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Die Oswaldkirche ist die evangelische Pfarrkirche der Kirchengemeinde Hirschlanden einem Ortsteil der Stadt Ditzingen Sie ist Kulturdenkmal gemass 2 DSchG BW Die Oswaldkirche von NordenBlick zum Altarraum 2009 mit der Walcker Orgel von 1965 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Gelaut 6 Kirchhof 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Kirche in Hirschlanden wird 786 dem Kloster Lorsch ubertragen und im Lorscher Codex erstmals erwahnt An der Stelle eines alteren Vorgangerbaus wurde wohl 1180 eine romanische Saalkirche errichtet von der sich im Turmunterbau noch Teile erhalten haben Das Patronat hatte 1456 das Kloster Hirsau von alters her 1 1466 wurde sie Kirche dem Kloster Schonrain am Main inkorporiert 1485 war sie wieder im Besitz von Hirsau Im gleichen Jahr ist das Oswaldspatrozinium erstmals belegt Das Kloster Hirsau war noch 1524 29 im Besitz der Pfarrpfrunde 2 1534 wurde in der Gemeinde die Reformation eingefuhrt Das gotische Kirchengebaude wurde 1748 wegen Baufalligkeit abgebrochen An seiner Stelle errichtete der Maurer und Steinhauer Andreas Samann unter der Leitung von Johann Christoph David von Leger das heutige barocke Kirchenschiff Eingeweiht wurde es am 27 Oktober 1748 3 Umfassende Renovierungen fanden 1933 innen 1936 aussen 1962 innen 1994 aussen und 1995 innen statt Baubeschreibung BearbeitenDas Kirchenschiff ist ein vierachsiger Putzbau mit flachbogigen Fenstern Eckquaderung geradem Westschluss und nach Westen abgewalmtem Dach Den Raum schliesst nach oben eine Kassettendecke ab 1962 erneuert Der ostlich anschliessende Chorturm geht in seinen altesten Teilen moglicherweise noch auf den Vorgangerbau zuruck Aufgesetzt ist ein barockzeitliches Glockengeschoss aus Fachwerk wohl um 1751 daruber ein ins Achteck uberfuhrter in sich gedrehter Helm Die Turmbekronung bilden Kugel Kreuz und Hahn Schiff und Turmuntergeschoss sind durch einen spitzbogigen Durchgang verbunden Die Turmhalle mit einem Sternrippengewolbe die ursprunglich den Chorraum bildete wurde nach dem Neubau des Schiffs durch Schliessung des Chorbogens mittels eines barocken Kanzelaltars zur Sakristei umfunktioniert aus der heraus die Kanzel zuganglich war Es entstand eine Predigtkirche 4 mit axialer Anordnung der Prinzipalien Erst im Zuge der Renovierung von 1962 wurde der Chorbogen unter Verwendung alter Steine wieder geoffnet der Altar in den Turm geruckt und die Barockkanzel mit Schalldeckel an die sudliche Chorbogenwand gestellt Ausstattung BearbeitenAn der Stelle des barocken Kanzelaltars erhielt die Kirche bei der Renovierung von 1962 einen neuen Steinaltar der seinerseits 1995 durch einen Tischaltar aus Holz ersetzt wurde Hinter dem Altar befindet sich von Adolf Valentin Saile ein Osterfenster aus dem Jahr 1962 mit der Darstellung der Frauen am Grab Jesu Mk 16 1 8 LUT Die Barockkanzel mit Schalldeckel befindet sich seit 1962 an der rechten Seite des Chordurchgangs Geschaffen wurde sie durch den Hirschlander Schreiner Johannes Schemperlin und seinen Sohn der die Malereien ausfuhrte Uber dem Chorbogen hangt ein Kruzifix aus der Zeit um 1510 20 im Raum vor der Kanzel ein achteckiger Taufstein aus spatgotischer Zeit Altarkreuz und Taufsteinabdeckung wurden 1984 in Auftrag gegeben Orgel Bearbeiten1965 wurde links des Chorbogens eine Orgel der Fa Eberhard Friedrich Walcker Ludwigsburg