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Die Pfeife ist ein Tonerzeuger bei dem ein Luftstrom eine Kante trifft und die Luft in einem anschliessenden Hohlraum in Schwingungen versetzt Turbulente Stromungen an der Kante regen die Bildung einer stehenden Schallwelle im Resonanzraum an An Stelle der Luft konnen auch andere Gase verwendet werden auch Aerosole wie Wasserdampf Die Pfeife wird als Luftblattinstrument also als Flote klassifiziert und ublicherweise als Signalinstrument verwendet Trillerpfeife Inhaltsverzeichnis 1 Terminologie 2 Erzeugter Ton 3 Uberblasen 4 Anwendung 5 Trivia 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksTerminologie BearbeitenDer Luftstrahl wird meist durch einen Luftkanal oder Windkanal gebildet der auch Kernspalt oder Kernspalte heisst Er trifft auf eine Kante die Schneidekante Schneidenkante oder Anblaskante Die Bezeichnung Labium ist dafur auch gebrauchlich kann aber auch die vom Resonanzraum abgewandte an die Schneidekante anschliessende Flache bezeichnen Der Raum zwischen Schneidekante und Kernspalt wird Aufschnitt genannt Der Resonanzraum kann ein Rohr oder einen vergleichbaren langlichen Korper bilden Ist das Rohr am der Schneidekante gegenuberliegenden Ende offen spricht man von einer offenen Pfeife ist es geschlossen von einer gedackten Pfeife die bei gleicher Lange eine Oktave tiefer klingt Wenn der Resonanzraum dagegen im Wesentlichen kugelformig oder eiformig oder auf sonstige Weise ein kompakter Korper ist spricht man von einer Gefassflote Das Wort Pfeife von Mittellatein pipa Schalmei im Englischen pipe wird auch in einem allgemeineren Sinn fur Holzblasinstrumente zu denen Floten insbesondere Kernspaltfloten und Rohrblattinstrumente zahlen angewandt etwa fur die Gruppe der Rohrpfeifen Erzeugter Ton Bearbeiten nbsp VogelpfeifeFrequenz und Klangfarbe des erzeugten Tons hangen vor allem von Grosse und Form des Resonanzraumes ab daneben aber auch von der Scharfe der Schneidekante und von Winkel Dicke und Starke des Luftstrahls Uberblasen BearbeitenBei Pfeifen mit rohrenformigem Resonanzraum konnen durch Uberblasen d h bei hoherem oder besonders schnell ansteigendem Blasdruck scharferem enger begrenztem Strahl oder kleinerem Winkel zwischen Kanteninnenseite und Strahl hohere Tone aus der Obertonreihe des tiefsten Tones erzeugt werden Bei offenen Pfeifen kann das jeder Oberton sein bei gedackten Pfeifen nur die geradzahligen Anwendung BearbeitenPfeifen werden seit der Steinzeit als Musik und Signalinstrument quer durch alle Kulturen und Zeitalter eingesetzt Eine Knochenpfeife aus der Zeit des Magdalenien wurde in der Gudenushohle in Osterreich gefunden Bei der Jagd werden Pfeifen wie z B die Hasenklage zur Imitation von Tiergerauschen verwendet Wenn es sich um Pfeifen handelt die mit Atemluft betrieben werden sind es Signalpfeifen wie Trillerpfeife Bootsmannspfeife Batteriepfeife Hochfrequenzpfeife oder Floten Bei Floten wird der Kernspalt entweder durch die Atemorgane des Spielers geformt oder ist Bestandteil der Pfeife selbst Dann spricht man von einer Kernspaltflote Mit kunstlich erzeugter Druckluft werden Orgelpfeifen betrieben mit Dampf Dampfpfeifen Pfeifen erklingen am haufigsten ungefahr in der Tonhohe einer Kinderstimme kommen aber oft auch in anderen Tonlagen vor die erzielten Frequenzen reichen vom Infraschallbereich bei extrem grossen Orgelpfeifen bis in den Ultraschallbereich bei Hochfrequenzpfeifen Bei einer Vogelpfeife ist die Tonhohe mittels eines verschiebbaren Kolbens veranderbar Beim Pfeifen ohne Instrument scheint es sich auch um diesen Mechanismus zu handeln allerdings ist das Pfeifen noch nicht umfassend erforscht Trivia Bearbeiten nbsp Cap n Crunch Spielzeugpfeife 2600 Hz Eine Spielzeugpfeife als Werbebeilage der amerikanischen Fruhstucksflockenmarke Cap n Crunch erzeugte die Frequenz von 2600 Hz viergestrichenes E e4 Dieser Ton wurde von der damaligen Telefongesellschaft AT amp T in den 1960er Jahren benutzt um die Leitungsbelegung zu regeln Wenn man diesen Ton in einen Telefonhorer pfiff war man in der Lage kostenlose Telefonate zu fuhren Das Verfahren wurde von John T Draper optimiert und spater als Blue Boxing bekannt Siehe auch BearbeitenEintonfloteLiteratur BearbeitenMarianne Betz Floten II Pfeifen In MGG Online November 2016 Volker Straebel Matthias Osterwold Hrsg Pfeifen im Walde Ein unvollstandiges Handbuch zur Phanomenologie des Pfeifens Maly Koln 1994 ISBN 3 928304 02 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfeife Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Akustik der Flote engl Normdaten Sachbegriff GND 4045493 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfeife Tonerzeuger amp oldid 236126688