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Die Padagogische Hochschule Lorrach war die neunte Padagogische Hochschule in Baden Wurttemberg Sie existierte von 1966 bis 1984 am Standort Lorrach Padagogische Hochschule LorrachAktivitat 16 Dezember 1966 bis 31 Marz 1984Tragerschaft staatlichOrt LorrachBundesland Baden WurttembergLand DeutschlandStudierende 682 WS 1974 75 1 Mitarbeiter 76davon Professoren 47 Lehrende Beamte und Angestellte per 30 Juni 1981Jahresetat 5 6 Mio DM 1981 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nach der Schliessung 3 Rektoren 4 Lehrangebot 5 Dozenten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Regierung des Bundeslandes Sudbaden verlegte mit Wirkung vom 1 Februar 1947 die Padagogische Akademie von Bad Rippoldsau nach Lorrach 2 Die tatsachliche Aufnahme des Lehrbetriebs erfolgte erst im November 1947 mit 93 Studenten zwischen 20 und 30 Jahren die zumeist Kriegsteilnehmer waren und teilweise vor ihrer Militarzeit nur das Notabitur abgelegt hatten Die Akademie war in der Fridolinschule untergebracht 3 Bis 1951 wurde die Ausbildung fur Lehrer auch evangelische und katholische Religionslehrer in Lorrach betrieben wobei die Ausbildung jeweils zwei Jahre dauerte Fur Lehrerinnen gab es in Gengenbach eine eigene Padagogische Akademie Im Dezember 1951 wurde die bisher simultane Akademie in einen evangelischen und einen katholischen Zweig geteilt und beide wurden nach Freiburg verlegt 4 1962 gab es im Land Baden Wurttemberg eine Diskussion uber den Bedarf an Lehrern und die dementsprechend notige Lehrerausbildung 1963 beschloss der Landtag grundsatzlich die Grundung einer neunten Padagogischen Hochschule deren Standort in Sudbaden sein sollte Lorrach mit seinem Oberburgermeister Egon Hugenschmidt sah seine Chance eine Hochschule von uberregionaler Bedeutung zu bekommen und wurde dabei von den Landtagsabgeordneten Nikolaus Lorenz und Wilhelm Jung unterstutzt Ein Argument fur Lorrach war dass es in Sudbaden seinerzeit keine Ausbildungsstatte fur evangelische Religionslehrer gab da die Padagogische Hochschule in Freiburg seit 1958 nur noch katholisch ausgerichtet war Ausserdem gab es in der Grenzregion bis dahin keine Hochschule Die Konkurrenten um den Hochschulstandort waren Donaueschingen Lahr Mullheim Offenburg Villingen Waldkirch und Weil am Rhein 5 Am 27 Januar 1966 beschloss das Land die neunte Padagogische Hochschule in Lorrach einzurichten Die Umsetzung des Beschlusses wurde durch Verordnung der Landesregierung vom 26 Juli 1966 geregelt und bereits am 16 Dezember 1966 erfolgte der Grundungsakt mit Kultusminister Wilhelm Hahn Die Stadt Lorrach vermietete dem Land einen Bauabschnitt der Eichendorff Grundschule 6 und sicherte sich vertraglich Flachen fur die vorgesehenen eigenen Bauten der Padagogischen Hochschule die jedoch nie begonnen wurden nbsp Padagogische Hochschule Lorrach 1972 Im Zusammenhang mit Sparbemuhungen des Landes und Prognosen uber eine Lehrerschwemme 7 gab es alsbald schon Stimmen die eine Schliessung der neuen Hochschule forderten Schon 1977 drohte die Auflosung der Padagogischen Hochschule wobei es in Lorrach parteiubergreifend heftigen Widerstand gab Am 9 Februar 1977 kam es in Lorrach zu einer grossen Demonstration fur die Erhaltung der Hochschule was letztlich zu einer Bestandszusage durch die Stuttgarter Landesregierung und des Ministerprasidenten Hans Filbinger personlich fuhrte Auch Filbingers Nachfolger Lothar Spath vermittelte 1978 in Reden uber die Hochschulpolitik noch den Eindruck dass die Regierung die landlichen Hochschulstandorte erhalten wolle Eine Untersuchung des Landesrechnungshofes fur das Haushaltsjahr 1979 kam zu dem Ergebnis dass in Lorrach auf eine Lehrkraft die wenigsten Studenten kamen und dadurch die Kosten pro Student im Vergleich zu den anderen Padagogischen Hochschulen am hochsten waren Die Hochschule hielt dem entgegen dass die mangelnde finanzielle Ausstattung auch die Attraktivitat eingeschrankt habe und Bemuhungen zur Einfuhrung zusatzlicher Facher jeweils abgelehnt wurden Die Politik habe die Entwicklungsmoglichkeiten der Lorracher Hochschule von Anfang an begrenzt und sie als jederzeit disponibles Objekt betrachtet 8 Als in der ersten Jahreshalfte 1980 wieder Geruchte uber eine bevorstehende Schliessung der Padagogischen Hochschule aufkamen ging der Senat der Hochschule in einer Erklarung vom 12 Mai 1980 von einer gezielten Indiskretion aus die den Zwecke habe durch die Verunsicherung potenzielle Studenten von einer Entscheidung fur den Studienort Lorrach abzubringen und dann aufgrund sinkender Studentenzahlen die Auflosung zu betreiben 9 Am 18 Juni 1980 beschloss die Landesregierung die Schliessung der Lorracher Hochschule zum 31 Marz 