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Der erste Internationale Pastoralliturgische Kongress war eine Zusammenkunft von romisch katholischen Bischofen und Priestern im September 1956 in Assisi Er hatte grosse Bedeutung bei der Vorbereitung der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils Das Schwerpunktthema des Kongresses war die pastorale Ausrichtung der Liturgie Insbesondere wurden die Frage des Gebrauchs der Landessprache im Gottesdienst und die Reform des Stundengebets zum Teil kontrovers diskutiert An dem Kongress nahmen rund 80 Bischofe und Abte sowie uber 1400 Priester aus allen Erdteilen statt Er erhielt dadurch kirchenamtlich offiziellen Charakter dass der Prafekt der Ritenkongregation Kardinal Gaetano Cicognani den Vorsitz fuhrte Vizeprasidenten waren funf Kardinale die jeweils fur eine Sprachfamilie standen darunter der Kolner Kardinal Joseph Frings fur die deutschsprachigen Lander Der Kongress wurde vom 18 bis 21 September 1956 in Assisi abgehalten und schloss am 22 September in Rom mit einer Audienz bei Papst Pius XII Der Papst hielt dabei eine viel beachtete Ansprache in der er die liturgische Bewegung wurdigte Die deutschen Theologen und Jesuiten Josef Andreas Jungmann und Augustin Bea hielten grundlegende Referate Jungmann sprach uber Seelsorge als Schlussel der Liturgiegeschichte der Exeget Bea damals Konsultor der Ritenkongregation und ab 1959 Kurienkardinal uber die seelsorgliche Bedeutung der Bibel in der Liturgie Der Direktor des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier Johannes Wagner war Mitglied des vierkopfigen zentralen Organisationskomitees des Kongresses und referierte uber liturgische Kunst und Seelsorge Kardinal Giacomo Lercaro hielt einen Vortrag uber Rubrikenvereinfachung und Brevierreform und machte Vorschlage fur die Auswahl und Verteilung der Psalmen Hymnen und Lesungen die spater bei der Reform des Stundengebets aufgegriffen wurden Eine grosse Zahl von Teilnehmern des Kongresses forderte die Einfuhrung der Muttersprache in der Liturgie wahrend Kardinal Cicognani entschieden fur die Notwendigkeit pladierte das Lateinische als Sprache der Liturgie beizubehalten Die Abreise des Kardinals vor Ende des Kongresses wurde zunachst als Protest gegen die Forderung der muttersprachlichen Gottesdienste verstanden hatte aber in Wahrheit gesundheitliche Grunde den Vorsitz ubertrug er an Kardinal Lercaro Johannes Wagner bezeichnete es als Ziel des Kongresses Papst Pius XII fur seine Forderung der liturgischen Erneuerung zu danken die seelsorglichen Fruchte die sie bereits gebracht hat aufzuzeigen und die Hoffnungen die sich mit ihr fur die Vertiefung des gottesdienstlichen Lebens in der Zukunft verbinden anzudeuten 1 Der Liturgiker Annibale Bugnini der eine fuhrende Rolle bei der Umsetzung der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils hatte sieht ruckblickend in dem Kongress einen wichtigen Faktor fur das entschlossene Ingangsetzen der Liturgiereform der zeige dass die Liturgiereform die Frucht einer langen Zeit des Reifens sei 2 Literatur BearbeitenJohannes Wagner Die Erneuerung der Liturgie aus dem Geiste der Seelsorge unter dem Pontifikat Papst Pius XII Erster Internationaler Pastoralliturgischer Kongress Assisi 1956 In Liturgisches Jahrbuch LJ 6 1956 S 189 199 Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Wagner Die Erneuerung der Liturgie aus dem Geiste der Seelsorge unter dem Pontifikat Papst Pius XII Erster Internationaler Pastoralliturgischer Kongress Assisi 1956 In Liturgisches Jahrbuch LJ 6 1956 S 189 199 hier S 189 Annibale Bugnini Die Liturgiereform 1948 1975 Zeugnis und Testament Herder Freiburg i Br 1988 ISBN 3 451 20727 3 S 32f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pastoralliturgischer Kongress von Assisi amp oldid 228314245