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Der Makropode Macropodus opercularis auch Paradiesfisch Gabelschwanzmakropode Grossflosser oder Kiemenfleck genannt gehort zur Gattung der Paradiesfische aus der Unterordnung der Labyrinthfische Die mannlichen Tiere werden etwa 8 cm gross und sind vor allem in der Paarungszeit prachtig gefarbt die Weibchen bleiben etwas kleiner und haben eine eher schlicht braune Farbung Zudem besitzen die Mannchen lang ausgezogene Flossenspitzen Filamente bei Schwanz After und Ruckenflosse MakropodeMannlicher Makropode Macropodus opercularis mit WildfarbungSystematikOrdnung Kletterfischartige Anabantiformes Unterordnung Labyrinthfische Anabantoidei Familie OsphronemidaeUnterfamilie MacropodusinaeGattung Paradiesfische Macropodus Art MakropodeWissenschaftlicher NameMacropodus opercularis Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Erscheinungsbild 3 Verbreitungsgebiet 3 1 Autochthones Vorkommen 3 2 Allochthone Vorkommen 4 Lebensraum 5 Lebensweise 5 1 Allgemeines Verhalten 5 2 Verhaltensrepertoire 6 Aquaristik 6 1 Erstimport 6 2 Haltung 6 3 Zucht 6 4 Zuchtformen und Wildformen in der Aquaristik 7 Trivia 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseNamensherkunft BearbeitenMacropodus von Griechisch makros makros fur lang gross und podos podos fur Fuss Bein wegen der teils lang ausgezogenen Flossen der Gattung insbesondere der geschlechtsreifen Mannchen opercularis vermutlich ein Verweis auf den bezeichnenden Fleck auf dem Kiemendeckel dem so genannten Opercularfleck von lat operculum Kiemendeckel 1 2 SynonymeLabrus opercularis Linnaeus 1758 Labrus operculatus Gmelin 1789 Chaetodon chinensis Bloch 1790 Macropodus chinensis Bloch 1790 Macropodus viridi auratus La Cepede 1801 Macropodus venustus Cuvier 3 1 Erscheinungsbild Bearbeiten nbsp Mannchen moglicherweise WildformDer Paradiesfisch erreicht von der Maulspitze bis zu den Filamenten der Schwanzflosse eine Lange bis zu 10 4 cm die Standard Hochstlange liegt bei 70 bis 80 mm 1 Eine andere Quelle nennt eine Maximallange von 6 7 cm und eine Durchschnittslange von 5 5 cm 4 Innerhalb der Labyrinthfische gehort er damit zu den mittelgrossen Vertretern Die Schwanzflosse ist tief gegabelt und lang ausgezogen Die Grundfarbung des Korpers ist graugelb bis grungelblich generell verandert sich die Korperfarbung innerhalb der Fortpflanzungsperiode Weibchen sind generell unauffalliger als Mannchen gefarbt Auf der Stirn und dem Vorderrucken befinden sich schwarzliche Tupfen die von Individuum zu Individuum sehr unterschiedlich sein konnen Typisch fur diese Art sind sechs bis elf Querstreifen uber den Korper deren Farbe zwischen ziegelrot und rotbraun schwanken kann Der Opercularfleck der das evolutionare Merkmal dieser Gattung ist ist hellgrun bis dunkelblau Am Hinterrand weist er einen ziegelroten Randsaum auf Auffallig ist auch der dunkle Augenzugel der vom Auge in Richtung Opercularfleck fuhrt Wahrend der Balz ist vor allem die Farbung des Mannchens intensiver und leuchtender Die Flossen und die obere Korperhalfte haben dann haufig einen blauen Anflug Der Farbkontrast bei der ultramarinblau gefarbten Afterflosse und ihrem weissen Saum ist dann deutlich auffallig Die Bauchflossen sind hellblau Der erste Weichstrahl der stark verlangert ist weist am Ende eine rote Farbung auf Verbreitungsgebiet BearbeitenAutochthones Vorkommen Bearbeiten nbsp Wasserhyazinthe Wasserpflanzen wie diese bieten den Schaumnestern der Makropoden SchutzIhr Verbreitungsgebiet liegt in sauerstoffarmen Teichen und Tumpeln von China bis Sudost Asien Die genauen Grenzen des naturlichen Verbreitungsgebiets sind allerdings nicht einfach zu bestimmen Vielerorts wurde der Makropode ebenso ausgesetzt wie andere Arten dieser Gattung so dass es eine Reihe von allochthonen Vorkommen gibt Das Hauptverbreitungsgebiet ist jedoch in jedem Fall Mittel und Sudchina Er kommt ausserdem auf den zwei dem chinesischen Festland vorgelagerten Inseln Hainan und Taiwan vor Zudem ist er in Nordvietnam zu finden In Hanoi ist er in fast allen stadtischen Gewassern anzutreffen In Ho Chi Minh Stadt dagegen fehlt er Die