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Paul Welsch 26 Juli 1889 in Strassburg 16 Juni 1954 in Paris war ein franzosischer bildender Kunstler Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Hauptausstellungen 3 Auswahl der wichtigsten Buchillustrationen 4 Museen die Werke von Paul Welsch besitzen 5 Quellen und BibliografieBiografie BearbeitenPaul Welsch erblickte am 26 Juli 1889 in Strassburg das Licht der Welt Dort begann er sein Hochschulstudium das er in Hannover beendete Seine Skizzenbucher 1907 1908 zeigen bereits zu dieser Zeit die Beherrschung der Zeichenkunst Ein Jurastudium in Strassburg und anschliessend ein Studium der Politikwissenschaft in Paris 1909 1911 folgten Zu dieser Zeit wurde er in Strassburg Schuler Emile Schneiders 1873 1947 an dessen Seite er seine ersten Werke ausstellte Ab 1911 erlernte er bei Maurice Denis in Paris die Malerei Dieser Kunstler uberzeugte ihn sein Leben den schonen Kunsten zu widmen Welsch verbesserte seine Zeichen und Gravurtechnik bei Bernard Naudin 1876 1946 Bis ins Jahr 1914 studierte er an der Academie Ranson bei Maurice Denis und Paul Serusier In diesen Jahren stellte er insbesondere an der Societe des Artistes Francais Gesellschaft der franzosischen Kunstler im Mai 1913 eine Reihe von Kupferstichen sehr realistischer Ausfuhrung aus Der Erste Weltkrieg fuhrte zu einer kurzfristigen Unterbrechung der beginnenden Karriere In die deutsche Armee eingezogen wurde Welsch an der russischen Front verletzt und im Dezember 1914 zuruck in die Heimat verlegt Die zwischen 1914 und 1919 entstandenen Malereien sind durch dichte und nervose Zuge in lebhaften Farben charakterisiert Place Kleber pavoisee pour l armistice Der fur den Waffenstillstand beflaggte Kleberplatz 1918 Musee d Art Moderne et Contemporain de Strasbourg Im Jahre 1919 bildete er mit anderen elsassischen Malern Jacques Gachot 1885 1954 Balthasar Haug 1890 1965 Edouard Hirth 1885 1980 Martin Hubrecht 1892 1965 Luc Hueber 1888 1974 Louis Philippe Kamm 1882 1959 und Lisa Krugell 1893 1977 die durch die Werke Paul Cezannes beeinflusste Groupe de Mai Maigruppe Bis zum Jahre 1934 stellte die Groupe de Mai in Paris bei Bernheim Jeune im Februar 1921 und in Strassburg aus fur gewohnlich im Maison d Art Alsacienne Haus der elsassischen Kunst 6 rue Brulee Paul Welsch baute wie ein Architekt die Natur wieder auf indem er mit grosser Vornehmheit Formen Licht Farben einer strengen Disziplin unterwarf Er war einem der Gebote des Meister des Aachener Altars treu geblieben Poussin nach der Natur zu machen Robert Heitz Saisons d Alsace n 47 1973 Nach dem Krieg liess sich Welsch in Paris nieder Im Jahr 1920 illustrierte Welsch sein erstes Buch Les bourgeois de Witzheim Die Burger von Witzheim von Andre Maurois Der Stil dieser Illustrationen erinnert an die Werke Jean Jacques Waltz der unter dem Kunstlernamen Hansi bekannt wurde Im selben Jahr hielt sich Welsch acht Monate lang in Tunesien auf das er in einer nuchternen ernsten und lichterfullten Malerei weit weg von jeglicher Basarorientalistik darstellt Die Frucht dieser Arbeit wird er in der Galerie Bernheim Jeune ausstellen Paris Februar 1921 1921 besuchte er erstmals Saint Tropez wohin er regelmassig zuruckkehrte Seine Malerei ist nicht unempfanglich fur die Stromungen dieser Zeit und beeinflusst von Marquet Derain oder Matisse Welsch sucht in seinem Werk Le palmier Der Palmenbaum weniger eine Emotion als die einwandfreie Architektur des Gemaldes den Kontrast der Formen die ihn zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere dem Kubismus naher bringen Robert Heitz Die Malerei im Elsass In Werken wie Paysage au bord du Loup Landschaft am Ufer des Flusses Loup 1922 Paysage a Florence Landschaft in Florenz 1922 Paysage a La Gaude Landschaft in La Gaude 1923 und Citadelle a Corte Zitadelle in Corte 1925 erforschte er die Landschaften des Sudens Eine Reise nach Italien erlaubte ihm seine Kenntnisse der Renaissancemaler insbesondere Masaccios zu vertiefen 