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Kampagne um die Salomonen 1942 1945 Sudliche Salomonen1942Tulagi Guadalcanal1943Operation I Operation Vengeance Operation SO und SEZentral Salomonen1943New Georgia Kula Golf Kolombangara Vella Golf Dogeared Vella Lavella Operation SENordliche Salomonen1943 1945Treasury Inseln Choiseul Kaiserin Augusta Bucht Bougainville Green Islands Die Operation Vengeance englisch fur Rache war ein von den Amerikanern wahrend des Pazifikkriegs gestartetes Unternehmen auf den Salomonen Es fand am 18 April 1943 statt und fuhrte zum Tod des japanischen Admirals Yamamoto Isoroku Admiral YamamotoYamamoto galt bei den Amerikanern als der verantwortliche Admiral fur den Angriff auf Pearl Harbor am 7 Dezember 1941 Als den Amerikanern eine Inspektionsreise des Admirals nach Bougainville durch das Abhoren und Dekodieren eines japanischen Funkspruchs in allen Zeitabschnitten bekannt wurde entschieden sich die Admirale Chester W Nimitz und William F Halsey einen Angriff auf Yamamoto auszufuhren Eine Staffel Langstreckenjager die von Henderson Field auf Guadalcanal startete fuhrte den Plan aus und schoss den Bomber mit dem japanischen Admiral an Bord nahe dem Flugfeld von Buin ab Mit Yamamoto starben zwei Konteradmirale sein Sekretar und der Pilot der Maschine Inhaltsverzeichnis 1 Der Funkspruch 2 Die Planung 3 Die Ausfuhrung 4 Nachspiel 5 Quellen 6 Literatur 7 WeblinksDer Funkspruch BearbeitenDer Oberbefehlshaber der Kaiserlich Japanischen Marine Admiral Yamamoto entschloss sich zur Hebung der Truppenmoral nach der Niederlage bei der Schlacht um Guadalcanal und zur Danksagung an die in der Operation I eingesetzten Fliegerkrafte eine Inspektionsreise zu Stutzpunkten auf den Salomonen und Bougainville zu unternehmen Am 14 April 1943 fing der amerikanische Marine Nachrichtendienst mit dem Decknamen Magic einen Funkspruch mit den Einzelheiten der Planung auf und entschlusselte ihn Die Originalnachricht NTF131755 war an die Kommandantur der japanischen 11 und 26 Luftflotte gerichtet und mit dem Schlussel JN 25D kodiert Drei Magic Abhorstationen der USA darunter die der Pazifikflotte horten den Funkspruch ab In ihm war die Rede von einer geplanten Inspektionsreise des Admirals zu drei Frontstutzpunkten im Raum um Bougainville Die Ankunfts und Abflugzeiten an den Stutzpunkten waren ebenso Inhalt des Funkspruchs wie die Anzahl und Typen der eingesetzten Flugzeuge Der Flug war fur den 18 April angesetzt Die uber Nacht von Major Alva Lasswell entschlusselte Nachricht wurde zunachst an Admiral Chester W Nimitz ubergeben Dieser stellte sich zu Beginn seiner Uberlegungen die Frage ob irgendjemand der moglichen Nachfolger Yamamotos besser fur diesen Posten geeignet sei als Yamamoto selbst Nimitz hatte schon mehrfach betont dass Yamamoto die grosste Gefahr fur ihn darstelle 1 Er kam mit seinem Stab daruber uberein dass es keinen anderen hochrangigen japanischen Offizier gabe der es in strategischer und taktischer Brillanz sowie mit seiner Popularitat bei Militar und Volk mit ihm aufnehmen konne Yamamotos Tod wurde fur die Japaner unzweifelhaft einen harten Einschnitt im Hinblick auf Moral und Kampfkraft darstellen Nimitz besprach seine Ansichten kurz darauf mit seinem Kollegen Admiral William F Halsey der das Kommando im Raum der Salomonen