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Der Nationalpark Gorongosa portugiesisch Parque National da Gorongosa in Mosambik wurde 1960 als erster Nationalpark in Mosambik durch die damalige Kolonialmacht Portugal eingerichtet Der Nationalpark ist nach dem in der Nahe gelegenen Bergmassiv Gorongosa benannt Parque National da Gorongosa IUCN Kategorie II National ParkEinfahrt zum Nationalpark 2008Einfahrt zum Nationalpark 2008Lage Mosambik Sofala ProvinzFlache 4 067 km WDPA ID 801Geographische Lage 18 46 S 34 30 O 18 763888888889 34 5 Koordinaten 18 45 50 S 34 30 0 OEinrichtungsdatum 23 Juli 1960Verwaltung Direccao Nacional de Areas de Conservacao Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Kolonialzeit 2 2 Befreiungskampf 2 3 Burgerkrieg 2 4 Jungere Entwicklung 3 Landschaft 3 1 Flusse und Seen im Park 4 Flora und Vegetation 5 Tierwelt 6 Klima 7 Infrastruktur Tourismus 7 1 Parkeingang 7 2 Strassen 7 3 Unterkunft und Versorgung 8 Quellen 8 1 Allgemeine Quellen 8 2 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Nationalpark Gorongosa liegt im sudlichen Auslaufer des Grossen Afrikanischen Grabenbruchs nordlich von Beira in der Provinz Sofala in Zentralmosambik Im Sudwesten bildet der Rio Pungue die Grenze des Parks Geschichte BearbeitenKolonialzeit Bearbeiten Die Anfange des Nationalparks gehen zuruck auf ein 1920 gegrundetes Jagdgebiet der Mozambique Company Die unter britischer Kontrolle stehende Gesellschaft erhielt durch eine Lizenz der portugiesischen Kolonialmacht die Kontrolle uber die Provinz Sofala mit der Hafenstadt Beira Anfanglich nur 1000 km gross wurde das Jagdgebiet 1935 auf 3200 km vergrossert 1940 wurden ein neues Hauptquartier und ein Touristen Camp am Mussicadzi Fluss errichtet Diese wurden allerdings zwei Jahre spater durch Hochwasser zerstort 1941 endete der Vertrag der portugiesischen Kolonialmacht mit der Mozambique Company und das mehr und mehr zu einer Touristenattraktion gewordene Jagdgebiet wurde der Kolonialverwaltung unterstellt und erste Schritte zur Umwandlung in ein Schutzgebiet wurden unternommen 1951 wurde das Gebiet um eine 12 000 Quadratkilometer Schutzzone erweitert und das Chitengo Camp mit Hauptverwaltung Unterkunften und Restaurant errichtet Ende der 1950er Jahre wurden bereits mehr als 6000 Touristen pro Jahr verzeichnet Am 23 Juli 1960 wurden das 3200 km grosse Schutzgebiet und weitere 2100 Quadratkilometer der Schutzzone insgesamt 5300 km von der portugiesischen Regierung zum Nationalpark erhoben Bereits 1966 wurde der Park jedoch wieder auf 3770 km verkleinert um der Landwirtschaft mehr Flache zu verschaffen 1 Befreiungskampf Bearbeiten Von 1962 bis 1975 dauerte in Mosambik der Unabhangigkeitskrieg initiiert von der Frelimo Bis 1972 hatte dieser Befreiungskampf keine Auswirkungen auf den Nationalpark Gorongosa Auch bis zur Unabhangigkeit Mosambiks im Jahr 1975 blieb der Park bis auf wenige illegale Jagden durch Soldaten weitestgehend von Zerstorung verschont 1 Burgerkrieg Bearbeiten Nach dem Ausruf der Unabhangigkeit brach in Mosambik ein bis 1992 dauernder Burgerkrieg aus in dessen Verlauf ab 1982 das Gebiet des Nationalparks Gorongosa zwischen den beiden Burgerkriegsparteien stark umkampft war Durch den Krieg wurde der Park sich selbst uberlassen und die Infrastruktur zerstort 1 Der Park geriet unter die Kontrolle der Renamo die im Park ihr Hauptquartier errichtete 2 Beide Kriegsparteien erlegten Tiere um den Hunger zu stillen und schossen Elefanten um das Elfenbein gegen Waffen zu tauschen Die grossen Raubtiere verhungerten weil die Beutetiere fehlten Zudem suchten Fluchtlinge Schutz im Park und dezimierten die Tierwelt aus Mangel an Nahrung weiter Etwa 90 Prozent der grossen Saugetiere wurden Opfer der Kriegsfolgen 1 Jungere Entwicklung Bearbeiten Erst 1995 drei Jahre nach Ende des Burgerkrieges wurde mit Hilfe der African Development Bank ADB der European Union und der IUCN damit begonnen den Nationalpark wieder aufzubauen Unter der Leitung von Baldeu Chande und Roberto Zolho zwei Beschaftigte des Nationalparks aus der Zeit vor dem Krieg wurden 50 neue Mitarbeiter