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NitrophenoleName 2 Nitrophenol 3 Nitrophenol 4 NitrophenolAndere Namen o Nitrophenol 1 Hydroxy 2 nitrobenzol m Nitrophenol 1 Hydroxy 3 nitrobenzol p Nitrophenol 1 Hydroxy 4 nitrobenzolStrukturformelCAS Nummer 88 75 5 554 84 7 100 02 7PubChem 6947 11137 980Summenformel C6H5NO3Molare Masse 139 11 g mol 1Aggregatzustand festKurzbeschreibung gelbliche Nadelnoder Prismen 1 farblose Kristalle 2 farblose Kristallnadeln 3 Schmelzpunkt 44 C 1 97 C 2 113 115 C 3 Siedepunkt 214 C 1 194 C 93 mbar 2 Zers 3 pKs Wert 4 7 21 8 38 7 16Loslichkeit 2 1 g l 20 C 1 13 5 g l 25 C 2 14 8 g l 25 C 3 schwerloslich in Wasser loslich in Ethanol Ether und ChloroformGHS Kennzeichnung Achtung 1 Achtung 2 Gefahr 3 H und P Satze 302 312 332 410 302 319 301 312 332 373keine EUH Satze keine EUH Satze keine EUH Satze273 280 302 352 304 340 305 351 338 312 305 351 338 261 301 310 330 302 352 304 340 312Die Nitrophenole bilden in der Chemie eine Stoffgruppe die sich sowohl vom Phenol als auch vom Nitrobenzol ableitet Die Struktur besteht aus einem Benzolring mit angefugter Hydroxy OH und Nitrogruppe NO2 als Substituenten Durch deren unterschiedliche Anordnung ergeben sich drei Konstitutionsisomere mit der Summenformel C6H5NO3 Sie sind zumeist durch Nitrierung von Phenol mit konzentrierter Salpetersaure zuganglich Sie fallen unter anderem durch ihre gelbe Farbe auf Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Eigenschaften 2 1 pKs Werte 2 2 Schmelzpunkte 2 3 Loslichkeit in Wasser 3 Nachweis 4 Verwendung 5 Sicherheitshinweise 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise 10 WeblinksDarstellung Bearbeiten2 und 4 Nitrophenol entstehen im Gemisch bei der Nitrierung von Phenol mit verdunnter Salpetersaure Der I Effekt und der M Effekt der Hydroxygruppe des Phenols wirken bei der Zweitsubstitution ortho para dirigierend Die Trennung gelingt mittels Wasserdampfdestillation wobei nur das o Nitrophenol ubergeht 5 Neue Trennungsmethoden beruhen auf der Tatsache dass nur o Nitrophenol in n Pentan loslich ist 6 nbsp Beide Isomere konnen zu 2 4 Dinitrophenol und zu Pikrinsaure weiternitriert werden Die Darstellung von 3 Nitrophenol gelingt in zwei Stufen zunachst durch Halogenierung z B Cl2 AlCl3 von Nitrobenzol meta dirigierend anschliessend erfolgt in einer nukleophilen aromatischen Substitution der Tausch des Halogenatoms durch OH nbsp Ein weiterer Weg lauft uber die Diazotierung von 3 Nitroanilin und anschliessendes Verkochen des Diazoniumsalzes nbsp Eigenschaften BearbeitenNitrophenole sind kristalline Feststoffe sie sind schwerloslich in Wasser loslich in Ethanol Ether und Chloroform 4 Nitrophenol hat einen schwach phenolartigen Geruch nbsp 2 Nitrophenol mit intramolekularer WasserstoffbruckepKs Werte Bearbeiten Der schwach saure Charakter des Phenols ist durch die Mesomeriestabilisierung des Phenolat Ions zu begrunden Die Nitrogruppen wirken elektronenziehend die phenolische OH Bindung wird zunehmend polarisiert 2 und 4 Nitrophenol besitzen gegenuber dem 3 Nitrophenol einen niedrigeren pKs Wert damit sind deren Aciditaten grosser Bei der ortho und para Form kann das Phenolat Ion eine Doppelbindung auf die elektronenziehende Nitrogruppe M Effekt verschieben Das zweite O kann dort einen negativen Ladungsschwerpunkt ausbilden Bei der meta Form ist das nicht moglich Schmelzpunkte Bearbeiten Die Schmelzpunkte zeigen deutliche Unterschiede Das 2 Nitrophenol besitzt den niedrigsten Schmelzpunkt da es eine intramolekulare Wasserstoffbrucke ausbilden kann Die beiden anderen Isomere bilden im Gegensatz dazu intermolekulare Wasserstoffbrucken aus Beim 2 Nitrophenol ist Energie zum Aufbrechen dieser Brucken nicht erforderlich Das 4 Nitrophenol besitzt aufgrund seiner Symmetrie den hochsten Schmelzpunkt Loslichkeit in Wasser Bearbeiten Die Nitrophenole sind in Wasser schwerloslich die Werte unterscheiden sich aber innerhalb dieser Gruppe Die deutlich schlechtere Loslichkeit des 2 Nitrophenols in Wasser lasst sich ebenfalls mit der intramolekularen Wasserstoffbrucke gut erklaren Das Molekul ist dadurch nach aussen hin deutlich unpolarer Dagegen sind die Loslichkeiten des 3 und 4 Nitrophenols etwa gleich und im Vergleich deutlich besser Hier bilden sich nun zwischen der phenolischen Hydroxygruppe und Wasser eher intermolekulare Wasserstoffbrucken Nachweis BearbeitenZum qualitativ analytischen Nachweis entsteht bei der