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Auguste Friederike Pauline Bohn 17 Januar 1834 in Pillau 1 23 Februar 1926 in Konigsberg 2 war eine ostpreussische Frauenrechtlerin und Grunderin des Konigsberger Vereins Frauenwohl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Gesellschaftliches Umfeld 2 Werk 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPauline Schwinck wurde als Tochter des Koniglich Preussischen Hauptmannes und Ingenieur Offiziers Gustav Schwinck und dessen Ehefrau Auguste Friederike Eleonore von Schon auf der Festung Pillau geboren 1 Theodor von Schon 1773 1856 war Paulines Grossvater 3 1862 heiratete sie den Konigsberger Kinderarzt Heinrich Bohn 1832 1888 4 Er war Mitglied im Literarischen Kranzchen Konigsberg um 1873 Aus ihrem Privatleben ist wenig bekannt Dreissig Jahre von 1890 bis 1920 widmete sie sich dem Bestreben den werktatigen Frauen und Heimarbeiterinnen Ostpreussens mehr Rechte und Anerkennung fur ihre Tatigkeit zukommen zu lassen wobei ihr in den ersten Jahren tatkraftige Frauen zur Seite standen 5 Sie wurde unterstutzt von den ostpreussischen Frauen Helene Neumann Anna Reuter 6 Luise Hippel Gertrud Fuhr Marie Therese Gosse und Olga Friedemann Bohns Privatleben trat ganz hinter ihrem Engagement fur die Sache zuruck Die weibliche Jugend sei so zu erziehen dass sie ihren Platz im Haus gut ausfullen konne und als gleichberechtigt neben dem Manne und mit ihm an den grossen Kulturaufgaben mitzuarbeiten habe 7 Darin war sie sich mit den jungeren mit ihr befreundeten Mitstreiterinnen Helene Neumann die erfolgreich den Gewerkverein der Heimarbeiterinnen leitete und Olga Friedemann einig tatkraftig fur die staatliche Anerkennung der Berufsausbildung zur Meisterin der Hauswirtschaft zu streiten Diese Berufsbezeichnung wurde in der Nachfolgeorganisation des Konigsberger Vereins Frauenwohl im Konigsberger Hausfrauenbund 1926 in Konigsberg eingefuhrt Im Ersten Weltkrieg legte Bohn personlich Hand an um der Bevolkerung und den Soldaten an deren Rastorten in Fragen der Verpflegung und Versorgung beizustehen Gesellschaftliches Umfeld Bearbeiten In der Mitte des 19 Jahrhunderts galt fur die Frauenbewegung noch immer die Verordnung Nr 3261 1850 aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelms IV Verhutung eines die gesetzliche Freiheit und Ordnung gefahrdenden Missbrauchs des Versammlungs und Vereinigungsrechts Hier heisst es Vereine die bezwecken politische Gegenstande in Versammlungen zu erortern durften keine Frauenspersonen Schuler und Lehrlinge als Mitglieder aufnehmen Die genannten Personengruppen durften sogar den Versammlungen und Sitzungen solcher politischen Vereine nicht beiwohnen 8 Gegen Ende des 19 Jahrhunderts und mit Beginn der Sozialdemokratie in Berlin verbesserte sich in ganz Preussen die Situation der Frauen In Berlin wurden 1888 der radikale Verein Frauenwohl 9 und 1892 der gemassigte Allgemeine Deutsche Frauenverein ADF mit Helene Lange 1848 1930 gegrundet 10 Werk BearbeitenAngeregt von Selma Berend Berlin grundete Pauline Bohn 1890 den Konigsberger Verein Frauenwohl mit einer Fulle von regionalen Frauenwohl Untervereinigungen in Ostpreussen Auszug aus der Satzung des Vereins Der Verein tritt fur die hohere und weitere Bildung des weiblichen Geschlechts auf wissenschaftlichem gewerblichem und