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Die sechste HMS Pegasus der Royal Navy war einer von elf Geschutzten Kreuzern der Pelorus Klasse 1899 in Dienst gestellt gehorte sie ab 1905 zur australischen Station und seit Marz 1913 zum britischen Geschwader in Sudafrika dessen Stationsbereich auch Ostafrika umfasste Sie wurde durch den deutschen Kleinen Kreuzer SMS Konigsberg am 20 September 1914 im Hafen von Sansibar versenkt HMS Pegasus SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp geschutzter KreuzerKlasse Pelorus KlasseBauwerft Palmers Shipbuilding and Iron CompanyStapellauf 4 Marz 1897Verbleib 20 September 1914 versenkt durch SMS KonigsbergSchiffsmasse und BesatzungLange 91 40 m Lua Breite 11 13 mTiefgang max 5 20 mVerdrangung 2169 tMaximal 2780 t Besatzung 224 Mannschaft plus OffiziereMaschinenanlageMaschine 8 Reed Wasserrohrkessel 2 VerbunddampfmaschineMaschinen leistung 7 000 PS 5 148 kW Hochst geschwindigkeit 20 kn 37 km h Bewaffnung8 QF 4 inch naval gun Mk I III 8 QF 3 pounder Hotchkiss 2 Torpedorohr 450 mmPanzerungDeck 38 51 mm Kommandoturm 76 mmInhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Die Schiffe der Pelorus Klasse 1 2 Die Pegasus 2 Kriegseinsatz 2 1 Kontrolle der ostafrikanischen Kuste 2 2 Vernichtung vor Sansibar 3 Die Kanonen der Pegasus 4 Tabelle der Pelorus Klasse 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie HMS Pegasus war der vierte geschutzte Kreuzer 3 Klasse der Pelorus Klasse 1 die von der Royal Navy ab 1893 im Spencer Program bestellt wurden und eine Weiterentwicklung der Pearl Klasse waren Der erste von elf die HMS Pelorus wurde 1897 in Dienst gestellt Die Klasse wurde zu Testzwecken mit verschiedenen Kesseln ausgerustet die sich teilweise uberhaupt nicht bewahrten 1914 waren drei der Kreuzer die HMS Pandora 1913 sowie HMS Perseus und HMS Prometheus 1914 bereits abgebrochen Obwohl die Klasse seit 1904 als technisch uberholt galt befanden sich die ubrigen acht Kreuzer 1914 noch im Dienst sollten aber 1915 abgewrackt werden HMS Pactolus und HMS Pomone mit besonders unzuverlassigen Blechynden Kesseln wurden zuerst ausser Dienst gestellt dienten aber noch stationar Die Schiffe der Pelorus Klasse Bearbeiten Die Kreuzer dienten in weniger wichtigen Auslandsstationen zur Wahrung britischer Interessen mehr wie ein Kanonenboot und nicht als Teile der Schlachtflotte siehe Tabelle unten Die Pegasus Bearbeiten Die bei Palmers Shipbuilding in Jarrow am Tyne gebaute Pegasus kam 1899 in den Dienst der Royal Navy Bei den Abnahmetests erzielte sie bei einer Leistung von 7134 ihp 21 2 Knoten und war das schnellste Schiff der Klasse Am 18 Marz 1899 verliess sie Plymouth zur Sudostkuste Amerikas wurde allerdings schon nach zwei Monaten abgezogen weil sie vermutlich Probleme mit ihren Wasserrohrkesseln hatte 2 Dann kam sie ins Mittelmeer wo sie im November 1902 Dienst zusammen mit sieben Linienschiffen vier weiteren Kreuzern HMS Aboukir HMS Hermione HMS Intrepid und das Schwesterschiff HMS Pandora und 28 Zerstorern 3 tat Ab Marz 1905 diente die Pegasus auf der Australia Station auf der das Flaggschiff HMS Euryalus im Dezember durch die HMS Powerful ersetzt wurde und das Schwesterschiff HMS Psyche schon seit 1903 diente das spater von der Royal Australian Navy ubernommen wurde Nach ihr wurden noch die Schwesterschiffe HMS Pioneer HMS Prometheus und HMS Pyramus und die starkere HMS spater HMAS Encounter sowie der Ende 