aufgestellt Sie ersetzte ein Vorgangerinstrument aus dem Jahr 1890 das ebenfalls von Walcker stammte Die heutige Orgel verfugt uber elf klingende Stimmen auf zwei Manualen Haupt und Oberwerk sowie Pedal Die Disposition stammt von dem damaligen landeskirchlichen Orgelsachverstandigen Herbert Liedecke 2019 wurde eine neue Orgel der Orgelbauerbruder Van Vulpen aus Utrecht gekauft und aufgestellt 5 Gelaut BearbeitenIm Glockengeschoss der Kirche hangen drei Lauteglocken aus Bronze mit den Schlagtonen b1 Betglocke Gussjahr 1956 Heinrich Kurtz Stuttgart c2 Gussjahr 1949 Heinrich Kurtz Stuttgart und es2 Gussjahr 1657 in Hirschlanden gegossen Schlagring 1995 erneuert 6 Im Ersten Weltkrieg war eine mittlere Glocke zu Rustungszwecken abgegeben worden Sie wurde 1919 ersetzt im Zweiten Weltkrieg jedoch erneut beschlagnahmt Kirchhof BearbeitenBis ins 18 Jahrhundert diente der Kirchhof der Oswaldkirche als Begrabnisplatz der Gemeinde Im ausgehenden 17 Jahrhundert bestand daneben ein separater Sonderfriedhof fur ortsfremde Bettler Katholiken und andere nicht zur Gemeinde gehorige Personen 1721 wurde am Ortsrand in der unteren Friedhofstrasse ein neuer Friedhof angelegt und im April 1721 eingeweiht Ab 1740 und erneut ab 1782 wurde aus Platzgrunden auch der Kirchhof wieder fur Bestattungen genutzt Die letzten Beerdigungen auf dem Kirchhof fanden 1835 statt 7 Die historische Bruchsteinmauer die den Kirchhof zur Heimerdinger Strasse hin abschloss wurde 1962 abgerissen Erhalten ist ein Teilstuck der Kirchhofmauer an der Westseite der Kirche Es steht heute unter Denkmalschutz Als der Friedhof an der unteren Friedhofstrasse zu klein wurde legte die Gemeinde an der oberen Friedhofstrasse einen weiteren den heutigen Begrabnisplatz an der spater mehrfach vergrossert wurde Literatur BearbeitenAlbrecht Hungerbuhler Die evangelische Kirchengemeinde in Hirschlanden In Clytus Gottwald Red Zwolfhundert Jahre Hirschlanden 769 1969 Hirschlanden 1969 S 127 136 Florian Hoffmann Dorf und Kirche Bausteine zur Hirschlander Kirchengeschichte In Florian Hoffmann Herbert Hoffmann 1250 Jahre Ditzingen amp Hirschlanden Neue Beitrage zur Stadtgeschichte Ubstadt Weiher Heidelberg Basel 2019 S 177 239Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oswaldkirche Hirschlanden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Beschreibung des Oberamts Leonberg Hrsg vom Wurtt Statistischen Landesamt 1 Band Stuttgart 1930 Thomas Schulz Altwurttembergische Lagerbucher aus der osterreichischen Zeit 1520 1534 Band V Amter Asperg Bietigheim Besigheim Markgroningen Leonberg und Vaihingen Stuttgart 1989 S 337 Beschreibung des Oberamts Leonberg 1 Band Stuttgart 1930 S 839 Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 252 289 ISBN 978 3 949763 29 8 https www evangelische kirche schwerte de wp content uploads 2019 06 kirchenzeitung 06 2019 web 1 pdf Florian Hoffmann Dorf und Kirche Bausteine zur Hirschlander Kirchengeschichte In Florian Hoffmann Herbert Hoffmann 1250 Jahre Ditzingen amp Hirschlanden Neue Beitrage zur Stadtgeschichte Ubstadt Weiher Heidelberg Basel 2019 D 196 Florian Hoffmann Ein Spiegelbild der Gemeinde Friedhofe in Ditzingen Heimerdingen Hirschlanden und Schockingen In Ludwigsburger Geschichtsblatter 74 2020 S 132 162 hier 150 153 48 837497 9 037275 Koordinaten 48 50 15 N 9 2 14 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oswaldkirche Hirschlanden amp oldid 234680674