www.wikidata.de-de.nina.az
Nikolai Iosifowitsch Konrad russisch Nikola j Io sifovich Ko nrad nʲɪk ɐ ˈlaˑj ɪˈɔˑsʲɪfe vʲiʧʲ ˈkɔˑnre t geboren 1 Marz 1891 in Riga Gouvernement Livland Russisches Kaiserreich gestorben 30 September 1970 in Moskau war ein sowjetischer Orientalist Er wird als Vater der sowjetischen Japanologie bezeichnet und ist vor allem als Herausgeber eines grossen japanisch russischen Worterbuches bekannt 1 Konrads GeburtshausKonrads Grab Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenBiografie BearbeitenKonrad wurde 1891 in Riga geboren Seine Familie war anscheinend judisch und sein Vater war Eisenbahningenieur 1 Nach anderen Quellen war sein Vater ein deutschstammiger Lette und seine Mutter die Tochter eines Priesters aus dem Gouvernement Orjol 2 1908 schloss er das Gymnasium in Riga ab und begann ein Studium an der Japanisch chinesischen Abteilung der Orientalistischen Fakultat der Universitat Sankt Petersburg Daneben lernte er an der Praktischen Orientalischen Akademie Prakticheskaya vostochnaya akademiya PVA Japanisch 1912 schloss er das Studium ab und ging mit einem Forschungsstipendium fur zwei Monate nach Japan 1913 1914 unterrichtete er Chinesisch und Japanisch am Handelsinstitut Kiew Kievskij kommercheskij institut heute Nationale Wadym Hetman Wirtschaftsuniversitat Kiew 3 1914 ging Konrad fur einen Forschungsaufenthalt nach Japan Er besuchte Vorlesungen an der Universitat Tōkyō und lernte klassisches Chinesisch Von Japan aus besuchte er mehrmals Korea und China Im Herbst 1917 nach dem Sturz der russischen Monarchie kehrte er nach Russland zuruck und es scheint dass er Russland von da an nie wieder verlassen wurde Er schloss seine Magisterprufungen in japanischer chinesischer und koreanischer Literatur ab 4 1919 ging nach Orjol wo seine Eltern lebten nachdem sie Riga wohl aus Angst vor der deutschen Invasion verlassen hatten 5 In Orjol beteiligte er sich an der Organisation einer proletarischen Universitat und war von 1920 bis 1922 Rektor der Universitat Orjol Orlovskij universitet heute Orlovskij gosudarstvennyj universitet 6 Konrad kehrte nach Petrograd an seine Alma Mater zuruck 1922 wurde er Dozent 1926 Professor fur Japanisch am Leningrader Institut fur Lebende Orientalische Sprachen Leningradskogo instituta zhivyh vostochnyh yazykov Gleichzeitig hatte er den Lehrstuhl fur japanische Sprache und Literatur an seiner alten Universitat inne 1934 schloss er sein Doktorat ab 7 und wurde zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR gewahlt 2 Er schrieb und ubersetzte zum Teil gemeinsam mit seiner Frau Natalija Isajewna Fel dman Konrad uber den Feudalismus in Japan klassische und moderne insbesondere proletarische japanische Literatur japanisches Theater und japanische Geschichte 8 Die Universitat Leningrad war das wichtigste Zentrum fur Japanologie in der Sowjetunion Anfangs hielt Konrad alle Lehrveranstaltungen selbst ab und er verfasste mehrere Lehrbucher fur japanische Sprache und Literatur Anfang der 1930er Jahre kamen sechs oder sieben Mitarbeiter zu seiner Abteilung hinzu und 1933 begannen 26 Studenten das Studium an der Abteilung 7 1936 und 1937 hielt er eine Reihe von Vortragen am Institut der Roten Professur 9 Unter den wichtigsten Buchern Konrads in dieser Zeit sind zwei Ubersetzungen Das Herz Kokoro von Sōseki Natsume und das Ise Monogatari funf Bucher und Lehrbucher uber japanische Sprache und Literatur sowie zwei Werke uber japanische Geschichte 8 1937 wurden Nikolai Aleksandrovitsch Newskij ein bahnbrechender Spezialist fur das Tangutische und seine Frau Isoko Mantani Newskij 萬谷磯子 verhaftet Newskij und Konrad hatten gemeinsam studiert und wohnten im selben Haus Konrad fanden nach der Verhaftung der Newskijs deren Tochter Jelena weinend vor nahmen sie bei sich auf und adoptierten sie spater 9 1938 wurde Konrad verhaftet