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Peter Chevalier 1953 in Karlsruhe ist ein deutscher Maler dessen Gemalde und Zeichnungen dem Surrealismus nahe stehen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 1980 1988 2 2 1988 2006 3 Einzelausstellungen 4 Einzelkataloge 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenDer geburtige Karlsruher studierte von 1976 bis 1980 Malerei an der Hochschule fur Bildende Kunste Braunschweig bei Hermann Albert und Alfred Winter Rust 1 Herrmann Albert riet ihm 1980 nach Berlin zu gehen In Kreuzberg bezog er zunachst ein Atelier mit einem von der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Karlsruhe kommenden Markus Lupertz Schuler 2 1985 erhielt er in Hannover den Sprengel Preis fur Bildende Kunst der Niedersachsischen Sparkassenstiftung 1 3 Von 1992 bis 2019 war er Professor fur Malerei in der Fachgruppe Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart Er lebt und arbeitet in Berlin und Stuttgart 3 Werk Bearbeiten1980 1988 Bearbeiten In den 1980er Jahren stellte Chevalier in seinen Bildern Realistisches neben Abstraktes 4 Es dominierten klar konfigurierte einzelne aber kombinierte Dinge Hauser Flugzeuge Saulenstumpfe Gluhbirnen Knochen usw die als wurde man Abbildungen aus Zeitschriften ausschneiden und als Collage neu zusammensetzen im Bildkontext in ihren Proportionen unstimmig sind Oder wie Wolfgang Max Faust es ausdruckte Peter Chevalier inszeniert Bildrequisiten zu einer Art Stilleben Der Hektik und Dynamik der Stadt antwortet bei ihm eine eher kontemplative Stille die dennoch von einer grossen Emotionalitat durchdrungen ist 5 Nach Wilhelm Bojescul schuf er damit eine eigene Realitat fern unserer Alltagswelt 4 In dieser waren laut Isabel Greschat alle dargestellten Objekte nach einem inneren Plan ausgewahlt und einer festen Vorstellung einem Platz zugewiesen worden 6 Bernhard Schulz betonte in diesem Zusammenhang Die Zusammenstellung heterogener Gegenstande zu einem Ganzen die naturlich an das historische Vorbild der pittura metafisica denken liess fand nicht um der gedanklichen Assoziation willen statt 7 Die Spannung zwischen den Gegenstanden oder auch humanoiden Gestalten so sie denn vorkommen hielt Stephen Barber fur den Ausdruck einer Sehnsucht nach Bewahrung und Ordnung Auf der Malflache komme die wachsende Ansammlung der Gegenstande Erinnerungen und Gefuhle zum Halt 8 Vom italienischen Autor Giovanni Testori erhielt Chevalier anlasslich einer Ausstellung in Mailand den Beinamen Neuer Ordner und war einverstanden damit 9 Seine dargestellten Lebewesen erscheinen erstarrt wie Olgotzen Manchmal ist es bloss ein Menschenkopf wie aus Stein gehauen nach dem Vorbild der Osterinsel Moai Das Leblose kommt erst recht zum Ausdruck wenn ein Totenkopf beigefugt ist Bojescul und Greschat verwiesen diesbezuglich auf dessen Funktion als Vanitas Symbol 4 6 Uber die Eigenartigkeit der Ding Gruppierung und das Einfrieren der Szenerie schrieb Jeannot Simmen die Gleichzeitigkeit des Verschiedenen bricht den uberlieferten Kontext Keine naturliche Stimmung Raum ist von diffusen Lichtquellen erhellt Ein kunstliches Klima uberlagert die Erscheinungen Zeit in den Bilden von Peter Chevalier findet nicht statt Kein Ablauf mit vorher nachher keine Entwicklung kein Ziel wird angestrebt 10 So kam Lutz Casper in einem Katalogtext zu dem Schluss Von zeitloser