Typuslokalitat liegt vermutlich in der Nahe von Guangdong in Sudchina 1 Allochthone Vorkommen Bearbeiten Seine Verbreitung in Sud Korea Japan Malaysia Singapur Indien und den Vereinigten Staaten ist durch den Menschen bedingt 1 Lebensraum BearbeitenDer Makropode bevorzugt Gewasser die dicht mit Wasserpflanzen besiedelt sind In der Umgebung von Hanoi weisen die von ihm besiedelten Gewasser haufig Muschelblumen Pistia stratiotes oder Wasserhyazinthen Eichhornia crassipes auf Sie bieten den Fischen die Moglichkeit ihre Schaumnester anzulegen Paradiesfische sind auch in Reisfeldern zu finden wenn sie eine Gewasserhohe von ungefahr 15 Zentimeter haben meistens jedoch in deren Zuflussen Sie sind hier haufig mit Ostasiatischen Schlammpeitzgern Misgurnus anguillicaudatus Kiemenschlitzaalen Monopterus javaensis Reiskarpflingen Oryzias latipes sowie Karpfen Karauschen und Goldfischen vergesellschaftet Lebensweise BearbeitenAllgemeines Verhalten Bearbeiten Makropoden sind sehr ruhige Fische die auch wahrend des Tages langere Ruhephasen einlegen und gelegentlich auf den Blattern von Wasserpflanzen ruhen In dieser Zeit ist auch ihre Atmung herabgesetzt Wahrend der Nacht halten sich die Fische entweder kurz unter der Wasseroberflache auf oder ruhen in tieferen Wasserschichten auf Pflanzen Die Schwanzflosse ist das Hauptantriebs und Steuerorgan beim Schwimmen Sie sind allerdings weder besonders schnelle noch ausdauernde oder gewandte Schwimmer Die Brustflosse dient zur Ausbalancierung des Korpers Sie befindet sich fast standig in einer fachelnden Bewegung Verhaltensrepertoire Bearbeiten Durch Beobachtungen im Aquarium konnte festgestellt werden dass Macropodus opercularis gegenseitig Eier oder Jungfische aus fremden Schaumnestern in das eigene verfrachten Mit Hilfe gezielt ausgespuckten Wassers konnen sie sich Nahrungsmittel die sich oberhalb der Wasserlinie befinden zuganglich machen Zudem konnen Gerausche vernommen werden die von den Tieren stammen 2 Aquaristik BearbeitenErstimport Bearbeiten Ein franzosischer Soldat mit Nachnamen Gerault fuhrte Macropodus opercularis aus Ningbo im Jahr 1869 in die europaische Aquaristik ein zunachst in Frankreich Von hundert eingefuhrten Exemplaren uberlebten 22 Im selben Jahr wurden sie von Pierre Carbonnier nachgezuchtet Macropodus opercularis gehort daher zu den ersten eingefuhrten Aquarienfischen sprich Zierfischen 1 1876 wurde die Art in Deutschland eingefuhrt 4 Haltung Bearbeiten nbsp Makropode blauer Farbschlag links das rechts das Beim ist deutlich die Gabelung der Schwanzflosse zu erkennen nbsp Macropodus opercularis blauer Farbschlag in einem dem naturlichen Lebensraum nachgebildeten AquariumDie Fische lassen sich leicht im Aquarium halten da die Tiere relativ anspruchslos sind Eine Haltung ohne Heizung und Filteranlage ist moglich die Fische mogen sogar eine leichte Veralgung Ein reichlich bepflanztes Becken kommt dem naturlichen Lebensraum der Tiere in Asien nahe Auch einige Verstecke oder Hohlen sind angebracht dies mindert aggressives Verhalten das wohl aufgrund der Territorialanspruche im engen Aquarium gelegentlich auffallt insbesondere wenn die Fische auch ausserhalb der Paarungszeit hohen Temperaturen eines Warmwasser Aquariums ausgesetzt sind Es wird oftmals davon abgeraten mehrere mannliche Exemplare zusammen zu halten Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt es dann zu sehr aggressivem Verhalten und Kampfen welche sogar mit dem Tode enden konnen Dies gilt insbesondere fur kleine Aquarien mit wenigen Versteckmoglichkeiten Auch wird von der Haltung mit Fischen mit sehr farbenfrohen und grossen Schwanzflossen wie bestimmten Guppyarten oder dem Siamesischen Kampffisch abgeraten source source Kampf zweier mannlicher ParadiesfischeMit Scheibenbarschen und Fischen ahnlicher Grosse und ahnlichem Verhalten lassen sie sich jedoch problemlos vergesellschaften Wegen ihrer Herkunft sind die Tiere sehr temperaturtolerant Bis herab zu 10 C stellen bei nicht zu abrupter Abkuhlung fur das Wohlbefinden kein Problem dar was man am Verhalten am Fressverhalten an der Farbung und an der Krankheitsanfalligkeit gut belegen kann