1905 eingetroffenen alte Kreuzer HMS Cambrian der Astraea Klasse der das letzte Flaggschiff der Royal Navy auf der Station werden sollte zur Australia Station verlegt bevor die australische Marine im Oktober 1913 die Verantwortung ubernahm Flaggschiff der Station fur die Powerful wurde 1911 der Panzerkreuzer HMS Drake bis zum Januar 1913 Daruber hinaus gehorten zur Station auch Vermessungsschiffe wie die Sloop HMS Fantome und die HMS Sealark und als Schulschiff die Sloop HMS Torch Die Pegasus wurde in Australien mehrfach uberholt und war seit Marz 1909 wieder im Dienst Ein Test im Juli soll vollig unzureichende Geschwindigkeitsergebnisse erbracht haben 4 Von Marz bis September 1911 erfolgte eine erneute Uberholung in Sydney Nach Ausbruch der chinesischen Revolution entschied die Admiralitat sie und ihr Schwesterschiff Prometheus als erste Verstarkung auf die China Station zu senden wohin die beiden Kreuzer am 15 November 1911 von Sydney ausliefen Prometheus hatte fruhzeitig Kesselprobleme und erreichte schliesslich nur im Schlepp der zur Hilfe geschickten Cambrian Hongkong wahrend die Pegasus deren Besatzung durch Mannschaften der in die Werft gehenden Pyramus verstarkt worden war ihre Fahrt problemlos durchfuhrte und von Hongkong sofort weiter nach Shanghai lief wo sie sich beim Einlaufen am 18 Dezember an einer gesunkenen Dschunke beschadigte die moglicherweise absichtlich den Weg einlaufender britischer Kriegsschiffe behindern sollte Dennoch verlegte sie weiter flussaufwarts zur Ablosung der Sloop HMS Clio 5 Die Besatzung wechselte aus der australischen Warme in die Kalte Chinas Die Pegasus kehrte nicht wieder nach Australien sondern im November 1912 nach England zuruck da die Australische Marine die Australia Station der Royal Navy ersetzte Ihr zuletzt hoher Besatzungsanteil an Australiern wurde an die Cambrian die im Sommer 1912 nochmals nach Australien zuruckkehrte oder per Postschiff in die Heimat entlassen Nach Uberholung in Devonport verlegte die Pegasus nach Sudafrika Wegen der haufigen Ausfalle der Pelorus Klasse wurde der Sinn einer erneuten Instandsetzung im Parlament bezweifelt 6 Im Marz 1913 verlegte die Pegasus schliesslich nach Afrika auf die Cape of Good Hope Station zum Kap Geschwader wo sie ihr Schwesterschiff HMS Pandora ersetzte das nach Ruckkehr zum Abbruch verkauft wurde Pegasus verlegte im Februar 1914 vor die somalische Kuste um dort Truppenbewegungen von Kismayo aus zu unterstutzen bis sie von der HMS Astraea abgelost wurde Sie blieb bis zum Kriegsausbruch 1914 in Dienst beim Kapgeschwader Kriegseinsatz BearbeitenDas britische Kap Geschwader befand sich Ende Juli 1914 mit den Kreuzern HMS Astraea 7 HMS Pegasus 8 und HMS Hyacinth 9 als Flaggschiff auf einem Routinemarsch nach Mauritius als Funkspruche der Admiralitat den Befehlshaber Konteradmiral Sir Herbert Goodenough King Hall 1862 1935 zuletzt Admiral auf die drohende Kriegsgefahr hinwiesen Um den neu eingetroffenen Kleinen Kreuzer Konigsberg zu beobachten versammelte er das Geschwader bei Diego Suarez und marschierte nach Daressalam Die Konigsberg verliess am 30 Juli 1914 weisungsgemass wegen des drohenden Kriegsausbruches den Hafen der Hauptstadt der deutschen Kolonie um im Indischen Ozean Kreuzerkrieg zu fuhren Sie passierte HMS Astraea und dann das Flaggschiff HMS Hyacinth denen sie sich durch einige Wendungen und mit hoher Geschwindigkeit scheinbar nach Suden entzog Die etwas