Monumenthaftigkeit gekennzeichnet fuhren sie ihr eigengesetzliches malerisches Leben fern der Realitat allein die Nabelschnur zur durch das Sehen begriffenen Wirklichkeit Teil dieser Wirklichkeit ist ihm auch die Kunst reisst nicht ab In Chevaliers verdichteten Kompositionen dieser Jahre schwingt deshalb eine inhaltliche Sinnebene stets mit Diese Bilder lassen denn auch in ihrer atmospharischen Gestimmtheit noch am ehesten an die Vorbilder der symbolistischen Malerei die imaginaren Bildwelten eines Arnold Bocklin oder an die Pittura metafisica de Chiricos denken 11 Auch Christian Rathke fuhlte sich an Giorgio de Chirico erinnert und klassifizierte daher den Stil als dem Surrealismus verbunden 12 Damit bestatigte er Bojesculs eine knappe Dekade zuvor getatigte Ausserung bei Chevaliers verfremdeten Sachbezugen handele es sich um surreale Arrangements voller Poesie 4 Von ratselhaften verschlusselten aus Bilddetails komponierten Bildern sprach im selben Zusammenhang namlich der Braunschweiger Ausstellung im November 1986 der Art Redakteur Ernst Busche 9 Busche beschrieb auch Chevaliers Arbeitstechnik Dass er nicht mit den leichter zu verarbeitenden Acrylfarben sondern mit dem klassischen Malmittel Olfarbe arbeitet ergibt einen Reichtum der Textur der seine Bilder uber die blosse Gegenstandlichkeit hinaus interessant macht Die jungsten Werke haben eine trocken gemalte porose Oberflache so dass sie beinahe wie Pastelle wirken Der Kunstler arbeite gab Busche an bei verhangten Atelierfenstern und Neonlicht um einen kunstlichen zeitfernen Raum zu erschaffen 9 1988 2006 Bearbeiten Waren die Bilder bisher dinglich selbst wenn menschliche Gestalten unter den Dingen waren weil sie wie Statuen wirkten und von einer melancholischen Schwermut und dumpfen Dusterheit gezeichnet wurden sie ab 1988 organisch lebendig 6 Die Menschengestalten sind nun nicht mehr steinern sondern im Gegenteil wuchernd Diese Mutationen lacherlichen Chimaren gemalten organischen Skulpturen lassen an Krankheit Verfall und Tod denken Der bisherige Totenkopf findet sich nun transformiert in grauenhaft zerfledderte Phantasiegeburten die aus dem Farbauftrag herauswachsen 6 Casper erkannte eine faszinierende Ambivalenz in ihnen Die bizarren Physiognomien seiner Portrats machen den Betrachter in ihrer surrealen Fremdartigkeit und obsessiven Hasslichkeit denn auch erstaunen vor so viel absonderlicher Schonheit des Seltsamen 11 Und Greschat fuhrte aus Chevalier ist am ehesten in der Nachfolge der franzosischen Symbolisten und vor allem Surrealisten zu verstehen seine Malerei ist sichtbar von den Kunstlern Odilon Redon Max Ernst Yves Tanguy und Joan Miro gepragt Das Interesse an fremdartigen mehrdeutigen Bildern die mit verborgenen Schichten der Seele korrespondieren und eine Fulle von Assoziationen auslosen lasst ihn an die Innovationen dieser fruheren Kunstler anknupfen und zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk Dabei entsteht insbesondere ab 1988 ein facettenreiches Oeuvre das gemass dem surrealistischen Grundsatz ein Kunstler erfinde nichts eigentlich Neues sondern decke das Unbekannte und Poetische des schon Vorhandenen auf immer wieder auch aus dem Bilderreichtum der ihn faszinierenden Kunstler schopft Doch Chevaliers ganz eigene intuitive Arbeitsweise bei dem sich der Kunstler dem Malprozess weitgehend uberlasst schliesst das in verschiedenen Phasen sich