die meisten davon ehemalige Soldaten eingestellt und es wurde damit begonnen die Infrastruktur wieder aufzubauen und die Tierwelt vor Wilderei zu schutzen 1 Es dauerte bis 1998 den Nationalpark zu entminen 2 Seit 2004 arbeitet die Regierung von Mosambik beim Wiederaufbau des Nationalparks eng mit der US amerikanischen Carr Foundation zusammen 2008 wurde diese Zusammenarbeit in einem Vertrag fur die nachsten 20 Jahre vereinbart 1 Ende April 2008 wurde der Nationalpark nach der Instandsetzung der Infrastruktur wieder fur den Tourismus geoffnet 3 Unter anderem wurde ein Community Education Center mit gruner Technologie errichtet um Bildungsprogramme fur Kinder und Erwachsene vor Ort anzubieten 2010 liess die Regierung den Park auf 4 067 km erweitern 4 2020 sind mehr als 300 Mitarbeiter in den Bereichen Einhalten von Gesetzen Verwaltung von Wildtieren Wiederansiedlung von Tieren Naturschutztechnologien und Management der Mensch Tier Koexistenz beschaftigt 5 Landschaft BearbeitenDer Nationalpark Gorongosa liegt im sudlichen Auslaufer des Grossen Afrikanischer Grabenbruchs in einem zwischen 200 und 400 Meter uber dem Meeresspiegel gelegenen Uberschwemmungsgebiet nordwestlich des Rio Pungue Der von vereinzelten Inselbergen durchsetzte Park ist gepragt von einer Savannenlandschaft mit Sumpfgebieten und vielen Flussen welche in den Urema See munden Ebenfalls zum Nationalpark gehoren Teile des sich im Osten erhebende Cheringoma Plateaus Im Westen wird der Park vom Barue Plateau auf dem sich die Serra da Gorgongosa erhebt begrenzt 6 Flusse und Seen im Park Bearbeiten Der Rio Pungue bildet die sudwestliche Grenze des Nationalparks Der Urema durchfliesst den Nationalpark von Norden kommend nach Suden und mundet in einem Sumpfgebiet des Rio Pungue In der Mitte des Nationalparks bildet der Urema zusammen mit knapp 10 weiteren Flussen wovon der Nhandugue der grosste ist den Urema See Neben dem Rio Pungue fuhren nur der Vunduzi und der Nhandungue ganzjahrig Wasser 6 Flora und Vegetation Bearbeiten nbsp Strasse und VegetationDer Nationalpark ist gepragt von Waldsavannen an den Hangen der Plateaus und in trockenen Gebieten mit den fur eine Miombo Savanne typischen Pflanzengattungen Brachystegia oder Mopane In den niedriger gelegenen Savannen im Tal treten vermehrt auch Baobab Marula Baum Leberwurstbaum und Schirmakazien auf Etwa 14 Prozent des Parks sind von Wald oder dichtem Dickicht bedeckt Etwa 20 Prozent der Savannenflache im Tal werden regelmassig uberflutet 6 Im Park sind unter anderem folgende Pflanzenarten nachgewiesen GeholzeGelbfieberbaum oder Fieberakazie Acacia xanthophloea Krokodilbaum Acacia nigrescens Riesenhulse Entada abyssinica Newtonia buchananii Annona senegalensis Athiopische Palmyrapalme Borassus aethiopum Hyphaene coriacea Bauhinia galpinii Ehretia amoena Korallenbaum Erythrina livingstoniana Millettia stuhlmanniiKrautige PflanzenPrimel Gladiole Gladiolus dalenii Blaue Pfauenblume Afrikanische Iris oder Kap Iris Dietes iridioides Crinum stuhlmannii eine Art der Hakenlilien Cryptostephanus vansonii eine Art der Afrikanischen Klivien Orbea halipedicola Streptocarpus brachynema eine Art aus der Gattung der Drehfruchte Erd Burzeldorn Tribulus terrestris Aristolochia albida eine Art der Pfeifenblumen Ostindische Pfeilwurz Tacca leontopetaloides Aloe arborescensTierwelt BearbeitenBevor der Burgerkrieg den Nationalpark zerstorte und durch Wilderei bis zu 95 Prozent des Grosswildbestandes vernichtet wurde galt der Nationalpark als einer der artenreichsten Nationalparks im sudlichen Afrika Im Burgerkrieg wurde der Bestand des Elefanten von vorher mehr als 2500 Tieren auf 200 300 Tiere durch Wilderei verringert Mit dem Elfenbeinhandel besorgten sich die Burgerkriegsparteien das fur Waffen benotigte Geld Auch der Bestand anderer Tierarten wie Zebras Gnus Buffel oder Lowen und anderen Raubtieren wurde wahrend des Burgerkrieges und in den Jahren danach durch Wilderei und deren Folgen stark dezimiert Seit 1994 wird der Park wieder vor Wilderei geschutzt und es wird versucht verloren gegangene Tierarten wieder anzusiedeln Der Nationalpark