www.wikidata.de-de.nina.az
Peter Feddersen Stuhr 28 Mai 1787 in Flensburg im Herzogtum Schleswig 13 Marz 1851 in Berlin war ein deutscher Hochschullehrer und Historiker er veroffentlichte auch unter dem Pseudonym Feodor Eggo Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber das Elternhaus von Peter Feddersen Stuhr sowie uber seine Jugend und Schulzeit ist nichts weiter bekannt Er studierte Rechtswissenschaften und Philosophie an der Universitat Kiel der Universitat Heidelberg sowie der Universitat Gottingen und der Universitat Halle Er promovierte zum Doktor der Philosophie auch hieruber gibt es keine weiteren Erkenntnisse Von seinen Hochschullehrern pragte ihn besonders Henrich Steffens der ihn fur die Befreiung des deutschen Vaterlandes begeisterte wahrend sein danischer Landesherr Friedrich VI ein Bundnis mit den Franzosen eingegangen war Peter Feddersen Stuhr unterbrach seine Studien und beteiligte sich als Ulan in der hanseatischen Legion an den Feldzugen von 1813 und 1814 Nach dem ersten Pariser Frieden nahm er seinen Abschied als Stabsrittmeister Auch nach der Ruckkehr Napoleons von Elba nach Frankreich meldete er sich erneut freiwillig und kampfte als Premierlieutenant in der preussischen Landwehr Nach dem zweiten Pariser Frieden war er noch eine Zeitlang Sekretar bei der Militarstudienkommission in Berlin 1821 habilitierte er sich an der Universitat Berlin und wurde 1826 zum ausserordentlichen Professor der philosophischen Fakultat ernannt und lehrte hauptsachlich Geschichte spater erfolgte dann Ernennung zum ordentlichen Professor nbsp Cafe Stehely am Gendarmenmarkt in Berlin Aquarell von Leopold Ludwig Muller 1827Nach seinen Vorlesungen begab er sich nach seinem Mittagsmahl in die Konditorei von Stehely trank dort seinen Kaffee und las politische Zeitungen Anschliessend kehrte er in seine Wohnung Unter den Linden zuruck Zu Hause fronte er seiner einzigen Leidenschaft dem Tabakschnupfen hierzu hatte er bestandig vier bis funf Dosen mit verschiedenen Sorten von denen er abwechselnd seine Prisen nahm Dies fuhrte dazu dass alle seine Bucher derart mit dem Schnupftabak impragniert waren dass ein Leser bestandig niesen musste wenn er sie gebrauchte Er beschaftigte sich mit der Geschichte und den Religionen aller Volker und Zeiten jedoch besonders intensiv mit der deutschen Geschichte der nordischen Mythologie und der Philosophie der Mythologie Stuhr blieb zeitlebens unverheiratet Er war als junger Privatdozent in die Prinzessin Alexandrine von Preussen verliebt Tochter des Konigs Friedrich Wilhelm III verliebt und folgte ihr in einiger Entfernung wenn sie sich offentlich zeigte weil er hierbei nicht die Grenzen der Harmlosigkeit uberschritt liess man ihn gewahren zumal ihm der regierende Konig gewogen war und ihm dieses Verhalten nicht ubel nahm Peter Feddersen Stuhr besass auch eine goldene Schnupftabakdose die ihm der Konig Friedrich Wilhelm III schenkte und die mit verschiedenen symbolischen Figuren graviert war die sich auf das romantische Verhaltnis bezogen Obwohl er seit langerer Zeit kranklich gewesen war kam der Tod von Peter Feddersen Stuhr doch unerwartet Er starb am 13 Marz 1851 im Alter von 63 Jahren in Berlin nach einem Schlaganfall 1 Da mit Karl Lachmann am gleichen Tag noch ein weiterer Professor der Berliner Universitat verschied erhielten beide wiederholt gemeinsame Nachrufe in den Zeitungen 2 Die Trauerfeier fur Stuhr fand am 16 Marz statt die Gedachtnisrede hielt Karl Wilhelm Nitzsch Anschliessend erfolgte die Beisetzung auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I vor dem Halleschen Tor 3 Das Grab ist nicht erhalten Schriften Auswahl BearbeitenDie Staaten des Alterthums und der christlichen Zeit Heidelberg 1811 Der Untergang der Naturstaaten Dargestellt in Briefen uber Niebuhr s Romische Geschichte Berlin 1812 Von dem Glauben dem Wissen und der Dichtung der alten Skandinavier Kopenhagen 1815 Abhandlungen uber nordische Alterthumer