1922 trat er dem Pariser Salon d Automne Pariser Herbstsalon bei nahm am 33 Salon des Independants Salon der unabhangigen Kunstler teil sowie im Jahr 1923 am Salon des Tuileries Im selben Jahr erschien das zweite von ihm illustrierte Buch Assenet und Amis et Amiles zwei altfranzosische Heldengedichte sieben Originalholzstiche in geometrischen Zugen mit Nahe zur Glasmalerei Diese betonte Geometrie gab Welsch in seinen ab 1924 entstehenden Gemalden nach und nach auf und wendete sich einem eher nuchternen Stil zu Dieser ist gepragt durch eine Einschrankung der Farbpalette blau braun grun sowie durch vereinfachte aber weichere Formen Auf dem Salon des Independants von 1925 konnte man sein Werk Vendanges a Capri Weinlese in Capri entdecken sehr schlicht und edel in den Linien mit dieser auf den ersten Blick verwirrenden Kunst das starke Licht durch Halbtone wiederzugeben Raymond Regamey Der Kunstler fertigte im Jahr 1925 zwei Tafeln fur den Elsasser Pavillon fur die Internationale Ausstellung fur moderne dekorative Kunst und Kunstgewerbe in Paris an L Eau Das Wasser und La Terre Die Erde MAMC Strassburg Er widmete sich neben den Landschaften Sudfrankreichs den gedeckten Farben des Elsass und der Stadt Paris ohne Stillleben oder Aktmalerei zu vernachlassigen in denen er sich besonders auszeichnete Die anruhrende Kargheit dieser Malerei wird in den Gemalden der sudwestfranzosischen Provinz Quercy gipfeln Route a Puylaroque Strasse in Puylaroque 1927 mit schweren Landschaften unter bleiernem Himmel leer beunruhigt in langsamer Erscheinung M K Dank einer vollkommenen Beherrschung der Lasur sickern die lebhaften Farben eher an die Oberflache als dass sie sich offensichtlich dem Blick darbieten wurden In den Portrats Femme au gilet rouge Frau mit roter Weste 1929 MAMC Strassburg von Frauen mit oft traurigen Gesichtsausdrucken wachst der Maler durch die Geschmeidigkeit der Linien und die Kunst der Farbentsprechung uber sich selbst hinaus Im Lauf der 1930er Jahre festigte Paul Welsch seinen Stil einen sehr charakteristischen poetischen Realismus gepragt von einer dichten menschlichen jegliche Sprachgewalt verachtenden Vollendung Maurice Betz Katalog der Ausstellung von 1931 in der Galerie Berthe Weill Seiner politischen Bildung verdankte er zweifellos die notwendigen Voraussetzungen um die grossen Ereignissen seiner Zeit gestalterisch umzusetzen Beispiele hierfur sind die Mauerdekoration fur die Semaine Coloniale Kolonialwoche vom Mai Juni 1932 Illustrationen fur die Bucher von Armand Meggle die sich auf Franzosisch Westafrika Franzosisch Aquatorialafrika und Syrien 1931 beziehen oder La vie aux champs Das Landleben eine Arbeit die wahrend der Internationalen Ausstellung der Kunste und Techniken von 1937 im Vorzimmer des Elsasser Pavillons ausgestellt wurde In letzterer findet man Mensch und Erde thematisiert die im Zentrum der gesamten Karriere Welschs stehen Nach mehreren Aufenthalten in Obernai im Elsass 1935 1939 war Welsch an der Front von Lothringen als Kavalleriehauptmann eingesetzt wo er sich im Juni 1940 durch seine Tapferkeit im Gefecht auszeichnete Zwischen 1940 und 1941 war er als Kriegsgefangener in den Offizierslagern XVII in Edelbach und Va in Weinsberg interniert Von dort wird er zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle zuruckbringen die in Paris ausgestellt werden Wahrend dieses Zeitraums unterzeichnete er seine Werke mit Velche Die restliche Kriegszeit verbrachte er hauptsachlich in Genis im Departement Dordogne Die Olbilder die er dort malt geben bis ins Endlose die Palette der Gruntone wieder die zu den von ihm favorisierten Farben gehoren Nach dem Krieg wird er mit seiner gezugelten Leidenschaft diesem zuruckhaltenden Eifer der ihm so eigen ist seinen Kunstlerberuf wieder aufnehmen und zweifellos wird er sich in diesen letzten zehn Jahren noch besser ausdrucken als zuvor sein ruhiges und tiefes Werk wird sich um eine Stille um eine Sicherheit bereichern die bis zum Ende nicht abgeschwacht