Bromierung mit Kaliumbromid und Brom beim 2 Nitrophenol das 4 6 Dibromderivat 7 das einen Schmelzpunkt von 117 C hat 8 Beim 4 Nitrophenol entsteht das 2 6 Dibromderivat mit einem Schmelzpunkt von 142 C 9 3 Nitrophenol wird mit KBr Br2 ebenfalls zweifach bromiert das Produkt schmilzt bei 91 C 10 nbsp nbsp Verwendung BearbeitenNitrophenole fallen in der chemischen pharmazeutischen und Rustungsindustrie als Zwischenprodukte bei der Produktion von Farben Leder Gummi Pestiziden Fungiziden Schadlingsbekampfungsmitteln und Munition an Sicherheitshinweise BearbeitenNitrophenole sind giftig beim Einatmen Verschlucken und Kontakt mit der Haut Es konnen Reizungen der Augen der Verdauungswege Blutvergiftung Leberschaden Schwindel Ubelkeit Kopfschmerz und Atemwegsreizung auftreten Moglicherweise wirken sie krebserregend und sensibilisierend In Verbindung mit Alkohol wird die Wirkung verstarkt Bei Beruhrung mit der Haut sollte sofort mit viel Wasser abgewaschen werden Sie haben giftige Wirkung auf das Nervensystem von Lebewesen Ein grosses Problem stellt die Entfernung von Nitrophenolen und verwandten Verbindungen aus dem Grundwasser dar Solche Kontaminationen sind mitunter in ehemaligen Sprengstoff oder Farbenfabriken und militarischen Anlagen zu finden Eine neue Entwicklung zur vollstandigen Entfernung von Nitrophenolen aus Grundwasser ist ein Katalysator der aus Eisen mit einem Tetra Amido Makrocyclischen Liganden Fe TAML besteht und die Oxidation der Gifte durch Wasserstoffperoxid ermoglicht Dabei fallen keine weiteren giftigen Substanzen an Der Katalysator wurde an der Carnegie Mellon University entwickelt 11 12 Siehe auch BearbeitenNitrosubstituierte PhenoleLiteratur BearbeitenAllinger Cava de Jongh Johnson Lebel Stevens Organische Chemie Walter de Gruyter Berlin 1980 ISBN 3 11 004594 X S 375 376 916 Streitwieser Heathcock Organische Chemie VCH Weinheim 1980 ISBN 3 527 25810 8 S 1056 1179 1189 1191 Hans Beyer Wolfgang Walter Lehrbuch der Organischen Chemie 19 Auflage S Hirzel Verlag Stuttgart 1981 ISBN 3 7776 0356 2 S 467 468 Morrison Boyd Lehrbuch der Organischen Chemie 3 Auflage VCH Weinheim 1986 ISBN 3 527 26067 6 S 1074 1076 1121 1122 Weblinks BearbeitenNitrophenole Die besondere PhenolgruppeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Eintrag zu 2 Nitrophenol in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 12 Marz 2017 JavaScript erforderlich a b c d e Eintrag zu 3 Nitrophenol in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 12 Marz 2017 JavaScript erforderlich a b c d e Eintrag zu 4 Nitrophenol in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 12 Marz 2017 JavaScript erforderlich CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification Third Edition 1984 ISBN 0 8493 0303 6 Versuchsvorschrift Nitrierung von Phenol zu 2 Nitrophenol und 4 Nitrophenol PDF der Sammlung Integriertes Organisch chemisches Praktikum der Universitat Regensburg abgerufen am 30 Oktober 2011 A Khazaei M A Zolfigol A R Moosavi Zare A Zare An Efficient Method for the Nitration of Phenols with NaNO2 in the Presence of 3 Methyl 1 Sulfonic Acid Imidazolium Chloride In Scientia Iranica Band 17 Nr 1 2010 S 31 36 PDF freier Volltext Heinz G O Becker Hrsg Organikum 19 Auflage Johann Ambrosius Barth Deutscher Verlag der Wissenschaften Leipzig Berlin Heidelberg 1993 ISBN 3 335 00343 8 S 331 F Wild Characterisation of Organic Compounds CUP Archive Cambridge 1947 S 84 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche F Wild Characterisation of Organic Compounds CUP Archive Cambridge 1947 S 86 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Heinz G O Becker Hrsg Organikum 19 Auflage Johann Ambrosius Barth Deutscher Verlag der Wissenschaften Leipzig Berlin Heidelberg 1993 ISBN 3 335 00343 8 S 653 Katalysator baut Nitrophenol ab Memento vom 1 Dezember 2016 im Internet Archive In Welt online 30 August 2005 Soumen Kundu Arani Chanda Jasper V K Thompson George Diabes Sushil K Khetan Alexander D Ryabov Terrence J Collins Rapid degradation of oxidation resistant nitrophenols by TAML activator and H2O2 In Catalysis Science amp Technology Band 5 Nr 3 2015 S 1775 1782 doi 10 1039 C4CY01426J Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nitrophenole Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Sachbegriff GND 4298847 0 lobid OGND AKS LCCN sh93006725 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nitrophenole amp oldid 235058573