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Die Sudfeldmaus Ostfeldmaus oder Osteuropaische Feldmaus Microtus mystacinus Syn Microtus levis ist ein Nagetier in der Gattung der Feldmause das in Eurasien vorkommt 1 SudfeldmausEin dieser Art zugeordnetes Exemplar aus der ostlichen UkraineSystematikUberfamilie Mauseartige Muroidea Familie Wuhler Cricetidae Unterfamilie Wuhlmause Arvicolinae Tribus ArvicoliniGattung Feldmause Microtus Art SudfeldmausWissenschaftlicher NameMicrotus mystacinusde Filippi 1865 Inhaltsverzeichnis 1 Taxonomie 2 Merkmale 3 Verbreitung 4 Lebensweise 5 Fortpflanzung 6 Gefahrdung 7 EinzelnachweiseTaxonomie BearbeitenGerrit Smith Miller beschrieb 1908 ein Taxon mit dem wissenschaftlichen Namen Microtus levis mit Hilfe von Exemplaren aus Rumanien 2 Im weiteren Verlauf des 20 Jahrhunderts wurden weitere Populationen von Feldmausen aus demselben Verbreitungsgebiet von anderen Autoren als neue Arten beschrieben Da diese spater keine Anerkennung fanden sind die wissenschaftlichen Namen in neueren Werken als Synonyme der Sudfeldmaus gelistet Zeitweilig erhielt Microtus levis keinen Artstatus und das Taxon galt als Synonym der gemeinen Feldmaus Microtus arvalis Genetische Untersuchungen in den 1970er und 1990er Jahren stellten fest dass Microtus levis einen diploiden Chromosomensatz mit 54 Chromosomen 2n 54 hat Der entsprechende Wert fur die gemeine Feldmaus ist 2n 46 Auch bei anderen Erbanlagen konnten Abweichungen festgestellt werden Versuche Microtus levis mit Microtus arvalis in Gefangenschaft zu paaren blieben erfolglos 1 Dies fuhrte zur erneuten Listung von Microtus levis als Art im Referenzwerk Mammal Species of the World von 2005 2 In spateren Studien stellte sich heraus dass eine 1865 von Filippo De Filippi beschriebene Population aus dem nordlichen Iran mit Microtus levis identisch ist Deswegen hat der von de Filippi genutzte Name Microtus mystacinus nach den Regeln der ICZN Vortritt Im 2017 erschienenen siebenten Band des Werkes Handbook of the Mammals of the World ist diese Anderung durchgefuhrt 1 Verschiedene Organisationen wie die IUCN verwenden noch Microtus levis 3 Merkmale BearbeitenMit einer Kopf Rumpf Lange von 102 bis 130 mm einer Schwanzlange von 33 bis 55 mm und einem Gewicht von 21 bis 58 g ist die Sudfeldmaus eine mittelgrosse bis grosse Feldmaus Allgemein treten die grossten Werte bei Mannchen auf und sudliche Populationen sind grosser als nordliche Typisch fur die Art ist ein grosser gedrungener Kopf mit grossen Augen und Ohren die aus dem Fell ragen Ein weiteres Merkmal sind kurze Beine Von den paarig angeordneten Zitzen der Weibchen liegen vier auf der Brust und vier im Leistenbereich 1 Die braunen Haare der Oberseite teilweise mit gelbbraunen Abschnitten und langere Haare mit schwarzen Spitzen erzeugen ein gesprenkeltes Aussehen Das Fell wird zu den Seiten hin heller und es besteht eine undeutliche Grenze zur grauen Unterseite mit weisser oder gelbbrauner Tonung 1 Verbreitung BearbeitenDie Sudfeldmaus erreicht im Westen das sudliche Finnland die baltischen Staaten Belarus die Ukraine und das westliche Rumanien Im Suden kann sie im sudlichen Serbien in Nordmazedonien in Bulgarien im Norden Griechenlands in der Turkei und entlang der sudlichen Auslaufer des Kaukasus bis in den Norden Irans angetroffen werden Im Osten ist sie bis Jekaterinburg und zum nordlichen Kaukasus zu finden Vermutlich zahlen disjunkte Populationen westlich des Baikalsees zur Art deren Ursprung unklar ist Die Sudfeldmaus wurde auf Spitzbergen eingefuhrt Sie lebt im Flachland und in Gebirgen bis 2500 Meter Hohe 3 Die Art bewohnt verschiedene Lebensraume wie offene Walder Wiesen und Ackerland In trockenen Regionen sucht sie oft die Nahe von Flussen oder Seen 3 Lebensweise BearbeitenDie Exemplare graben komplexe Tunnelsysteme deren Gange meist 20 bis 25 und gelegentlich 30 bis 35 cm unter der Oberflache liegen Zum Bau zahlen mehrere Wohn und Lagerkammern Wie andere Gattungsmitglieder legt die Sudfeldmaus Trampelpfade an Die Nahrung besteht hauptsachlich aus Getreide was die Art in den Augen von Landwirten zum Schadling macht 1 Diese Wuhlmaus ist ein Zwischenwirt des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis 4 Fortpflanzung BearbeitenAuf dem Balkan kann sich die Sudfeldmaus zwischen April und Oktober fortpflanzen Nach 18 bis 22 Tagen Trachtigkeit werden meist 5 oder 6 und gelegentlich bis zu 10 Nachkommen geboren Kurz nach der Geburt ist das Weibchen erneut paarungsbereit Die Jungtiere wiegen bei der Geburt 1 4 bis 3 2 g Sie sind haarlos und haben verschlossene Augen sowie Ohren Die Nachkommen werden etwa 20 Tage gesaugt Etwa 45 bis 60 Tage nach der Geburt erreichen Weibchen bei einem Gewicht von 15 bis 50 g die Geschlechtsreife 1 Wahrend der Fortpflanzungszeit konnen bis zu vier Wurfe vorkommen Die meisten Individuen leben nur 2 bis 3 Monate und wenige Exemplare ein Jahr 4 Gefahrdung BearbeitenFur den Bestand sind keine Bedrohungen bekannt 3 Die Grosse der Population kann im Laufe der Jahre stark variieren So leben in manchen Jahren bis zu 1000 Exemplare auf einem Hektar Land 4 Die IUCN listet die Sudfeldmaus als nicht gefahrdet least concern 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Don E Wilson Thomas E Lacher Jr Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 7 Rodents II Lynx Edicions 2017 ISBN 978 84 16728 04 6 S 352 englisch a b Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 3 Auflage 2 Bande Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 englisch Microtus levis a b c d e Microtus levis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 Eingestellt von Zagorodnyuk I Henttonen H Amori G Hutterer R Krystufek B Yigit N Mitsainas G amp Palomo L 2016 Abgerufen am 11 September 2022 a b c Eva Fuglei Ostmarkmus Microtus levis Norwegisches Polarinstitut 2014 abgerufen am 11 September 2022 norwegisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudfeldmaus amp oldid 228777399