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Nicolas Notovitch russisch Nikolaj Aleksandrovich Notovich Nikolai Alexandrowitsch Notowitsch auch Nikolas Notovic Nicolas Aleksandrovich Notovich oder Shulim 13 Augustjul 25 August 1858greg in Kertsch Russisches Kaiserreich nach 1916 war ein russischer Journalist Herausgeber und Schriftsteller Nicolas Notovitch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Die Lucke im Leben Jesu 2 Schriften 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNotovitch wurde als Sohn eines Rabbiners in Kertsch einer Hafenstadt auf der Krim geboren Sein alterer Bruder war Ossip Konstantinowitsch Notowitsch 1849 1914 spater ein promovierter Jurist Obwohl uber Nikolai Notovitchs Kindheit und Jugend weder eigene noch fremde Angaben vorliegen wird angenommen dass er eine hohere Schulausbildung erhielt weil er seinem alteren Bruder Osip folgend als junger Mann die Universitat St Petersburg besuchte 1873 1874 begann sein Bruder Osip als Feuilletonredakteur der St Petersburger Zeitung Novoje Wremja zu arbeiten Offenbar durch die Beschaftigung mit zeitgenossischen Schriften aus dem Bereich der russischen Geschichte und Politik entwickelte Nikolai Notovitch ein panslavistisches Geschichtsverstandnis eine gluhende Verehrung Russlands und die Vorliebe fur ein russisch franzosisches Bundnis Zu seiner judischen Herkunft nahm er hingegen eine ablehnende Haltung ein wahrscheinlich konvertierte er wie sein Bruder Osip zur russisch orthodoxen Kirche Als Freiwilliger zog er in den Serbisch Osmanischen Krieg anschliessend in den Russisch Osmanischen Krieg 1883 fand er als Orientkorrespondent der Novoje Wremja ein journalistisches Betatigungsfeld In dieser Funktion bereiste er den Balkan den Kaukasus Zentralasien und Persien 1887 unternahm er eine Indienreise 1889 ging er nach Paris wo er u a fur die Zeitungen Le Figaro Le Journal und La science francaise schrieb 1893 zog er im Zusammenhang mit dem Panamaskandal den Zorn des russischen Botschafters Baron Arthur von Mohrenheim auf sich weil er in einem Beitrag in Le Figaro angedeutet hatte dass der Baron Bestechungsgelder erhalten habe 1895 wurde Notovitch bei einem Besuch in St Petersburg verhaftet und in die Peter und Paul Festung gebracht Anschliessend wurde er ohne Gerichtsverfahren aber unter Hinweis auf sein fur den Staat und die Gesellschaft gefahrliches literarisches Schaffen in die Verbannung nach Sibirien geschickt aus der er 1897 zuruckkehren durfte 1897 bereiste er von Paris aus Agypten Ab 1898 gab er in Paris die 14 taglich erscheinende Zeitschrift La Russie heraus in der auch eigene Beitrage erschienen 1899 wurde er in Paris in die angesehene Societe d Histoire Diplomatique aufgenommen als deren Mitglied er bis 1904 nachgewiesen ist Fur das Jahr 1903 ist ein Wohnsitz in London belegt den Notovitch bis 1906 bewohnt haben konnte Als russischer Agent lieferte er im Dezember 1904 dem franzosischen Aussenminister Theophile Delcasse und dem St Petersburger Palastkommandanten General Hesse genaue Details zum Doggerbank Zwischenfall Bis zum Jahre 1916 wurde Notovitch als Redakteur und Herausgeber verschiedener Zeitungen in St Petersburg genannt danach verlieren sich seine Spuren 1 Die Lucke im Leben Jesu Bearbeiten Internationales Aufsehen erregte Notovitch 1894 durch seine Schrift La vie inconnue de Jesus Christ wortlich Das unbekannte Leben Jesu Christi die zunachst auf Franzosisch erschienen war und schon bald in weitere Sprachen ubersetzt wurde unter dem Titel Die Lucke im Leben Jesu im gleichen Jahr auch ins Deutsche 2 Darin verbreitete Notovitch die Geschichte dass Jesus von Nazaret in seiner Jugend Galilaa verlassen und lange in Indien gelebt haben soll Bei indischen Gelehrten habe Jesus dort vor seinem spateren Wirken als Jesus Christus in Judaa den Buddhismus und den Hinduismus studiert Notovitch berief sich dabei auf einen Text in zwei Manuskripten zwei dicke in Pappe gebundene Bucher den er bei seiner Indienreise 1887 von einem Lama in dem buddhistischen Kloster von Hemis Ladakh vorgestellt und vorgelesen bekommen hatte Diesen Text gegliedert in Kapitel und Verse veroffentlichte er im Rahmen seiner Schrift auf Franzosisch unter dem Titel La vie de Saint Issa Das Leben des Heiligen Issa Die Veroffentlichung loste heftige grosstenteils ablehnende Reaktionen aus Eine Englanderin die das Kloster von Hemis und seinen Vorsteher daraufhin besuchte erkundigte sich nach dem Wahrheitsgehalt von Notovitchs Behauptungen Friedrich Max Muller ein angesehener Sprach und Religionswissenschaftler der Universitat Oxford erhielt von ihr durch