wirtschaftlichem Gebiet und fur die Rechte der Frau ein 11 Siebzig Damen meldeten sich 1890 zur Grundung der Ortsgruppe Konigsberg Als eine der ersten Massnahmen bestimmte Pauline Bohn eine hauswirtschaftliche Ausbildung fur Gymnastinnen Alsbald wurde hierfur die Cecilienschule bis 1909 genutzt Die Schule hatte die Berechtigung Lehrerinnen fur Hauswirtschaft und weibliche Handarbeiten auszubilden Sie fuhrte Vierteljahreskurse fur Kochen Nadelarbeit und Bugeln durch Den ersten Kurs mit 34 Madchen leitete Gymnasialprofessor Georg Ellendt 1840 1908 der auch den Lehrplan hierfur ausgearbeitet hatte Die Cecilienschule auch Cacilienschule des Vereins ging gemeinsam mit der Ostpreussischen Haushaltungsschule von Luise Hippel und den Geschwistern Popp am 1 Oktober 1909 in die Ostpreussische Madchengewerbeschule OMGS am Rossgarter Markt uber Erste Direktorin war Gertrud Fuhr gefolgt von Marie Therese Gosse 12 Da der alte Bau am Rossgarter Markt in den 1920er Jahren zu eng wurde ubernahm die Stadt im Februar 1928 vom Verein die Aufgabe einen Neubau zu realisieren Das seinerzeit hochst moderne Gebaude der neuen OMGS wurde im Bauhausstil von dem Architekten Hanns Hopp errichtet 13 Eine weitere Massnahme war die Schulung gebildeter Frauen in Krankenpflege in den Universitatskliniken 14 Im Fruhjahr 1893 wurde Bohn in die Vorbereitungsausschuss Kommission fur die im gleichen Jahr stattfindende Weltausstellung in Chicago gewahlt in deren Generalversammlung der Aufbau eines Bundes Deutscher Frauenvereine BDF von 1894 bis 1933 angeregt wurde 15 Schliesslich gelang es Bohn alle 32 regionalen Frauenwohlvereinigungen juristisch klar definiert in den Verband der Konigsberger Vereine zu integrieren und 1914 zu uberfuhren in den Konigsberger Hausfrauenbund Ab 1918 regelte Pauline Bohn den Ubergang ihres Vereins Frauenwohl und alle im Verband integrierten Vereine in den Konigsberger Hausfrauenbund Anschliessend loste sie 1920 den Konigsberger Verein Frauenwohl auf da der Staat zunehmend die Ausbildung der weiblichen Jugend zu seiner Aufgabe erklarte ahnlich wie bei der Entwicklung der Cecilienschule 16 Aber sie schuf die Voraussetzungen dafur dass Olga Friedemann und Helene Neumann mit denen sie in freundschaftlicher Beziehung nicht nur uber deren Konigsberger Hausfrauenbund ab 1914 stand ihr Werk vollenden konnten die Hauswirtschaft in den Status eines staatlich anerkannten Berufszweiges gestellt zu bekommen mit dem Abschluss im Jahre 1926 als Meisterin der Hauswirtschaft Veroffentlichungen BearbeitenPauline Bohn Ein Viertel Jahrhundert Frauenarbeit in Konigsberg Beilage Frauenrundschau Nr 15 Nr 16 Nr 17 und Nr 18Nr 15 S 1 in Konigsberger Hartung sche Zeitung Nr 171 1915 Nr 16 S 1 in Konigsberger Hartung sche Zeitung Nr 183 1915 Nr 17 S 1 in Konigsberger Hartung sche Zeitung Nr 195 1915 Nr 18 S 1 in Konigsberger Hartung sche Zeitung Nr 207 1915 Pauline Bohn Zur Frauenbewegung in Ostpreussen In Grenzland Welt Untertitel Blatter eines Jahrbuches der deutschen Arbeit des Ostens Grenzland Verlag Allenstein Jg 2 1921 S 33 35Literatur BearbeitenEberhard Neumann Redlin von Meding Von den Anfangen ostpreussischer Hausfrauenbunde bis zur Berufsbezeichnung Meisterin der Hauswirtschaft Pauline Bohn Elisabet Boehm Helene Neumann Olga Friedemann In Preussenland Nr 7 2016 S 121 146 Gertrud Brostowski Vom