entfaltende Werk der letzten zehn Jahre zusammen Kein vorgefasstes Konzept keine Bildidee leitet den Maler aus Farbschichten und nuancen die er seinem Gefuhl nach auf die Leinwand setzt dann auf sich wirken lasst und pruft entstehen Formen und Figuren fast wie zufallig und selbst fur ihn uberraschend 6 Die Gemalde seien leichter zumindest lichter geworden resumierte Detlef Bluemler in Kunstler Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst 2 Einzelausstellungen Bearbeiten1981 Galerie Poll Berlin 1982 Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 1982 Galerie Inge Baecker Bochum 1983 Galerie Buchmann St Gallen 1983 Galerie Hermeyer Munchen 1983 Raab Galerie Berlin 1984 Galleri Bellman New York 1984 Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 1985 Gallery Luhring Augustine amp Hodes nach Ubernahme der Galleri Bellman New York 1985 Kunstverein Freiburg Schwarzes Kloster Freiburg im Breisgau 1985 Hillman Holland Gallery Atlanta 1986 Ideale Landschaft Stadt am Meer Raab Galerie Berlin 1986 Kunstverein Braunschweig 1986 Rena Bransten Gallery San Francisco 1987 Studio d Arte Cannaviello Mailand 1987 Raab Gallery London 1988 Galerie Hermeyer Munchen 1988 Gimpel amp Weitzenhofer Gallery New York 1988 Galerie Clemens Aarhus 1989 UMM DOMA Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 1990 Peter Chevalier Peintures Dessins 1989 1990 Musee de l Abbaye Sainte Croix Les Sables d Olonne 1990 Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 1991 Bilder Zeichnungen 1989 1991 Raab Galerie Berlin 1991 Bilder Zeichnungen 1989 1991 Galleria Gian Ferrari Arte Contemporanea Mailand 1991 Acht Bilder Raab Gally London 1993 Vor himmlichen Erscheinungen schutzt kein Brett Neue Bilder und Zeichnungen Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 1994 Vor himmlichen Erscheinungen schutzt kein Brett Neue Bilder und Zeichnungen Kunstverein Marburg 1996 d Oo Neue Bilder 1994 95 Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 1997 Bilder von Peter Chevalier aus der Sammlung Stober Berlin 1981 1996 Neues Museum Weserburg Bremen 1997 Bilder und Zeichnungen 1988 1997 Galerie der Stadt Stuttgart Stuttgart 1998 Kunstverein im Daniel Poppelmann Haus Herford 1999 Galerie Wolfgang Gmyrek Berlin 2000 Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 2001 Kunst und Kunstgewerbeverein im Reuchlinhaus Pforzheim 2001 Kunstverein Harburger Bahnhof Hamburg 2003 Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 2004 Galerie Hermeyer Munchen 2005 Club an der Grenze Osterreich 2006 Galerie Wolfgang Gmyrek DusseldorfEinzelkataloge Bearbeiten1983 Peter Chevalier Raab Galerie Berlin 1983 Peter Chevalier Galerie Buchmann St Gallen 1985 Peter Chevalier Kunstverein Freiburg Schwarzes Kloster Freiburg 1986 Peter Chevalier Ideale Landschaft Stadt am Meer Raab Galerie Berlin 1986 Peter Chevalier Bilder und Zeichnungen Kunstverein Braunschweig Braunschweig 1988 Peter Chevalier Galerie Hermeyer Munchen 1989 Peter Chevalier UMM DOMA Galerie Wolfgang Gmyrek Dusseldorf 1990 Peter Chevalier Peintures Dessins 1989 1990 Musee de l Abbaye Sainte Croix Les Sables d Olonne 1991 Peter Chevalier Bilder Zeichnungen 1989 1991 Raab Galerie Berlin Galleria Gian Ferrari Arte Contemporanea Mailand 1997 Johann Karl Schmidt Hrsg Bilder und Zeichnungen 1988 1997 Galerie der Stadt Stuttgart ISBN 3 924079 27 7Einzelnachweise Bearbeiten a b Raab