gefoltert sowie 1939 als japanischer Spion zu funf Jahren Arbeitslager verurteilt 2 und das Institut fur Lebende Orientalische Sprachen wurde geschlossen vielleicht weil ein Grossteil des Lehrkorpers den Stalinschen Sauberungen zum Opfer gefallen war 7 1941 wurde Konrad vorzeitig aus der Haft entlassen und seine Strafe aus dem Register getilgt doch er wurde nicht rehabilitiert 2 Konrad liess sich in Moskau nieder und war von 1941 bis 1958 Professor fur japanische Sprache am Institut fur Orientalistik der Staatlichen Universitat Moskau 8 1945 erhielt er den Leninorden 10 und 1946 nach anderen Quellen 1958 10 wurde er Vollmitglied der Akademie der Wissenschaften 2 Nach dem Krieg wandte sich Konrad vermehrt der Chinaforschung zu Er veroffentlichte eine Ubersetzung der Kunst des Krieges Sun Zi und mehrere Artikel in denen er die Theorien aus Stalins Artikel Marxismus und Sprachwissenschaft auf das Chinesische und das Japanische anwandte Drei solche Artikel sind in einer Bibliografie von 1967 angefuhrt in einer Bibliografie von 1978 werden sie nicht mehr genannt 10 Nach dem Tod von Stalin setzte er sich fur die Rehabilitierung und die Veroffentlichung der Werke von Nikolai A Newskij ein der wahrend der Saubeurngen umgekommen war Newskij erhielt posthum den Leninorden 11 1969 wurde Konrad mit dem mit dem japanischen Orden der aufgehenden Sonne ausgezeichnet 1970 erschien Konrads Grosses japanisch russisches Worterbuch Bolshoj yaponsko russkij slovarko in zwei Banden Werke Auswahl BearbeitenSovremennaya nachalnaya shkola v Yaponii St Petersburg 1913 Yaponiya Narod i gosudarstvo Istoricheskij ocherk Petrograd Nauka i shkola 1923 Yaponskaya literatura v obrazcah i ocherkah Leningrad 1927 Nachdruck Moskau Nauka 1991 551 s Teatr Kabuki ego istoriya i teoriya Yaponskij teatr Leningrad Moskau Vsesoyuznoe obshestvo kulturnoj svyazi s zagranicej 1928 Kratkij ocherk grammatiki yaponskogo razgovornogo yazyka Leningrad Leningradskij vostochnyj institut 1934 Sintaksis yaponskogo nacionalnogo literaturnogo yazyka Moskau 1937 Sun Czy U Czy Traktaty o voennom iskusstve Ubersetzung zahlreiche Neuauflagen u a Moskau AST 2002 2016 2017 Zapad i Vostok Stati Moskau Nauka 1966 2 Auflage Moskau Nauka 1972 O smysle istorii Almanah Vostok Nr 6 18 Juni 2004 Ocherki yaponskoj literatury Stati i issledovaniya Moskau Hudozhestvennaya literatura 1973 Yaponskaya literatura Ot Kodziki do Tokutomi Ocherki Moskau Nauka 1974 Izbrannye trudy Istoriya Moskau Nauka 1974 Izbrannye trudy Sinologiya Moskau Nauka 1977 Nachdruck Moskau Ladomir 1995 Izbrannye trudy Literatura i teatr Moskau Nauka 1978 Ocherk istorii kultury srednevekovoj Yaponii 7 16 vv Moskau Iskusstvo 1980 Neopublikovannye raboty Pisma Moskau Rossijskaya politicheskaya enciklopediya 1996 Literatur BearbeitenRobert M Croskey N I Konrad and the Soviet Study of Japan In Acta Slavica Iaponica 9 1991 S 116 133 S Noma Hrsg Konrad Nikolai Iosifovich In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 826 Weblinks BearbeitenBiographien Nikolai Nikolai in der Kotobank japanischFussnoten Bearbeiten a b Croskey 1991 S 116 a b c d e Artyom Igorevich Kobzev Igrisha besovskie v AN SSSR Obshestvo i gosudarstvo v Kitae Bd XLIII Teil 2 Moskau IV RAN 2013 Croskey 1991 S 117 Croskey 1991 S 118 Croskey 1991 S 119 Croskey 1991 S 120 a b c Croskey 1991 S 121 a b c Croskey 1991 S 122 a b Croskey 1991 S 124 a b c Croskey 1991 S 125 Croskey 1991 S 126 Normdaten Person GND 118987860 lobid OGND AKS LCCN n80166933 NDL 00446105 VIAF 37716756 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad NikolaiALTERNATIVNAMEN Konrad Nikolai Josifowitsch Konrad Nikolaj Iosifovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer OrientalistGEBURTSDATUM 1 Marz 1891GEBURTSORT RigaSTERBEDATUM 30 September 1970STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolai Konrad amp oldid 233285095