einen Brief vom 29 Juni 1894 die Auskunft dass Notovitch und die von ihm angefuhrten Manuskripte dort ganzlich unbekannt seien Ein Russe bzw eine Person mit den Merkmalen von Notovitch hatte sich in dem Kloster uberhaupt nicht aufgehalten 3 Diese Auskunft erhielt auch J Archibald Douglas Professor fur Englisch und Geschichte am Government College Agra der das Kloster Hemis und seinen Vorsteher 1895 besuchte 4 5 6 Spater soll Notowitch zugegeben haben die Geschichte erfunden zu haben 7 Dem steht entgegen dass ein weiterer Besucher des Klosters der indische Monch Swami Abhedananda 1866 1939 angab dass ihm dieses Manuskript gezeigt wurde Obwohl seine Abschrift um einiges kurzer ist als die von Notovitch sind die Textstellen nahezu identisch 8 Die romisch katholische Kirche setzte das Werk auf den Index Librorum Prohibitorum In esoterischer und theosophischer Literatur Nicholas Roerich Elizabeth Clare Prophet Holger Kersten in verschiedenen Hindu Kreisen und von der Ahmadiyya Bewegung Mirza Ghulam Ahmad wurde das Werk hingegen positiv aufgegriffen Yuz Asaf 9 Schriften BearbeitenMariage ideal Theaterstuck St Petersburg 1880er Jahre Gallia Drama unveroffentlicht Datum unbekannt L alliance franco russe et la coalition europeenne par un general russe Paris 1887 Gde doroga v Indiju Wo geht der Weg nach Indien 1889 Pravda ob evrejach Die Wahrheit uber die Juden 1889 L Europe a la veille de la guerre A Savine Paris 1890 L empereur Alexandre III et son entourage Paul Ollendorff Paris 1893 La vie inconnue de Jesus Christ Paul Ollendorff Paris 1894 Digitalisat des franzosischen Originals im Portal archive org englische Ubersetzung im Portal gutenberg org L Europe et l Egypte 1898 Verschiedene Aufsatze und Reportagen in der Zeitschrift La Russie ab 1898 La femme a travers le monde etude observations et aphorismes 1901 La Russie et l alliance anglaise etude historique et politique Plon Nourrit Paris 1906Siehe auch BearbeitenVertreter der Identitat von Yuz Asaf mit JesusLiteratur BearbeitenNorbert Klatt Das Buch Die Lucke im Leben Jesu Die Falschung einer Quelle durch Nikolaus Notovitch In Materialdienst 11 1984 Evangelische Zentralstelle fur Weltanschauungsfragen S 346 348 Gunter Gronbold Jesus in Indien Das Ende einer Legende Kosel Verlag Munchen 1985 ISBN 978 3 466 20270 6 Norbert Klatt Lebte Jesus in Indien Eine religionsgeschichtliche Klarung Wallstein Verlag Gottingen 1988 ISBN 978 3 89244 004 8 H Louis Fader The Issa Tale That Will Not Die Nicholas Notovitch and His Fraudulent Gospel University Press of America Toronto 2003 ISBN 978 0 7618 2657 6 Norbert Klatt Jesus in Indien Nikolaus Alexandrovitch Notovitchs Unbekanntes Leben Jesu sein Leben und seine Indienreise In EZW Texte Orientierungen und Berichte Nr 13 Stuttgart 1986 PDF Zweite Auflage Norbert Klatt Verlag Gottingen 2011 ISBN 978 3 928312 32 5 PDF Hans Jurgen Trebst Jesu verborgene Jahre War er in Indien Cornelia Goethe Akademieverlag Frankfurt a M 2005 ISBN 978 3 8267 5565 1 Weblinks BearbeitenThe Unknown Life of Jesus Christ by Nicolas Notovitch mit einer Einfuhrung von J B Hare 2006 Einzelnachweise Bearbeiten Norbert Klatt 2011 S 9 39 Die Lucke im Leben Jesu Aus dem Franzosischen Stuttgart Leipzig Berlin Wien 1894 F Max Muller The Alleged Sojourn of Christ in India In The Nineteenth Century 36 Juli Dezember 1894 S 515 522 Artikel im Portal tertullian org J Archibald Douglas The Chief Lama of Himis on the Alleged Unknown Life of Christ In The Nineteenth Century 39 Januar Juni 1896 S 667 677 Edgar Johnson Goodspeed Famous Biblical Hoaxes Baker Book House Grand Rapids 1956 S 11 ff Robert M Price Jesus in Tibet A Modern Myth In The Fourth R Volume 14 3 2001 westarinstitute org Tibet Memento vom 21 Juni 2008 im Internet Archive Douglas T McGetchin Indology Indomania and Orientalism Fairleigh Dickinson University Press 2009 ISBN 0 8386 4208 X S 133 Swami Abhedananda Journey into Kashmir and Tibet Ramakrishna Vedanta Math Kalkutta Indien 1987 Kapitel 12 15 Norbert Klatt 1986 S 5Normdaten Person GND 10155575X lobid OGND AKS LCCN n81028885 VIAF 315702945 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Notovitch NicolasALTERNATIVNAMEN Notovich Nikolaj Aleksandrovich russisch Notowitsch Nikolai Alexandrowitsch russisch transkribiert Notowitch Nikolaj Alexandrowitch Notovic Nikolas Notovich Nicolas Aleksandrovich Shulim NicolasKURZBESCHREIBUNG russischer Journalist Herausgeber und SchriftstellerGEBURTSDATUM 25 August 1858GEBURTSORT Kertsch Russisches KaiserreichSTERBEDATUM nach 1916 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicolas Notovitch amp oldid 228865527