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Ololiuqui auch Qloliuhqui ist eine Droge aus den Samen mehrerer meist zweier Windengewachse Convolvulaceae 1 Die wichtigste Art hat den botanischen Namen Turbina corymbosa Synonym Rivea corymbosa Eine weitere Art ist Ipomoea violacea Synonym Ipomoea tricolor Ipomoea rubro caerulea sie werden unter der Bezeichnung Morning Glory gehandelt Die Windengewachse wachsen im sudlichen Mexiko und im nordlichen Mittelamerika und sind mit der Himmelblauen Prunkwinde Ipomoea tricolor verwandt Inhaltsverzeichnis 1 Anwendungsauswirkungen und Zusammensetzung 2 Geschichte 3 Biosynthese 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksAnwendungsauswirkungen und Zusammensetzung BearbeitenDie Droge wurde und wird von den mexikanischen Ureinwohnern u a den Nachfahren der Azteken und Mayas aufgrund ihrer halluzinogenen Wirkung zu rituellen Zwecken als Entheogen genutzt Die Ureinwohner und Mestizen zerreiben die harten Samen der Winden und lassen das Pulver in Agavenbier quellen Nach der Filtrierung soll das berauschende Getrank das Erinnerungsvermogen bis weit in die Kindheit hinein erweitern und zur hypnotischen Tieftrance fuhren Die in Ololiuqui enthaltenen Wirkstoffe LSA Lysergsaureamid und LSH Lysergsaurehydroxyethylamid sind chemisch mit LSD verwandt Geschichte BearbeitenBereits die spanischen Conquistadoren versuchten im 16 Jahrhundert unter Androhung drakonischer Strafen den Gebrauch der Substanz zu unterbinden was jedoch nie gelang Nach Auffassung der Ureinwohner ermoglicht es Ololiuqui den Korper zu verlassen Wahrend dieser ausserkorperlichen Erfahrung sei es dem Schamanen oder Priester der sie einnimmt moglich mit Geistern und Damonen zu sprechen sowie in die Zukunft zu sehen Die Droge wird von den Ureinwohnern auch verwendet um verlorene Gegenstande wiederzufinden und Verbrechen aufzuklaren Die historische Anwendung dieses Getranks wurde von dem Spanischen Geistlichen Hernando Ruiz de Alarcon im 17 Jahrhundert in Mexiko beobachtet und in seinem Traktat Tratado de las supersticiones y costumbres gentilicias que hoy viven entre los indios naturales de esta Nueva Espana niedergeschrieben Biosynthese BearbeitenDie aktiven Inhaltsstoffe werden durch Endophyten erzeugt Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Schmidbauer Jurgen vom Scheidt Handbuch der Rauschdrogen 4 Auflage 1999 ISBN 3 596 13980 5 S 277 ff Literatur BearbeitenAlbert Hofmann Die Zauberwinde Ololiuqui In LSD mein Sorgenkind Die Entdeckung einer Wunderdroge 9 Auflage Munchen 2001 ISBN 3 423 36135 2 S 126 134 Albert Hofmann H Tscherten Isolierung von Lysergsaurealkaloiden aus der mexikanischen Zauberdroge Ololiuqui In Experientia Band 16 1960 S 414 H Heimann Die Wirkung von Ololiuqui im Unterschied zu Psilocybin In Neuropsychopharmacology Band 4 1965 S 474 477 G P Ellis G B West Progress in Medicinal Chemistry 11 North Holland Pub 1975 ISBN 0 7204 7400 0 S 93 103 P H List L Horhammer Hrsg Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis 4 Auflage Funfter Band Chemikalien und Drogen H M Springer 1976 ISBN 3 540 06338 2 S 271 Helmuth Kiesel Hrsg Rausch Springer 1999 ISBN 3 540 66675 3 S 40 ff Helaine Selin Encyclopaedia of the History of Science Technology and Medicine 2 Auflage Volume 1 A K Springer 2008 ISBN 978 1 4020 4559 2 S 862 Weblinks BearbeitenOloliuqui In Erowid englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ololiuqui amp oldid 233504948