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Die Ophiacodontidae sind eine Verwandtschaftsgruppe der Pelycosaurier eine Gruppe Landwirbeltiere die zu den Synapsiden gestellt wird Es waren zumindest teilweise im Wasser lebende Tiere die sich von Fleisch und moglicherweise von Fisch ernahrten Die Familie Ophiacodontidae existierte im Zeitraum vor 311 bis 273 Millionen Jahren OphiacodontidaeOphiacodon mirusZeitliches Auftretenoberes Karbon bis unteres Perm Kungurium 311 3 bis 272 5 Mio JahreFundorteNordamerika und EuropaSystematikKiefermauler Gnathostomata Landwirbeltiere Tetrapoda Synapsiden Synapsida Pelycosaurier Pelycosauria EupelycosauriaOphiacodontidaeWissenschaftlicher NameOphiacodontidaeNopcsa 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Autapomorphien 2 Auftreten und Verbreitung 2 1 Fundorte 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Hauptmerkmal der Ophiacodontidae war ihr primares Schadelfenster in der Schlafenregion Schlafen oder Temporalfenster hinter der Augenhohle Ihr Schadel war langgestreckt bei spateren Vertretern der Gruppe war er im Vergleich zum Korper riesig und massiv geformt Die Schadelbasis war relativ tief gelegen Die Umrahmung der Augenhohle befand sich sehr hoch am Schadel Die Knochen des Gehirnschadels waren generell weniger stark miteinander verwachsen als bei anderen Eupelycosauria Die zugespitzte Schnauze enthielt zahlreiche mehr als 40 gleichformige homodonte Zahne die klein und spitz und zum Ergreifen von Beute geeignet waren In einer Einkerbung des Unterkiefers sass ein gut ausgebildetes Mandibularfenster Oberhalb der Eckzahne befand sich am Oberkiefer ein aufstrebender Vorsprung Das Tranenbein war langgestreckt Die postdorsalen Fortsatze der Pramaxilla waren langlich und dunn sie wurden an der Mittellinie vom vorderen Fortsatz des Nasenbeins getrennt Das Angulare besass einen gut entwickelten ventralen Kiel Der untere Rand des postorbitalen Schadels war konkav geformt und umschloss das Jochbein Das Tabulare zeigte einen grossen medialen Fortsatz Schulter und Beckengurtel waren gut entwickelt die Finger waren abgeflacht und dienten bei einigen Arten der Fortbewegung im Wasser die Hand und Fusswurzelknochen waren ausserdem nur wenig verknochert Ophiacodontidae besassen einen langen Schwanz Die Wirbelkorper waren kurzer als bei den Sphenacodontidae und den Edaphosauridae Die Ophiacodontidae variierten erheblich in ihrer Grosse Wahrend fruhe Vertreter nur rund 50 Zentimeter lang wurden erreichten spate Gattungen wie Ophiacodon bis zu 4 Meter Lange Autapomorphien Bearbeiten Die Ophiacodontidae zeichneten sich durch folgende Autapomorphien aus 1 Der antorbitale Schadelbereich war doppelt so lang wie der hinter der Augenhohle gelegene Bei anderen Synapsiden ist er wesentlich kurzer Das Nasenbein war langer als das Stirnbein und fast doppelt so lang wie das Scheitelbein Bei anderen Synapsiden ist es kurzer Der paraoccipitale Fortsatz am Hinterhauptbein war kurz und reichte nicht bis zum Jochbein Bei anderen Synapsiden ist er langer und erreicht das Quadratbein oder das Schuppenbein Das Tabulare dehnte sich in ventraler Richtung nur bis zum Supraoccipitale aus Bei anderen Synapsiden reicht es wesentlich weiter herab Auftreten und Verbreitung BearbeitenDer fruheste Vertreter dieser Gruppe war Archaeothyris der auch das alteste zweifelsfrei zu den Synapsiden gehorende Tier darstellt Er lebte im Pennsylvanium Oberkarbon Wende Moskovium Kasimovium vor ca 311 bis 305 Millionen Jahren Fossile Zeugnisse dieser Gattung wurden in der Morien Gruppe in der kanadischen Provinz Nova Scotia gefunden Auch Clepsydrops war eine fruhe Gattung der Ophiacodontidae Die namensgebende Gattung Ophiacodon ist mit mehreren Arten aus dem spaten Karbon und unteren Perm belegt Im mittleren Perm Artinskium sind die Ophiacodontidae ausgestorben Fundorte Bearbeiten Fossilfunde dieser Tiere sind bislang meist nur aus Nordamerika belegt eine Ausnahme bilden Stereorhachis der nur in Europa vorkommt und Ophiacodon der in Europa auftreten kann Nordamerika Kanada Nova Scotia Morien Gruppe Moskovium Kasimovium Vereinigte Staaten Colorado Kansas New Mexico Ohio Oklahoma Texas UtahEuropa England Kenilworth Brekzie CisuraliumLebensweise BearbeitenDass die Ophiacodontidae semiaquatische Fischfresser waren wird nicht von allen Wissenschaftlern anerkannt siehe beispielsweise Reisz 2 Systematik BearbeitenDie Ophiacodontidae bilden gemeinsam mit den Edaphosauridae und den Sphenacodontia zu denen unter anderem Dimetrodon zahlte ein gemeinsames Taxon das durch verschiedene Merkmale im Bau des Schadels charakterisiert ist Dieses Taxon ist innerhalb der Pelycosaurier im Gegensatz etwa zu den Caseidae oder Varanopseidae weiter entwickelt Dennoch wird der alteste bekannte Synapside Archaeothyris ebenfalls in die Ophiacodontidae eingeordnet Die genauen Abstammungslinien innerhalb dieser Tiere sind daher noch nicht zweifelsfrei geklart Nach Carroll 1988 werden folgende Gattungen den Ophiacodontidae zugeordnet Archaeothyris Reisz 1972 mittleres Pennsylvanium Baldwinonus Romer amp Price 1940 fruhes Perm Clepsydrops Cope 1875 spates Pennsylvanium Ophiacodon Marsh 1878 spates Pennsylvanium und fruhes Perm Protoclepsydrops fruhes Pennsylvanium umstritten Wenn anerkannt ware dieses Taxon der alteste bekannte Synapside Stereophallodon Romer 1937 fruhes Perm Stereorhachis Gaudry 1880 spates Pennsylvanium Varanosaurus Broili 1904 fruhes Perm umstritten nbsp Archaeothyris nbsp Ophiacodon retroversusLiteratur BearbeitenRobert L Carroll Vertebrate Paleontology and Evolution WH Freeman amp Co New York 1988 ISBN 0 7167 1822 7 T S Kemp The Origin amp Evolution of Mammals Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 850761 5 Michael J Benton Palaontologie der Wirbeltiere Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen 2007 ISBN 3 89937 072 4Einzelnachweise Bearbeiten Autapomorphien bei den Hauptgruppen der Synapsiden Reisz R R amp Berman V S 1986 Ianthosaurus hardestii n sp a primitive ephadosaur Reptilia Pelycosauria from the Upper Pennsylvanian Rock Lake Shale near Garnett Kansas Can J Earth Sci 23 77 91 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ophiacodontidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Pelycosauriertaxa Ophiacodontidae bei Mikkos Archiv der Phylogenese Ophiacodontidae auf Palaeos com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ophiacodontidae amp oldid 237650685