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Das Gemeine Perlboot auch Schiffsboot Nautilus pompilius ist ein Kopffusser aus der Familie der Perlboote die im Pazifischen Ozean verbreitet ist Es handelt sich um die am weitesten verbreitete Art dieser Familie Gemeines PerlbootNautilus pompilius Zoo Pairi Daiza Brugelette BelgienSystematikKlasse Kopffusser Cephalopoda Unterklasse Altkopffusser Palcephalopoda Ordnung Nautiliden Nautilida Familie Perlboote Nautilidae Gattung NautilusArt Gemeines PerlbootWissenschaftlicher NameNautilus pompiliusLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fortpflanzungszyklus 3 Verbreitung 4 Lebensweise 5 Nutzung und Gefahrdung 6 Systematik 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Tentakel von Nautilus pompiliusDas Gehause von Nautilus pompilius ist dunnwandig und kann einen Durchmesser von 30 cm erreichen Die glatte Oberflache hat eine weisse Grundfarbe auf der sich wie auch bei anderen Nautilus Arten braune und weisse Querstreifen abwechseln Der Nabel des Gehauses ist ahnlich wie bei Nautilus belauensis durch einen Callus verschlossen Der Innenraum der als logarithmische Spirale gewundenen Schale der Phragmokon besteht aus bis zu 30 bisweilen auch mehr als 38 gasgefullten Kammern die durch Zwischenwande Septen voneinander getrennt sind Beim frisch geschlupften Tier sind es erst vier Kammern Das Tier bewohnt die ausserste jungste Kammer die Wohnkammer von der aus durch Bildung neuer Septen weitere Kammern des Phragmokons gebildet werden Das Gasgemisch das etwa 0 30 bar Stickstoff 0 29 bar Sauerstoff und 0 0005 bar Argon enthalt gelangt durch einen Fortsatz des Tieres den Siphunculus Sipho in die teilweise noch mit Wasser gefullten Kammern Der Siphunculus ist mit Blutgefassen durchzogen uber die Gase freigesetzt oder resorbiert werden konnen um den Auftrieb des Tieres im Wasser zu regulieren Die Schale vertragt einen Druck von etwa 60 bar was 600 Meter Meerestiefe entspricht 1 Das Tier kann sich in die Schale zuruckziehen und diese durch eine kraftige kapuzenartige Haube verschliessen Die bis zu 90 Fangarme sind mit einem klebrigen Sekret uberzogen um Beute festzuhalten Im Epithel vieler Tentakel befinden sich mindestens neun Chemorezeptoren Typen zur olfaktorischen Wahrnehmung Besonders dicht sind die Chemorezeptoren in den Lamellen der Tentakel um die Augen in den Lamellen von vier digitalen Tentakelpaaren sowie in den Gruben der paarig am Kopf angelegten Rhinophoren angeordnet 2 Der hornige Schnabel dessen Unterhalfte kraftiger als die obere ist hat verkalkte Spitzen Die Radula ist in jeder Reihe 13 teilig mit Rachiszahnen zwei Seitenzahnen zwei Randzahnen und zwei Randplatten Wie andere Perlboote hat Nautilus pompilius Lochaugen Das Perlboot das mit Hilfe seines gasgefullten Phragmokons im Wasser schweben kann bewegt sich langsam wippend fort wobei es nicht schneller als zwei Zentimeter pro Sekunde wird Fortpflanzungszyklus BearbeitenDas Mannchen sucht das Weibchen mit Hilfe des Geruchssinns auf Bei der Begattung dienen vier modifizierte Fangarme des Mannchens als Begattungsorgan mit Hilfe dessen die Spermatophoren in Gallerte gehullte Spermatozoiden an das Weibchen ubertragen werden Im Eileiter lost sich die Gallerte auf und die Spermien befruchten die Eizellen Die sehr dotterreichen Eier werden in flacherem Wasser abgelegt Erst nach etwa 12 Monaten schlupfen die bereits 3 cm langen Jungtiere Nautilus pompilius