innehatte Auch Halsey war fur die Abfangmission zu der Konteradmiral Marc A Mitscher empfahl die auf Henderson Airfield stationierten Lockheed P 38 einzusetzen Fruhere Annahmen dass der Befehl dazu von oberster Stelle ausgegeben worden sei haben sich als haltlos erwiesen 2 Nimitz und Halsey telegraphierten ihr Ansinnen zwar dem Marineminister William Knox zur Kenntnisnahme doch weder Knox noch US Prasident Roosevelt griffen in die Planung ein Die Planung BearbeitenNimitz autorisierte am Morgen des 17 April die Mission und uberliess die Ausarbeitung der Planung Halsey Mitscher und dessen Stab Aus dem entschlusselten Funkspruch ging hervor dass Admiral Yamamoto am 18 April von Rabaul aus zum Flugfeld Ballalae sudlich von Bougainville in den Nordlichen Salomonen aufbrechen wurde Yamamoto und seine Begleiter sollten mit zwei mittleren Bombern des Typs Mitsubishi G4M Betty der 205 Kokutai Marineflugeinheit fliegen die von sechs Mitsubishi A6M Zero der 204 Kokutai Marineflugeinheit als Schutz begleitet werden wurden Als Abflugzeit war 6 00 Uhr Tokioter Zeit und als Ankunftszeit 8 00 Uhr Tokioter Zeit angegeben nbsp Eine Lockheed P 38 Lightning der US LuftwaffeDer Kommandeur der 339th Fighter Squadron auf Guadalcanal Major John W Mitchell erhielt von Konteradmiral Mitscher den Auftrag mit seinen P 38 Jagern die Mission auszufuhren Am Nachmittag des 17 April sassen Mitchell Thomas Lanphier einer der besten Piloten der Einheit und der Nachrichtenoffizier Joe McGuigan zum Kartenstudium zusammen Es wurde ein Kurs ausgearbeitet der die Jager in einer niedrigen Flughohe von nur wenigen Metern uber der Wasseroberflache in etwa 80 Kilometern Entfernung an den japanisch besetzten Inseln des New Georgia Archipels vorbei in Richtung Bougainville fuhren sollte Bei einer Routenlange von rund 645 Kilometern sollte der Flug zwei Stunden dauern und der errechnete Treffpunkt um 9 35 Uhr erreicht werden Da die Fuhrung von einem unbedingten Erfolg gesprochen hatte beschloss Mitchell 18 P 38 fur die Mission einzusetzen Das Reichweitenproblem der zu fliegenden fast 1300 Kilometer plus einer angemessenen Warte und Suchzeit sollte mit zusatzlich montierten Abwurftanks gelost werden Die Jager wurden von Mitchell in drei Gruppen aufgeteilt deren Piloten von Mitchell kurz vor Mitternacht in Kenntnis gesetzt wurden Vier Maschinen bildeten die sogenannte Killergruppe die aus den Piloten Thomas Lanphier Rex Barber McLanahan und Moore bestand Die sechs Jager der Deckungsgruppe wurden von Mitchell selbst Doug Canning Jack Jacobson Goerke Frank Holmes und Hine geflogen wobei die letzten beiden die Alternative fur die Killergruppe bildeten Die zweite Deckungsgruppe wurde von acht Piloten der 12 Staffel gebildet die von Louis Kittel gefuhrt wurden Die Ausfuhrung BearbeitenAm fruhen Morgen des 18 April montierten die Bodentechniker auf Henderson Airfield die neuen Zusatztanks unter die Flugzeuge die beim Morgengrauen einsatzbereit waren In einer nach dem Fruhstuck anberaumten Besprechung erlauterte Mitchell noch einmal den Plan und befahl absolute Funkstille Um 7 00 Uhr starteten die P 38 Lightning wobei sie wegen der zusatzlichen Tanklast die volle Lange der Startbahn brauchten Zwei Maschinen mussten sofort wieder umkehren McLanahan platzte beim Start ein Reifen und der Zusatztank der