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Nogai Khan 1299 mongol Har Nogaj Char Nogaj war ein Prinz der Dschingisiden Er stammte aus der Linie Dschotschis des altesten Sohns Dschingis Khans Nogai entwickelte sich ab ca 1280 zur bestimmenden Figur innerhalb der Goldenen Horde der er offiziell unterstellt war Diese besass aber etwa ab 1280 weitgehend tatenlose Khane Inhaltsverzeichnis 1 Alternativ Namen und schreibungen 2 Abstammung 3 Leben 3 1 Feldherr der Goldenen Horde 3 2 Aufbau einer Hausmacht 3 3 Zerwurfnis mit dem Khan 3 4 Niedergang 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAlternativ Namen und schreibungen BearbeitenDer Furstenname leitet sich von der mongolischen Bezeichnung Har Nohoj Char Nochoj Schwarzer Hund ab und so trat Nogai Khan auch als Kara Nogai mongol Har Nogaj in Erscheinung Andere gebrauchliche Schreibungen sind auch Noghai Noqai Nokhai und Nogay Abstammung BearbeitenNogai war nach der um 1303 erschienenen Darstellung Raschid ed Dins der Sohn des Prinzen Tatar Damit war er der Enkel von Boal und Urenkel Jochis Nogai war der Grossneffe Batu Khans des eigentlichen Begrunders der Goldenen Horde Leben BearbeitenFeldherr der Goldenen Horde Bearbeiten Uber die fruhen Jahre Nogais ist nichts bekannt Er trat erstmals 1259 als Feldherr des Tulabugha eines Prinzen und spateren Khans der Goldenen Horde auf Er fuhrte ein mongolisches Heer in einem Feldzug gegen Polen 1260 nahm er diesmal im Auftrag des Berke Khan amtierender Khan der Goldenen Horde an Auseinandersetzungen um den Besitz des Kaukasus teil Im Jahr 1261 verbundete er sich mit dem byzantinischen Kaiser Michael VIII und nahm an einem Krieg gegen die Bulgaren teil Er erhielt als Dank Tribut und eine Tochter des Kaisers Euphorasyne die er zur Frau nahm 1 Aus dieser Ehe ging auch der Sohn Tschaka Nogai hervor In der Zeit zwischen 1262 und 1263 sowie zwischen 1265 und 1267 unternahm er mehrere Feldzuge die im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen Berke und dem verwandten Ilchanat gefuhrt wurden Dabei verlor Nogai ein Auge Aufbau einer Hausmacht Bearbeiten nbsp Ethnische Flagge der NogaierAb etwa 1270 schuf sich Nogai eine eigene nomadische Gefolgschaft mit der er direkt die Steppengebiete im Suden der Goldenen Horde von der Dobrudscha bis zur unteren Wolga und zum Kaukasus beherrschte und selbststandig in die Politik umliegender Lander eingriff 2 Er hielt relativ lange an der mongolischen Religion und den mongolischen Sitten fest wahrend Berke Khan und die ersten Adeligen des Mongolischen Reiches bereits zum Islam konvertiert waren dies machte ihn bei anderen Adeligen und bei Teilen der mongolischen Bevolkerung popular Er war jedoch in religiosen Fragen tolerant auch war seine Hauptfrau Christin Im Zuge seines Aufstieges konvertierte aber auch er 1271 zum Islam Bei seinen Truppen war der Islam bis zu Nogais Tod kaum verbreitet 3 Als im Jahr 1275 ein Feldzug der Goldenen Horde gegen Litauen gescheitert war stellte Nogai ein eigenes Heer auf und unternahm einen neuen Feldzug Kurz darauf schlug er einen Aufstand der Bulgaren nieder Um etwa 1280 als Berkes Nachfolger Mongke Khan verstarb begann Nogai seine Bindungen zur ubergeordneten Goldenen Horde zu losen und seine Vasallenpflicht gegenuber dem Khan zu vernachlassigen So begrundete er die praktisch selbststandige Nogaier Horde und fuhrte z B ein eigenstandiges Munzwesen ein Die Munzen trugen eine griechische Inschrift Seine Machtbasis lag auf der