www.wikidata.de-de.nina.az
Die Orion Klasse war eine Schiffsklasse von vier Schlachtschiffen die Ende der 1900er Jahre fur die Royal Navy gebaut wurden Die Schiffe waren die meiste Zeit ihrer Geschichte dem 2 Kampfgeschwader der Home und Grand Fleet zugeteilt Abgesehen von der Teilnahme an dem gescheiterten Versuch die deutschen Schiffe abzufangen die Ende 1914 Scarborough Hartlepool und Whitby bombardiert hatten der Skagerrakschlacht und dem ergebnislosen Gefecht vom 19 August 1914 bestand ihr Einsatz hauptsachlich aus Wach und Patrouillenfahrten in der Nordsee Orion Klasse SchiffsdatenLand Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffsart SchlachtschiffBauwerft Portsmouth Dockyard Armstrong Whitworth Elswick Tyne and Wear William Beardmore and CompanyDalmuir Thames Ironworks LondonBauzeitraum 1909 bis 1912Gebaute Einheiten 4Dienstzeit 1912 bis 1922Schiffsmasse und BesatzungLange 177 10 m Lua Breite 27 mTiefgang max 9 50 mVerdrangung 22 556 t maximal 26 285 tMaschinenanlageMaschine 18 Babcock amp Wilcox Wasserrohrkessel2 ParsonsturbineMaschinen leistung 27 000 PS 20 kW Hochst geschwindigkeit 21 kn 39 km h Propeller 4Bewaffnung10 BL 343 mm L 45 Mk V 16 102 mm L50 Mk VII 4 Sk 47 mm L 40 Hotchkiss 5 8 mm 303 British Mk I Maxim 3 Torpedorohr 533 mmPanzerungGurtel 203 305 mm Schott 75 250 mm Deck 25 102 mm Geschutzturm 280 mm Kommandoturm 280 mm Barbetten 280 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 2 1 Antrieb 2 2 Bewaffnung 2 3 Sensoren Feuerleitsystem 2 4 Panzerung 3 Dienst 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas ursprungliche Marineprogramm von 1909 1910 umfasste zwei Schlachtschiffe und einen Schlachtkreuzer wurde aber spater auf Grund des offentlichen Drucks auf die Regierung wegen des Deutsch Britisches Wettrustens auf sechs Schlachtschiffe und zwei Schlachtkreuzer erhoht Das ursprungliche Schlachtschiffpaar wurde zur Colossus Klasse und war eine verbesserte Version des vorangegangenen Schlachtschiffs HMS Neptune 1909 Im April 1909 wurde ein drittes Schlachtschiff in das Programm aufgenommen das mit starkeren Waffen ausgestattet sein sollte als die fruherer Schiffe Drei weitere Schiffe dieser Klasse sowie ein weiterer Schlachtkreuzer waren Teil des im August genehmigten Notfallprogramms 1 Im Gegensatz zu allen vorangegangenen Schlachtschiffen bei denen es sich um schrittweise Verbesserungen des ursprunglichen Entwurfs der HMS Dreadnought handelte und die durch Kosten und Grossenbeschrankungen eingeschrankt waren stellte die Orion Klasse ein vollkommen neues Konzept da bedingt durch die Notwendigkeit grossere Geschutze und zusatzliche Panzerung unterzubringen Die Geschutze wurden alle auf der Mittellinie des Rumpfes in ubereinander angeordneten Geschutzturmen positioniert eine Anordnung die erstmals bei der Neptune fur die hinteren Hauptturme verwendet wurde Diese Idee war von der US Marine in ihrer South Carolina Klasse entwickelt worden aber die Marine ubernahm das Konzept nur langsam da sie die Auswirkungen des Mundungsknalls auf die Geschutzcrew in den offenen Visierhauben auf den Dachern der unteren Geschutzturme furchtete Konstruktion Bearbeiten nbsp Rechter Aufriss und DraufsichtDie Schiffe hatten eine Gesamtlange von 177 10 m eine Breite von 26 80 m und einen Tiefgang von 8 40 m Die Verdrangung lag zwischen 22 556 t und 26 285 t 2 Antrieb Bearbeiten Die Schiffe waren mit 2 Parsonsturbinen ausgestattet die jeweils zwei Wellen antrieben und insgesamt 27 000 PS 19 858 kW