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Oskar Guttmann geboren 16 Juni 1885 in Brieg Deutsches Reich gestorben 8 September 1943 in New York City war ein deutscher Musikwissenschaftler Dirigent und Komponist Oskar Guttmann 1914 B reschith 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenOskar Guttmann war ein Sohn des Kaufmanns Markus Guttmann Er besuchte die Schule in Brieg und begann 1904 ein Jurastudium an der Universitat Freiburg im Breisgau und an der Universitat Berlin 1906 sattelte er um auf Musik an der Berliner Universitat und am Stern schen Konservatorium wo er Klavier bei James Kwast und Komposition und Dirigieren bei Hans Pfitzner studierte Mit seinem Kommilitonen Otto Klemperer schloss er eine lebenslange Freundschaft Beim Hermeneutiker Hermann Kretzschmar studierte er Musikwissenschaft und wurde 1911 in Leipzig bei Hugo Riemann promoviert Guttmann wurde Kapellmeister an der Stadtischen Oper von Konigsberg in Preussen Dort befreundete er sich mit dem Kantor Eduard Birnbaum Er schrieb Kritiken fur die Konigsberger Hartungsche Zeitung mit der er auch nach seinem Weggang 1913 aus Konigsberg verbunden blieb Im Ersten Weltkrieg war er zunachst als Militarkapellmeister eingesetzt und wurde dann von Juni 1915 bis 1918 Intendant der Oper in Mulhausen 1915 heiratete er die Lola Beeth Schulerin Paula Joseph 1884 1962 Sangerin Gesangslehrerin und Klavierlehrerin sie hatten den Sohn Alfred Guttmann veroffentlichte 1919 in Paul Cassirers Zeitschrift Die weissen Blatter einen pazifistischen Essay und schrieb Musikkritiken fur den Berliner Borsen Courier und fur das Berliner Tageblatt Seine journalistische Arbeit setzte er ab 1924 in Breslau fort und hielt auch Vortrage im Rundfunkprogramm der Schlesischen Funkstunde Paula und Oskar Guttmann traten mit verschiedenen Konzertprogrammen auf Guttmann komponierte den Zyklus aus 13 Liedern Hafis auf Nachdichtungen von Hans Bethge Andere von Guttmann komponierte Werke eine Oper eine Operette Lieder Balladen und Chorkompositionen gingen bei seiner Flucht vor den Nationalsozialisten verloren Im Jahr 1930 erhielt Guttmann eine feste Anstellung als Chordirigent in der Berliner Synagoge Levetzowstrasse und wechselte 1933 an die Neue Synagoge an der Johannes Jacobsohn Oberkantor war Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurde sein Tatigkeitsfeld aus rassistischen Grunden eingeschrankt Guttmann durfte sich nunmehr nur noch mit dem was von den Nationalsozialisten als Judische Musik vorgegeben war befassen und durfte seine Kritiken nicht mehr in der Hartungschen Zeitung sondern nur noch in der verbliebenen judischen Presse veroffentlichen In einem Debattenbeitrag in der Monatszeitschrift des Judischen Kulturbundes Rhein Ruhr 1934 definierte er das Konzept einer Judischen Musik als frei von jeglichem Einfluss dies sei nur in biblischen Zeiten der Fall gewesen die aktuelle Musik des Judentums von Salomon Sulzer und Louis Lewandowski sei hingegen Assimilationsmusik Guttmann wirkte in der 1936 gegrundeten privaten Musikschule Hollaender mit die nach der Arisierung des Stern schen Konservatoriums gegrundet wurde und lehrte Musiktheorie fur Kantoren 1937 wurde Guttmanns Oratorium B reschith in der Synagoge Oranienburger Strasse uraufgefuhrt an dem Konzert wirkten die Sopranistin Paula Salomon Lindberg der Kantor Johannes Jacobsohn der Organist Werner Baer und der Winawer Chor mit Im Februar 1938 wurde das Werk in gleicher Besetzung in der Synagoge Prinzregentenstrasse wiederholt Im Dezember 1939 bekamen Paula und Oskar Guttmann Einreisevisa fur die USA und gelangten uber das neutrale Norwegen nach New York der Sohn Alfred Guttmann spater unter dem Namen Alfred Goodman war schon im April 1939 nach London geflohen Guttmann konnte trotz guter Sprachkenntnisse nur muhsam Fuss fassen und fand eine Anstellung als Chordirektor an der Synagoge Shearith Israel die in der sephardischen Musiktradition stand Guttmann verwand die Schmach von den Deutschen verstossen worden zu sein nicht und starb an einem Herzanfall Werke Auswahl BearbeitenJohann Karl Friedrich Rellstab Ein Beitrag zur Musikgeschichte Berlins Berlin Ebering 1910 Heine Lieder Lieder op 1 Ries amp Erler Berlin ca 1913 Leerbuch sic der modernen Operette Berlin Reuss amp Pollack 1925Literatur BearbeitenOskar Guttmann und Alfred Goodman in Jascha Nemtsov Deutsch judische Identitat und Uberlebenskampf Judische Komponisten im Berlin der NS Zeit Wiesbaden Harrassowitz 2010 S 127 203 Guttmann Oskar in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 S 442 Guttmann Oskar In Ernst Fischer Verleger Buchhandler amp Antiquare aus Deutschland und Osterreich in der Emigration nach 1933 Ein biographisches Handbuch Elbingen Verband Deutscher Antiquare 2011 S 114Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Oskar Guttmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Oskar Guttmann im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM Normdaten Person GND 138833818 lobid OGND AKS LCCN no2009135482 VIAF 95454838 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guttmann OskarALTERNATIVNAMEN Guttmann Oskar JitzchokKURZBESCHREIBUNG deutscher KomponistGEBURTSDATUM 16 Juni 1885GEBURTSORT Brieg Landkreis Brieg Provinz SchlesienSTERBEDATUM 8 September 1943STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Guttmann amp oldid 224233114