weiter abstehende HMS Pegasus konnte uberhaupt nicht eingreifen Die alten britischen Kreuzer erreichten alle nicht mehr 20 Knoten wahrend die Konigsberg 22 Knoten uber einen langeren Zeitraum halten konnte wenn auch auf Kosten des Kohlenvorrates Der deutsche Kreuzer wandte sich tatsachlich aber mit Beginn des Ersten Weltkriegs nach Norden zu den Hauptschifffahrtswegen im Golf von Aden HMS Astraea und HMS Pegasus kontrollierten die deutschen Kustenplatze und sandten schon vor dem Kriegsausbruch Boote in uneinsehbare Buchten Kontrolle der ostafrikanischen Kuste Bearbeiten Am 8 August kam es zu ersten kriegerischen Handlung zwischen Deutschen und Briten in Deutsch Ostafrika als die Astraea und Pegasus in Daressalam einliefen und den dortigen Funkmast unter Beschuss nahmen Der deutsche Gouverneur Heinrich Schnee liess nach sieben Schussen eine weisse Flagge aufziehen und verliess die Stadt mit einem Zug nach Morogoro Er erklarte die Hafenplatze der Kolonie fur offene Stadte und forderte die Beamten auf entsprechende Vereinbarungen mit den Briten zu treffen Als der Kommandeur der Schutztruppe Paul von Lettow Vorbeck mit seinen Soldaten in Abwesenheit des Gouverneurs am Abend des 8 August wieder nach Daressalam einmarschierte sah er nur noch die britischen Schiffe aufs offene Meer hinausfahren Lettow Vorbeck wollte kampfen und so viele Krafte der Briten wie moglich binden wahrend der Gouverneur versuchte die Kolonie im Sinne der Kongoakte aus dem kriegerischen Geschehen herauszuhalten Diese Haltung wurde von Teilen der Bevolkerung und den Vertretern der DOAL geteilt Pegasus erschien am 12 13 und 15 August wieder in Daressalam um die Verhandlungen fortzusetzen und zu verhindern das die anwesenden DOAL Reichspostdampfer Feldmarschall Konig und Tabora fur die Deutschen nutzbar gemacht wurden Letztere die als Lazarettschiff ausgegeben wurde und deren Ausrustung zum Hilfskreuzer einmal geplant gewesen war wurde dabei mehrfach durchsucht Am 17 August erschien die Pegasus dann vor Tanga um mit der dortigen Verwaltung ahnliche Vereinbarungen zu treffen und den Dampfer Markgraf hinsichtlich der Versorgung deutscher Handelsstorer auszuschalten Wahrend dieser Versuch noch gelang scheiterte der nachste am 23 August vor Bagamojo als bei Anwesenheit einer Feldkompanie der Schutztruppe die Verhandlungen abgebrochen wurden und die Pegasus dreissig Schuss in den Ort feuerte Vernichtung vor Sansibar Bearbeiten Die unerwartete Ruckkehr der Konigsberg am 3 September in die Kolonie veranderte die Haltung auf deutscher Seite Jetzt bestand Einvernehmen dass das deutsche Kriegsschiff zu unterstutzen sei Am 8 September konnte die Pegasus letztmals funf Leichter und einen kleinen Schlepper in Tanga beschlagnahmen Am 19 September verliess die Konigsberg abends ihr Versteck im Rufidji Delta und griff am fruhen Morgen des 20 die vor Sansibar ankernde Pegasus an die dort zur Beseitigung von Kessel und Maschinenproblemen lag Die Deutschen eroffneten schon aus erheblicher Distanz das Feuer da sie den tatsachlichen Gegner nicht erkannten Ihr exaktes Feuer setzte die Pegasus in acht Minuten ausser Gefecht so dass ihr Kommandant Commander Ingles die weisse Flagge zeigte um unnotiges Blutvergiessen zu vermeiden Der kleine Kreuzer sank nach wenig Gegenwehr 38 Tote und 55 zum Teil Schwerverwundete waren zu beklagen Das Lazarettschiff Gascon und die Clan Macrae kamen den Uberlebenden zur Hilfe Die Deutschen