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Peter Lipman Wulf geboren als Peter Lipmann Wulf am 27 April 1905 in Berlin gestorben 26 September 1993 in Hamburg war ein deutschamerikanischer Bildhauer und Grafiker Lucie Lipmann Wulf Peter 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Ausstellungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeter Lipmann Wulf war ein Sohn des Rechtsanwalts Fritz Lipmann Wulf 1872 1941 und der Bildhauerin Lucie Sinzheimer 1879 1941 die Familie verhielt sich assimiliert was die deutschen Antisemiten aber ignorierten Die Eltern versuchten erst spat aus dem nationalsozialistischen Deutschland zu emigrieren und begingen als ihnen die Deportation in ein Vernichtungslager drohte Suizid Lipmann Wulf besuchte das Werner Siemens Realgymnasium und wechselte wegen Disziplinschwierigkeiten in der Obertertia an die Odenwaldschule Er begann mit funfzehn eine Lehre als Holzschnitzer in Oberammergau die ihm wenig brachte In Bayern wurde er mit dem zunehmenden Antisemitismus in der Provinz und in der Grossstadt Munchen konfrontiert und entwickelte Phobien die seine Arbeitsfahigkeit lange Zeit beeintrachtigten 1922 zuruck in Berlin studierte er Bildhauerei an der Berliner Kunstgewerbeschule bei Ludwig Gies Otto Hitzberger und Fritz Diederich als dessen Nachfolger er vorgesehen war Zwischen 1928 und 1932 schuf er zwei offentliche Brunnenanlagen aus Marmor in Berlin erhielt 1928 einen Grossen Preussischen Staatspreis der Preussischen Akademie der Kunste und hatte ab 1931 einen Lehrauftrag an der Preussischen Akademie der Kunste Mit der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurden ihm aus rassistischen Grunden der Lehrauftrag und die noch ausstehenden offentlichen Auftrage fur Plastiken entzogen Lipmann Wulf und seine erste Frau eine Schweizerin flohen im April 1933 nach Paris wo er als freier Kunstler ohne Gewerbegenehmigung seinen Lebensunterhalt zu bestreiten versuchte Er befreundete sich mit dem Bildhauer Robert Coutin 1 und wurde von Charles Despiau auf die Portratkunst in der Bildhauerei gelenkt so kam es im Laufe der Jahre zu Sitzungen mit Karl Boehm Dave Brubeck Pablo Casals Othon Friesz Eduard Fuchs Emil Ludwig Otto Klemperer Darius Milhaud Hugh Ross 2 Hermann Scherchen Bruno Walter Er wurde in die Societe du Salon d Automne aufgenommen und konnte im Salon des Tuileries ausstellen Bei der Pariser Weltausstellung 1937 erhielt er eine Goldmedaille Er lehrte Bildhauerei an der Academie Colarossi Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Lipmann Wulf 1939 40 als Feindlicher Auslander im Camp des Milles interniert Im April 1940 diente er im Hilfsdienst der franzosischen Armee und hielt sich nach der deutschen Besetzung Frankreichs mit seiner Schweizer Frau in Vichy Frankreich an der Cote d Azur bedeckt 1942 bestach er einen Vichy Beamten und es gelang ihm mit Frau und Saugling der Grenzubertritt in die Schweiz die ihm trotz Schweizer Ehefrau die Arbeitsgenehmigung verwehrte und ihn verpflichtete nach Kriegsende die Schweiz zu verlassen 1946 kehrte er nach Frankreich zuruck 1947 zog er allein in die USA und wohnte zunachst in New York und ab 1968 in Sag Harbor Suffolk County Er erhielt 1949 ein Guggenheim Stipendium und unterrichtete zunachst Schuler am Lycee Francais in New York und dann von 1951 bis 1957 Studenten am City College und am Queens College Ab 1960 bis 1977 war er Hochschullehrer an der Adelphi University in Garden City und im Alter noch bis 1982 an der Guild Hall of East Hampton Neben seiner bildnerischen Arbeit erhielt er einen Sendeplatz im Horfunkprogramm des New Yorker Senders WEVD und vermittelte Aspekte des Kunstschaffens spater wurde daraus ein Fernsehprogramm Lipman Wulf arbeitete mit Ton Holz er schuf uber zehn Jahre einen Altar Bronze und Stein und arbeitete in verschiedenen grafischen Techniken Seine Wedding Rings Sculpture aus dem Jahr 1953 pragte im wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit einen Massengeschmack Lipman Wulf war seit 1961 in dritter Ehe mit Barbara von Bolton verheiratet geboren 1931 Berlin die er in Schweden kennengelernt hatte Sie studierte spater Literaturwissenschaften und wurde an der Stony Brook University promoviert Barbara Lipman Wulf sorgte 1973 nach dem Ableben von Eugenie Soderberg mit der und ihrem Ehemann Hugo Perls die Lipmans befreundet waren fur die Archivierung ihres literarischen Nachlasses 3 Die gemeinsame Tochter Ghilia Lipman Wulf ist bildende Kunstlerin Aus erster Ehe stammt die 1942 geborene Ubersetzerin Michele Stauble Lipman Wulf die mit dem Literaturwissenschaftler Antonio Ernesto Stauble 4 in Lausanne verheiratet ist Lipman Wulf starb in Hamburg als er dort eine Ausstellung vorbereitete Schriften Ausstellungen Auswahl BearbeitenJacques Habert When New York was Called Angouleme Illustrationen Peter Lipman Wulf New York Transocean Press 1949 Habert war ebenfalls Lehrer am Lycee Francais Bronzes Munchen Relief Verlag um 1965 Die graphischen Folgen des Bildhauers Peter Lipman Wulf Graphic series by the sculptor Peter Lipman Wulf Munchen Relief Verlag 1968 My life and my art autobiographical sketch Bridgehampton N Y Hampton Press 1982 Peter Lipman Wulf Mein Leben ist wie ein Drei Schichten Kuchen In Henri Jacob Hempel Hrsg Wenn ich schon ein Fremder sein muss Deutsch judische Emigranten in New York Frankfurt am Main Ullstein 1983 S 205 251 Period of internment letters and drawings from Les Milles 1939 1940 Sag Harbor NY Canio s Editions 1993Literatur BearbeitenGerd Gruber Lipman Wulf Peter In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 85 de Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11 023190 8 S 14 f Lipman Wulf Peter in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 734 Roberta Smith Peter Lipman Wulf Sculptor Dies at 88 An Abstract Stylist obituary NYT 30 September 1993 Angelika Gausmann Deutschsprachige bildende Kunstler im Internierungs und Deportationslager Les Milles von 1939 bis 1942 Paderborn Mollmann 1997 ISBN 3 931156 17 6 Paderborn Diss 1995 S 125f Abb 41 42Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peter Lipman Wulf Sammlung von Bildern Literatur von und uber Peter Lipman Wulf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Peter Lipman Wulf autobiografischer Text Peter Lipman Wulf Archiv bei CJH Leo Baeck InstituteEinzelnachweise Bearbeiten siehe fr Robert Coutin Hugh Ross Musikdozent am Queens College siehe en Hugh Ross musician Kate O Brien Stony Brook a Second Home for Barbara Lipman Wulf bei Stony Brook 30 Marz 2021 Antonio Ernesto Stauble bei PrabookNormdaten Person GND 118728504 lobid OGND AKS LCCN n97862296 VIAF 62343776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lipman Wulf PeterALTERNATIVNAMEN Lipmann Wulf Peter Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutschamerikanischer BildhauerGEBURTSDATUM 27 April 1905GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 26 September 1993STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Lipman Wulf amp oldid 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