Gutshaushalt zur Ostpreussischen Madchengewerbeschule In Leben in Ostpreussen Erinnerungen aus neuen Jahrzehnten Munchen Grafe und Unzer 1963 Weblinks BearbeitenLiterarisches Kranzchen in Konigsberg 1873 Erster Tarifvertrag fur Heimarbeiterinnen durch Pauline Bohns Mitstreiterin Helene Neumann Hier Biographische Daten aus dem Nachlass von Helene Neumann in der Franz Neumann Stiftung Zustiftung der Stiftung Konigsberg im Stifterverband fur die deutsche Wissenschaft Einzelnachweise Bearbeiten a b Taufregister Kirchenbuch Garnisionsgemeinde Pillau Nr 1 1834 Auf der Sterbeurkunde wird falschlicherweise Konigsberg als Geburtsort angegeben Sterberegister StA Konigsberg Preussen I Nr 273 1926 Eberhard Neumann Redlin von Meding Von den Anfangen ostpreussischer Hausfrauenbunde bis zur Berufsbezeichnung Meisterin der Hauswirtschaft Pauline Bohn Elisabet Boehm Helene Neumann Olga Friedemann In Preussenland Nr 7 2016 S 121 146 Christian Tilitzki Die Albertus Universitat Konigsberg Ihre Geschichte von der Reichsgrundung bis zum Untergang der Provinz Ostpreussen Bd 1 1871 1918 Akademie Verlag Berlin 2012 Eberhard Neumann Redlin von Meding Von den Anfangen ostpreussischer Hausfrauenbunde bis zur Berufsbezeichnung der Meisterin der Hauswirtschaft Teil 1 In Konigsberger Burgerbrief Nr 86 2015 S 35 41 Fritz Gause Die Geschichte der Stadt Konigsberg Bd II Bohlau Koln Graz 1968 S 752 Pauline Bohn Zur Frauenbewegung in Ostpreussen In Grenzland Welt Untertitel Blatter eines Jahrbuches der deutschen Arbeit des Ostens Grenzland Verlag Allenstein Jg 2 1921 S 33 35 hier S 35 Christa Dericum Der mutige Weg Ottilie Baaders In Die Zeit 1979 Nr 32 Zeitungsausschnitt ohne Seitenangabe Else Luders Der linke Flugel Ein Blatt aus der Geschichte der deutschen Frauenbewegung Berlin 1904 in Helene Lange Archiv im Landesarchiv Berlin A Rep 060 53 Mikrofiche Allgemeiner Deutscher Frauenverein ADF HLA In Helene Lange Archiv im Landesarchiv Berlin B Rep 235 02 01 Mikrofiche Pauline Bohn Ein Viertel Jahrhundert Frauenarbeit in Konigsberg In Konigsberger Hartung sche Zeitung Nr 207 1915 Beilage Frauenrundschau Nr 18 S 1 Erna Albrecht Hrsg Ostpreussische Madchengewerbeschule und Berufspadagogisches Institut Konigsberg In Das hauswirtschaftliche und gewerbliche Frauenbildungswesen in Deutschland von den Anfangen bis zur Jetztzeit Die berufsbildende Schule Lieferung 12 1956 S 103 110 Gabriele Wiesemann Hanns Hopp 1890 1971 Konigsberg Dresden Halle Ost Berlin Eine biographische Studie zu moderner Architektur Helms Schwerin 2000 Pauline Bohn Zur Frauenbewegung in Ostpreussen In Grenzland Welt Untertitel Blatter eines Jahrbuchs der deutschen Arbeit im Osten Grenzland Verlag Allenstein Jg 2 1921 S 33 35 hier S 34 Pauline Bohn Ein Viertel Jahrhundert Frauenarbeit in Konigsberg In Konigsberger Hartung sche Zeitung Nr 207 1915 Beilage Frauenrundschau Nr 18 S 1 Fritz Gause Die Geschichte der Stadt Konigsberg Bd II Bohlau Koln Graz 1968 S 723 Normdaten Person GND 116232684 lobid OGND AKS VIAF 20426683 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bohn PaulineKURZBESCHREIBUNG Frauenrechtlerin und Grunderin des Konigsberger Verein FrauenwohlGEBURTSDATUM 17 Januar 1834GEBURTSORT PillauSTERBEDATUM 23 Februar 1926STERBEORT Konigsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pauline Bohn amp oldid 226770831