Krim und in weiten Teilen der heutigen Ukraine sowie in Teilen der Kaukasusregion Nogai unterhielt enge Beziehungen zum benachbarten Ilchanat So war beispielsweise sein Sohn Turai mit einer Tochter des Ilchans Abaqa verheiratet Sein Sohn Tschaka wurde mit einer Tochter des bulgarischen Kumanenherrschers Georg I Terter verheiratet der schon 1285 Vasall Nogais geworden war Tschaka loste Georg I Terter zwischen 1299 und 1300 als Zar der Bulgaren ab so dass das Herrschaftsgebiet der Nogaier Horde bis an die Wolga und Donau ausgedehnt wurde Zerwurfnis mit dem Khan Bearbeiten Nogai begann fortan selbstandig Aussenpolitik zu betreiben So nahm er die Administration der russischen Lehen in die Hand insbesondere bestimmte er selbstandig Dimitri I zum Grossfursten von Russland Er leitete einen Feldzug gegen Serbien Bulgarien Makedonien und Thrakien und unternahm zwischen 1285 und 1287 einen Einfall mongolischer Truppen in Ungarn und Polen Insbesondere durch die hohen Verluste bei letzterem begann er beim amtierenden Khan der Goldenen Horde in Ungnade zu fallen Da Nogai nicht aus der Linie Batus stammte konnte er selbst nicht Khan werden dennoch bezeichnen ihn verschiedene russische Quellen als Zar dessen mongolische Entsprechung Khan war Er und seine Gefolgsleute vertraten die Ansicht dass jene Gebietsausdehnungen die unter seiner Fuhrung erreicht werden konnten ihm personlich und nicht der Goldenen Horde zustunden Insbesondere mit seinem Grossneffen Tokta reg 1291 1312 dem amtierenden Khan der Goldenen Horde geriet er bald in heftigen Streit Er unterstutzte diverse Bruder Toktas die ihrerseits den Khantitel und damit die Macht in der Goldenen Horde beanspruchten Nogai fuhrte spater auch eigene Feldzuge gegen Tokta die er aufgrund seines militarischen Geschicks meist fur sich entscheiden konnte Niedergang Bearbeiten Doch 1299 wurde Nogai bei Kukanalik am Dnepr von Tokta besiegt und auf der anschliessenden Flucht getotet Diese Niederlage und damit auch der Tod Nogais ist auf seine Sohne zuruckzufuhren die wahrend der Feldzuge mit mehreren von Nogais Kommandanten in Streit gerieten sie liefen daraufhin mit ihren Verbanden zu Tokta uber und nahmen auf dessen Seite an der Entscheidungsschlacht gegen Nogai teil Nogais Tod besiegelte die Selbstandigkeit seiner Gebiete die wieder fest in die Goldene Horde eingegliedert wurden Die Bevolkerung die sich weiterhin als Nogaier bezeichnete 4 wurde in das Gebiet zwischen Aralsee unterer Wolga und Ural umgesiedelt so dass der Name der Horde sich nach Osten verlagerte Literatur BearbeitenJohn Joseph Saunders The history of the Mongol conquests University of Pennsylvania Press Philadelphia PA 2001 ISBN 0 8122 1766 7 Einzelnachweise Bearbeiten Pavlov Plamen Trnovskite carici V T DAR TH 2006 Henry Hoyle Howorth History of the Mongols from the 9th to the 19th Century Part 3 The So Called Tartars of Russia and Central Asia Nachdruck von 2008 Seite 1013ff Bertold Spuler Die Goldene Horde Die Mongolen in Russland 1223 1502 2 Auflage 1965 Seite 217 Bertold Spuler Die Goldene Horde Die Mongolen in Russland 1223 1502 2 Auflage 1965 Seite 77Normdaten Person GND 1031460624 lobid OGND AKS VIAF 296934791 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nogai KhanALTERNATIVNAMEN Kara Nogai Noghai Noqai NokhaiKURZBESCHREIBUNG Prinz der DschingiskhanidenGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 1299 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nogai Khan amp oldid 217035102