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Prinzregentenstrasse 7 9 ist ein Gebaudekomplex in Munchen Der Baukomplex im Stil des Historismus beherbergt die Sammlung Schack und mehrere Kulturinstitutionen Die beiden miteinander verbundenen Gebaude sind einzeln als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen und gehoren zu dem Ensemble Prinzregentenstrasse 1 Prinzregentenstrasse 7 9 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Gesandtschaftsgebaude 3 2 Galeriegebaude 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Gebaudekomplex liegt in dem Munchener Stadtteil Lehel in der Prinzregentenstrasse an der Ecke zur Reitmorstrasse einer Parallelstrasse der am linken Ufer der Isar verlaufenden Widenmayerstrasse Etwa 100 Meter westlich des Komplexes liegt das Bayerische Nationalmuseum Geschichte Bearbeiten nbsp Bauzeitliche Ansicht 1909Bauherr des Doppelkomplexes war Kaiser Wilhelm II Der Gedanke die Funktionen eines fur die Preussische Gesandtschaft in Munchen geplanten Palais und einer Gemaldegalerie in einem Gebaudekomplex miteinander zu verknupfen ging auf Graf Friedrich Pourtales zuruck der seit 1902 preussischer Gesandter in Munchen war Er schlug dafur den Umzug der Schack Galerie die der Sammler Graf Adolf Friedrich von Schack 1874 an Wilhelm II vermacht hatte und die nach dem Tod Schacks im Jahr 1894 in den Besitz des Kaisers gekommen war aus ihrem bisherigen Galeriegebaude an der Brienner Strasse in den Neubau vor Nach der Vorstellung von Pourtales sollten die Raume der Botschaft und der Galerie bei feierlichen Anlassen eine reprasentative Einheit bilden Pourtales veranlasste den Architekten und Bildhauer Adolf von Hildebrand erste Entwurfe anzufertigen Die endgultige Planung fuhrte Max Littmann durch der dabei auch Elemente der Entwurfe Hildebrands aufgriff 1907 1909 wurde der Gebaudekomplex erbaut In dem Winkel zwischen Gesandtschaftsgebaude und Galeriegebaude lag ursprunglich ein geometrisch angelegter Garten nbsp Grundriss Erdgeschoss nbsp Grundriss 1 Obergeschoss nbsp Eingangshalle Schackgalerie nbsp Lenbachsaal nbsp KopiensaalAb 1921 wurde das Palais zum Sitz der Vertretung der Regierung des Deutschen Reichs in Munchen Zur Zeit des Nationalsozialismus war das Palais von 1933 bis 1945 der Amtssitz von Franz Xaver Ritter von Epp des Reichsstatthalters in Bayern Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude teilweise beschadigt Nach Beseitigung der Schaden wurde die Schack Galerie 1950 wiedereroffnet Im selben Jahr wurde das Palais zum Sitz der Bayerischen Staatskanzlei und des Ministerprasidenten Der ehemalige Lenbachsaal des benachbarten Galeriegebaudes diente als Sitzungssaal Nach Umzug der Staatskanzlei 1993 in einen Neubau am Hofgarten kamen Kultur und Bildungsinstitutionen in das Palais darunter die Bayerische Elite Akademie das Polnische Kulturzentrum Munchen und das Tschechische Zentrum Munchen Architektur Bearbeiten nbsp GebaudekomplexDer Gebaudekomplex hat einen L formigen Grundriss und erstreckt sich entlang der Prinzregentenstrasse und der Reitmorstrasse An der Schaufassade an der Prinzregentenstrasse sind die beiden Bauteile entsprechend ihrer unterschiedlichen Funktion verschieden gestaltet aber durch gemeinsame Architekturelemente miteinander verbunden Sie haben ein Erdgeschoss mit durchgehender Bandrustizierung aus Sandstein das durch ein durchlaufendes Gurtgesims abgeschlossen ist Die beiden Obergeschosse sind uber zwei Geschosse hinweg durch Lisenen Pilaster oder Saulen in Kolossalordnung vertikal gegliedert Auch das abschliessende Gebalk mit Kranzgesims und die von Vasen bekronte Attika laufen uber beide Gebaudeteile durch Fensterrahmungen Pilaster und Saulen sind aus Sandstein Gesandtschaftsgebaude Bearbeiten nbsp GesandtschaftsgebaudeDas dreigeschossige ehemalige Gesandtschaftsgebaude ist als Stadtpalais gestaltet Es hat einen rechteckigen Grundriss von etwa 32 17 Metern und tragt ein Walmdach Die funfachsige Fassade im barockisierenden Stil hat Steinrahmenfenstern und uber die zwei Obergeschosse durchlaufende Lisenen Die Fenster des ersten Obergeschosses haben geschwungene Fenstergiebel In der Mittelachse liegt das Portal hinter dem eine Tordurchfahrt zum Innenhof fuhrt Daruber liegt ein Balkon auf den eine Glasture hinausfuhrt die durch Steinsaulen mit ionischen Kapitellen von zwei