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Niedergorne ist ein aufgelassenes Dorf in der Altmark nordlich der Stadt Arneburg Bahnhofsschild Niedergorne Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter bis Neuzeit 2 2 Archaologie 2 3 20 Jahrhundert 2 4 Eingemeindungen 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf lag funf Kilometer nordlich von Arneburg auf dem westlichen Elbufer an einem Steilhang auf halber Strecke zwischen Altenzaun und Dalchau in der Altmark 1 Ein Hohlweg fuhrte zum Elbtal hinunter Die etwa einen halben Kilometer breite Elbaue wurde auf ihrer Westseite durch einen Totarm begrenzt der 1973 weitgehend versumpft aber noch erkennbar war 1 Geschichte BearbeitenMittelalter bis Neuzeit Bearbeiten Im Jahre 1323 wurde ein Ritzsicken van Gorne als Zeuge in einer Urkunde in Arneburg aufgefuhrt 2 1339 war ein Christiano plebano in Gorne Zeuge in Stendal 3 Als erste urkundliche Erwahnung im Jahre 1419 gilt die Nennung vor gorne vnd dalchow als dy von schonhusen dort 24 Pferde stahlen So steht es in der Klageschrift und Schadensrechnung des Markgrafen Friedrich von Brandenburg vom 24 Mai 1420 gegen den Magdeburger Erzbischof Gunther wegen der Landesbeschadigungen durch den Erzbischof und dessen Untertanen 4 Weitere Nennungen sind 1510 to nedder gorne 1526 zu Nidern Gorne 1542 Goren 1608 Niedergorhne 1661 Nieder Goren oder Nieder Jehren im Werbenschen 1687 Niedern Gorne 5 Im Jahre 1454 lebte Clawes van gorne in gorne 6 die erste Nennung der von Gorne denen das Gut bis 1795 gehorte 5 1795 kam es an den Oberamtmann Reuter in Milow Dessen Erben waren 1800 die Witwe die seit 1798 wiederverherheiratete Lucke zu und die vier Geschwister Reuter zu von 1801 bis 1945 der Oberamtmann Friedrich Wilhelm Lucke und seine Frau Friederike geb Witte alleine bzw deren Erben Das war Friedrich Wilhelm Lucke 1861 als von Lucke geadelt spater dann sein Sohn Rudolf von Lucke ab 1930 bis 1945 sein Adoptivsohn Helmuth von Katte der ab 1933 den Namen von Katte von Lucke fuhrte 5 7 8 Das Gut umfasste 1928 eine Flache von 472 Hektar 5 Die zusammengehorenden Guter Niedergorne und Dalchau wurden 1945 bei der Bodenreform enteignet da die Flache jeweils mehr als 100 Hektar umfasste Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III die LPG Paul Scholz Sie wurde 1974 geloscht 9 Archaologie Bearbeiten Im Herbst 1973 war das Landesmuseum fur Vorgeschichte in Halle vom Bau des geplanten Kernkraftwerkes unterrichtet worden In aller Eile wurden archaologische Ausgrabungen geplant Die Schuler der Jungen Historiker aus Stockheim und Kleinau untersuchten die bereits bekannte slawische Siedlung des alteren Dorfes zwischen dem Steilufer der Elbe und dem Dorf Niedergorne das auf eine Anhohe direkt auf der Baustelle lag Das Dorf war vom 9 bis 13 Jahrhundert bewohnt Gefunden wurden bis zum Spatsommer 1975 altslawische und jungslawische Keramik 10 11 Es wurde uber drei Fundplatze sudlich des Dorfes berichtet aus der Jungsteinzeit 4 000 v Chr Fruheisenzeit 700 v Chr und uber altslawische Siedlungsspuren aus der Zeit um 700 11 Ostlich des Dorfes lag eine fruhdeutsche Burg 52 72428 12 02863 34 aus dem 13 Jahrhundert Sie erstreckte sich ostlich des Dorfplatzes in Nord Sud Richtung entlang der Elbe uber eine Lange von 100 Metern am Rande des Gutsparks 1 An den Untersuchungen waren neben den ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern Schuler aus Salzwedel Arneburg Zerbst und Magdeburg und der Pfarrer aus Gladigau beteiligt 1 20 Jahrhundert Bearbeiten Niedergorne wurde 1975 abgerissen um auf seinem Grund das Kernkraftwerk Stendal zu errichten In der im 12 Jahrhundert erbauten evangelisch lutherischen Kirche fand am 17 August 1975 der letzte Gottesdienst statt im Januar 1976 wurde die Kirche gesprengt und abgerissen 12 Der Bau von Block 1 wurde am 1 Dezember 1982 begonnen Der Bau wurde erst Anfang 1991 eingestellt 13 14 Hauptartikel Kernkraftwerk Stendal Auf dem Gelande des ehemaligen Kraftwerks entstand der Industrie und Gewerbepark Altmark Hauptartikel Wirtschaft im Artikel Arneburg An den Ort erinnert der Bahnhof Niedergorne der Bahnstrecke Borstel Niedergorne Eingemeindungen Bearbeiten Niedergorne gehorte ursprunglich zum Arneburgischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Arneburg auf dem Territorium des napoleonischen Konigreichs Westphalen Nach weiteren Anderungen kam es 1816 in den Kreis Osterburg den spateren Landkreis Osterburg im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preussen 