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Paul Heinrich Groth ab 1902 Ritter von Groth 23 Juni 1843 in Magdeburg 2 Dezember 1927 in Munchen war ein deutscher Mineraloge Paul Heinrich von Groth Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang und Tatigkeiten 1 2 Privates 2 Mitgliedschaften und Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerdegang und Tatigkeiten Bearbeiten Der Sohn des in Dresden und Magdeburg tatigen Portratmalers Philipp Groth 1808 studierte an der Bergakademie Freiberg und schloss sich hier dem Corps Saxo Borussia 1 an Anschliessend wechselte er an die Polytechnische Schule in Dresden und ab 1865 an die Universitat Berlin zu dem Physiker Heinrich Gustav Magnus und dem Mineralogen Gustav Rose Als Student entdeckte er 1866 im Syenit des Plauenschen Grundes bei Dresden einen natriumhaltigen Titanit der nach ihm Grothit benannt wurde 1868 promovierte er bei Magnus Nach zwei Jahren als Assistent wurde er habilitiert 1871 erhielt er eine Stelle als beamteter Dozent an der Bergakademie in Freiberg 1872 wurde er Professor fur Mineralogie an der Universitat Strassburg Ab 1883 war er ordentlicher Professor an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen dort war die Mineralogie wie die anderen naturwissenschaftlichen Facher der Philosophischen Fakultat als deren zweite Sektion zugeordnet und Kurator der Mineralogische Staatssammlung Munchen 1891 wurde er zum Senator ernannt Als er 1924 emeritiert wurde gab es in Munchen einen Skandal als der von ihm fur seine Nachfolge vorgeschlagene judische Kandidat Victor Moritz Goldschmidt aus Oslo von der Mehrheit der Fakultat aus antisemitischen Grunden abgelehnt wurde und der Chemiker Richard Willstatter daraufhin aus Protest seine Demission einreichte Groth fuhrte ausgiebige Forschungen uber Kristalle Mineralien und Gesteine durch 1874 bis 1898 erschien seine Tabellarische Ubersicht der einfachen Mineralien und von 1876 bis 1895 seine Physikalische Krystallographie Groth gab einige Jahre die Zeitschrift fur Krystallographie und Mineralogie heraus 1926 erschien seine Entwicklungsgeschichte der mineralogischen Wissenschaften Privates Bearbeiten nbsp Paul Heinrich von Groth ca 18981874 heiratete Groth Rosalie Maria Levy 1846 1925 Tochter des judischen Kaufmanns Julius Levy die zur protestantischen Konfession ubergetreten war und sich ab 1868 Grothold nannte Aus der Ehe gingen funf Sohne und sechs Tochter hervor unter ihnen Helene 1870 1960 Diakonissin und vor dem Ersten Weltkrieg Leiterin eines Krankenhauses in Tokio der Redakteur und Publizist Otto Groth 1875 1965 sowie der Impfarzt und Medizinalrat Alfred Groth 1876 1971 1892 erwarb Groth das Haus Kaulbachstr 62 in Munchen Schwabing das er bis zu seinem Tod bewohnte 1904 liess er sich von Eduard von Grutzner portratieren 2 Gegen Ende seines Lebens wurde er an einem Star operiert der fast zur Erblindung gefuhrt hatte Nach seiner Genesung war sein letztes Werk eine Selbstbiographie Bis zu seinem Tod in der Fruhe des 2 Dezembers 1927 wurde er von seiner Tochter Helene betreut Sein Grab befindet sich auf dem Munchener Nordfriedhof 3 Mitgliedschaften und Auszeichnungen Bearbeiten1883 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 4 1885 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 5 1891 Verdienstorden vom Hl Michael IV Klasse 1898 Verdienstorden vom Hl Michael III Klasse 1901 Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone 24 Dezember verbunden mit der Erhebung in den personlichen Adelsstand bayerischer Personaladel 1902 1905 Mitglied der National Academy of Sciences 1905 Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 6 1906 Bayerischer Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 1908 Geheimer Rat und koniglicher Hofrat 1908 Wollaston Medaille 1918 Ehrenmitglied der Deutschen Chemischen Gesellschaft 1923 Ehrenmitglied des Oberrheinischen