Berlin 1817 Brandenburgisch preussische Kriegsverfassung zur Zeit Friedrich Wilhelm s des Grossen Churfursten von Brandenburg Berlin 1819 Deutschland und der Gottesfriede Sendschreiben an J Gorres gegen seine letzte Schrift mit Auszugen aus derselben Berlin 1820 Das Verhaltniss der Ostsee und des Rheins zu einander wie es in der Natur gegrundet ist und in der Geschichte seit Jahrhunderten sich bewahrt hat dargestellt in zwei auf der hohen Schule zu Berlin gehaltenen Vorlesungen Berlin 1820 Untersuchungen uber die Sternkunde unter den Chinesen und Indiern und uber den Einfluss der Griechen auf den Gang ihrer Ausbildung Berlin 1831 Die drei letzten Feldzuge gegen Napoleon Band 1 Lemgo 1832 Die chinesische Reichsreligion und die Systeme der indischen Philosophie in ihrem Verhaltnisses zur Offenbarungslehre Berlin 1835 Der siebenjahrige Krieg in seinen geschichtlichen politischen und militarischen Beziehungen Lemgo 1836 Die Religions Systeme der heidnischen Volker des Orients Berlin 1836 Allgemeine Geschichte der Religionsformen der heidnischen Volker Berlin 1836 Die Geschichte der See und Colonialmacht des Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg in der Ostsee auf der Kuste von Guinea und auf den Inseln Arguin und St Thomas aus archivalischen Quellen dargestellt Berlin 1839 Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling Peter Feddersen Stuhr Karl Rosenkranz Religionsgeschichtliche Ansicht nach Briefen aus Munchen Berlin 1841 Das Verhaltniss der christlichen Theologie zur Philosophie und Mythologie Berlin 1842 Forschungen und Erlauterungen uber Hauptpunkte der Geschichte des Siebenjahrigen Krieges Band 1 Hamburg 1842 Forschungen und Erlauterungen uber Hauptpunkte der Geschichte des Siebenjahrigen Krieges Band 2 Hamburg 1842 Die preussische Verfassungsfrage Berlin 1847 Die Phantasien des Herrn Gervinus und seiner Freunde uber die Geschichte und Verfassung Preussens beleuchtet Berlin 1847 Vom Staatsleben nach platonischen aristotelischen und christlichen Grundsatzen Teil 1 Berlin 1850 Er schrieb auch noch einige Aufsatze im Neuestes Conversationslexikon fur alle Stande in denen er die Geschichte der Konige von Preussen Friedrich I Friedrich Wilhelm I Friedrich Wilhelm II und Friedrich Wilhelm III behandelte Weitere Abhandlungen veroffentlichte er unter anderem in der Zeitschrift fur Philosophie und speculative Theologie in der Zeitschrift fur Kunst Wissenschaft und Geschichte des Krieges in den Hallischen Jahrbuchern Deutschen Jahrbuchern fur Wissenschaft und Kunst und den Berliner Jahrbuchern fur wissenschaftliche Kritik In der Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft ab 1846 Allgemeine Zeitschrift fur Geschichte veroffentlichte er Ueber einige Hauptfragen des nordischen Alterthums Band I 1844 S 237 282 Wikingszuge Fahrten nach dem Osten Band III 1845 S 354 382 Macphersons Ossian Band V 1846 S 172 179 Die Bedeutung der finnischen Gotternamen Jumala und Ukko Band VI 1846 S 269 285 Literatur BearbeitenPeter Feddersen Stuhr in Neuer Nekrolog der Deutschen 29 Jahrgang 1851 1 Teil Weimar 1853 S 224 225 Clemens Friedrich Meyer Stuhr Peter Feddersen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 738 741 Einzelnachweise Bearbeiten Clemens Friedrich Meyer Stuhr Peter Feddersen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 738 741 Allgemeine Zeitung 17 Marz 1851 S 1204 Magdeburgische Zeitung 16 Marz 1851 S 6 Meyer Stuhr Peter Feddersen S 741 Normdaten Person GND 117363111 lobid OGND AKS LCCN n88108891 VIAF 197859409 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stuhr Peter FeddersenALTERNATIVNAMEN Stuhr P Feddersen Stuhr Peter F Stuhr P F Eggo Feodor Eggo Fedor Feddersen Stuhr Peter Feddersen Stuhr PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Hochschullehrer und HistorikerGEBURTSDATUM 28 Mai 1787GEBURTSORT FlensburgSTERBEDATUM 13 Marz 1851STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Feddersen Stuhr amp oldid 232181098