entwickelten mit der sie eine Hochstgeschwindigkeit von 21 Knoten 39 km h erreichte Der Dampf wurde von achtzehn Babcock amp Wilcox A 1 Wasserrohrkesseln geliefert Die Schiffe konnten maximal 3 353 t Kohle oder 812 t Heizol mitfuhren was ihr bei 10 Knoten 19 km h eine Reichweite von 6 730 Seemeilen 12 460 km ermoglichte Die Besatzungen der Schiffe bestand aus 752 Offizieren und Mannschaft 2 Bewaffnung Bearbeiten nbsp Die 334 mm GeschutzeDie Hauptbewaffnung bestand aus zehn 343 mm Geschutzen in funf Zwillingsturmen jeweils zwei vor und hinter den sowie einer zwischen den Aufbauten mit den Bezeichnungen A B Q X und Y von vorne nach achtern 3 Dieses Geschutz wurde entwickelt da die Marine der Ansicht war dass das vorherige 304 mm Geschutz nicht weiterentwickelt werden konnte und ein neues mit grosserem Kaliber benotigt wurde um Kampfhandlungen in grosseren Entfernungen und der Notwendigkeit einer grosseren Durchschlagskraft und Zerstorungswirkung gerecht zu werden 4 Die Kanonen hatten bei einer maximalen Elevation von 20 Grad und einer Mundungsgeschwindigkeit von 899 m s A 2 eine Reichweite von 21 780 m Die Schiffe hatten zwischen 80 und 100 Granaten je Geschutz an Bord 5 Die Sekundarbewaffnung bestand aus sechzehn 102 mm Kanonen Vier dieser Geschutze befanden sich in freiliegenden Lafetten auf dem Schutzdeck die ubrigen Geschutze waren in den Aufbauten untergebracht Die 2 t schweren Geschutze hatten bei einer maximalen Elevation von 15 Grad und bei einer Mundungsgeschwindigkeit von 860 m s eine Reichweite von 10 424 m 6 Ausserdem hatten die Schiffe funf 8 mm Maxim Maschinengewehre sowie drei 533 mm Torpedorohre von denen sich eines auf jeder Breitseite und das dritte im Heck befand 3 nbsp Sekundarbewaffnung 102 mm GeschutzeSensoren Feuerleitsystem Bearbeiten Die Steuerstande fur die Hauptbewaffnung befanden sich in den Marsen des Fock und Grossmastes Die Daten eines 2 7 m Barr und Stroud Koinzidenz Entfernungsmessers wurden in eine Dumaresq Rechenmaschine eingegeben und elektrisch an die Vickers Entfernungsuhren ubertragen die sich in der Ubertragungsstation unter jeder Position auf dem Hauptdeck befanden wo sie in Entfernungs und Vorhaltedaten fur die Geschutze umgewandelt wurden Diese wurden auch grafisch auf ein Plotting board ubertragen um dem Geschutzoffizier bei der Vorhersage der Bewegung des Ziels zu helfen Die Geschutzturme Sendestationen und Steuerstande konnten in nahezu beliebiger Kombination miteinander verbunden werden als Reserve konnten zwei Geschutzturme auf jedem Schiff im Bedarfsfall ubernehmen 7 Panzerung Bearbeiten Im Vorgriff auf die zu erwartende Vergrosserung des Kalibers auslandischer Marinegeschutze wurde der Schutz durch eine wesentlich starkere vertikale Rumpfpanzerung erheblich verbessert Wahrend sich die Schiffe bereits im Bau befanden wurde die Frage des Schiffsbugs und hecks untersucht so dass Anderungen vorgenommen wurden wobei der 152 mm Panzergurtel weiter nach vorne verlangert wurde und am Spant 15 auf 101 mm reduziert wurde Die Schiffe verfugten uber einen Wasserliniengurtel aus Krupp Zementstahl Er war mittschiffs 304 mm dick und verjungte sich nach vorn auf 152 mm und achtern auf 64 mm Der Gurtel bedeckte das Schiff vom Mitteldeck bis 1 m unterhalb der Wasserlinie Daruber befand sich ein Plankengang mit 203 mm Panzerung 152 mm Querschotten vorne und 203 mm Querschotten achtern verbanden den Gurtel mit den Barbetten Die Barbetten waren mit 254 mm oberhalb des Hauptdecks und darunter mit 178 