Geologischen Vereins 1925 Ehrenmitglied der Russischen Akademie der WissenschaftenSchriften Auswahl BearbeitenTabellarische Ubersicht der Mineralien nach ihren krystallographisch chemischen Beziehungen geordnet Braunschweig 1874 3 Auflage 1889 Uber das Studium der Mineralogie auf den deutschen Hochschulen Strassburg und London 1875 Physikalische Krystallographie W Engelmann Leipzig 1876 2 Auflage 1885 4 Auflage 1905 Das Gneisgebiet von Markirch im Oberelsass Schultz Strassburg 1877 Die Mineraliensammlung der Kaiser Wilhelms Universitat Strassburg Trubner Strassburg und London 1878 Grundriss der Edelsteinkunde ein allgemeinverstandlicher Leitfaden zur Bestimmung und Unterscheidung roher und geschliffener Edelsteine Engelmann Leipzig 1887 Ueber die Molekularbeschaffenheit der Krystalle Festrede gehalten in der offentlichen Sitzung der k b Akademie der Wissenschaften zu Munchen zur Feier des einhundert und neunundzwanzigsten Stiftungstages am 28 Marz 1888 Verlag der k b Akademie der Wissenschaften Munchen 1888 Fuhrer durch die Mineraliensammlung des Bayerischen Staates im Gebaude der Kgl Akademie der Wissenschaften Wilhelminum in Munchen von dem Conservator der Sammlung P Groth Verlag der k b Akademie der Wissenschaften Munchen 1891 Uebersichtstabelle der 32 Abtheilungen der Krystallformen Mit Erlauterungen Beispielen und graphischer Darstellung nach Gadolin Engelmann Leipzig 1892 Einleitung in die chemische Krystallographie Engelmann Leipzig 1904 Topographische Ubersicht der Minerallagerstatten Krahmann Berlin 1917 Elemente der physikalischen und chemischen Krystallographie Oldenbourg Munchen 1921 Mineralogische Tabellen Oldenbourg Munchen 1921 Entwicklungsgeschichte der mineralogischen Wissenschaften Verlag Julius Springer Munchen 1926 Reprint Verlag Dr Muller Saarbrucken 2008 ISBN 978 3 8364 3874 2 Literatur BearbeitenGeorg Menzer Groth Paul von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 167 f Digitalisat Otmar Faltheiner Ein Munchener Mineraloge aus Sachsen Skizzen zur Geschichte der Mineralogie als Erinnerung an Paul v Groth anlasslich seiner Berufung nach Munchen vor 100 Jahren In Kultur und Technik 9 1985 S 44 55 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Heinrich von Groth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Paul Heinrich von Groth in der Deutschen Digitalen Bibliothek Der Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek Informationen zu und akademischer Stammbaum von Paul Heinrich von Groth bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten 100 Jahre Weinheimer Senioren Convent Bochum 1963 S 138 Das Olgemalde befindet sich im Institut fur Kristallographie und Mineralogie der Universitat Abbildung in Hugo Schmidt Hrsg Eduard von Grutzner Hugo Schmidt Verlag Munchen o J 1922 S 85 sowie in Geist und Gestalt Biographische Beitrage zur Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften III 1959 Laetitia Boehm Johannes Sporl Die Ludwig Maximilians Universitat in ihren Fakultaten 1 Auflage Verlag Duncker amp Humblot 1980 ISBN 3 428 04737 0 S 434 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Paul Heinrich von Groth Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 21 August 2015 englisch Verzeichnis der verstorbenen Mitglieder bei badw de Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Royal Society of Edinburgh abgerufen am 12 Dezember 2019 Normdaten Person GND 118719009 lobid OGND AKS LCCN n87814634 VIAF 3265653 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Groth Paul Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Groth Paul Heinrich Ritter von vollstandiger Name Groth PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher MineralogeGEBURTSDATUM 23 Juni 1843GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 2 Dezember 1927STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Heinrich von Groth amp oldid 235342674