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Das Nothardt Gewehr M 1801 ist vom Typ her eine Muskete und war das vorletzte Steinschlossgewehr in der Preussischen Armee bevor sich Gewehre mit Perkussionsschloss durchsetzten Zum Einsatz kam es unter anderem 1806 in der Schlacht von Jena und Auerstedt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Technische Daten 4 Produktion 5 Einsatz 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenFriedrich Magnus von Nothardt Captain Hauptmann im Regiment von Grevenitz Nr 57 der Stammliste legte der koniglichen Kommission in Potsdam unter Leitung des Generallieutnants Ernst von Ruchel ein von ihm konstruiertes Gewehr vor Nothardt war Mitglied der Militarischen Gesellschaft ebenso wie Ruchel der ihr Prases war Ein extern hinzu gezogener Fachmann der zu dieser Zeit noch in hannoverschen Diensten stehende Obristlieutenant Gerhard Johann David von Scharnhorst erteilte ebenfalls seine Zustimmung Das Nothardt Gewehr wurde per Kabinettsordre vom 14 Februar 1801 auf Beschluss von Konig Friedrich Wilhelm III als M 1801 in die Preussische Armee eingefuhrt Fur seine Verdienste verlieh der Konig Kapitain von Nothardt den Orden Pour le Merite und gewahrte ihm eine grosszugige Dotation Beschreibung BearbeitenDas M 1801 zeichnete sich durch mehrere Verbesserungen gegenuber seinem Vorgangermodell dem preussischen Infanteriegewehr Modell 1780 87 aus So war es etwa ein Kilogramm leichter kurzer hatte ein kleineres Kaliber und einen geringeren Pulverbedarf einen geringeren Ruckstoss einen verbesserten Anschlag Es verfugte uber ein konisches Zundloch Das ersparte beim Laden zwei Handgriffe so erreichten gut ausgebildete Schutzen mit diesem Gewehr eine Schussfolge von sechs Schuss pro Minute Eine bahnbrechende Neuerung wurde erstmals am Nothardt Gewehr eingesetzt eine Visiereinrichtung mit Kimme und Korn Zuvor wurde allgemein ublich einfach uber den glatten Lauf grob anvisiert Damit wurde die Entwicklung vom bis dahin ublichen Salvenfeuer zum gezielten Feuer moglich Technische Daten BearbeitenTyp Muskete Flinte glatter Lauf ohne Zuge VorderladergewehrLange gesamt Lauf 1445 mm 1049 mmZundmechanismus SteinschlossKaliber ca 15 1 15 69 mmGewicht ca 4100 g je nach verwendetem Holz Visier Kimme u KornProduktion BearbeitenFur die Beschaffung war das 2 Departement des Oberkriegskollegiums zustandig Produziert wurde das Nothardt Gewehr ab Ende 1801 Anfang 1802 von der koniglichen Gewehrmanufaktur Potsdam Spandau Ein Vertrag von 20 Jahren Laufzeit mit den Gebrudern Schickler David Schickler u Johann Ernst Schickler seit 1796 Eigentumer der Manufaktur sah die Lieferung von jahrlich 15 000 Gewehren vor zu einem Stuckpreis von 8 Talern und 16 Groschen Bei der Herstellung kam es jedoch zu Verzogerungen unter anderem wegen gehobener Qualitatsanspruche Einsatz BearbeitenDie gesamte preussische Infanterie einschliesslich der Fusiliere sollte mit dem Nothardt Gewehr ausgerustet eine zweite vollstandige Garnitur fur den Ersatz in Kriegszeiten bereitgestellt werden Bis zum Kriegsausbruch 1806 wurden jedoch nur hochstens 20 000 Exemplare dieses Modells produziert Nur wenige Regimenter waren im Krieg gegen Napoleon I 1806 mit dem modernsten Gewehr seiner Zeit ausgerustet so vor allem die Potsdamer Garde Die Ausrustung der gesamten Armee sollte spater geschlossen erfolgen um verschiedene Kaliber und damit verbundene doppelte Bevorratung zu vermeiden So verblieben viele Gewehre in Zeughausern und Depots wo sie nach der Niederlage von 1806 von den Franzosen erbeutet und an ihre Bundesgenossen Truppen der Rheinbund Staaten vor allem Baden und Hessen abgegeben wurden Das M 1801 verblieb noch bis 1811 bei der preussischen Fussgarde Nach verschiedenen Quellen produzierte man bis zu 45 000 Gewehre dieses Typs 1811 wurde das neupreussische Infanteriegewehr M 1809 fur die preussische Armee eingefuhrt Literatur BearbeitenJohann Heinrich Moritz von Poppe Geschichte der Technologie seit der Wiederherstellung der Wissenschaften bis Gottingen 1807 11 3 Bande C Reuter Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 Militarische Gesellschaft Berlin Denkwurdigkeiten der Militarischen Gesellschaft in Berlin Band 1 Justus Gruner Auf kritischer Wallfahrt zwischen Rhein und Weser Justus Gruners Schriften Herausgeber Gerd Dethlefs Adalbert Salomo Cohnfeld Ausfuhrliche Lebens und Regierungsgeschichte Friedrich Wilhelms III Konig von Preussen Band 3 Julius Schon Geschichte der Handfeuerwaffen Eine Darstellung des Entwickelungsganges der Handfeuerwaffen von ihrem Entstehen bis zur Neuzeit ISBN 978 3 902664 40 2 Gottlob Benedict von Schirach Wilhelm Benedict von Schirach Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und anderen Sachen Band 1 Gabriel C Busch Johann Bartholomaus Trommsdorff Almanach der Fortschritte Erfindungen und Entdeckungen Band 6 ISBN 978 1 178 89558 2Weblinks BearbeitenWaffensammler Kuratorium Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nothardt Gewehr M 1801 amp oldid 226075199