werden Bersier Paul Welsch Die letzten Werke gemalt in Paris Saint Tropez oder Malaucene im franzosischen Departement Vaucluse entfernen sich kaum von jenen der 1930er Jahre sind jedoch durch eine breitere Palette warmer Farben charakterisiert In dieser Zeit fertigte Welsch auch zahlreiche Lithografien an mehrheitlich in schwarz weiss aber auch koloriert Le rendez vous des chasseurs Das Treffen der Jager Salon d Automne in Paris 1949 und verwirklichte die Illustrationen von vier Buchern Petits poemes en prose Kleine Gedichte in Prosa von Baudelaire 1947 scheinbar unveroffentlicht geblieben Le pilier des anges Die Saule der Engel von Claude Odile 1948 Croquis de Provence Entwurfe der Provence von Andre Suares 1952 ein Werk bei dem er sich erstmals in der Technik des Holzschnitts beweist und schliesslich eine Illustration zur Gedichtsammlung La bonne chanson Das gute Lied von Paul Verlaine 1954 1953 stellte Welsch eine gross angelegte Mauermalerei fur das technische Hotelkollegium von Strassburg heute Kollegium Fustel de Coulanges fertig das sein Universum zusammenfasst das einfache Leben des Menschen in der Natur Am 16 Juni 1954 erlag er in Paris einem Krebsleiden und wurde auf dem Friedhof Saint Gall in Strassburg beigesetzt Hauptausstellungen Bearbeiten1920 Maison d Art Alsacienne Haus elsassischer Kunst Strassburg 1921 Galerie Bernheim Jeune in Paris mit der Groupe de Mai 1925 Ausstellung der Dekorativen Kunst Paris 1927 Galerie Sborowski Paris 1931 Galerie Berthe Weill Paris 1932 Internationale Kolonialausstellung Paris 1933 Haus elsassischer Kunst Strassburg 1937 Galerie Aktuaryus Strassburg Haus elsassischer Kunst Strassburg Internationale Ausstellung der Kunste und Techniken Paris 1938 Ausstellung mit der Groupe d Artistes de ce temps Gruppe der dieszeitigen Kunstler im Petit Palais Paris 1942 Galerie Berri 1945 Haus elsassischer Kunst Strassburg 1948 Galerie Aktuaryus Strassburg 1950 Galerie Andre Maurice Paris Galerie Aktuaryus Strassburg 1953 Galerie Aktuaryus Strassburg 1954 Retrospektive Welsch im Schloss Rohan Strassburg 1968 Ausstellung in der Galerie Bellier Paris und Versteigerung im Hotel Drouot Paris 1972 Galerie Aktuaryus Strassburg 1975 Haus elsassischer Kunst Alter Zoll Strassburg 2006 Retrospektive Welsch Historisches Museum HaguenauSalon d Automne Paris 1923 1928 1934 1938 1940 1954 Salon des Tuileries Paris 1923 1933 1942 1943 Salon des Independants Paris ab 1922 Auswahl der wichtigsten Buchillustrationen Bearbeiten1920 Les bourgeois de Witzheim Die Burger von Witzigheim Andre Maurois 1923 Amis et amiles suivi de Asseneth zwei von Fernand Fleuret adaptierte mittelalterliche Erzahlungen 1928 Rouge et blanc Rot und Weiss Maurice Betz 1930 Beau Brummel Schoner Brummel Henri Bert La poesie de Paris Die Poesie von Paris Paul Fort 1931 Afrique equatoriale francaise Afrique occidentale francaise La Syrie Franzosisch Aquatorialafrika Franzosisch Westafrika Syrien Armand Meggle 1947 Petits poemes en prose Kleine Gedichte in Prosa Charles Baudelaire unveroffentlicht 1948 Le pilier des anges Die Saule der Engel Claude Odile 1952 Croquis de Provence Entwurfe der Provence Andre Suares 1954 La bonne chanson Das gute Lied Paul VerlaineMuseen die Werke von Paul Welsch besitzen BearbeitenAvignon Musee Calvet Environs de Malaucene Vaucluse Umgebung von Malaucene Vaucluse Bagnols sur Ceze Musee Albert Andre Nature morte au melon Stillleben mit Melone 1916 Belfort Musee d Art et d Histoire La Seine a Rueil Die Seine in Rueil 1933 Colmar Musee d Unterlinden Colline en Provence Hugel in der Provence 1950 Epinal Musee departemental d Art Ancien et Contemporain Femme au cafe Frau im Cafe Haguenau Musee Historique Paysage Landschaft La Rochelle Musee des Beaux Arts Bouquet de fleurs Blumenstrauss Mulhouse Musee des Beaux Arts La Seine a Paris Die Seine in Paris Paris Musee national d Art Moderne Centre Pompidou Nature morte dans la verdure Stillleben im Grunen um 1953 Paris Musee de la Ville de Paris Les barques a Saint