beschossen auch die Landfunkanlage aber nicht die anwesenden Handelsschiffe Die Kanonen der Pegasus BearbeitenSechs der acht Geschutze der Pegasus wurden geborgen Zwei wurden als Peggy III und Peggy IV 1916 bei der Landoffensive der britischen Truppen eingesetzt Zeitweise sollen sie bei Kondoa Irangi Kanonen der Konigsberg gegenubergestanden haben Von den ubrigen vier blieben zwei auf Sansibar ein Geschutz wurde auf dem Victoriasee Dampfer Winifred montiert und das letzte 10 2 cm Geschutz kam nach Mombasa wo es heute im dortigen Fort Jesus Museum neben einer 10 5 cm Kanone der Konigsberg besichtigt werden kann Tabelle der Pelorus Klasse BearbeitenName Stapellauf Bauwerft SchicksalHMS Proserpine 5 Dezember 1896 RNDy Devonport Plymouth 1914 Kanalgeschwader Agypten zum Abbruch verkauft am 30 November 1919HMS Pelorus 15 Dezember 1896 RNDy Sheerness 1914 Sicherung Bristol Kanal Gibraltar zum Abbruch verkauft am 6 Mai 1920HMS Pactolus 21 Dezember 1896 Armstrong Elswick Tyne 1914 U Boot Depotschiff zum Abbruch verkauft am 25 Oktober 1921HMS Pegasus 4 Marz 1897 Palmers Jarrow Tyne am 20 September 1914 vor Sansibar versenktHMS Pyramus 15 Mai 1897 Palmers 1914 Neuseeland zum Abbruch verkauft am 21 April 1920HMS Perseus 15 Juli 1897 Earle s Shipbuilding Hull zum Abbruch verkauft am 26 Mai 1914HMS Pomone 25 November 1897 RNDy Sheerness 1914 Trainingsschiff Dartmouth zum Abbruch verkauft im Juni 1922HMS HMAS Psyche 19 Juli 1898 RNDy Devonport 1914 Neuseeland am 1 Juli 1915 an Australien verkauft zum Abbruch verkauft im Juni 1922HMS Prometheus 20 Oktober 1898 Earle s Shipbuilding zum Abbruch verkauft am 28 Mai 1914HMS HMAS Pioneer 28 Juni 1899 RNDy Chatham am 1 Marz 1913 an Australien 1 Juli 1915 verkauft am 19 Februar 1931 selbst versenktHMS Pandora 17 Januar 1900 RNDy Portsmouth zum Abbruch verkauft im Juli 1913RNDy Royal Navy DockyardQuellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Carl Herbert Kriegsfahrten deutscher Handelsschiffe Broschek amp Co Hamburg 1934 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford Arnold Kludas Die Schiffe der deutschen Afrika Linien 1880 bis 1945 Verlag Gerhard Stalling 1975 ISBN 3 7979 1867 4 Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt 1850 bis 1990 Ernst Kabel Verlag 1986 Arnold Kludas Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd 1857 bis 1919 Koehlers Verlagsgesellschaft 1991 ISBN 3 7822 0524 3 Reinhard Karl Lochner Kampf im Rufuji Delta 1987 Wilhelm Heyne Verlag Munchen ISBN 3 453 02420 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons HMS Pegasus 1897 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien mit Bildern der Kontrahenten Pelorus KlasseEinzelnachweise Bearbeiten Pelorus Klasse auf worldwar1 co Diskussion im Parlament Angaben zur Starke der Mittelmeer Flotte im Parlament Churchill verweigert Angaben zum Test der Pegasus Voyage of the Pegasus The Mercury 1 Marz 1912 Churchill halt Pegasus fur nachgeordnete Aufgaben weiter fur geeignet Bj 1893 4360 t 19 5 Knoten 2 152mm Geschutze 8 120mm Geschutze HMS Astraea auf battleships cruisers co und Astraea Klasse auf historyofwar org sowie Astraea Klasse auf worldwar1 co HMS Pegasus auf historyofwar org HMS Hyacinth auf historyofwar org und Highflyer Klasse auf worldwar1 co sowie als Hermes Klasse auf battleships cruisers co Abgerufen von https de wikipedia org w index php title HMS Pegasus 1897 amp oldid 221144067 Die Schiffe der Pelorus Klasse