verfugt heute noch uber einen einzigartigen Artenreichtum der sich langsam wieder erholt 1 2016 lebten im Park 700 Buffel uber 500 Elefanten und 70 Lowen 7 2010 wurde ein Rudel des stark bedrohten Afrikanischen Wildhundes angesiedelt das sich bis zum Jahr 2021 auf fast 100 Individuen vermehrte Ausserdem gibt es ein spezielles Schutzprogramm fur das gefahrdete Steppenschuppentier Ein Team um Shane Campbell Staton von der Princeton University USA berichtete im Wissenschaftsmagazin Science uber stosszahnlose Elefanten wie das deutsche Webportal GMX per 22 Oktober 2021 in den Umweltthemen veroffentlichte Demnach war der einst imposante Gorongosa Nationalpark wegen des Burgerkrieges in Mosambik seit den 1970er Jahren am Ende des Krieges 1992 zerstort Bis zu 95 Prozent des Grosswildbestandes fielen dem Krieg zum Opfer auch der Bestand der Elefanten schrumpfte auf etwa ein Zehntel was zu einer rasanten evolutionaren Entwicklung gefuhrt habe Der Anteil stosszahnloser Elefantenweibchen nach dem Burgerkrieg hatte sich verdreifacht Das Fehlen der machtigen Stosszahne wurde in Kriegszeiten zum Uberlebensvorteil Ohne das Elfenbein waren die Elefanten fur die Wilderer nutzlos stosszahnlose Elefanten uberlebten und konnten sich weiter fortpflanzen 8 Siehe auch Liste der Tierarten im Nationalpark GorongosaKlima BearbeitenZentralmosambik verfugt uber ein tropisches Klima Der jahrliche Regenfall betragt bis zu 1400 mm Im sudlichen Sommer Regenzeit liegen die Temperaturen zwischen 30 und 40 C mit einer hohen Luftfeuchtigkeit Im trockenen Winter erreichen die Temperaturen zwischen 15 und 25 C Infrastruktur Tourismus BearbeitenDie Infrastruktur im Nationalpark wurde wahrend des Burgerkrieges zum grossten Teil zerstort Seit 1994 laufen die Arbeiten zum Wiederaufbau Parkeingang Bearbeiten Der Zufahrt zum Parkeingang zweigt nach 40 Kilometern von Inchope von der Strasse EN1 nach Osten ab Nach 11 Kilometern erreicht man den Parkeingang Nach 18 weiteren Kilometern erreicht man das einzige Camp Strassen Bearbeiten Im Park gibt es keine befestigten Strassen Die Zufahrt zum Camp ist wahrend der Trockenzeit mit normalen Fahrzeugen erreichbar Alle anderen Wege im Park sind nur fur Gelandewagen geeignet Unterkunft und Versorgung Bearbeiten Das Chitengo Safari Camp liegt am Ufer des Rio Pungues im Suden des Nationalparks Bot es vor dem Burgerkrieg nur einfache Hutten zur Unterkunft einen Campingplatz und ein Restaurant konnen die Touristen heute zwischen verschiedenen Zimmern Bungalows und kleinen Villen und zusatzlich den neu errichteten Zeltchalets am Ufer des Rio Mussicadzi wahlen Wild Camps mit Minimalausstattung sind uber den gesamten Park verteilt Alle Unterkunfte mussen uber die Parkleitung gebucht werden 9 Die nachste Tankstelle liegt im uber 100 Kilometer entfernten Nhamatanda Quellen BearbeitenAllgemeine Quellen Bearbeiten Homepage des Nationalpark Gorongosa wildcam projektEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g History of the Gorongosa Nationalpark Memento des Originals vom 4 Juli 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gorongosa net a b Homepage des Koordinierungskreises Mosambik e V Mosambiks Nationalpark Gorongosa wieder geoffnet Themenportal 1 amp 1 1 2 Vorlage Toter Link portal 1und1 de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Timeline In gorongosa org The Gorongosa Project 2020 abgerufen am 29 Mai 2023 englisch Conservation In gorongosa org The Gorongosa Project 2020 abgerufen am 29 Mai 2023 englisch a b c Ecology of the Gorongosa Nationalparks Markus M Haefliger Von vielen guten Ideen werden nur wenige verwirklicht In nzz ch 5 Marz 2016 abgerufen am 14 Oktober 2018 Uberlebensvorteil Immer mehr Elefanten ohne Stosszahne geboren https www gmx net magazine wissen natur umwelt ueberlebensvorteil elefanten stosszaehne geboren 36281368 Link abgerufen am 23 Oktober 2021 Park Accommodation In gorongosa org The Gorongosa Project 2020 abgerufen am 30 Mai 2023 englisch Normdaten Geografikum GND 4258830 3 lobid OGND AKS VIAF 152992377 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalpark Gorongosa amp oldid 234119822