Galerie Galleria Gian Ferrari Arte Contemporanea Hrsg Peter Chevalier Bilder Zeichnungen 1989 1991 Berlin Mailand Februar 1991 a b Detlef Bluemler Peter Chevalier In Kunstler Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst Ausgabe 80 Heft 25 4 Quartal 2007 Zeitverlag Beteiligungs GmbH amp Co KG 2007 ISSN 0934 1730 Traum Raume S 2 7 a b Johann Karl Schmidt Hrsg Peter Chevalier Bilder und Zeichnungen 1988 1997 Galerie der Stadt Stuttgart Herforder Kunstverein im Daniel Poppelmann Haus 1997 ISBN 3 924079 27 7 Biographie S 115 a b c d Wilhelm Bojescul Vom Eigenleben der Bilder In Kunstverein Braunschweig e V Hrsg Peter Chevalier Bilder und Zeichnungen 7 November 1986 4 Januar 1987 Kunstverein Braunschweig 1986 S 7 11 Wolfgang Max Faust Berliner Tagebuch Between the lines In Presse und Informationsamt des Landes Berlin Hrsg Berliner Tagebuch Ina Barfuss Joachim Bottcher Peter Chevalier Michael Diller Dieter Goltzsche K H Hodicke Bernd Koberling Markus Lupertz Olaf Metzel Helmut Middendorf Ulrich Reimkasten John Noel Smith Harald Toppl Thomas Wachweger Eine Ausstellung des Presse und Informationsamtes des Landes Berlin Berlin 1991 unpaginiert Faust Text mit November 1989 angegeben a b c d e Isabel Greschat Geheimnisse des Paradieses und der Phantasie In Johann Karl Schmidt Hrsg Peter Chevalier Bilder und Zeichnungen 1988 1997 Galerie der Stadt Stuttgart Herforder Kunstverein im Daniel Poppelmann Haus 1997 ISBN 3 924079 27 7 S 15 21 Bernhard Schulz Die Stille der Dinge Notizen zur Malerei von Peter Chevalier In Kunstverein Braunschweig e V Hrsg Peter Chevalier Bilder und Zeichnungen 7 November 1986 4 Januar 1987 Kunstverein Braunschweig 1986 S 115 117 Stephen Barber A Visual Tearing In Raab Galerie Galleria Gian Ferrari Arte Contemporanea Hrsg Peter Chevalier Bilder Zeichnungen 1989 1991 Berlin Mailand Februar 1991 unpaginiert Text zwischen Bildtafeln VI und VII a b c Ernst Busche Der Mensch bleibt ausgespart Braunschweig Peter Chevalier In Art Das Kunstmagazin Gruner Jahr Hamburg November 1986 Ausstellungen S 124 f Jeannot Simmen Gleichzeitigkeit des Verschiedenen In Raab Galerie Berlin Hrsg Peter Chevalier Raab Galerie Berlin Ausstellung vom 19 November bis 31 Dezember 1983 Nr 5 83 1983 S 4 a b Lutz Casper Das Schone ist immer seltsam Zu den Zeichnungen und Bildern Peter Chevaliers In Johann Karl Schmidt Hrsg Peter Chevalier Bilder und Zeichnungen 1988 1997 Galerie der Stadt Stuttgart Herforder Kunstverein im Daniel Poppelmann Haus 1997 ISBN 3 924079 27 7 S 23 27 Christian Rathke Neue Wilde aus Berlin Die Sammlung Martin Sanders Elvira Bach Luciano Castelli Peter Chevalier Rainer Fetting Karl Horst Hodicke Thomas Hornemann Martin Kippenberger Markus Lupertz Helmut Middendorf und Salome Schleswig Holsteinisches Landesmuseum Kloster Cismar 20 Marz bis 30 Oktober 1994 Hrsg Schleswig Holsteinisches Landesmuseum Kloster Cismar 1994 Peter Chevalier S 92 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Chevalier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Peter Chevalier auf der Website der Kunstakademie Normdaten Person GND 118872532 lobid OGND AKS LCCN n90625048 VIAF 96188641 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Chevalier Peter KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler GEBURTSDATUM 1953 GEBURTSORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Chevalier amp oldid 228382177