schmalen Seitenfenstern getrennt ist Das daruberliegende Fenster des zweiten Obergeschosses ist entsprechend verbreitert und durch Steinpfosten dreigeteilt Die Hoffassade ist putzgegliedert und hat an ihrer Ostseite im ersten Obergeschoss vor dem ehemaligen Speisesaal eine dreibogige Loggia mit toskanischen Saulenpaaren Die Tordurchfahrt hat drei Kreuzgratgewolbe die durch von toskanischen Saulenpaaren gestutzte Gurtbogen voneinander getrennt sind Zwischen den Saulenpaaren an der Westseite fuhrt eine Glasture in ein Vestibul von dem man aus zu der dreiseitig um ein Treppenauge gelegten Haupttreppe mit weissen Marmorstufen und neoklassizistischem Messinggelander gelangt In dem Raum in der Sudwestecke des ersten Obergeschosses ist noch die holzerne Kassettendecke erhalten In der Nordwestecke des Innenhofs liegt ein zweiflugeliges Ruckgebaude dessen Erdgeschoss ursprunglich als Remise und Stall diente Der zweigeschossige Westflugel mit Garagen im Erdgeschoss hat zwei Giebelrisaliten und tragt ein Pultdach Der eingeschossige Nordflugel tragt ein Walmdach mit Dachgauben nbsp Portal nbsp Mittelachse nbsp Tordurchfahrt nbsp Hoffassade nbsp RuckgebaudeGaleriegebaude Bearbeiten nbsp GaleriegebaudeDas ebenfalls dreigeschossige Galeriegebaude hat uber dem Rustika Ergdeschoss eine zweigeschossige von Pilastern begrenzte Saulenloggia mit ionischen Saulen in Kolossalordnung Pilaster und Saulen tragen ein Gebalk mit einer Widmung Kaiser Wilhelm II der Stadt Munchen zur Mehrung ihres Ruhmes und grossen Kunstlern zum Gedachtnis Im Tympanon des daruber aufragenden Giebeldreiecks ist ein von Adlern flankiertes Wappen mit einem Monogramm des Kaisers dargestellt Die Seitenfassade an der Reitmorstrasse ist dreigeschossig mit leicht erhohten Eckrisaliten Der Mittelbau und der sudliche Eckrisalit haben ein Satteldach der nordliche Eckrisalit ein Walmdach Die sudliche Eckrisalit hat an seiner fast fensterlosen Ostseite zwei Paare von ionischen Pilastern aus Sandstein die sich uber die beiden Obergeschosse hinweg erstrecken Ansonsten weist die Seitenfassade ebenso wie die Hoffassade eine Putzgliederung auf Durch das Portal gelangt man in ein Vestibul das an zwei Seiten einen Saulengang mit roten Marmorsaulen hat Es bietet Zugang zu den Raumen im Erdgeschoss und zu dem Treppenaufgang in dem eine Treppe aus rotem Marmor in das erste Obergeschoss fuhrt Die Ausstellungsraume sind im Erd und ersten Obergeschoss zweizeilig angeordnet die drei Raume im zweiten Obergeschoss des Mittelbaus liegen in einer Flucht Im Obergeschoss der beiden Eckrisaliten liegt je ein zweigeschossiger Saal mit Oberlichtern fur grossformatige Gemalde nbsp Front nbsp Portal nbsp Giebel nbsp Seite nbsp HoffassadeLiteratur BearbeitenSu Neubau der Schackgalerie und der preussischen Gesandtschaft in Munchen In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 81 1909 S 532 535 zlb de Julius Seidler Hrsg Heinrich Ernst Kromer Vorwort Munchener Architektur Plastik P Klostermann Munchen 1908 Tafel 36 Abbildung des plastischen Fassadenschmucks von Seidler Suddeutsche Bauzeitung 19 Jahrgang 1909 Nr 10 und Nr 41 Architektonische Rundschau 26 Jahrgang 1910 Heft 10 S 87 f Bayerischer Architekten und Ingenieur Verein Hrsg Munchen und seine Bauten bis 1912 Bruckmann Munchen 1912 S 404 f Franz Zauner Munchen in Kunst und Geschichte Lindauer Munchen 1914 S 311 f Das bayerische Oberland in Kunst und Geschichte Band 1 Georg Jacob Wolf Max Littmann 1862 1931 Knorr amp Hirth Munchen 1931 S 21 f Text S 23 Abbildung Tafeln 60 61 62 und 63 Abbildungen Karl Stankiewitz Prachtstrassen in Munchen Brienner und Prinzregentenstrasse Bayerland Dachau 2009 ISBN 978 3 89251 397 1 S 72 f S 127 129 Heinrich Habel Johannes Hallinger Timm Weski Landeshauptstadt Munchen Mitte Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 2 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 87490 586 2 S 831 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prinzregentenstrasse 7 9 Munchen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Munchen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Abgerufen am 15 Januar 2020 Denkmalnummern D 1 62 000 5577 D 1 62 000 5578 und E 1 62 000 54 48 14241 11 593195 Koordinaten 48 8 32 7 N 11 35 35 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prinzregentenstrasse 7 9 amp oldid 223613194 Galeriegebaude