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Der Phragmokon ˌfrakmoːˈkoːn griech fragmos phragmos Zaun Begrenzung kῶnos konos Kegel auch Phragmoconus genannt ist der gekammerte Teil der Schale der Kopffusser Links Langsschnitt der Schale eines Perlbootes mit gekammertem Phragmokon oben und grosser Wohnkammer unten man beachte die Durchtrittsstellen fur den Sipho die sogenannten Duten Rechts Schematischer Langsschnitt durch ein Perlboot mit Weichteilanatomie Der Phragmokon ist in blautonen dargestellt Inhaltsverzeichnis 1 Ammonoideen und Nautiloideen Ectocochleata 2 Belemnoideen und rezente Coleoideen Endocochleata 3 Literatur 4 EinzelnachweiseAmmonoideen und Nautiloideen Ectocochleata BearbeitenDie aussere Schale ursprunglicher Kopffusser unter anderem der rezenten Perlboote Nautilidae und der ausgestorbenen Ammoniten ist gegliedert in die Wohnkammer die den Eingeweidesack des Tieres enthalt und in die zum Schutz auch der Rest des Weichkorpers zuruckgezogen werden kann und das teils flussigkeits teils gasgefullte Phragmokon Der Phragmokon der Perlboote wie auch seiner ausgestorbenen Verwandten vgl Nautiloideen und Ammoniten kann als Grundform betrachtet werden Es ist durch Kammerscheidewande Septen in kleinere Kammern unterteilt wobei jede Kammerscheidewand die Ruckwand einer alteren Wohnkammer ist Die Kammern werden von einem langen strangartigen Fortsatz des Eingeweidesacks dem Siphunculus oder Sipho komplett durchzogen Uber den Sipho kann ein luftahnliches mit Stickstoff und Kohlendioxid angereichertes Gas oder eine wassrige Gewebsflussigkeit in die Kammern abgegeben werden Dies dient der Regulation des Auftriebs das heisst der Phragmokon dient als hydrostatischer Apparat Wahrend Nautiloideen einfach uhrglasformig von der Gehausemundung weg gewolbte Septen mit zentral verlaufendem Sipho besitzen waren die Septen der Ammoniten insbesondere die Septen der geologisch jungeren Formen Ammoniten i e S im Kontaktbereich zu den Gehausewandungen komplex gefaltelt vgl Lobenlinie und der Sipho verlief extern ventral Belemnoideen und rezente Coleoideen Endocochleata Bearbeiten nbsp nbsp Links 3D Computermodell eines nCT gescannten Gehauses des Posthornchens mit Detail eines Langsschnittes durch den Phragmokon man beachte den innen liegenden Sipho Rechts Langs und quer aufgeschnittenes 3D Computermodell eines µCT gescannten Sepienschulps Bei den moderneren Kopffussern ist die Schale ins innere des Weichkorpers verlegt und oft weitgehend zuruckgebildet oder sogar komplett reduziert Bei den fossilen Belemniten ist der Phragmokon relativ kurz und bildet den mittleren Teil des gestreckten Innenskeletts zwischen dem als reduzierte Wohnkammer interpretierten zungen bis stabformigen Proostrakum und dem oft massiven Rostrum Donnerkeil Das konische Phragmokon steckt dabei meist nur mit seiner Spitze in der konischen Aussparung Alveole des kopfwartigen Endes des Rostrums und der Sipho verlauft in der Regel ventral Die spiralige innere Schale des rezenten Posthornchens Spirula spirula erinnert im Aufbau an den Phragmokon des Nautilus mit einfach uhrglasformig gewolbten Septen jedoch mit intern verlaufendem Sipho Die Schulpen der rezenten Sepien Sepiida weisen eine sehr engstandige Kammerung mit zur Dorsoventral und Transversalebene schraggestellten Septen auf wobei jede Kammer durch eine Vielzahl kurzer teils stark gewundener und oder sich verzweigender Zwischenwande Pfeiler labyrinthartig aufgeteilt ist Statt eines strangartigen Siphos haben Sepien ein breites von membranosen Gewebe uberzogenes Siphonalfeld an der Ventralseite des Phragmokons das mit ebensolchem Gewebe im inneren des Kammern in Verbindung steht 1 Literatur BearbeitenWolfgang Oschmann Leben der Vorzeit Grundlagen der Allgemeinen und Speziellen Palaontologie UTB Band 4893 Haupt Verlag Bern 2018 ISBN 978 3 8252 4893 2 S 228 Gerhard Haszprunar Klaus Jurgen Gotting Cephalopoda Kopffusser S 352 362 in W Westheide R Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere 2 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Elsevier Munchen 2007 ISBN 978 3 8274 1575 2 Rene Hoffmann Robert Lemanis Carole Naglik Christian Klug Ammonoid buoyancy S 613 648 in Christian Klug Dieter Korn Kenneth De Baets Isabelle Kruta Royal H Mapes Hrsg Ammonoid Paleobiology From anatomy to ecology Topics in Geobiology Band 43 Springer Dordrecht 2015 ISBN 978 94 017 9629 3 Einzelnachweise Bearbeiten Antonio G Checa Julyan H E Cartwright Isabel Sanchez Almazo Jose P Andrade Francisco Ruiz Raya The cuttlefishSepia officinalis Sepiidae Cephalopoda constructs cuttlebone from a liquid crystal precursor Scientific Reports Bd 5 2015 Art Nr 11513 doi 10 1038 srep11513 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phragmokon amp oldid 182481310