Maschine von Moore liess sich nicht aktivieren Daher ersetzten Hine und Holmes die beiden in der Killergruppe Die ubrigen 16 P 38 gingen auf Nordwestkurs und versuchten eine gefahrliche Flughohe von nur knapp 10 Metern uber der Wasseroberflache einzuhalten Nach einer Flugstunde waren die Maschinen noch etwa 460 Kilometer von ihrem Zielpunkt entfernt Zu diesem Zeitpunkt hoben die Bomber und Jager der Japaner in Rabaul ab und begannen den Flug in Richtung Bougainville um den ersten Stutzpunkt um 10 00 Uhr zu erreichen Im zweiten Bomber begleitete Admiral Ugaki Matome Yamamotos Stabschef den Admiral auf seiner Inspektionsreise Gegen 8 20 Uhr unternahmen die tieffliegenden amerikanischen Jager eine erste Kurskorrektur und drehten etwas weiter in Richtung Norden Nachdem sie die Insel Vella Lavella im Norden des New Georgia Archipels hinter sich gelassen hatten wurde eine zweite Korrektur wiederum nach Norden vorgenommen Die dritte Kurskorrektur erfolgte dann um 9 00 Uhr Mit einer leichten Drehung nach Nordosten flogen die Maschinen jetzt direkt auf die Insel Bougainville zu die nur noch etwa 65 Kilometer entfernt war Zugleich begannen die Jager mit dem Steigflug und testeten die Funktion ihrer Bordwaffen nbsp Mitsubishi G4M US Kodename Betty nbsp Mitsubishi A6M US Kodename ZeroAls die Berge von Bougainville in Sichtweite kamen stiegen die Jager der beiden Deckungsgruppen hoher um die Abfanggruppe vor moglichen anfliegenden japanischen Jagern zu schutzen Doug Canning sichtete um 9 34 Uhr in nordwestlicher Richtung die anfliegende Gruppe um den Bomber mit Admiral Yamamoto an Bord Die Amerikaner warfen ihre Zusatztanks ab und drehten fur den Angriff auf die anfliegenden Japaner zu Holmes und Hines hatten Abwurfprobleme so dass nur Barber und Lanphier schnell hinter die japanischen Bomber kamen Alle anderen Jager behielten ihren Kurs zur Deckung bei Die zwei einsatzbereiten amerikanischen P 38 Jager sturzten sich auf die japanischen Bomber und begannen sofort zu feuern Der Luftkampf war von kurzer Dauer und fur die Beteiligten nicht voll uberschaubar was die gegensatzlichen Aussagen kurz nach der Attacke erklaren kann Die Vorgange liegen bis heute in Ungewissheit und werden kontrovers diskutiert Lanphier und Barber beanspruchten beide einen Bomber uber dem Dschungel der Insel abgeschossen zu haben Frank Holmes der wegen seines technischen Problems nicht sofort in den Kampf eingreifen konnte gab an einige Minuten spater eine Betty uber dem Wasser getroffen zu haben die anschliessend absturzte Japanische Quellen darunter das Tagebuch des uberlebenden Admirals Ugaki berichten dagegen folgendes In den Kampf waren nur zwei Bomber involviert Die G4M1 Betty Modell 11 mit der Fabrikationsnummer 2656 Ruder T1 323 mit Admiral Yamamoto den Fregattenkapitanen Ishizaki und Toibana Konteradmiral Kitamura Konteradmiral Takata und dem Piloten Koyani Takeo an Bord sowie eine zweite baugleiche Betty mit nicht genannter Fabrikationsnummer die Admiral Ugaki Matome Fregattenkapitan Tanimura Hiroaki den Piloten Hayashi Hiroshi und einen nicht namentlich bekannten weiteren Passagier an Bord hatte Yamamotos Bomber sturzte in den Dschungel bei Moila Point einige Kilometer entfernt von der Strasse zwischen Panguna und Buin wo er noch heute liegt Es gab keine Uberlebenden Der zweite Bomber