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Paul Rostock 18 Januar 1892 in Kranz Landkreis Meseritz 17 Juni 1956 in Bad Tolz war ein deutscher Chirurg KZ Arzt und Medizin Funktionar Ab 1943 war er der Beauftragte fur medizinische Wissenschaft und Forschung des NS Generalkommissars fur das Sanitats und Gesundheitswesen Karl Brandt Paul Rostock als Angeklagter im Nurnberger Arzteprozess Inhaltsverzeichnis 1 Arztliche und wissenschaftliche Karriere 2 Beteiligung an Menschenversuchen 3 Nurnberger Arzteprozess 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArztliche und wissenschaftliche Karriere BearbeitenPaul Rostock gehorte von 1908 bis 1913 dem Konigl Preussischen Kadettenkorps an Seit 1913 studierte er Medizin an den Universitaten Greifswald und Jena Von 1915 bis 1918 leistete er Kriegsdienst 1919 trat Rostock der DNVP bei 1 1922 wurde er an der Universitat Jena zum Dr med promoviert Anschliessend arbeitete er als Assistenzarzt in der chirurgischen Klinik der Universitat Jena Von 1927 bis 1933 war Rostock Oberarzt am Krankenhaus Bergmannsheil in Bochum wo er Karl Brandt kennenlernte Ab 1933 war Rostock arztlicher Direktor in Berlin 1935 wurde er Privatdozent fur Chirurgie 1936 wurde fur ihn eine ausserplanmassige Stelle als Professor eingerichtet 2 Am 1 Mai 1937 trat Rostock in die NSDAP Mitgliedsnummer 5 917 621 ein 1939 wurden ihm die Aufgaben eines beratenden Chirurgen der Wehrmacht ubertragen Am 20 Februar 1940 trat er dem Nationalsozialistischen Deutschen Arztebund Mitglieds Nr 31 569 bei 1941 wurde Rostock auf Anordnung Hitlers zum ordentlichen Professor an der Universitat Berlin und zum Leiter der II Chirurgischen Universitatsklinik in der Charite ernannt wo Karl Brandt als stellvertretender medizinischer Direktor und weitere prominente NS Chirurgen tatig waren 1 Von 1942 bis 1945 war Rostock Dekan der medizinischen Fakultat an der Universitat Berlin 1943 berief ihn der Generalkommissar fur das Sanitats und Gesundheitswesen Karl Brandt zu seinem Beauftragten fur medizinische Wissenschaft und Forschung 2 Beteiligung an Menschenversuchen BearbeitenMit Karl Brandt Siegfried Handloser Oskar Schroder Karl Genzken Eugen Haagen und anderen NS Funktionstragern war Paul Rostock an der Planung und Durchfuhrung verschiedener medizinischer Versuchsreihen an Kriegsgefangenen und KZ Haftlingen beteiligt In der Zeit von Dezember 1941 bis Februar 1945 an Typhusepidemie Immunisierungsversuchen im Konzentrationslager Natzweiler Struthof zwischen Juni 1943 und Januar 1945 an Experimenten des Kriminaltechnischen Instituts KTI der Sicherheitspolizei zur Erforschung der epidemischen Gelbsucht und zur Entwicklung eines entsprechenden Impfschutzes in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Natzweiler sowie in der Zeit von Juli bis September 1944 an Meereswasserversuchen zugunsten der Luftwaffe im Konzentrationslager Dachau in der biochemischen Versuchsstation im Krankenrevier Block 1 3 Nurnberger Arzteprozess BearbeitenNach Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte Rostock als hochrangiger NS Arzt zu den im Nurnberger Arzteprozess angeklagten Personen denen die Planung und die Organisation von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen wurden Er wurde in diesem Verfahren von dem Rechtsanwalt Hans Pribilla verteidigt Durch das Urteil des amerikanischen Militartribunals vom 20 August 1947 wurde Rostock aus Mangel an Beweisen 4 freigesprochen 5 Nach seiner Haftentlassung liess sich Rostock in Bayern nieder Ab 1948 war er als Chefarzt im Versehrtenkrankenhaus in Possenhofen tatig 1950 wurde er Chefarzt des Versehrtenkrankenhauses in Bayreuth Nach vierjahriger Tatigkeit zog er 1954 nach Bad Tolz wo er 1956 starb 4 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeitenmit Paul Diepgen Das Universitatsklinikum in Berlin Seine Arzte und seine wissenschaftliche Leistung 1810 1933 J A Barth Leipzig 1939 Lehrbuch der speziellen Chirurgie Leipzig 1941 Erkennung und Behandlung der Knochenbruche und Verrenkungen Leipzig 1942 Unfallbegutachtung 2 umgearbeitete Auflage Berlin 1951 Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 142 Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 260 Literatur von und uber Paul Rostock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Paul Rostock in der Deutschen Digitalen BibliothekWeblinks BearbeitenPeter Zettel Werdegang meines Vaters Einzelnachweise Bearbeiten a b Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 142 a b aus Winfried Suss Der Volkskorper im Krieg Gesundheitspolitik Gesundheitsverhaltnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939 1945 Munchen 2003 ISBN 3 486 56719 5 Medizinische Experimente an Kriegsgefangenen und KZ Haftlingen Memento vom 12 Marz 2007 im Internet Archive Quelle Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft a b Marcus Muhlnikel Von der Charite an die Hohe Warte in Heimatkurier 1 2007 des Nordbayerischen Kuriers S 11 f The Nuremberg Trials The Doctors Trial Memento vom 14 Februar 2011 im Internet Archive Nurnberger Arzteprozess engl Direktoren der Koniglichen Chirurgischen Universitatsklinik Berlin Lehrstuhl I Ziegelstrasse 1810 1945 Karl von Graefe Johann Friedrich Dieffenbach Bernhard von Langenbeck Ernst von Bergmann August Bier Georg Magnus Paul Rostock Benedikt Hummel komm Normdaten Person GND 102117209 lobid OGND AKS LCCN n80104115 VIAF 114748068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rostock PaulKURZBESCHREIBUNG Chirurg und Hochschullehrer Angeklagter im Nurnberger ArzteprozessGEBURTSDATUM 18 Januar 1892GEBURTSORT Kranz Landkreis MeseritzSTERBEDATUM 17 Juni 1956STERBEORT Bad Tolz Oberbayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Rostock amp oldid 238574159