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Nationalparks am Turkana See 1 ist eine von der UNESCO gelistete Statte des Weltnaturerbes in Kenia 2 Die serielle Welterbestatte umfasst drei Nationalparks am und im Turkana See Nationalparks am Turkana SeeUNESCO WelterbeCentral Island im Turkana SeeVertragsstaat en Kenia KeniaTyp NaturKriterien viii x Flache 161 485 haReferenz Nr 801Geschichte der EinschreibungEinschreibung 1997 Sitzung 21 Erweiterung 2001Gefahrdung 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Einschreibung 3 Umfang 4 Gefahrdung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer Turkana See fruher Rudolfsee genannt liegt im Ostafrikanischen Graben und ist der zweitgrosste Binnensee in Kenia Er ist in Nord Sud Richtung etwa 250 Kilometer lang in Ost West Richtung maximal knapp 50 Kilometer breit und hat eine Flache von 6405 Quadratkilometern Als Endsee hat er keinen Abfluss und verliert durch Verdunstung mehr Wasser als ihm zugefuhrt wird Dadurch sinkt sein Wasserspiegel allmahlich und er versalzt immer mehr Die Region um den Turkana See gehort zu den schwach besiedelten und abgelegenen Teilen Kenias Dadurch hat sich hier ein artenreiches Okosystem erhalten Der Turkana See ist unter anderem eines der wichtigsten Brutgebiete der Nilkrokodile in Afrika Der See und seine Umgebung bildet eine wichtige Zwischenstation fur Zugvogel Mit Koobi Fora liegt an dem See auch eine der wichtigsten Fundstatten homininer Fossilien von Ostafrika in der 1972 der Homo rudolfensis entdeckt wurde Einschreibung Bearbeiten1997 wurden aufgrund eines Beschlusses der 21 Sitzung des Welterbekomitees der Sibiloi Nationalpark und der Nationalpark Central Island in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen 3 Auf der 25 Sitzung des Welterbekomitees wurde die Welterbestatte um den Nationalpark South Island erweitert und erhielt die Bezeichnung Nationalparks am Turkana See 4 Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien ix und x 2 Kriterium ix Die geologischen und fossilen Zeugnisse reprasentieren wichtige Etappen der Erdgeschichte einschliesslich der Zeugnisse des Lebens das sich in den Entdeckungen der Hominiden widerspiegelt und der jungsten geologischen Prozesse die durch vulkanische Erosion und sedimentare Landformen reprasentiert werden Die wichtigsten geologischen Merkmale dieser Gegend stammen aus dem Pliozan und Holozan mit einem Alter von 4 Millionen bis 10 000 Jahren Die Lagerstatten von Koobi Fora enthalten vormenschliche Saugetier Mollusken und andere fossile Uberreste und haben mehr zum Verstandnis der menschlichen Abstammung und der palaozanen Umwelt beigetragen als jede andere Statte auf der Welt Kriterium x Die Statte zeichnet sich durch vielfaltige Lebensraume aus die sich aus den okologischen Veranderungen im Laufe der Zeit ergeben haben und von Land Wasser und Wustenlandschaft bis hin zu Graslandschaften reichen und wird von einer vielfaltigen Fauna bewohnt Die In situ Erhaltung innerhalb der Schutzgebiete umfasst bedrohte Arten insbesondere die Netzgiraffen Lowen und Grevyzebras und es wurden uber 350 Arten von Wasser und Landvogeln erfasst In den Inselparks bruten das Nilkrokodil das amphibische Flusspferd und mehrere Schlangenarten Daruber hinaus ist der See eine wichtige Flugpassage und Zwischenstation fur palaarktische Zugvogel wobei der South Island Park auch als wichtiges Vogelgebiet im Rahmen von BirdLife International ausgewiesen wurde Das Schutzgebiet um den Turkana See bietet ein grosses und wertvolles Labor fur die Untersuchung von Pflanzen und Tiergemeinschaften Umfang Bearbeiten nbsp Koobi Fora im Sibiloi NationalparkDie Welterbestatte umfasst drei voneinander getrennte Bereiche 5 und hat insgesamt eine Flache von 161 485 Hektar 2 Die Nationalparks die die Welterbestatte bilden sind der Sibiloi Nationalpark gegrundet 1973 Grosse 157 085 ha eine aride Halbwuste am Ostufer des Nordteils des Sees Lage 4 00764 36 395947 der Nationalpark Central Island Grosse 500 ha eine vulkanische Insel im Mittelteil des Sees Lage 3 496138 36 039455 und der Nationalpark South Island Grosse 3 900 ha eine Insel im Sudteil des Sees Lage 2 631498 36 596921 die grosste Insel des Sees Gefahrdung BearbeitenEtwa 90 seines Wassers bezieht der Turkana von seinem grossten und einzigen ganzjahrig Wasser fuhrenden Zufluss dem Omo Durch den Bau der Talsperre Gilgel Gibe III in Athiopien ist der regelmassige Wasserzufluss fur den See bedroht Weitere Umweltbedrohungen fur den Turkana See konnten sich aus dem Kuraz Sugar Development Project einem Projekt Athiopiens fur eine Zuckerindustrie am Omo und durch das LAPSSET Korridorprojekt einem Verkehrsprojekt Kenias ergeben das unter anderem ein Resort am Turkanasee vorsieht Das Welterbekomitee sieht dadurch die herausragende universelle Bedeutung der Statte bedroht und hat deswegen auf seiner 42 Sitzung 2018 die Nationalparks am Turkana See in die Liste des gefahrdeten Welterbes aufgenommen 6 Literatur BearbeitenNationalpark Lake Turkana In Das Welterbe Frederking amp Thaler Munchen 2015 ISBN 978 3 95416 181 2 S 517 Nationalparks Turkana See In Das UNESCO Welterbe Kunth Verlag Munchen 2017 ISBN 978 3 95504 413 8 S 580 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lake Turkana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nationalparks am Turkana See auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Offizielle Bezeichnungen englisch Lake Turkana National Parks franzosisch Parcs nationaux du Lac Turkana deutsche Ubersetzung entsprechend Welterbeliste In Unesco de Abgerufen am 12 Juli 2020 a b c Lake Turkana National Parks In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre abgerufen am 12 Juli 2020 englisch Decision CONF 208 VIII A Inscription Sibiloi Central Island National Parks Kenya In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre 1997 abgerufen am 12 Juli 2020 englisch Decision CONF 208 X B Lake Turkana National Parks Extension of Sibiloi Central Island National Parks Kenya In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre 2001 abgerufen am 12 Juli 2020 englisch Lake Turkana National Parks Maps In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre abgerufen am 12 Juli 2020 englisch Decision 42 COM 7B 92 Lake Turkana National Parks Kenya In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre 2018 abgerufen am 14 Juli 2020 englisch Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Welterbestatten in Kenia Kulturerbe Altstadt von Lamu 2001 Heilige Kaya Walder der Mijikenda 2008 Fort Jesus in Mombasa 2011 Archaologische Statte Thimlich Ohinga 2018 Naturerbe Nationalpark und Naturwald Mount Kenya 1997 Nationalparks am Turkana See 1997 Kenianisches Seensystem im Great Rift Valley 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalparks am Turkana See amp oldid 235813829