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Die Orientturteltaube Streptopelia orientalis auch Bergturteltaube Meena Turteltaube oder Meenataube genannt ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben Columbidae Sie besiedelt Teile Sibiriens und Mittelasiens und uberwintert in Sudostasien In Europa ist die Art ein extrem seltener Irrgast OrientturteltaubeOrientturteltaube Streptopelia orientalis SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Taubenvogel Columbiformes Familie Tauben Columbidae Gattung Turteltauben Streptopelia Art OrientturteltaubeWissenschaftlicher NameStreptopelia orientalis Latham 1790 Streptopelia orientalisEin Paar Orientturteltauben Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale und Lautausserungen 2 Verbreitung Lebensraum und Bestand 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Haltung in menschlicher Obhut 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksMerkmale und Lautausserungen BearbeitenDie Orientturteltaube hat eine Korperlange von 30 bis 35 cm und eine Flugelspannweite von 54 62 cm Die Art ahnelt insgesamt sehr der Turteltaube Die Orientturteltaube ist allerdings insgesamt ein Drittel grosser und schwerer als diese Art Die Turteltaube ist am Hals und auf der Brust deutlich heller die hellen Federsaume auf der Oberseite sind breiter mehr rostgelb und die hellen Flugelbinden fehlen Bei der Orientturteltaube sind ausserdem die Flugel deutlich starker gerundet 1 Oberer Rucken Kopf Hals und Brust sind dunkel braunrosa Der Burzel ist blaugrau Bauch Beine und Unterschwanzdecken sind weisslich grau Die Schulterfedern die Schirmfedern sowie die proximalen Flugeldecken sind deutlich rostbraun gesaumt die Federzentren sind schwarz Die Handschwingen und die Handdecken sind schwarz Die Armschwingen und die Armdecken sind ebenfalls schwarz aber breit blaugrau gerandet Die Spitzen der mittleren und grossen Armdecken sind zusatzlich weiss gesaumt und bilden so zwei deutlich sichtbare helle Flugelbinden Die zweiten bis sechsten Steuerfedern sind an der Basis blaugrau in der Mitte schwarz und zeigen bei der Unterart S o meena eine breite weisse bei der Nominatform eine graue Endbinde Der Hals zeigt an den Seiten einen rundlichen Fleck der aus feinen parallelen schwarzen Streifen auf blaugrauem Grund besteht Die Beine sind rot der Schnabel dunkelgrau Beide Geschlechter sehen gleich aus Der Gesang ist ahnlich wie bei der Ringeltaube dumpf gurrend Verbreitung Lebensraum und Bestand Bearbeiten nbsp Verbreitung der Orientturteltaube Brutgebiete Ganzjahriges Vorkommen Migration UberwinterungsgebieteDas Verbreitungsgebiet der Art umfasst die Taiga Mittelsibiriens die Waldsteppe Sudsibiriens sowie die Bergwalder Mittelasiens Es uberlappt sich teilweise mit dem Verbreitungsgebiet der Turteltaube 2 In Sibirien erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Orientturteltaube vom Suden des Urals bis nach Sachalin In sudlicher Richtung reicht es bis nach Kasachstan dem Osten des Irans Afghanistan und Sudindien Die Art kommt ausserdem auf Japan und auf Taiwan sowie im Norden Indochinas und Hainans vor Die Tauben die im nordlichen Gebiet des Verbreitungsgebietes bruten uberwintern sudlich des Himalayas Vereinzelt kommen sie auch bis nach Sri Lanka und der Mitte Thailands vor 3 Der Lebensraum der Orientturteltaube sind Waldrander und teilweise mit Wald bestandenes Kulturland in der warmen Palaarktis und den kuhleren Tropen Die Hohenverbreitung reicht vom Tiefland bis in Hohenlagen von 4 000 Meter uber NN Sie fehlt gewohnlich in dicht bewaldeten Gebieten und Wusten Sie sucht auch auf Kulturflachen nach Nahrung und ist besonders haufig auf Stoppelfeldern zu beobachten 3 Belastbare Angaben zur Grosse des Weltbestandes und zu Bestandstrends gibt es nicht die Art ist jedoch zumindest in Teilen ihres Verbreitungsgebietes haufig Sie wird daher von der IUCN als ungefahrdet betrachtet Sie ist in Teilen ihres Verbreitungsgebietes eine haufige Art 4 Lebensweise BearbeitenDie Orientturteltaube lebt einzeln in Paaren oder in kleinen Trupps Zu grosseren Ansammlungen kommt es nur zu den Zugzeiten oder an Stellen mit besonders reichlichem Nahrungsangebot Die Orientturteltaube sucht ihre Nahrung uberwiegend auf dem Boden Das Nahrungsspektrum umfasst Samereien und in geringerem Umfang auch Sprosslinge Die im nordlichen Verbreitungsgebiet vorkommenden Orientturteltauben sind Zugvogel Sie verlassen ihre Brutgebiete im Zeitraum August bis Oktober und kehren im April bis Mai wieder zuruck Der Fortpflanzungszeitraum variiert in Abhangigkeit vom Standort Im Norden des Verbreitungsgebietes bruten die Orientturteltauben von Mai bis August Im Suden Indiens dagegen erstreckt sich die Fortpflanzungszeit von November bis Februar Das Nest wird in einem Baum oder Strauch errichtet und ist eine nur lose zusammengefugte Plattform aus Zweigen Das Gelege umfasst zwei Eier Sie werden von beiden Elternvogel fur 15 bis 16 Tage bebrutet Die Jungvogel sind nach 15 bis 17 Tagen flugge 3 Systematik BearbeitenDie Orientturteltaube bildet nach molekulargenetischen Untersuchungen der mitochondrialen DNA mtDNA und der Zellkern DNA das Schwestertaxon eines Artenpaares das aus der Turteltaube und der Adamauaturteltaube S hypopyrrha besteht 5 Haltung in menschlicher Obhut BearbeitenDie Orientturteltaube wurde erstmals 1864 vom Zoo in London gezeigt 6 Die Art gilt als deutlich ruhiger und fur eine Volierenhaltung geeigneter als die europaische Turteltaube Sie wurde aber uber lange Zeit nur sehr selten importiert Die ersten Orientturteltauben die in die deutsche Wildtaubenhaltung gelangten wurden 1982 uber die damalige Tschechoslowakei importiert 7 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Rosler S 117 Munst S 173 a b c Gibbs S 245 Gibbs S 246 K P Johnson S de Kort K Dinwoodey A C Mateman C ten Cate C M Lessells und D H Clayton A molecular phylogeny of the dove genera Streptopelia and Columba The Auk 118 Heft 4 2001 S 874 887 Volltext als pdf Rosler S 118 Munst S 172Literatur Bearbeiten David Gibbs Eustace Barnes und John Cox Pigeons and Doves A Guide to the Pigeons and Doves of the World Pica Press Sussex 2001 ISBN 90 74345 26 3 Alois Munst und Josef Wolters Tauben Die Arten der Wildtauben 2 erweiterte und uberarbeitete Auflage Verlag Karin Wolters Bottrop 1999 ISBN 3 9801504 9 6 Gerhard Rosler Die Wildtauben der Erde Freileben Haltung und Zucht Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 S 382 und 390 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orientturteltaube Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Streptopelia orientalis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 3 November 2008 Orientturteltaube Streptopelia orientalis bei Avibase Orientturteltaube Streptopelia orientalis auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Orientturteltaube Streptopelia orientalis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orientturteltaube amp oldid 236288032