Forderlich ist eine kuhle Uberwinterung in den Wintermonaten 1 nbsp Jungfische unter dem SchaumnestZucht Bearbeiten Recht oft gelingt auch die Zucht im Aquarium Interessant ist das Brutpflegeverhalten die Mannchen bauen wie alle Labyrinthfische ein Schaumnest in das die Eier abgelegt werden Das Gelege selbst wird dann vom Mannchen bis zum Schlupf der Jungen bewacht und gegen Eindringlinge verteidigt Dieses Brutpflegeverhalten nennt man Vaterfamilie Das Weibchen sichert die Aussengrenzen des Reviers Von Mai oder Juni bis September im Gartenteich gehalten kann im Herbst oft eine grossere Menge Nachwuchs abgefischt werden Bei niedrigeren Temperaturen wachsen die Jungfische langsamer heran Dies fuhrt zu einem kraftigen Korper und zur Ausbildung grosserer Flossen als wenn die Jungfische in so genannter Dampfzucht bei zu hohen Temperaturen zu schnell aufgezogen werden was auch zu Zwergwuchs fuhren kann 5 Zuchtformen und Wildformen in der Aquaristik Bearbeiten nbsp Frontalansicht vermutlich blaue ZuchtformBislang gibt es im Wesentlichen vier Farbschlage durch Zuchtungsselektion Zum einen ist dies der Albino Makropode und oder eine xanthoristische Form Der Albino Makropode ist rosafarben mit rotlichem Bandmuster und hat haufig geschwachte Augenleistung 6 7 Am bekanntesten und am weitesten verbreitet ist die blaue Form Blue Sie ist in den 1950er Jahren entstanden 6 In den 1990er Jahren entstand eine streifenlose rote Form 6 Um 2011 kam eine blaue streifenlose Form dazu die ein breites rotliches bis orangebraunes braunes Band auf den Flanken tragt 6 Daneben werden von Spezialisten auch Wildformen gehalten und moglichst rein vermehrt wie zum Beispiel Formen aus Fundorten wie Nanking Dong Hoi oder Taiwan Im Handel in Deutschland sind aufgrund von so genannten Dampfzuchten meist blasse Fische die nicht die Pracht der Wildformen oder gekonnter Zucht der Farbschlage erreichen Trivia BearbeitenDie jahrlich viermal erscheinende Mitgliederzeitschrift der Internationalen Gemeinschaft fur Labyrinthfische IGL heisst seit der Grundung im Jahr 1979 Der Makropode Sie ist eine Fachzeitschrift ISSN 0937 177X 8 Auch das Logo der Internationalen Gemeinschaft fur Labyrinthfische IGL zeigt einen stilisierten Makropoden 9 Zudem war der Makropode mehrfach auf Briefmarken dargestellt Literatur BearbeitenHans Joachim Paepke Die Paradiesfische Gattung Macropodus In Die Neue Brehm Bucherei Band 616 Westarp Wissenschaften Magdeburg 1994 ISBN 3 89432 406 6 Thomas Seehaus Jurgen Schmidt Makropoden Paradiesfische Ruhmannsfelden Bede Verlag 2002 ISBN 978 3 89860 005 7 Horst Linke Labyrinthfische Berlin Velten Tetra Verlag 2017 ISBN 978 3 89745 260 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Makropode Album mit Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Internationalen Gemeinschaft fur Labyrinthfische mit Forum uber Makropoden www casa di lago de Aquarienhaltung und Zucht des Makropoden Macropodus opercularis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Huckstorf V 2010 Abgerufen am 10 Dezember 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g SPECIESPROFILE Macropodus opercularis LINNAEUS 1758 Paradise Fish In Seriously fish Abgerufen am 24 Mai 2019 englisch a b Gabelschwanz Makropode Macropodus opercularis Panta Rei abgerufen am 22 Mai 2019 Cuvier amp Valenciennes 1831 Macropodus filamentosus Oshima 1919 Macropodus baviensis Nguyen H D amp Nguyen V H in Nguyen V H 2005 a b Macropodus opercularis Linnaeus 1758 Paradisefish in fishbase Abgerufen am 24 Mai 2019 englisch Der Paradiesfisch Macropodus opercularis in Der grosse Aquarium Ratgeber Abgerufen am 28 Mai 2019 a b c d Eine neue Paradiesfisch Zuchtform in Aquarium Glaser Abgerufen am 24 Mai 2019 https www aqualog de lexikon macropodus opercularis albino Archivierte Kopie Memento des Originals vom 4 Oktober 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot igl home de Zeitschriftenseite der Homepage der Internationalen Gemeinschaft fur Labyrinthfische http igl home de Homepage der Internationalen Gemeinschaft fur Labyrinthfische Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Makropode amp oldid 221386303