kann etwa 20 Jahre alt werden lebt also deutlich langer als Kraken und Kalmare Verbreitung BearbeitenDas Gemeine Perlboot lebt in tropischen Gewassern des westlichen Pazifiks und des ostlichen Indischen Ozeans Es bevorzugt die Hange von Korallenriffen wo es in Tiefen von etwa 400 Meter bis 650 Meter auftritt nachts auch aufwarts bis 100 Meter Meerestiefe Die Unterart Nautilus pompilius pompilius die Gehausegrossen von uber 30 cm erreicht lebt von der Andamanensee uber Indonesien bis Fidschi und vom sudlichen Japan bis zum Great Barrier Reef von Australien Die andere Unterart Nautilus pompilius suluensis die nur bis zu 16 cm gross wird ist auf die Sulusee in den sudwestlichen Philippinen beschrankt Lebensweise BearbeitenNautilus pompilius ist nachtaktiv und ernahrt sich von kleinen Krebsen daneben auch von Aas und gelegentlich von kleinen Fischen Nutzung und Gefahrdung BearbeitenFunde aus Osttimor belegen dass bereits vor etwa 40 000 Jahren Menschen aus Perlbootschalen Schmuckstucke hergestellt haben 3 Auch heute noch wird die Schale von Nautilus pompilius als Souvenir und Sammlerstuck vermarktet Zudem werden Perlboote wie andere Kopffusser wegen ihres Fleisches gefischt Obwohl es sich um die mit Abstand haufigste Perlbootart handelt ist sie daher auch gefahrdet Aufgrund der langsamen Vermehrungsrate konnen Verluste nur schwer ausgeglichen werden 4 Auf den Philippinen werden Perlboote mit Fallen aus Bambus und Rattan gefangen Als Koder dient meist Huhnerfleisch aber auch das Fleisch von Kroten Fischen und Schwein Gefangen wird Nautilus pompilius in Tiefen von 150 bis 200 m mit Netzen bis in 300 m Tiefe 3 Systematik BearbeitenDer Name Nautilus pompilius geht auf das Systema naturae von Carl von Linne zuruck wobei der griechische Gattungsname naytilos Seemann bedeutet Nautilus pompilius ist eine von funf rezenten Arten der Gattung Nautilus bzw sieben Arten der Familie Nautilidae Es gibt zwei Unterarten Nautilus pompilius pompilius und Nautilus pompilius suluensis Literatur BearbeitenLawrence Edmonds Griffin The anatomy of Nautilus pompilius Memoirs of the National Academy of Sciences Vol VIII United States Government Printing Office Washington D C 1900 Takenori Sasaki Shuichi Shigeno Kazushige Tanabe Anatomy of living Nautilus Reevaluation of primitiveness and comparison with Coleoidea PDF 1 3 MB In Kazushige Tanabe Y Shigeta T Sasaki H Hirano Hrsg Cephalopods Present and Past Tokai University Press Tokyo 2010 S 35 66 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeines Perlboot Nautilus pompilius Album mit Bildern Das Perlboot Nautilus pompilius auf weichtiere at Aquarium of the Pacific Long Beach Chambered Nautilus Nautilus pompiliusEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Sommer Biologische Meereskunde Springer Verlag Berlin Heidelberg 2005 S 54 Peter Ruth Henrike Schmidtberg Bettina Westermann Rudolf Schipp The sensory epithelium of the tentacles and the rhinophore of Nautilus pompilius L cephalopoda nautiloidea In Journal of Morphology Band 251 Nr 3 Marz 2002 S 239 255 doi 10 1002 jmor 1086 PDF a b Michelle C Langley Sue O Connor Elena Piotto 42 000 year old worked and pigment stained Nautilus shell from Jerimalai Timor Leste Evidence for an early coastal adaptation in ISEA William Broad Loving the Chambered Nautilus to Death In The New York Times 24 Oktober 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeines Perlboot amp oldid 234382944