteilige Rillenschienen zu walzen 1 1881 kaufte die Phoenix wie viele andere Eisenwerke das Thomas Verfahren 1884 wurde der erste Thomasstahl erblasen der allerdings zunachst nicht die notige Harte fur die Herstellung von Schienen erreichte Abhilfe schuf das von Phoenix entwickelte und patentierte Kohlungsverfahren nach dem das fast vollstandig entkohlte Eisen nach dem Abgiessen durch Zusatz von Kokspulver auf jede beliebige Harte gebracht werden kann Es folgten weitere Ubernahmen unter anderem der Meidericher Steinkohlenbergwerks AG 1896 der Westfalischen Union 1898 und der Zeche Nordstern 1907 Zwischen 1873 und 1903 war August Servaes Vorstandsvorsitzender 1906 fusionierte Phoenix mit dem Horder Bergwerks und Hutten Verein 1907 wurde Bergassessor Christian Dutting Leiter der Phoenix und 1908 wurde der Hauptsitz der Gesellschaft nach Dortmund Horde verlegt 1910 schliesslich wurden die Dusseldorfer Rohren und Eisenwalzwerke AG ein Unternehmen der Familie Poensgen Teil der Phoenix 1911 wurde der Dusseldorfer Stahlmagnat Ernst Poensgen Vorstandsmitglied 1921 1922 verlegte das Unternehmen seinen Sitz nach Dusseldorf Von 1923 bis 1926 wurde auf dem ehemaligen Eiskellerberg das neue Verwaltungsgebaude errichtet 1926 beteiligte sich Phoenix an der Grundung der Vereinigte Stahlwerke AG die 1928 1929 in den Neuen Stahlhof umzog Die Vermogenswerte wurden auf die Vereinigte Stahlwerke AG ubertragen im Gegenzug erhielt Phoenix eine Aktienbeteiligung Phoenix blieb eine reine Mantelgesellschaft bis sie 1933 zusammen mit anderen Gesellschaften komplett mit der Vereinigte Stahlwerke AG verschmolzen wurde 2 Niedergang und Auflosung Bearbeiten nbsp Hochofenwerk Phoenix West 20101955 wurden die Huttenwerke Phoenix AG in Duisburg Ruhrort und die Rheinischen Rohrenwerke AG in Mulheim an der Ruhr jeweils Nachfolgeunternehmen der Vereinigte Stahlwerke AG zur neu gegrundeten Phoenix Rheinrohr AG Vereinigte Hutten und Rohrenwerke zusammengeschlossen Architekt dieser Fusion war Fritz Aurel Goergen 1909 1986 seit 1947 Leiter des Huttenwerkes Phoenix 3 Er wurde der Generaldirektor des neuen Unternehmens Hauptaktionarin war Amelie Thyssen Schon Mitte 1957 verlor Goergen den Machtkampf mit Hans Gunther Sohl von der August Thyssen Hutte Hauptaktionarin Anita Zichy Thyssen und wurde mit 2 64 Mio DM Abfindung entlassen Nachdem die August Thyssen Hutte AG trotz Widerstands der Montanunion die Aktienmehrheit erlangt hatte wurde die Phoenix Rheinrohr 1966 zu Thyssen Rohrenwerke AG umfirmiert und 1970 in die Mannesmannrohren Werke AG eingebracht In Dortmund gehort der Name Phoenix bis heute zum Stadtbild Die Werksanlagen des ehemaligen Horder Bergwerks und Hutten Vereins Phoenix West und Phoenix Ost wurden zum grossten Teil abgerissen die Areale werden aktuell saniert Auf Phoenix Ost entstand der Phoenix See Personen BearbeitenGeneraldirektoren Bearbeiten Johann Baptist Muller Melchiors 1854 1864 Ernst Jeghers 1864 1873 Alexander Thielen 1873 1897 Wilhelm Beukenberg 1908 1921 Vorsitzende des Administrationsrates Bearbeiten David Hansemann 1852 1864 Julius The Losen ab 1864 Literatur BearbeitenSiehe auch die unter den StichwortenLaarundKupferdrehangegebene Literatur Alexander Donges Die Vereinigte Stahlwerke AG im Nationalsozialismus Konzernpolitik zwischen Marktwirtschaft und Staatswirtschaft Reihe Familie Unternehmen Offentlichkeit Thyssen im 20 Jahrhundert Bd 1 Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2014 ISBN 978 3506766281 Geschichtliche Entwicklung und gegenwartiger Stand des Phoenix Aktien Gesellschaft fur Bergbau und Huttenbetrieb in Hoerde Denkschrift zum 60jahrigen Bestehen des Unternehmens im Jahre 1912 Phoenix Actien Gesellschaft fur Bergbau und Huttenbetrieb 1852 1912 Ruhfus Dortmund 1912 Lutz Hatzfeld Anton Wilhelm Huffer 1786 1868 Ein Vater der Stadt Montan In Duisburger Forschungen Bd 8 1965 ISSN 0419 8026 S 24 33 Lutz Hatzfeld Wilhelm Beukenberg In Rheinisch Westfalische Wirtschaftsbiographien Bd 10 1974 ZDB ID 517699 2 S 196 216 Babette Nieder Der franzosische Einfluss beim Aufbau der Montanindustrie im Ruhrgebiet 1852 1873 Konstanz 1988 Konstanz Univ Magisterarb 1988 Ulrich Zumdick Huttenarbeiter im Ruhrgebiet Die Belegschaft der Phoenix Hutte Laar 1853 1914 Industrielle Welt 49 Klett Cotta Stuttgart 1990 ISBN 3 608 91572 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Industrieruine des Hoesch Phonix in Dortmund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Phoenix AG fur Bergbau und Huttenbetrieb in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Philipp Fischer Die Rillenschiene ihre Entstehung und Entwicklung In Stahl und Eisen ISSN 0340 479X 29 Jahrgang 1909 S 1217 1221 S 1262 1267 Alexander Donges Die Vereinigte Stahlwerke AG im Nationalsozialismus Konzernpolitik zwischen Marktwirtschaft und Staatswirtschaft Familie Unternehmen Offentlichkeit Thyssen im 20 Jahrhundert Band 1 Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2014 ISBN 978 3 506 76628 1 S 42 48 Prinz Aurel unter Panzerradern In Die Zeit Nr 19 1964 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phoenix AG fur Bergbau und Huttenbetrieb amp oldid 228392866