trudelte ins Meer Der Pilot Hayashi und Admiral Ugaki uberlebten und konnten an Land gelangen Mit grosserem zeitlichen Abstand sahen die US Piloten bei ihren Aussagen fur Niederschriften der Nachrichtenoffiziere ein dass die Annahme ein dritter Bomber sei abgeschossen worden nicht zutreffend war Nachspiel BearbeitenNachdem die dort stationierten Japaner die Absturzstelle erreicht hatten brachten sie Yamamoto Isorokus Leiche zur Kommandantur Dort wurde sie am 20 April einer Autopsie unterzogen die zeigte dass die Todesursache des Admirals nicht der Absturz sondern etliche Maschinengewehrtreffer waren Yamamoto wurde danach unverzuglich eingeaschert um seinen Tod zunachst geheim zuhalten da er fur das japanische Volk eine grosse Fuhrungs und Identifikationsfigur war Seine Asche wurde an Bord einer Betty nach Rabaul geflogen und von dort an Bord des Schlachtschiffs Musashi zur japanischen Hauptinsel gebracht In Tokio erhielt er ein Staatsbegrabnis und grosse Ehrungen im Yasukuni Schrein 3 Als Nachfolger fur den japanischen Oberbefehl wurde Admiral Koga Mineichi bestellt Auch die USA gaben den erfolgreichen Abschuss zunachst nicht bekannt um den Japanern nicht preiszugeben dass sie ihre verschlusselten Funkspruche dekodieren konnten Erst nach einigen Tagen berichteten die amerikanischen Medien vom Tod des Admirals Die Mission wurde als sehr schwierig und als glucklicher Zufall dargestellt bei dem US Kustenwachter im Raum Bougainville die anfliegenden Bomber gesichtet hatten und sich zufallig eine Staffel P 38 Jagdflugzeuge in diesem Luftraum aufhielt Die drei an den Abschussen beteiligten Piloten Lanphier Barber und Holmes stritten sich ihr Leben lang darum den Erfolg des Abschusses von Yamamoto zugeschrieben zu bekommen Als 1969 das Tagebuch des uberlebenden Admirals Ugaki erschien stellte sich heraus dass Holmes definitiv einen der Bomber fur sich verbuchen konnte namlich den ins Meer gesturzten Um Lanphiers und Barbers in der Offentlichkeit ausgetragenen Streit um den zweiten Bomber zu schlichten und keinen der beiden zu diskreditieren schrieb die United States Navy den beiden kurzerhand je einen halben Abschuss zu Quellen Bearbeiten Death of Yamamoto due to Magic abgerufen am 16 Juli 2006 The Yamamoto Shootdown abgerufen am 16 Juli 2006 G4M1 Model 11 Betty Manufacture Number 2656 Tail T1 323 Yamamotos Bomber abgerufen am 16 Juli 2006 Literatur BearbeitenDonald A Davis Lightning Strike The Secret Mission to Kill Admiral Yamamoto and Avenge Pearl Harbor St Martin s Griffin 2006 ISBN 0 312 30907 4 John Stanaway Tom Tullis P 38 Lightning Aces of the Pacific and CBI Osprey Publishing 1997 ISBN 1 85532 633 7 Carroll V Glines Attack on Yamamoto Schiffer Publishing 1993 ISBN 0 88740 509 6 Donald M Goldstein Katherine V Dillon Fading Victory The Diary of Admiral Matome Ugaki 1941 45 University of Pittsburgh Press 1992 ISBN 0 8229 5462 1 R Cargill Hall Lightning over Bougainville The Yamamoto Mission Reconsidered Smithsonian History of Aviation and Spaceflight Series Smithsonian Institute Press 1991 ISBN 1 56098 012 5 Burke Davis Get Yamamoto Barker London 1973 ISBN 0 213 00348 1 Weblinks Bearbeitenhttp www acepilots com usaaf mitchell html http www acepilots com pto lanphier html Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Vengeance amp oldid 228000364