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Paul William Thomson 22 Dezember 1891 bei Reval 13 Dezember 1957 in Bonn war ein deutscher Palaobotaniker und Palynologe bekannt fur Braunkohleforschung Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet P W Thomson Paul W Thomson um 1930Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenThomson war ein Sohn des Konstantin Adolph Thomson evangelischer Pfarrer und Propst Lebensdaten 9 Dezember 1865 15 Marz 1938 und der Meta Helene geborene Wieckmann 1 20 Februar 1866 bis 10 Januar 1948 Nach dem Studium der Naturwissenschaften und der Promotion war er Lehrer in Estland und leitete dann die Moorversuchsstation in Tooma Ausserdem war er Privatdozent fur Palaobotanik und Moorgeologie in Dorpat Danach war er ausserplanmassiger Professor in Konigsberg und wahrend des Zweiten Weltkriegs ab 1941 ordentlicher Professor an der Reichsuniversitat Posen Wahrend der deutschen Eroberung der Sowjetunion trieb Thomson im Auftrag des ERR im Hauptamt Buchraub Er war Leiter des Sonderstabs Wissenschaft der ERR in der Ukraine sprachkundig und zuvor in Posen Direktor eines Geologisch Palaontologischen Instituts gewesen Er plunderte verschiedene offentliche Sammlungen der Bergbauakademie in Dnepropetrowsk und in dieser Stadt im Ganzen aus der Palaontologie Mineralogie und Geologie beschlagnahmte Bucher und Fossilien auch bei Wissenschaftlern der Stadt fur die Nationalsozialisten Er stellte dort uber 400 000 Bande sicher wie der NS Euphemismus fur den Buchraub hiess Neben den fachbezogenen Buchern stahl Thomson ab 1943 zusatzlich geisteswissenschaftliche Fachliteratur uber Geschichte Bolschewismus Kommunismus und Judentum 2 Im Oktober 1942 beschwerte Thomson sich schriftlich uber undifferenzierte Ermordungen offentliche Misshandlungen usw der Ukrainer durch die Deutschen Man wurde die Einheimischen damit nur dem Bolschewismus in die Hande treiben Die Ukrainer betrachtete er geistig wie Kinder sie mussen nur ordentlich mit Propaganda versorgt werden dann wurden sie alles glauben Das IMT International Military Tribunal in Nurnberg verwendete das Schreiben als Dokument 303 PS uber deutsche Kriegsverbrechen 3 Thomson ausserte darin 3 Eine polnische oder tschechische Frage konnen wir uber das Knie brechen dazu reichen die biologischen Krafte unseres Volkes Volkssplitter wie die Esten Letten oder Litauer haben sich uns anzupassen oder sie gehen zugrunde Ganz anders liegen die Dinge im riesigen russischen Raum den wir als Rohstoffbasis dringend brauchen Thomson 19 Oktober 1942 Nach 1945 arbeitete er als Gartner im Alpengarten auf dem Patscherkofel in Innsbruck und kartierte als Geologe in Oldenburg bevor er die Braunkohlenforschungsstelle des Landesamtes fur Bodenforschung von Nordrhein Westfalen leitete die in der Braunkohlengrube Liblar angesiedelt war Nach seiner Pensionierung war er Gastprofessor in Bonn Er veroffentlichte zunachst zur Waldgeschichte Estlands wobei er Pollen aus den lokalen Mooren analysierte und zur Flora des Devon in Estland Der Braunkohle wandte er sich schon in Posen zu 1953 entstand sein Atlas der Sporen und Pollen in den mitteleuropaischen tertiaren Braunkohlen Er befasste sich aber auch noch weiter dem Devon mit einer Veroffentlichung uber Sporen und Pollen aus dem Devon 1952 und den daraus erkennbaren Vegetationsumbruch von Unter zu Mitteldevon Bezuglich des Angiospermenproblems plotzliches Auftauchen der Angiospermen in der Kreide vertrat er die Auffassung dass dies daran lag dass sie im Jura nicht in der Nahe von Mooren und Gewassern wuchsen und dorthin erst in der unteren Kreide vordrangen 4 Er befasste sich auch mit Ruckschlussen aus dem Sporen und Pollen Befund auf das Klima im Tertiar und seine Schwankungen Zu seinen Schulern zahlen Hilde Grebe und Gerhard Kremp Thomson war verheiratet mit Mary geborene Grube 20 April 1899 in St Petersburg Schriften BearbeitenDie regionale Entwicklungsgeschichte der Walder Estlands Acta et Comm Univ Tartuensis Dorpatiensis A 17 2 Dorpat 1929 Die Entstehung von Kohleflozen aufgrund von mikropalaontologischen Untersuchungen des Hauptflozes der rheinischen Braunkohle in Braunkohle Warme und Energie 2 1950 39 43 mit H Pflug Zur feinstratigraphischen Untersuchung von Braunkohlenflozen Geolog Jahrbuch 66 1950 559 576 mit Robert Potonie F Thiergart Zur Nomenklatur und Klassifikation der neogenen Sporomorphae Pollen und Sporen Geologisches Jahrbuch 65 fur 1949 Hannover 1951 S 35 69 Grundsatzliches zur tertiaren Pollen und Sporenstratigraphie auf Grund einer Untersuchung des Hauptflozes der rheinischen Braunkohle in Liblar Neurath Fortuna und Bruhl Zur Geologie der rheinischen Braunkohle 5 Geologisches Jahrbuch 65 fur das Jahr 1949 Hannover 1951 S 113 126 Beitrag zur Kenntnis der Sporomorphenflora des Unter und Mitteldevon Palaontologische Zeitschrift 25 1952 S 155 159 Kurzfristige und langfristige Vegetationsanderungen im Tertiar und ihre palaoklimatischen Deutungen Geologische Rundschau 40 1952 92 94 mit H Pflug Pollen und Sporen des mitteleuropaischen Tertiars Palaeontographica B 94 1953 S 1 138Literatur BearbeitenUlrich Horst Nachruf in Palaontologische Zeitschrift 35 1961 S 235 241Einzelnachweise Bearbeiten Schreibvarianten Viikmann Vieckmann Volltext Dissertation Universitat Giessen 2014 von Nazarii Gutsul Thomson ohne Professorentitel mit 38 Nennungen im Text hier bes S 215 f a b Band 25 IMT S 342 ff Prozess uber die deutschen Hauptkriegsverbrecher November 1945 Oktober 1946 Nurnberg 1947 Von Thomson wird sein Schreiben Politischer Bericht genannt Die Entstehung und Ausbreitung der Angiospermen im Mesophytikum Palaontologische Zeitschrift 27 1953 S 47 51 Normdaten Person GND 117351911 lobid OGND AKS LCCN n93115063 VIAF 58298471 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thomson Paul W ALTERNATIVNAMEN Thomson Paul William vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Palaobotaniker und Palynologe BraunkohleforscherGEBURTSDATUM 22 Dezember 1891GEBURTSORT bei Reval Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 13 Dezember 1957STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul W Thomson amp oldid 220919318