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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu seinem gleichnamigen Grossvater dem ersten Reichskanzler des Deutschen Reiches siehe Otto von Bismarck 1815 1898 Otto Christian Archibald Graf von Bismarck Schonhausen ab 1904 Furst von Bismarck 25 September 1897 in Schonhausen 24 Dezember 1975 in Friedrichsruh war ein deutscher Politiker DNVP NSDAP spater CDU und Diplomat Otto Furst von Bismarck Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politisches Engagement 3 Familie 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Beruf BearbeitenBismarck war der Sohn von Herbert Furst von Bismarck der starb als Otto sechs Jahre alt war und Enkel des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck Seine Mutter war Grafin Marguerite Hoyos Nach dem Abitur 1915 studierte er Rechtswissenschaften in Berlin und Kiel wo er auch sein Referendariat absolvierte Unterbrochen wurde seine Ausbildung durch den Kriegsdienst 1917 18 Er war von 1921 bis 1923 Erbhofbauer in Friedrichsruh ausserdem Besitzer von Schonhausen 1927 trat er in den Auswartigen Dienst ein Den Verwendungen in Stockholm bis 1928 und London folgte die Tatigkeit als Dirigent der Politischen Abteilung im Auswartigen Amt von 1937 bis 1940 1935 wurde er Mitglied der Organisation Anglo German Fellowship Als Gesandter bei der Deutschen Botschaft am Quirinal in Rom war er bis August 1943 tatig 1 Von November 1943 bis November 1944 war Bismarck Leiter des Italien Ausschusses im Auswartigen Amt Danach bewirtschaftete er wieder den Familienbesitz Friedrichsruh Politisches Engagement BearbeitenIn der Weimarer Republik gehorte von Bismarck von 1919 bis 1931 der DNVP an Von 1924 bis 1928 war er Reichstagsabgeordneter Bereits um die Jahreswende 1932 33 rechnete er sich von einer Berufung Adolf Hitlers zum Reichskanzler offenbar grossere Vorteile fur die personliche Karriere aus 2 Zum 1 Mai 1933 schloss er sich der NSDAP an Mitgliedsnummer 2 700 155 3 4 1952 fuhrte er mit Friedrich Middelhauve Gesprache uber einen Beitritt zur FDP bei denen ihm auch eine Bundestagskandidatur in Aussicht gestellt wurde Schliesslich entschloss er sich jedoch zu einer Mitgliedschaft in der CDU Von 1953 bis 1965 war er als direkt gewahlter Abgeordneter des Wahlkreises Herzogtum Lauenburg Mitglied des Deutschen Bundestages und gehorte dort dem Auswartigen Ausschuss dem Ausschuss fur Gesamtdeutsche und Berliner Fragen und dem Ausschuss fur Atomfragen an Bismarck war ausserdem Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates deren Vizeprasident er von 1959 bis 1960 sowie von 1961 bis 1966 war Von 1957 bis 1961 war er ausserdem Vorsitzender der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft 1965 wurde er mit dem Grossen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet 5 Auf dem Gut Bismarcks im Sachsenwald wurde der nationalsozialistische Kriegsverbrecher Richard Baer nach 15 jahrigem Aufenthalt 1960 verhaftet Der Arbeitgeber gab dazu keine Erklarung ab Familie Bearbeiten nbsp Gaste bei der Hochzeit Otto von Bismarcks mit Ann Mari Tengbom 1928Bismarck heiratete am 18 April 1928 in Berlin die Schwedin Ann Mari Tengbom 1907 in Stockholm 1999 in Marbella Tochter des Architekten Ivar Tengbom und Schwester von Anders Tengbom Aus dieser Ehe stammen sechs Kinder darunter der vormalige Chef des Furstenhauses Bismarck Ferdinand sowie die aus der Jetset Szene bekannte Gunilla Bismarcks Enkel Carl Eduard von Bismarck war von 2005 bis 2007 ebenfalls Bundestagsabgeordneter Da Bismarck den Titel Furst durch den fruhen Tod seines Vaters noch vor dem Ende der Monarchie und Abschaffung des Adelsstandes erhielt konnte er diesen Primogeniturtitel zeitlebens als burgerlich rechtlichen Namensbestandteil fuhren jedoch nicht an seine Kinder weitergeben Bismarcks Erben mussten um Ausgleichszahlungen fur das im Zuge der Bodenreform enteignete Rittergut Schonhausen noch vor Gericht streiten Das Verwaltungsgericht Magdeburg bestatigte zunachst die Ablehnung weil Bismarck als Stellvertreter des deutschen Botschafters in Rom ab 1940 dem Nationalsozialismus erheblich Vorschub geleistet habe 6 Diese Entscheidung hob das Bundesverwaltungsgericht auf und wies darauf hin dass Bismarck Italien vor den deutschen Absichten in Bezug auf auszuliefernde kroatische Juden gewarnt und so zu deren Nichtauslieferung beigetragen habe und dass Bismarcks Verhalten wahrend der Zeit vom NSDAP Beitritt bis zum Ausscheiden aus dem aktiven diplomatischen Dienst Ende 1944 einer Gesamtwurdigung bedurfe 7 Ende Marz 2011 verpflichtete darauf das Verwaltungsgericht Magdeburg die Behorde zur Gewahrung einer Entschadigung weil Bismarck mehr als Mitlaufertum in der NS Zeit nicht anzulasten sei 8 Dies wird allerdings bestritten da Bismarck offenbar bereits 1942 von der Vernichtung der Juden wusste und dennoch sein Amt nicht niederlegte in dessen Ausubung er auch die Auslieferung von judischen Fluchtlingen an Deutschland verlangen musste 9 Literatur BearbeitenWalter Henkels 99 Bonner Kopfe durchgesehene und erganzte Ausgabe Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1965 S 39f Jobst Knigge Das Dilemma eines Diplomaten Otto II von Bismarck in Rom 1940 1943 Humboldt Universitat Berlin 2006 Volltext Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Beatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 ISBN 3 7752 6022 6 S 45 46 Einzelnachweise Bearbeiten Jobst Knigge Bismarck in Italien PDF 307 kB Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes und Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Karl Blessing Verlag Munchen 2010 S 67 ISBN 978 3 89667 430 2 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 3080929 Helmut Gewalt Angehorige des Bundestags I X Legislaturperiode ehemaliger NSDAP amp oder Gliederungsmitgliedschaften Memento vom 3 Januar 2016 im Internet Archive PDF Datei abgerufen am 19 November 2011 61 kB Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag 2 aktual Aufl Frankfurt 2005 S 51 ddp Deutscher Depeschendienst GmbH Bismarck Erben werden nicht entschadigt vom 10 November 2008 abgerufen am 11 November 2008 Urteil vom 18 September 2009 5 C 1 09 Urteil vom 29 Marz 2011 5 A 6 11 Susan Zuccotti Under his very windows the Vatican and the Holocaust in Italy New Haven London Yale University Press 2000 S 116Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Furst von Bismarck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Otto Furst von Bismarck in den Historischen Pressearchiven der ZBW Otto Furst von Bismarck in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenNormdaten Person GND 118663550 lobid OGND AKS VIAF 101157880 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bismarck Otto Furst vonALTERNATIVNAMEN Bismarck Otto Christian Archibald Furst von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DNVP NSDAP CDU MdR MdB und DiplomatGEBURTSDATUM 25 September 1897GEBURTSORT SchonhausenSTERBEDATUM 24 Dezember 1975STERBEORT Friedrichsruh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Furst von Bismarck amp oldid 235640579