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Der Begriff Nordwestsachsische Senke bezeichnet in der Geologie ein im Perm angelegtes intramontanes Sedimentbecken in Sachsen das uberwiegend Rotliegend Ablagerungen enthalt Die Rotliegend Folge ist durch einen hohen Anteil vulkanoklastischer und auch intrusiver und extrusiver Vulkanite gekennzeichnet die unter anderem den Rochlitzer Porphyr beinhalten einen seit Jahrhunderten verwendeten Werkstein Aus den Intrusivgesteinen entstanden durch Verwitterung Kaolin Lagerstatten aus denen u a auch die Staatliche Porzellan Manufaktur Meissen ihr Kaolin bezog Auch heute noch stammt etwa ein Drittel des in der Gesamtmasse der etwa 550 000 t in Deutschland produzierten Hart und Sanitarporzellans enthaltenen Kaolins aus dem Kemmlitzer Revier zwischen Leipzig und Meissen 1 Alte Steinbruche im Rochlitzer Porphyr Rochlitz oder Oschatz Formation am Rochlitzer Berg bei Rochlitz Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie 3 Gliederung der Schichtenfolge 4 Wirtschaftliche Bedeutung 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 Weblinks 7 AnmerkungenLage BearbeitenDie Nordwestsachsische Senke nimmt ganz grob ein Gebiet ein das im Westen vom Altenburger Sattel westlich von Rochlitz sudlich von Borna bis etwas sudlich und ostlich von Oschatz im Osten und bis nordlich von Eilenburg reicht Flachenmassig umfasst es etwa 2000 km 2 Naturraumlich entspricht sie im Wesentlichen dem Nordsachsischen Platten und Hugelland kleineren Teilen des Leipziger Landes und dem Mittelsachsischen Losshugelland Geologie BearbeitenDie Nordwestsachsische Senke liegt grossflachig auf den variskisch angelegten tektonischen Grosseinheiten des Nordsachsischen Synklinoriums und des Nordsachsischen Antiklinoriums auf im Kreuzungsbereich grosserer Storungssysteme die auch fur den fur dieses Becken charakteristischen Vulkanismus verantwortlich sind Sie wird im Wesentlichen von SW NO sowie von SO NW streichenden Storungen begrenzt Sie enthalt bis zu 1450 m terrestrische und pyroklastische Sedimente sowie Laven und Intrusiva additive Machtigkeit Gliederung der Schichtenfolge Bearbeiten nbsp Steinbruch im Beuchaer Granitporphyr Wurzen Formation bei Beucha SachsenDie Gliederung der Schichtfolge und die Abfolge einiger Schichtglieder wird zum Teil immer noch diskutiert Sie wird in das Unterrotliegend gestellt das Oberrotliegend fehlt Die fruher in das Rotliegend gestellten Grobklastika in der Nahe von Frohburg und Geithain werden heute als terrestrische Aquivalente des Zechsteins betrachtet Die hier benutzte Gliederung der Schichten in der Nordwestsachsischen Senke folgt der Geologie von Sachsen 3 Wurzen Formation etwa 600 m extrusive und intrusive Vulkanite Andesitoide und andesitoide Pyroklastika Oschatz Formation etwa 150 bis 250 m machtige Vulkanite Laven und Pyroklastika limnisch fluviatile tuffitische Sand Silt und Tonsteine Fanglomerate Konglomerate und sogenannte Brandschiefer ANM 1 sowie lakustrine Schwarzschiefer Rochlitz Formation ca 400 m Ignimbrite Kohren Formation ca 150 bis 200 m tuffitische Silt und Sandsteine Fanglomerate Tuffe Vulkanite Laven und Ignimbrite Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenDie Nordwestsachsische Senke und deren Rotliegendsedimente sind wirtschaftlich vor allem durch die an vielen Stellen in unterschiedlichen Niveaus abgebauten Werksteine bekannt geworden Im 19 Jahrhundert wurden auch die so genannten Brandschiefer abgebaut Es gab auch Abbauversuche auf geringmachtige Kohlefloze In der Mitte des 20 Jahrhunderts wurde die Sediment Fullung durch die SDAG Wismut auf ihre Uranhoffigkeit untersucht allerdings erfolglos Der Kemmlitzer Porphyr wird als Edukt fur die machtigen Kaolin Vorkommen in Baderitz und Kemmlitz interpretiert Aus Baderitz bezog die Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen ab etwa 1840 ihr Kaolin 1 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Werner Palchen und Harald Walter Hrsg Geologie von Sachsen Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele und Obermuller Stuttgart 2008 Harald Walter Das Rotliegend der Nordwestsachsischen Senke Veroffentlichungen des Museum fur Naturkunde Chemnitz 29 157 176 Chemnitz 2006Einzelnachweise Bearbeiten a b G Schwerdtner H Anger M Storr Die Kaolinlagerstatten des Kemmlitzer Reviers Bergbaumonographie Bergbau in Sachsen 13 116 S Freiberg 2007 Link zu PDF 9 15MB Christoph Breitkreuz Uwe Hoffmann Axel D Renno und Klaus Stanek Hrsg Third VENTS Field workshop May 15th to 18th 2008 Abstract volume and Field guide on the Late Paleozoic magmatic evolution of Saxony TU Freiberg Link zu PDF Palchen amp Walter 2008 S 233ff Weblinks BearbeitenDietrich Franke Regionale Geologie von Ostdeutschland Ein Worterbuch 2012 Abbildung 31 Geologie des Nordwestsachsischen Eruptivkomplexes PDF 356 kBAnmerkungen Bearbeiten Als Brandschiefer bezeichnet man mit dunnen Kohlenschichten vermischte Schiefertone Die Kohle und der Schieferton konnen dabei auch in wechselnden Schichten auftreten Brandschiefer hat einen hohen Aschegehalt Quelle Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordwestsachsische Senke amp oldid 233674268