mm gepanzert Die Geschutzturme waren an den Seiten zwischen 203 mm und 279 mm und auf dem Dach mit 76 mm gepanzert Die vier gepanzerten Decks hatten eine Dicke von 25 bis 102 mm Der Kommandoturm war rundherum mit 279 mm und auf dem Dach mit 76 mm Platten gesichert 3 Dienst BearbeitenNach ihrer Indienststellung wurden alle vier Schiffe der 2 Division der Heimatflotte zugeteilt Die Orion wurde das Flaggschiff des zweiten Kommandanten der Division und behielt diese Position bis Marz 1919 Die Monarch Thunderer und Orion nahmen am 9 Juli an der Parlamentsflottenschau in Spithead teil Anschliessend beteiligten sie sich an Trainingsmanovern mit Vizeadmiral Prinz Louis von Battenberg der die Blaue Flotte an Bord der Thunderer kommandierte Die drei Schiffe empfingen am 24 Juni 1913 den franzosischen Staatsprasidenten Raymond Poincare in Spithead Und wahrend der jahrlichen Manover im August war die Thunderer das Flaggschiff von Vizeadmiral John Jellicoe dem Befehlshaber der Roten Flotte 8 Zwischen dem 17 und 20 Juli 1914 nahmen die Schiffe an einer Test Mobilmachung und Flottenuberprufung als britische Reaktion auf die Julikrise teil Anschliessend schlossen sie sich der Home Fleet in Scapa Flow an um die Flotte vor einem moglichen deutschen Uberraschungsangriff zu schutzen 9 Nach der britischen Kriegserklarung an Deutschland am 4 August wurde die Home Fleet als Grand Fleet reorganisiert und dem Kommando von Admiral Jellicoe unterstellt 8 Nach der Vorkriegsdoktrin sollte die Grand Fleet eine Entscheidungsschlacht gegen die deutsche Hochseeflotte fuhren Diese grosse Schlacht kam jedoch nur langsam zustande da die Deutschen zogerten ihre Schlachtschiffe gegen die uberlegenen britischen Streitkrafte einzusetzen Infolgedessen verbrachte die Grand Fleet ihre Zeit mit der Ausbildung in der Nordsee unterbrochen von gelegentlichen Einsatzen um deutsche Uberfalle oder grossere Flotteneinsatze abzufangen 10 Literatur BearbeitenR A Burt British Battleships of World War One Naval Institute Press Annapolis 1986 ISBN 0 87021 863 8 englisch Norman Friedman The British Battleship 1906 1946 Seaforth Publishing Barnsley 2015 ISBN 978 1 84832 225 7 englisch Randal Gray Hrsg Conway s All the World s Fighting Ships 1906 1921 Naval Institute Press Annapolis 1985 ISBN 0 85177 245 5 englisch Paul G Halpern A Naval History of World War I Naval Institute Press Annapolis 1995 ISBN 1 55750 352 4 englisch Robert K Messie Castles of Steel Britain Germany and the Winning of the Great War at Sea Random House New York 2003 ISBN 0 679 45671 6 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orion class battleship Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Friedman The British Battleship 1906 1946 S 111 a b Conway s All the world s fighting ships 1906 1921 S 28 a b c Burt British Battleships of World War One S 157 Burt S 150 13 5 45 34 3 cm Mark V L Abgerufen am 4 Juni 2022 4 50 10 2 cm BL Mark VII Abgerufen am 4 Juni 2022 Brooks The Mast and Funnel Question S 40f a b Burt S 171ff Massie Castles of Steel S 19 Halpern A Naval History of World War I S 27 Anmerkungen Bearbeiten Bei der Monarch wurden Yarrow Kessel verwendet Bei den 635kg Granaten verringerte sich die Mundungsgeschwindigkeit auf 759 m s die Reichweite blieb jedoch annahernd gleichSchlachtschiffe der Orion Klasse HMS Orion HMS Conqueror HMS Thunderer HMS MonarchListe historischer Schiffe der Royal Navy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orion Klasse 1910 amp oldid 239198991