Tropez Die Barken in Saint Tropez um 1950 Cafe Malaucene la nuit Cafe Malaucene nachts 1951 Sarrebourg Musee de Sarrebourg Vue du Krummel Elsass Aussicht vom Krummel Elsass 1939 Strassburg Musee d Art Moderne et Contemporain Nu couche Liegender Akt Strasbourg place Kleber pavoisee pour l armistice Strassburg der fur den Waffenstillstand beflaggte Kleberplatz 1918 Village en Alsace Obersteinbach Dorf im Elsass Obersteinbach La Terre deux nus Die Erde zwei Akte 1925 Portrait de la femme de l artiste Portrait der Frau des Kunstlers 1928 Femme au gilet rouge Frau mit roter Weste 1929 La coupe blanche Der weisse Becher 1934 Paysage au Mont National Obernai Landschaft auf dem Nationalberg Obernai 1935 Nature morte aux citrons Stillleben mit Zitronen 1948 Le cours a Malaucene Der Weg in Malaucene alter Titel Le mail a Malaucene Die Promenade in Malaucene 1952 L apres midi au jardin Malaucene Der Nachmittag im Garten Malaucene 1952 Paysage Les Decques au Brusq Landschaft Die Decques in Le Brusq La Montagna Santa Marigne a Corte Paysage au berger corse Der Berg Santa Marigne in Corte Landschaft mit korsischem Schafer 1925 Paysage aux environs de Paris Le parc Landschaft in der Gegend von Paris Der Park Les vendanges Puylaroque Die Weinlese Puylaroque 1929 Paysage aux environs d Obernai Landschaft in der Gegend von Obernai Le fort de Six Fours Die Festung von Six Fours Toulon Musee d Art Nature morte fruits Stillleben Obst Vesoul Musee Georges Garret Paysage de Malaucene Landschaft von Malaucene 1952 Washington Smithsonian American Art Museum Le chantier Autoportrait Die Baustelle Autoportrait Quellen und Bibliografie BearbeitenDieser Artikel ist zum Teil den Archiven Paul Welschs entnommen Andres Aloyse Cinquante annees de peinture en Alsace Funfzig Jahre der Malerei im Elsass Saisons d Alsace n 3 Strassburg 1950 Benezit E Dictionnaire des peintres sculpteurs dessinateurs et graveurs Worterbuch der Maler Bildhauer Zeichner und Graveure Band 14 Paris Grund 1999 S 532 533 Bersier J E Paul Welsch Revue de la Mediterranee Paul Welsch Revue des Mittelmeers Band 17 n 3 Paris Alger 1957 Braeuner Helene Les peintres et l Alsace autour de l Impressionnisme La Renaissance du Livre Die Maler und das Elsass uber den Impressionismus Die Renaissance des Buches Tournai Belgien 2003 Claude Christian Paul Welsch ou le realisme poetique en peinture Paul Welsch oder der poetische Realismus in der Malerei unveroffentlicht Heitz Robert Le Groupe de Mai Dixieme anniversaire 1919 1929 Die Maigruppe Zehnter Jahrestag 1919 1929 La vie en Alsace Strassburg 1929 Heitz Robert Physionomie d artiste Paul Welsch Kunstlerphysiognomie Paul Welsch La vie en Alsace Strassburg 1931 Heitz Robert La peinture en Alsace 1050 1950 Die Malerei im Elsass 1050 1950 Dernieres Nouvelles d Alsace Strassburg 1975 Lenossos Marc Des oeuvres de Paul Cezanne aux paysages alsaciens de Paul Welsch Von den Werken Paul Cezannes bis zu den elsassischen Landschaften Paul Welschs La vie en Alsace Strassburg 1937 Lotz Francois Artistes peintres alsaciens de jadis et de naguere 1880 1982 Elsassische Maler von einst und jungst Kaysersberg Printek 1987 Odile Claude Les artistes vivants de l Alsace Die lebenden Kunstler des Elsass La vie en Alsace Strassburg 1926 Odile Claude Le Groupe de Mai exposition de 1928 Die Maigruppe Ausstellung von 1928 La vie en Alsace Strassburg 1928 Wendling Pia Une generation de peintres en Alsace Le Groupe de Mai 1919 1934 Eine Generation von Malern im Elsass Die Maigruppe 1919 1934 Musee Historique Haguenau 2002 Wendling Pia Paul Welsch 1889 1954 Musee Historique Haguenau 2006Normdaten Person GND 1073227766 lobid OGND AKS LCCN no2013110386 VIAF 2620805 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Welsch PaulALTERNATIVNAMEN Velche Signatur KURZBESCHREIBUNG franzosischer MalerGEBURTSDATUM 26 Juli 1889GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 16 Juni 1954STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Welsch amp oldid 208957502