1984 Der entsprechende Gesetzentwurf wurde vom Kabinett am 30 September 1980 gebilligt und vom Landtag am 27 November 1980 beschlossen 10 Die Bemuhungen einer Gruppe von Abgeordneten der Hochschule der Stadt und des Landkreises die Verfassungsmassigkeit des Auflosungsbeschlusses in einem Normenkontrollverfahren uberprufen zu lassen scheiterten 11 Nach der Schliessung Bearbeiten nbsp Abbruch der ehemaligen Padagogischen Hochschule LorrachDie von der Padagogischen Hochschule genutzten Gebaude wurden dann von der Berufsakademie Lorrach genutzt Die Bibliothek der Padagogischen Hochschule wurde in die Wissenschaftliche Regionalbibliothek Lorrach uberfuhrt Die nicht mehr benotigten Gebaudetrakte wurden 2010 abgetragen Seit dem 1 Februar 1982 hat Lorrach ein Seminar fur die schulpraktische Ausbildung von Grund und Hauptschullehrern das sogenannte Staatliche Seminar fur Didaktik und Lehrerbildung GWRHS Lorrach 12 Rektoren BearbeitenMax Konig 1966 1969 Alfred Vogelbacher 1969 1976 Gerhard Homann 1976 1978 Ekkehard Blumenthal 1978 1982 Lehrangebot BearbeitenErziehungswissenschaftlicher Bereich Allgemeine Padagogik Schulpadagogik Philosophie Psychologie Soziologie Politik evangelische und katholische TheologieFachwissenschaftlicher fachdidaktischer Bereich Biologie Deutsch Englisch Wissenschaftliche Politik Gemeinschaftskunde Geographie Geschichte Kunsterziehung Mathematik Musikerziehung Leibeserziehung evangelische und katholische Theologie Religionspadagogik Werken TechnikDozenten BearbeitenAn der Lorracher Hochschule lehrten renommierte Dozenten Darunter waren Bernhard Bischoff Kunstpadagoge 1932 2008 Professor fur Kunsterziehung mit den Schwerpunkten mittelalterliche Kunst regionale Kunst sowie fruhkindliche Zeichnungen in der Kunsterziehung Heinrich Bollinger 1916 1990 Professor fur Psychologie Lothar Bossle 1929 2000 Professor fur Soziologie Andreas Digeser 1925 2010 Professor fur Englisch mit den Schwerpunkten Linguistik Peter Fiedler Theologe 1940 2009 Professor fur Religionspadagogik Gernot Gonschorek 1943 Dozent fur Schulpadagogik Hans Hagen Hartter 1943 2001 Dozent fur Bildende Kunst und ihre Didaktik Peter Kern Padagoge 1940 Professor fur Padagogik Karl Kuhn Biologe 1934 2014 Professor fur Didaktik der Biologie Jurgen E Pleines 1934 2012 Professor fur Philosophie Klaus Schubring 1940 Professor fur Geschichte Dieter Walther 1930 2013 Professor fur Religionspadagogik Otto Wittmann Geologe 1907 1986 Lehrauftrag fur GeographieLiteratur BearbeitenOtto Leible Hrsg Gerhard Homann Padagogische Hochschule Lorrach In Der Kreis Lorrach Stuttgart 1980 S 168 169 Egon Hugenschmidt 12 Die Padagogische Hochschule Lorrach In Lorrach Landschaft Geschichte Kultur Lorrach 1982 S 535 537 Padagogische Hochschule Lorrach Tatsachen und Hintergrunde Eine Dokumentation im Umfeld der politisch beabsichtigten Schliessung der Padagogischen Hochschule Lorrach Lorrach 1980 Fritz Schmieder Erinnerungen an die Padagogische Akademie in Lorrach 1947 1949 In Unser Lorrach 21 1990 S 166 169 Ekkehard Blumenthal Vom Grundungsakt bis zum Schliessungsbefehl 15 Jahre Padagogische Hochschule Lorrach In Unser Lorrach 13 1982 S 178 189 Siegfried Kullen Lorrach als Hochschulstadt In Regio Basilensis 1971 S 103 112 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Padagogische Hochschule Lorrach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hauptstaatsarchiv Stuttgart Anja Adelt Ralf Othengrafen Repertorien Kultusministerium Padagogische Hochschule Lorrach 1960 1982 Vorakten ab 1937 Repertorium enthalt gesperrte Unterlagen EA 3 815 1 Einzelnachweise Bearbeiten hochster Stand s Homann S 168 s Amtsblatt der Landesverwaltung Baden Franzosisches Besatzungsgebiet 2 Jahrgang Nr 11 26 Marz 1947 online bei der Badischen Landesbibliothek s Schmieder S 166 s Karl Stiefel Baden 1648 1952 Band II Karlsruhe 1979 S 2002 s Kullen S 103 Homepage der Eichendorffschule zum fruheren Standort abgerufen am 30 Mai 2019 gemass Strukturplan 1977 sollten die Studienplatzkapazitaten der padagogischen Hochschulen von 11900 auf 9000 reduziert werden s Blumenthal S 185 s Padagogische Hochschule Lorrach Tatsachen und Hintergrunde Eine Dokumentation im Umfeld der politisch beabsichtigten Schliessung der Padagogischen Hochschule Lorrach Lorrach 1980 S 42 Gesetz zur Anderung des Gesetzes uber die Padagogischen Hochschulen im Lande Baden Wurttemberg s Rechenschaftsbericht des Rektors fur den Zeitraum vom 19 Juli 1980 bis 18 Juli 1981 Homepage des Seminars zuletzt aufgerufen am 31 Mai 201947 61733 7 67724 Koordinaten 47 37 2 4 N 7 40 38 1 O Normdaten Korperschaft GND 26644 9 lobid OGND AKS VIAF 148340397 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Padagogische Hochschule Lorrach amp oldid 233568014