5 Am 30 September 1928 wurde der Gutsbezirk Niedergorne mit der Landgemeinde Dalchau vereinigt 15 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1790 0 771801 0 721798 0 991818 0 971840 134 Jahr Einwohner1864 1591871 1191885 1471892 00 155 16 1895 130 Jahr Einwohner1900 00 150 16 1905 1061910 00 134 16 Quelle wenn nicht angegeben bis 1905 5 Religion BearbeitenDie evangelische Kirchengemeinde Niedergorne gehorte fruher zur Pfarrei Niedergorne 17 Personlichkeiten BearbeitenRudolf von Lucke 1851 1930 Politiker und RittergutsbesitzerLiteratur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur die Altmark Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil XII Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 8305 2235 5 S 796 799 doi 10 35998 9783830522355 E Book zur zweibandigen Druckausgabe Wilhelm Zahn Heimatkunde der Altmark Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies 2 Auflage Verlag Salzwedeler Wochenblatt Graphische Anstalt Salzwedel 1928 OCLC 614308966 S 166 Reprint 2018 SelbstVerlag Eugen amp Constanze Gliege J ohann A ugust F riedrich Hermes Historisch geographisch statistisch topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg Hrsg J ohann A ugust F riedrich Hermes M ichael J ulius Weigelt Zweiter oder topographischer Teil Selbstverlag und W Heinrichshofen in Kommission Magdeburg 1842 OCLC 1071081004 S 379 101 Niedergorne eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bilder des Bahnhofs Niedergorne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Dorf Niedergorne und das DDR KKW III KKW Stendal Niedergorne im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur ComputergenealogieEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Johannes Schneider Die Ausgrabung in Niedergorne 1973 1975 eine Ubersicht Rat des Kreises Stendal Abteilung Kultur Hrsg Archaologische Informationen aus der Altmark Band 1980 1980 S 49 77 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 1 Band 6 Berlin 1846 S 188 Digitalisat Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 1 Band 5 Berlin 1845 S 89 Digitalisat Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 2 Band 3 Berlin 1846 S 337 Digitalisat a b c d e f Peter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur die Altmark Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil XII Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 8305 2235 5 S 796 799 doi 10 35998 9783830522355 E Book zur zweibandigen Druckausgabe Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 1 Band 5 Berlin 1845 S 221 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Band 12 Genealogisches Handbuch der adeligen Hauser Adelige Hauser B Band II C A Starke Verlag Glucksburg Ostsee 1956 S 215f Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser Justus Perthes Gotha 1907 S 501 Digitalisat Peter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur die Altmark Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil XII Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 8305 2235 5 S 458 doi 10 35998 9783830522355 E Book zur zweibandigen Druckausgabe Hartmut Bock 40 Jahre Ausgrabungen der Jungen Archaologen der Altmark Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Hrsg Kleine Hefte zur Archaologie in Sachsen Anhalt Heft 9 2012 DNB 1020717920 S 12 13 Niedergorne ehem Kreis Arneburg a b Gottfried Meyer Auf den Spuren der Geschichte von Niedergorne Rat des Kreises Stendal Abteilung Kultur Hrsg Archaologische Informationen aus der Altmark Band 1980 1980 S 25 26 Doreen Schulze Als in Niedergorne die Kirche fiel Volksstimme 4 September 2016 abgerufen am 1 April 2022 spiegel 17 September 1990 Vollig durchstrahlt Bonn muss die DDR Kernkraftwerke abreissen lassen ein uberaus teures Unterfangen spiegel 14 Januar 1991 Geld fur eine Bauruine Regierungsbezirk Magdeburg Hrsg Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1928 ZDB ID 3766 7 S 213 a b c Wilhelm Zahn Heimatkunde der Altmark Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies 2 Auflage Verlag Salzwedeler Wochenblatt Graphische Anstalt Salzwedel 1928 OCLC 614308966 S 166 Reprint 2018 SelbstVerlag Eugen amp Constanze Gliege Pfarr Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode Rossla und Stolberg 19 Jahrgang 1903 ZDB ID 551010 7 S 125 genealogy net Volltext und Scan 52 723774 12 017516 Koordinaten 52 43 25 6 N 12 1 3 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niedergorne amp oldid 234524505